Kriminologie im Ausland studieren

Ein Einbruch in die eigene Wohnung oder ein Überfall auf offener Straße ist für die Opfer ein schwerwiegender Einschnitt. Sie leiden hinterher oftmals unter Schockzuständen, Ängsten, Unsicherheit und Alpträumen. Aber kann ich mich überhaupt vor Kriminalität schützen? Und was treibt die Täter dazu an, Straftaten zu begehen? Bin ich vielleicht selbst schon kriminell, weil ich mir Serien im Internet runterlade? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Kriminologie.

Die Kriminologie ist nicht zu verwechseln mit der Kriminalistik. Diese beschäftigt sich in erster Linie mit der praktischen Aufklärung und Verhinderung von Straftaten. Die Kriminologie gehört vielmehr zu den Rechtswissenschaften und versucht, Kriminalität auf einer übergeordneten wissenschaftlichen Ebene zu erforschen. Kriminologen fragen nach den Ursachen von kriminellen Handlungen, den Auswirkungen von Straftaten auf die Gesellschaft oder der Wirksamkeit von Strafmaßnahmen. Dabei stützt sie sich auf die Methoden der empirischen Sozialforschung.

Das Studienfach Kriminologie im Überblick

Mit einem Studium der Kriminologie ist man in der Lage, Hintergründe und Zusammenhänge von Verbrechen zu beleuchten.

Die deutschen Universitäten bieten das Fach als Grundlagen- oder Annexfach in Studiengängen der Rechtswissenschaften oder auch der Sozialwissenschaften an. Im Masterbereich gibt es einige Universitäten, die eigenständige Studiengänge anbieten. Sie setzen zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte, beispielsweise auf Internationale Kriminologie oder Polizeiwissenschaft. Einige Masterprogramme sind als berufsbegleitende Studiengänge konzipiert.

Im Studium werden die Studierenden in die Grundlagen der Kriminologie eingeführt. Sie pauken verschiedene Theorien und lernen qualitative und quantitative Forschungsmethoden kennen. Je nach Studiengang stehen weitere Module zu Themen wie Strafrecht, Forensik, Psychologie oder Soziologie auf dem Lehrplan.

Die eigenständigen Masterprogramme setzen ein Bachelorstudium der Rechtswissenschaft, Soziologie, Pädagogik, Psychologie, Medizin oder verwandter Fächer voraus. Wer Kriminologie studieren möchte, muss gewisse Anforderungen erfüllen. Die Auswahlkriterien sind recht streng: Die meisten Plätze erhalten Bewerber mit Bestnoten in ihrem ersten Abschluss. Manche Hochschulen setzen auch eine vorherige wissenschaftliche Arbeit über ein kriminologisches Thema voraus.

Darüber hinaus verlangen manche Hochschulen Motivationsschreiben und führen Eignungstests und Interviews durch. Auch Auslandsaufenthalte und Fremdsprachenkenntnisse gehören nicht selten zu den Voraussetzungen für die Zulassung. Die berufsbegleitenden Programme richten sich in erster Linie an Personen mit mindestens einjähriger einschlägiger Berufserfahrung, beispielsweise an Polizisten oder Sozialarbeiter.


Berufsfelder

Kriminologen sind in ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen tätig. Die spätere Berufstätigkeit richtet sich unter anderem danach, welches Fach die Absolventen in ihrem Bachelorstudium studiert haben und welche berufliche Vorerfahrung sie mitbringen. Sie üben beispielsweise beratende Tätigkeiten bei der Polizei oder im Bundeskriminalamt aus, sind in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt oder arbeiten an Gerichten.

Absolventen mit einem Bachelorabschluss in sozialen Studiengängen oder Berufserfahrung als Sozialarbeiter arbeiten demgegenüber mit Kindern und Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten oder mit ehemaligen Straftätern. Sie finden als Betreuungslehrer, Bewährungshelfer oder Schulsozialarbeiter ein Wirkungsfeld. Ein Masterabschluss eröffnet die Möglichkeit, eine leitende Position einzunehmen oder eine Karriere in der Forschung zu starten. Nach der Promotion forschen Absolventen beispielsweise an kriminologischen Instituten oder an den Universitäten.


Kriminologie im Ausland studieren - Vorteile

Das Angebot an Studiengängen der Kriminologie ist im Ausland wesentlich größer als in Deutschland. Ein oder mehrere Auslandssemester bieten Studierenden die Möglichkeit, sich bereits während des Bachelorstudiums näher mit dem Fachbereich Kriminologie zu beschäftigen. Die im Ausland erworbenen Fach- und Fremdsprachenkenntnisse erleichtern die Zulassung zum Masterstudium. Darüber hinaus stellt ein Auslandsaufenthalt während des Studiums eine einmalige Chance dar, ein anderes Land kennenzulernen und internationale Kontakte zu knüpfen.