29 Sep
Erfahrungsbericht von Tuan Trung N.

James Cook University Singapore


Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Organisation und Führung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2015 bis 07/2015
Heimathochschule: Aachen RWTH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

ALLGEMEINES

Ich habe im Sommersemester 2015 (März - Juni) ein Auslandssemester an der JCU abgeschlossen. Ich studiere BWL im Master an der RWTH Aachen. Auch im Bachelor hatte ich bereits ein Auslandssemester in Amerika gemacht, wo College Contact (CoCo) mein Agent war. Daher wusste ich, dass ich hier auf jeden Fall gut aufgehoben bin.

Falls ihr euch für Singapur entscheidet, solltet ihr euch auf die beste Zeit eures Lebens vorbereiten. Der Schock, wenn man in Asien ankommt ist zwar groß, wenn man noch nie da war, aber noch größer ist der Schock, wenn man wieder in Deutschland ist und merkt, dass man gerade die geilste Zeit im Studium hinter sich gebracht hat.

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UNI

Die Organisation an der JCU ist zugegebenermaßen nicht die Beste. Ein kleines Chaos herrscht dort auf jeden Fall. Als Bachelorstudent hatte man es noch ganz gut, da sich alles im neuen Campus befand. Da ich aber noch im alten Campus war, hatte ich viele Probleme gehabt. Man hatte das Gefühl gehabt, dass der alte Campus nichts mehr mit der JCU zu tun hatte. Es war eine ehemalige Grundschule. Dementsprechend klein gebaut alles und für organisatorische Fragen musste ich mich am neuen Campus wenden, der ca. 1 Std Busfahrt entfernt lag. Aber macht euch keine Sorgen, ab August 2015 werden alle Studenten im neuen Campus untergebracht.

Kurse

Man legt die Wunschkurse schon im Vorfeld über CoCo fest, jedoch muss man das selbstverständlich mit der Heimatuni selbst klären, welche Fächer einem angerechnet werden können und wie viele Credit Points (ECTS) man jeweils bekommt. Achtet hierbei bitte darauf, dass jede Heimatuni das mit der Fächeranrechnung anders regelt. Sowohl bei der Fächerwahl, als auch bei der Übertragung der ECTS. Manche Heimatunis bieten nur eine sehr kleine Auswahl an Fächern, da sie einen festen Studienplan haben. An Unis, die eine breite Auswahl an Wahlkursen bieten, wie auch an meiner, kann man fast jedes angebotene Fach belegen.

An der JCU muss man für manche Fächer auch Vorfächer (Prerequisites) abgeschlossen haben. Wenn man nur ein Semester an der JCU ist, kann man die natürlich nicht abgeschlossen haben und dürfte quasi das Wunschfach nicht belegen. Ich rate euch aber, das vorerst zu ignorieren und genau die Fächer zu wählen, die ihr wirklich belegen wollt. Ich selber hatte das Problem mit 2 Fächern gehabt und habe die Betreuerin Noryn Latif (noryn.latif@jcu.edu.au) daraufhin direkt angeschrieben und höflich um eine Genehmigung gebeten, da man als Auslandsstudent das Vorfach schließlich nicht belegt haben kann. Dies wurde mir dann auch direkt vom Management bestätigt (ist ja schließlich auch im Interesse der JCU, dass man alle Fächer bekommt, die man haben möchte).

Niveau

Das Leistungsniveau an der JCU ist nicht nur im Bachelor sehr niedrig, sondern auch im Master. Das Problem für den Master of Business Administration (MBA) sehe ich an den unterschiedlichen Zulassungsvoraussetzungen in Singapur im Vergleich zu Deutschland. Dort kann man nämlich mit jedem Bachelorabschluss einen MBA machen, ohne dass man irgendwelche Vorkenntnisse in der Wirtschaft hat. So hatte ich Kommilitonen, die im Bachelor Geschichte, Sport, Design oder irgendwas anderes studiert haben und absolut keine Ahnung von Betriebswirtschaft hatten. Da kann man sich natürlich auch denken, dass das Niveau einfach nicht hoch sein kann.


WOHNEN

Bei der Wohnungssuche kriegt man von der JCU Hilfe. Diese haben viele verschiedene Wohnungsvermittler. Eine sehr beliebte Unterkunft für viele internationale Studenten war das „Ace Suits“. Da kostet ein Zimmer 1500 SGD (ca. 1000 Euro) im Monat mit einem Doppelstockbett. Dies kann man sich dann mit einem Roommate teilen, sodass jeder ca. 750 SGD gezahlt hat. Die Unterkunft befindet sich auch relativ nah am neuen Campus der Uni. Ab Herbst 2015 wird auch nur noch der neue Aljunied Campus betrieben, der im Bezirk „Geylang“ liegt. Sucht euch daher am Besten eine Unterkunft die, an der grünen (East-West-Line) oder an der orangen (Circle Line) U-Bahn-Linie liegt.

Wer ein wenig weiter außerhalb wohnt, kann gerne versuchen, den Mietpreis zu verhandeln. Ich konnte den Vermieter von 1000 SGD auf 600 SGD im Monat für ein kleines Einzelzimmer in einer WG runterhandeln. Natürlich ist der Verhandlungsspielraum abhängig davon, wie die Lage und Nachfrage nach diesem Zimmer ist und wie ihr euch dabei anstellt. Die Zimmer in Uninähe sind hingegen ziemlich beliebt und da wird kaum Verhandlungsspielraum sein. Vor allem jetzt nicht, da die alten Campusse geschlossen wurden und nur noch der neue in Betrieb ist.


FREIZEIT

In Singapur gibt es viel zu sehen. Für eine Liste mit den besten Sehenswürdigkeiten hilft tripadvisor.de auf jeden Fall sehr gut. Ansonsten ist es auch sehr entspannend mit Freunden zu grillen - am besten bei jemandem im Condo, der einen Grill am Pool stehen hat. Wird sicherlich genug davon geben. Mittwochs ist Ladiesnight, also freier Eintritt für die Damen. Jungs haben die Möglichkeit, sich auf die Gästeliste zu schreiben und dann ebenfalls freien Eintritt zu bekommen. Ansonsten ist der Eintritt meistens 30 SGD (ca. 20 Euro) inklusive 2 Getränke. Nehmt euch auf jeden Fall Schnaps immer aus dem Duty Free am Flughafen mit, denn in Singapur ist Alkohol verdammt teuer. Eine Flasche Vodka 0,5 l kostet mindestens 40 SGD im Inland, wobei man 1 l für 26 SGD am Flughafen bekommt. Und selbst wenn ihr selber nicht trinkt, könnt ihr es auf jeden Fall an eure Freunden weitergeben.


REISEN

Den Hin- und Rückflug würde ich an eurer Stelle zusammen buchen, da dies so viel günstiger ist. Beinahe so günstig wie ein einzelner Hinflug. Haltet Ausschau nach Flügen nach Bangkok oder Kuala Lumpur von Deutschland aus, da die am günstigsten sind. Von Kuala Lumpur nach Singapur kostet der Flug dann auch nicht mehr als 30 Euro. Ich hatte da ca 450 Euro insgesamt gezahlt. Den Hinflug hatte ich von Madrid nach Kuala Lumpur und den Rückflug von Bangkok nach Berlin zusammen auf flugladen.de gebucht. Dieser hat nur 380 Euro gekostet. Dazu kam dann noch der Flug von Deutschland nach Madrid für ca. 50 Euro und der Flug von Kuala Lumpur nach Singapur für 20 Euro (mit Malindo Air ist Gepäck sogar inklusive). Wer also flexibel ist und sich auf dem Weg nach Singapur noch einige Städte vorher angucken will, kann also gerne mal einige Zwischenstopps für 1-2 Tage machen.

Während des Semesters habe ich mir Bintan Island (Indonesien), Luang Prabang/Vientiane/Vang Vieng (Laos), Siem Reap (Kambodscha), Kuala Lumpur (Malaysia) und Phuket, Koh Phi Phi, Krabi, Bangkok (Thailand) angeschaut. Nach dem Semester hatte ich mir dann noch einen Monat Zeit genommen, um mir alle anderen Länder in Südostasien anzugucken. Bintan Island ist mit der Fähre zu erreichen, Kuala Lumpur auch sehr entspannt mit einem Bus, da diese richtig viel Beinfreiheit bieten. Und die Busse fahren direkt in die Innenstadt, von daher war das sogar entspannter als mit dem Flugzeug. Wenn ihr von Singapur mal keinen günstigen Flug findet, könntet ihr von Kuala Lumpur fliegen, denn da gibt es die meisten und günstigsten Flüge in Asien. Daher kann man da ruhig mal einen Zwischenstopp machen bevor man in ein anderes Land weiterfliegt. Von Kuala Lumpur ist es vor allem günstig, um auf die Philippinen zu fliegen.

Meine Lieblingsorte waren Luang Prabang und Vang Vieng in Laos, Phuket und Koh Phi Phi in Thailand, Bali in Indonesien und Cebu auf den Philippinen.

Seid darauf eingestellt, dass man euch überall in Südostasien, außer in Singapur, über den Tisch ziehen will. Hier ist der Preis immer verhandelbar. Überlegt gut, was euch das Produkt wirklich wert ist, das ihr kaufen wollt, bevor ihr den abnormal hohen Touristenpreis bezahlt.