San Diego State University
1. Vorbereitung
Ich habe mich Ende Dezember über College Contact an der San Diego State University (SDSU) beworben, da ich mein Auslandssemester unbedingt in den USA verbringen wollte. Man reicht die Unterlagen direkt bei College Contact ein, die diese dann nach der Durchsicht an die Auslandsuniversität weiterleiten. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und stehen einem mit Rat und Tat bei jeglichen Fragen zur Verfügung. Für die Bewerbung sind ein Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel, ein Notenauszug und ein Sprachnachweis in Form des TOEFL, IELTS oder einem Nachweis, dass mindestens zwei Fächer bereits erfolgreich in Englisch absolviert wurden nötig. Die Zusage der SDSU kam dann glücklicherweise schon kurze Zeit nach der Bewerbung.
Die weitere Vorbereitung umfasste das Buchen der Flüge und die Beantragung des Visums. Um das Visum zu erhalten, muss man einen persönlichen Termin auf einem amerikanischen Konsulat wahrnehmen.
Ich bin bereits nach einem Zwischenstopp in New York Anfang August in San Diego angekommen. Das ist besonders zu empfehlen, da man bereits vor Semesterbeginn (Ende August) die Stadt erkunden und sich schon etwas einleben kann. Die ersten Wochen habe ich in Banana Bungalow Hostel in Pacific Beach verbracht. Das Hostel liegt direkt am Strand und wird von vielen jungen Leuten aus der ganzen Welt bewohnt. Die Zimmer im Hostel sind sehr einfach und werden auch nicht häufig gereinigt, jedoch wird jeden Tag freiwilliges Programm geboten, bei dem man schon erste Kontakte knüpfen kann. Man trifft dort auch bereits vor Semesterbeginn auf viele internationale Studenten der SDSU.
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2. Unterkunft
In San Diego leben die meisten Studenten der SDSU entweder in Stand- oder in Campusnähe. Ich habe mich bereits im Vorfeld für einen großen Single Room in dem Apartmentkomplex 5025 nahe dem Campus entschieden. Die Apartments dort bestehen aus 4 Zimmern mit jeweils eigenem Bad und einem gemeinschaftlichen Wohn- und Essbereich. Die Kosten betragen 4700 Dollar für die vier Monate des Semesters. Ich habe mir ein Apartment mit drei weiteren Austauschstudenten geteilt und das war sehr spaßig.
In der Nähe des Campus zu leben hat den Vorteil, dass man viele verschiedene Studenten in den Apartmentkomplexen kennenlernt und auch immer eine Hausparty in einem Apartment stattfindet. Das 5025 bietet einen Shuttle zum Campus, ein kleines Fitnessstudio und einen Pool, jedoch ist es schon etwas älter und befindet sich direkt an einer großen Straße. Ich habe in einem Apartment im Erdgeschoss gewohnt und hätte aus Sicherheitsgründen lieber in den oberen Etagen gelebt.
Jedoch gab es eine neu eröffnete Apartmentanlage, den Blvd 63, in der Nähe des Campus, in dem viele meiner Freunde gewohnt und ich daher sehr viel Zeit verbracht habe. Diese Anlage gleicht einem Hotel und bietet ein nagelneues Fitnessstudio, einen riesengroßen Pool, Whirlpool, ein Clubhaus und sehr moderne Apartments. Ich würde jedem empfehlen dort einzuziehen, da man viele nette Internationals und Amerikaner dort trifft und ich eine grandiose Zeit dort verbracht habe. Die Stände und Downtown sind von den Apartmentanlagen in ca. 15 Minuten mit dem Auto erreichbar und daher ist die Lage ideal.
Generell ist ein Auto in San Diego nahezu unerlässlich, um mobil zu sein und möglichst viel zu erleben. Es gibt zwar öffentliche Verkehrsmittel, jedoch fahren diese nur zu beschränkten Zeiten und man benötigt für relativ kurze Strecken eine lange Zeit. Ich habe mir daher für die gesamte Dauer meines Aufenthaltes mit einer meiner Mitbewohnerinnen ein Auto bei Dirt Cheap Car Rental gemietet. Die Autos dort sind zwar sehr alt, aber bereits ab 375 Dollar/Monat erhältlich.
3. Gasthochschule
Der Campus der SDSU ist einfach riesengroß und wunderschön. Es gibt viele verschiedene Gebäude, mehrere Foodcourts, zahlreiche Sportplätze, ein Basketballstadion, ein Fitnessstudio und ein Schwimmbad. Als International Student kann man umsonst Mitglied im Recreation Center werden und damit das Schwimmbad und Fitnessstudio jederzeit nutzen. Außerdem bekommt man Tickets für die Spiele der Aztecs (Basketball und Football) gratis.
Als International Student muss man auf Grund der hohen Zahl der Business Studierenden mindestens zwei Special Sessions im Voraus wählen. Das sind Kurse, die nur von Internationals besucht werden. Business Kurse dürfen generell nur in Form der Special Sessions besucht werden. Fachfremde Kurse können jedoch gecrasht und in der “Add and Drop Phase“ hinzugefügt werden. Am Anfang des Semesters gibt es jedoch Einführungsveranstaltungen, in denen alles genauer erklärt wird.
Als International Student auf dem Undergraduate Level sind 12 credits vorgesehen, jedoch habe ich auf Grund meiner Universität in Deutschland Kurse über insgesamt 14 credits belegt. Ich habe mich für drei Special Sessions und einen weiteren regulären Kurs entschieden und war mit meiner Wahl weitgehend zufrieden. Ich habe folgende Kurse belegt: Consumer/Buyer Behavior, Management and Organizational Behavior, Global Marketing Strategy und Cultural Perspective of Tourism.
Insgesamt habe ich meine Kurse so gelegt, dass ich nur zwei Tage pro Woche Veranstaltungen hatte und somit sehr viel Freizeit blieb.
Das Studieren an der SDSU unterscheidet sich stark von dem Studium an der Universität in Deutschland und ist sehr viel schulischer. Die Kurse finden in kleineren Gruppen statt und es wird in den meisten Kursen mündliche Mitarbeit erwartet. Generell herrscht in den amerikanischen Universitäten Anwesenheitspflicht, welche jedoch stark vom Professor abhängig ist.
Pro Fach hatte ich zwischen 2 bis 3 Klausuren über das Semester verteilt und viele Gruppenarbeiten, Präsentationen oder Projekte. Insgesamt ist daher der Lernaufwand über das Semester verteilt und es gibt keine stressige Klausurenphase am Ende des Semesters. Der Lernaufwand liegt unter dem meiner Heimatuniversität und man hat genügend Zeit, das Auslandssemester in vollen Zügen zu genießen.
4. Alltag und Freizeit
San Diego ist eine sehr vielfältige Stadt, die eine fast unendliche Anzahl an Freizeitaktivitäten bietet. Zum Einen das Gaslamp Quarter in Downtown mit vielen Bars, Clubs und Restaurant und zum Anderen natürlich die wunderschönen Strände. Man sollte auf jeden Fall La Jolla, die Insel Coronado und die Sunset Cliffs zum Sonnenuntergang besuchen. Ich habe außerdem sehr viel Zeit in Pacific Beach am Strand, in den vielen Bars und Cafés oder den kleinen Geschäften auf der Garnet verbracht. Zum Shoppen ist Amerika ein Paradies und das ist natürlich in San Diego nicht anders. Es gibt ein Outlet (Las Americas) an der mexikanischen Grenze und eine wunderschöne Outdoor Mall (Fashion Valley) nur ca. 10 Minuten vom Campus entfernt. Dort befindet sich auch die Restaurantkette Cheesecake Factory, in der ich sehr häufig mit Freunden zum Essen war.
Auch das Feiern kommt bei einem Auslandssemester in San Diego nicht zu kurz und beschränkt sich keinesfalls nur auf das Wochenende. Der Taco Tuesday in Pacific Beach und hauptsächlich im Typhoon Saloon gehörte zu meinem wöchentlichen Programm. Dort trifft man fast alle Internationals wieder und es lohnt sich früh da zu sein, da man sonst mit einer langen Schlange rechnen kann. Donnerstags empfiehlt sich das Beachcomber in Mission Beach, das auch von vielen Studenten besucht wird. Am Wochenende finden die meisten Partys in den Clubs in Downtown statt (Stingaree, Fluxx, Parq, Basement).
Sehr häufig fahren vom Campus und auch von Pacific Beach Party Busse am Wochenende nach Downtown. Dadurch spart man sich als Frau häufig nicht nur den Eintritt, sondern auch Wartezeit vor dem Club. Außerdem ist es ein riesen Spaß mit den anderen Studenten gemeinsam dorthin zu fahren und der Partybus macht seinem Namen alle Ehre! Generell lernt man sehr schnell viele neue Leute kennen und ich habe in dem halben Jahr sehr gute neue Freunde gefunden, mit denen ich eine unvergessliche Zeit erlebt habe. Jedoch kommt man eher mit anderen Austauschstudenten als mit Amerikanern in Kontakt, da diese oftmals alle die gleichen Events besuchen, was mich jedoch nicht gestört hat.
Da ich nur zwei Tage pro Woche Veranstaltungen an der Universität besucht habe, blieb auch viel Zeit für Reisen während des Semesters und San Diego bietet auf Grund der Lage einen optimalen Ausgangspunkt. Ich war mehrmals in Las Vegas, in Los Angeles, in San Francisco, in Mexico, am Grand Canyon und auf Hawaii (Oahu und Maui). Jedoch sollte man einkalkulieren, dass die Lebensunterhaltungskosten in San Diego teuer als in Deutschland sind und man viel Geld einplanen sollte, um viel zu reisen und auch das tägliche Leben in San Diego genießen zu können. Dieses Semester bietet dann die Möglichkeit, so viele neue Dinge zu erleben und auch den „American way of life“ hautnah zu erleben. Und das bei nahezu jedem Tag Sonnenschein!!
Zu erwähnen ist auch, dass die Amerikaner sehr offen und freundlich sind und es nicht ungewöhnlich ist, mit einem Amerikaner einfach so etwas zu plaudern. Außerdem kann ich nur sagen, dass mir in San Diego sehr viele hilfsbereite Menschen begegnet sind, die gerade den Start in einem fremden Land sehr vereinfacht haben!
Die Amerikaner haben jedoch sehr strikte Verkehrsregeln und ich rate euch, genau darauf zu achten, wo ihr euer Auto parkt!
Insgesamt war das Semester in San Diego eine einzigartige Erfahrung und ich kann es nur weiterempfehlen, ein Auslandsemester an der SDSU zu verbringen!