13 Aug
Erfahrungsbericht von Saskia H.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Chemieingenieurwesen, Bauingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015
Heimathochschule: Erlangen-Nürnberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich schreibe hier mal als einer der wenigen „Nicht-BWLer“, da ich zeigen möchte, dass es auch als Ingenieursstudent im Master eine gute Wahl gewesen war.

Reisevorbereitung

Bei mir begann es natürlich erst mal mit dem Bewerbungsprozess. Erleichtert wurde das ganze natürlich durch die Checkliste von CoCo. Diese hat alles sehr viel strukturierter und einfacher werden lassen. Zudem waren bei Fragen die Mädels von CoCo sehr hilfsbereit und auch schnell mit E-Mails-Beantworten. Ich wählte die SDSU, da diese einen nicht allzu hohen Vermögensnachweis forderte (ca. US$ 11,530). Außerdem war die SDSU einer der wenigen Unis, die Semester anbot und keine Quarters. Dies ist ein entscheidendes Detail, das beim Auslands-Bafög beachtet werden muss.

Das Visum zu beantragen ging recht schnell und einfach. Es ist definitiv zu empfehlen, alles was man online zum Beantragen des Visums braucht und auch für die Terminvereinbarung und -bestätigung, als Screenshot zu speichern. Auch wenn es am Ende vom Prozess alles abspeicherbar ist, aber lieber einmal mehr, als zu wenig. Nachdem ich meinen „Wunschtermin“ vereinbart hatte, war das Gröbste schon einmal geschafft. Für jeden der nach Frankfurt zur Botschaft geht: Wenn man am ersten Schalter, der sich noch draußen befindet, nicht aufgerufen wird, dann einfach zu einem freien Schalter hinlaufen. Der „Wunschtermin“ dient nur dazu, dass sich nicht eine allzu lange Schlange an Menschen bei der Botschaft bildet. Danach kamen noch ein paar mehr Schalter und Sicherheitskontrollen und Schwups war ich auch schon fertig. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, früher als geplant da zu sein, da man nie alleine wartet.

Zur weiteren Vorbereitung zählte dann auch noch, die Finanzierung abzuklären. Für mich war das Auslands-Bafög die Rettung schlechthin. Dennoch habe ich mir durch ein Praktikum zuvor auch noch etwas Geld angespart. Ein ganz wichtiger Punkt ist der schöne Wechselkurs. Wenn der Wechselkurs in absehbarer Zeit schon eine sinkende Kurve hat, dann empfehle ich es sehr, die Studiengebühren vorab zu überweisen. Ansonsten zahlt man unnötig drauf. Beim Auslands-Bafög ist es nun so, dass man 4.600€ so bekommt für die Studiengebühren. Dieser Betrag und 1.000€ für den Flug und 300€ für die Auslandskrankenversicherung muss man NICHT zurückzahlen. Nur der monatliche Betrag muss zurückgezahlt werden.

Als nächstes standen dann Flugbuchung und Auslandskrankenversicherung auf den Plan. Für die AKV kann ich wie alle anderen zuvor die HanseMerkur empfehlen oder den ADAC. Ich fand das Angebot der HanseMerkur etwas besser. Die AKV musste ich als ganzen Betrag für den gesamten Zeitraum überweisen (259,55€). Der Flug war jetzt nicht der billigste, den ich gefunden hatte, aber da ich einen „Freibetrag“ vom Bafög hatte, war das alles relativ. Ich wählte die Lufthansa und auch einen Flug, der nur in San Francisco zwischenlandete. Ich fand, dass am Anfang es angenehmer wäre, ohne viel hin und her mit dem Koffer in San Diego anzukommen. Dem war auch so. Es war für mich eh schon aufregend genug, in ein so weit entferntes Land zu reisen. Den Rückflug hatte ich auch gleich mitgebucht, da ich aus finanziellen Gründen mir nicht mehr viel zusätzlich leisten konnte. Aber es sei erwähnt, es ist möglich auch günstiger zu fliegen. Eine Freundin, die mich besuchte, flog für 600€ insgesamt hin und zurück. Es rechnet sich also, mal etwas intensiver zu suchen und verschiedene Anbieter zu durchforsten.

Der Sprachnachweis ist an der SDSU mit CoCo etwas einfacher als sonst gewesen. Bei mir reichte es aus, von meinem Prüfungsamt bescheinigen zu lassen, dass ich drei Fächer auf Englisch hatte. Das war ein Leichtes für mich, da in meinem Studiengang im Master meistens nur noch auf Englisch gelehrt wird. Aber wie so oft geht es auch mit DAAD Sprachzeugnis etc.

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Unterkunft

Die Unterkunft betreffend, muss es jeder wissen, wie er es lieber hätte. Es gibt natürlich Möglichkeiten, neben dem Campus zu leben, aber dann muss einem auch klar sein, dass es viel Party dort geben wird und man nicht wirklich mal seine Ruhe haben kann. Aber immerhin wäre dann die Unterkunft schon mal gesichert. Die nächsten Möglichkeiten sind noch Häuser am Strand oder eben über Craigslist sich etwas zu suchen. Ich hab zusammen mit meinem Freund die letzte Option genutzt und wir sind dabei sehr günstig weggekommen. Wir zahlten jeweils $500 und hatten noch einen Mitbewohner. Die Wohnung befand sich in Point Loma und war in einer geschlossenen Wohnungsanlage. Point Loma kann ich sehr empfehlen, da man auf einem „Hügel“ ist und somit auch die Möglichkeit besteht, das Meer zu sehen und auch etwas über San Diego. Zudem sind die Temperaturen mehr als angenehm, da dort oben ein sehr schönes Lüftchen geht. Am Strand gibt es auch genügend Möglichkeiten, eine Unterkunft zu finden. Das kann man oft schon vorher über Facebook festlegen oder aber sich erst vor Ort einfach mal die Wohnungen anschauen. Es kann sein, dass man eine Kaution hinterlegen muss, daher auch hierfür einen Puffer mal besser einplanen. Für den Strand können dann schon auch mal $700 Miete für einen allein anfallen.


Transport

Wenn man nicht in der Nähe der Uni wohnt, dann ist es ratsam sich mit anderen Studenten zusammen zu tun und dann gemeinsam ein Auto anzumieten. Für das Auto kann man ca. $500 veranschlagen. Dieser Preis verringert sich, wenn man gemeinsam eins anmietet. Um den Sprit braucht ihr euch nicht so große Gedanken machen. Im Schnitt kostet der Liter etwa $1,10. Das ist im Vergleich zu Deutschland um einiges günstiger. Wenn ihr dann noch nach Arizona fahrt, dann kann es auch vorkommen, dass der Preis auf $0,80 der Liter fällt.


Leben

San Diego ist eine sehr angenehme Stadt. Sie ist zwar eine große Stadt, aber sie ist noch nicht so voll wie zum Beispiel Los Angeles und San Francisco. Es gibt zwar viel Berufsverkehr, aber nicht so schlimm wie LA und SF. L.A. ist aber nicht so toll, wie man es sich immer so vorstellt. Wir haben den Venice Beach angekuckt und auch das Dolby Theatre. Am schönsten waren aber die Warner Brother Studios und auch das Observatory.

In San Francisco haben wir in Auckland per Airbnb übernachtet. Unsere Mitbewohnerin war sehr freundlich und hat uns Tipps gegeben. So empfiehlt es sich zum Beispiel, die Innenstadt mit den Öffentlichen zu erkundigen, da die Parkplatzsuche ein Horror ist. Außerdem sollte man auch zwei Tage zum Stadt Besichtigen einplanen. Besser sind drei. Es empfiehlt sich auch, in SD mal ein paar Wanderwege zu erkunden. Da gibt es den Potato Chip Rock und auch die Three Sisters Falls. In La Jolla, einem Stadtteil von SD, kann man auch ganz gut wandern gehen.

Gutes Essen gibt es am Pacific Beach sowie auch in Downtown. Zum Reisen bietet es sich an, eine Rundreise über den Grand Canyon, Antelope Canyon und dann rüber nach Las Vegas und zurück. Eine andere Rundreise, die wir unternommen hatten, startete über das Death Valley, nach Sequoia National Park, Yosemite National Park, dann San Francisco und schließlich noch den Highway 1 wieder runter. Das sind Rundreisen, die eine Woche brauchen. Am Highway 1 ist die Stadt Monterey sehr berühmt. Vor allem für das Aquarium. Für die ganzen Parks rechnet es sich, sich den Annual Pass (ca. $80) zu besorgen. Dieser gilt für alle Personen, die sich in einem Fahrzeug befinden. Es reicht, wenn sich einer einträgt, denn dann kann man nach dem Semester in SD den Pass an einen anderen wieder weiterverkaufen. Dieser kann sich dann als zweite Person eintragen.

Zum Lebensmittelkaufen bietet sich Trader Joe’s , Target und Grocery Outlet an. Letzteres ist sehr günstig im Vergleich zu den anderen. Natürlich darf man auch nicht Walmart vergessen, aber mir kam es immer so vor, dass es nicht immer alles zu kaufen gibt und es auch nicht gerade billig ist. Aber definitiv ist es ein Einkaufserlebnis. Gute Souvenirs kann man am Mission Beach kaufen. Den schönsten Strand zum Entspannen findet ihr auf Coronado. Aber Pacific Beach ist auch nicht schlecht. Andere Unternehmungen in SD sind auch den berühmten Zoo und Safari Park zu besuchen. Diese sind wirklich sehr schön angelegt und wenn man eine Mitgliedschaft für ein Jahr bezahlt, dann hat sich diese nach zwei Besuchen auch schon wieder gelohnt. Wir waren jeweils zweimal dort, da der Zoo an sich sehr groß ist. Definitiv ein Erlebnis war der SuperBowl. Dafür lohnt es sich, in eine Sportsbar zu gehen. Auch wenn man nicht viel vom Spiel versteht.


Studium

Ich studiere Chemie- und Bioingenieurwesen und bin im Master. Dadurch nahm ich am „General Program“ teil. Ich kann dafür wirklich nur sprechen, da man dort in Kursen meistens nur mit Amerikanern sitzt. Natürlich ist es nicht sehr einfach, da man erst „kurz“ vorher weiß, welche Fächer angeboten werden in diesem Semester. Aber es gibt immer genügend zur Auswahl. Man sollte dazu wissen, dass das Studieren in Amerika etwas anders abläuft als in Deutschland. Hier gibt es Hausaufgaben abzugeben, Midterms zu schreiben und am Ende noch ein Final. Es gibt auch oft noch Gruppenarbeit und Vorträge, die zu halten sind. Die Note setzt sich aus all diesen Teilen zusammen. Auch die Anwesenheit wird benotet, aber nicht jeder kontrolliert diese auch.

Etwas außergewöhnlich ist es, dass bei Fragen diese meist direkt an den Professor gestellt werden. Bei der Fächerwahl gibt es für den Bafög-Empfänger noch ein paar Bedingungen. Diejenigen, die im Bachelor sind, müssen vier Fächer aus dem Undergraduate (Nummern 100-500) belegen. Die im Master müssen „nur“ drei Kurse aus dem Graduate-Bereich (500-700) belegen. Falls man als Master einen Bachelor-Kurs wählen möchte, dann geht das nur, wenn man zwei Fächer aus dem Bereich (600-700) wählt und nochmal einen zusätzlichen Bachelor-Kurs belegt. Aber die genauen Kombinationen erfahrt ihr auch von eurem Bafög-Betreuer bzw. vom ALI vor Ort. Es empfiehlt sich auch, die Kurse so zu legen, dass man von Montag bis Mittwoch oder Donnerstag an der Uni ist und dann das Wochenende frei hat, um dann Trips zu planen oder auch zu machen.

Alles in allem kann ich wirklich nur positiv von San Diego und dem Auslandssemester sprechen. Von den Kosten her haben wir gut gerechnet und sind auch immer halbwegs günstig weggekommen. Viel Spaß in eurem Auslandssemester!