18 Mär
Erfahrungsbericht von Maylin W.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Ostfalia HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wer schon immer davon träumt ein Semester in den USA zu studieren, eine renommierte Universität zu besuchen, ein halbes Jahr lang Sommer und Sonne zu genießen, unvergessliche Abenteuer zu erleben, Menschen aus aller Welt zu treffen und die beste Zeit seines Lebens zu haben, der sollte definitiv ein Auslandssemester an der San Diego State University in San Diego, Kalifornien, USA absolvieren.

Im Wintersemester 2015/2016 ist für mich mein Traum in Erfüllung gegangen und ich konnte ein Semester in San Diego studieren. Vorab kann ich bereits sagen, dass es eine unglaublich tolle Erfahrung für mich war, ich sehr viel gelernt habe und die Zeit nie vergessen werde. Alle Zweifel, die du eventuell im Voraus hast, sind reine Zeitverschwendung. Die hohen Kosten und der Aufwand der Organisation sind es allemal wert.

Auswahl der Hochschule

Aufgrund meiner Neugier bezüglich der amerikanischen Kultur stand für mich bereits von Anfang an fest, dass ich ein Semester in den USA studieren möchte. Außerdem reizte es mich an der Westküste den kalifornischen Lifestyle kennenzulernen und durch die Nähe zu Mexiko auch von diesem Flair etwas mitzubekommen. Von Studenten, die in der Vergangenheit an der San Diego State University (SDSU) studiert haben, habe ich von den unzähligen Möglichkeiten der Kurswahl etc. an der SDSU erfahren. Über diverse Rankings im Internet habe ich erfahren, dass die SDSU außerdem eines der besten International Business Programme der USA hat. Hinzu kommt, dass die Studiengebühren der SDSU im Vergleich zu anderen kalifornischen Universitäten verhältnismäßig niedriger sind.

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Bewerbung und Anmeldung

Als Freemover habe ich mein Auslandssemester über College Contact organisiert und würde dies auch jedem weiterempfehlen. Die Leistungen von College Contact sind für Studenten kostenlos und die Mitarbeiter stehen einem mit viel Engagement und einer sehr guten Erreichbarkeit für alle Fragen rund um das Auslandssemester zur Verfügung. Durch Beratungen, Checklisten, Tipps und das Weiterleiten der Bewerbungsunterlagen wird einem die Organisation sehr erleichtert und man hat immer einen kompetenten Ansprechpartner, sollte es Unklarheiten oder Probleme geben. Auf Anfrage kannst du dir von College Contact Informationsbroschüren zuschicken lassen, welche auch alle wichtigen Unterlagen für den Bewerbungsprozess erhalten. Für das Zusammenstellen der Bewerbung solltest du genug Zeit einplanen, da es einiges an Aufwand erfordert, die richtigen Unterlagen fristgerecht zu erhalten. Außerdem musst du eine Bewerbungsgebühr in Höhe von $175 bezahlen. Folgende Unterlagen werden für die Bewerbung an der SDSU benötigt:

Sofern alle Unterlagen vollständig vorliegen, werden diese an College Contact geschickt und dort auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft und an die SDSU weitergeleitet. Bereits nach wenigen Wochen erhältst du die Zusage von der SDSU. Zusätzlich wird dir das I-20 Formular zugesendet, welches du für die Beantragung des Visums benötigst. Mithilfe der Checklisten von College Contact gelangt man zu der Online-Seite der Visumsbeantragung. Vor der Online-Registrierung solltest du ein Foto machen lassen, welches den geforderten Normen entspricht (https://de.usembassy.gov/de/visa/foto-vorschriften/). Nachdem das Foto hochgeladen ist, wirst du aufgefordert das sogenannte DS-160-Formular auszufüllen. Das Ausfüllen beansprucht einiges an Zeit, ist aber nicht kompliziert. Nach erfolgreicher Eingabe aller erforderlichen Daten kannst du einen Botschaftstermin vereinbaren. Folgende Kosten fallen im Rahmen des Visums an:

  • Terminvereinbarung: $10
  • Visumantragsgebühr: $160
  • SEVIS-Gebühr: $200

Das Gespräch bei der Botschaft in Berlin verläuft relativ schnell, sofern alle erforderlichen Unterlagen vorliegen. Besonders wichtig ist der Botschaft, dass du einen Nachweis vorlegst, dass du die USA wieder verlassen wirst, z.B. durch dein Rückflugticket, deinen Mietvertrag etc.). Das Visum wird dir dann innerhalb weniger Wochen zusammen mit deinem Reisepass per Post zugeschickt. Die Studiengebühren in Höhe von $7.215 zahlst du erst einige Woche vor Beginn des Semesters. Die Auflistung der Studiengebühren findest du unter folgendem Link: http://ali.sdsu.edu/Pages/ALI/Engine.aspx?id=587#BGP .


Universität

Die SDSU wurde 1897 gegründet und ist die fünftgrößte Universität Kaliforniens. Es studieren dort derzeit fast 33.000 Studenten. Außerdem gehört die SDSU zu den beliebtesten Hochschulen in Kalifornien und erhält die zweitmeisten Bewerbungen. Der Campus der SDSU ist riesig und es sieht genauso aus, wie man es aus den Filmen kennt. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich Gänsehaut hatte, als ich das erste Mal über den beeindruckenden Campus gelaufen bin und wusste, dass dies meine Uni für die nächsten vier Monate sein wird.

Es gibt unzählige Sportangebote von der SDSU, wie Fußballplätze, ein Schwimmbecken und einen Pool, ein großes Fitnessstudio mit verschiedenen Kursen und einen Acqua Park am Mission Bay, wo man Jet-Ski fahren und Surfen lernen kann. Für internationale Studenten ist die Nutzung des Sportangebotes kostenlos. Die Sportteams im Football, Basketball und Baseball tragen den Spitznamen San Diego State Aztecs. Du solltest es dir auf keinen Fall entgehen lassen, ein Football-Spiel in dem großen Qualcomm Stadium oder ein Basketball-Spiel in der Viejas Arena anzusehen. Es ist unglaublich zu sehen, mit was für einem Spirit das Team der Aztecs von den Studenten unterstützt wird und es ist ein tolles Gefühl ein Teil davon zu sein. Bei diesen Events kann man außerdem die Auftritte der Cheerleader, der Tänzerinnen und der großen Band der SDSU bewundern. Als Student der SDSU erhält man die Tickets zu den Spielen sogar kostenfrei. Da allerdings immer ein sehr großer Andrang auf die Tickets ist, solltest du dir möglichst früh dein Ticket besorgen.

Auf dem Campus befinden sich eine Vielzahl an Restaurants im sogenannten Food Court. Hier bekommt man mexikanisches, chinesisches oder griechisches Essen. Außerdem gibt es eine Salatbar, Smoothies und einen Subway. Ein Starbucks darf auf dem Campus natürlich auch nicht fehlen. Es ist wirklich für Jeden etwas dabei, das Essen schmeckt gut und man kann dort sehr gut seine Mittagspausen oder Freistunden verbringen. Außerdem gibt es auf dem Campus den Bookstore, wo man neben Büchern auch Kleidung, wie Pullover oder T-Shirts von der SDSU und andere Artikel mit SDSU-Aufdruck, kaufen kann. Ab und zu bekommt man hier 20% auf seinen Einkauf. Außerdem bietet eine riesige, hervorragend ausgestattete Bibliothek gute Möglichkeiten, um ungestört und in Ruhe zu lernen, Hausarbeiten anzufertigen und Gruppenpräsentationen vorzubereiten.


Studienorganisation

Für die internationalen Studenten ist das American Language Institute (ALI) der SDSU vor Ort zuständig. Eine Woche bevor das Semester beginnt, gibt es eine Orientierungswoche für internationale Studenten. Es wird eine Stadtrundfahrt angeboten, du lernst das akademische Leben in den USA kennen und erhältst Informationen rund um das Semester, z.B. zum „class crashing“. Das Crashing bedeutet, dass man als internationaler Student ggf. an amerikanischen Kursen der SDSU teilnehmen kann, sofern man eine Unterschrift des zuständigen Dozenten erhält. Man nimmt dazu an der ersten Veranstaltung des Kurses teil und fragt den Dozenten am Ende der Vorlesung, ob man noch an dem Kurs teilnehmen könne. Ich habe zwei Kurse gecrasht und hatte anfangs ein wenig Sorge, dass ich meine Kurse nicht bekommen würde. Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich das Class Crashing für mich als sehr unkompliziert herausgestellt hat und ich die Kurse, die ich belegen wollte, alle bekommen habe. Dennoch habe ich von anderen Studenten, die beispielsweise bereits volle VWL-Kurse gecrasht haben, erfahren, dass nicht alle Studenten angenommen wurden und teilweise sogar das Los entschieden hat.


Kursangebot und Kurswahl

Bei der Wahl der Kurse der SDSU unterscheidet man grundsätzlich zwischen Business- und General-Kursen. Aufgrund meines Studienganges BWL habe ich hauptsächlich Business-Kurse belegt. Die Business-Kurse sind allerdings sehr nachgefragt, sodass für internationale Studenten sogenannte Special Sessions angeboten werden. Diese Kurse finden parallel zu den Kursen statt, die die amerikanischen Studenten besuchen, beinhalten aber dieselben Themen und werden von denselben Dozenten unterrichtet. Ich hatte bereits vor Beginn des Semester von Zuhause aus die Möglichkeit, zwei Special Sessions zu wählen. Diese Kurse habe ich letztendlich auch bekommen. Dazu zählten Consumer Behavior und Direct Marketing. Außerdem habe ich einen Social Media-Kurs aus dem Journalism Department und einen Tanzkurs belegt, welche ich allerdings erst vor Ort gewählt habe. Die Kurse an der SDSU erfordern mehr Aufwand während des Semesters, da man Tests schreiben, Hausarbeiten einreichen oder Präsentationen halten muss.  Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings geringer als in Deutschland, sodass man die Klausuren gut bestehen kann. Wichtig ist, dass in fast allen Kursen Anwesenheitspflicht besteht und dies auch in die Endnote miteingeht.


Anreise

Sorge dafür, dass du zumindest deinen Hinflug möglichst früh buchst. So kannst du bereits im Voraus Geld sparen. Ich habe meinen Flug für Ende Juli bereits Mitte Januar gebucht. Für den Hin- und Rückflug habe ich knapp 1.400€ bezahlt. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es zwar erst einmal Kosten spart, wenn man den Hin- und Rückflug zusammen bucht, man jedoch nicht flexibel bzgl. der Heimreise ist. Da ich mich kurzfristig entschieden habe, zu einem anderen Zeitpunkt nachhause zu fliegen, musste ich eine Umbuchungsgebühr von 500€ in Kauf nehmen, trotz Umbuchungsschutz. Mein Tipp daher, falls es für dich noch nicht endgültig feststeht, wann du nachhause fliegen willst, buche den Rückflug noch nicht im Voraus. So bleibst du flexibel, um ggf. noch die ein oder andere Stadt in den USA zu besuchen. Laut Visum darfst du noch 30 Tage nach Ende des Semesters in den USA bleiben.

Ich hatte meinen Flug von Düsseldorf nach Los Angeles und bin von dort mit dem sogenannten Pacific Surfliner nach San Diego gefahren. Die Zugfahrt dauert ca. zweieinhalb Stunden und kostet ca. $40. Da der Zug direkt an der Küste langfährt, hat man eine ideale Sicht und kann bereits bei der Ankunft die beeindruckenden Strände rund um San Diego bewundern.


Mobilität

Da ich in der College Area wohnte und mit dem Fahrrad oder dem Shuttle problemlos und in kurzer Zeit zu meinen Vorlesungen fahren konnte, war ein Auto für den gesamten Zeitraum des Auslandsaufenthaltes für mich nicht notwendig. Für den Umzug aus dem Hostel in unser Apartment kamen wir allerdings nicht um einen Mietwagen drum herum. Diesen mietete ich mit meinen Mitbewohnern bei der Autovermietung Dirt Cheap Car Rental. Den Vertrag schlossen wir dann direkt für drei Monate ab, sodass wir für die Zeit flexibel zum Einkaufen, zum Strand, zum Shoppen oder nach Downtown fahren konnten. Wir haben uns das Auto zu fünft geteilt und für die drei Monate hat jeder in etwa $250 zzgl. Benzinkosten bezahlt. Allerdings gilt der Vertrag der Autovermietung nur für Fahrten innerhalb von San Diego. Für Wochenendtrips nach Los Angeles oder Las Vegas kann man aber günstig einen neuen Wagen bekommen. Mit dem deutschen Führerschein darf man in den USA problemlos einen Mietwagen fahren. Allerdings habe ich mir zur Sicherheit im Vorfeld einen internationalen Führerschein für ca. 15€ ausstellen lassen. Es gibt in San Diego ebenfalls die Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel, den sogenannten Trolley (Straßenbahn) oder den Bus, zu benutzen. Dies dauert zwar länger, aber man erreicht dennoch relativ bequem die wichtigen Orte in San Diego und Umgebung. Ein Semester Ticket kann man sich zu Beginn des Semesters für etwa 200$ auf dem Campus besorgen. Zusätzlich kann man in San Diego mit privaten Taxis wie Uber von A nach B kommen. Diese kosten viel weniger als normale Taxis und sind einfach über eine Smartphone App zu bestellen und zu bezahlen.


Wohnen

Um eine Wohnung habe ich mich bereits von Zuhause aus ca. zwei Monate vor meinem Abflug gekümmert. Damit habe ich mir den Stress der Wohnungssuche vor Ort erspart und konnte bereits vom ersten Tag an San Diego in vollen Zügen genießen und viele neue Leute kennenlernen. Die ersten zwei Wochen waren somit wie ein Sommer bzw. Strandurlaub mit vielen Erlebnissen und nebenbei konnte ich die Stadt bereits sehr gut kennenlernen und mich einleben.

Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten in San Diego: Entweder du wohnst am Strand oder in der College Area in der Nähe der SDSU. Beides hat letztendlich Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe mich für den erst 2014 neu erbauten Apartmentkomplex BLVD63 in der College Area entschieden und würde es jedem jederzeit weiterempfehlen, dort zu wohnen. Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Es ist alles sehr neu und modern gestaltet und es gibt unzählige Freizeitmöglichkeiten. Es gibt ein gut ausgestattetes Fitnessstudio, einen großen und einen kleinen Pool, einen Whirlpool, viele BBQ-Plätze, Partybusse zu angesagten Clubs, Events wie z.B. kostenloses Frühstück in der Prüfungsphase, ruhige Lernräume, einen PC-Raum mit Druckern, kostenlosen Kaffee, Netflix u.v.m. Kurz: Du hast dort alles, was du für ein perfektes Auslandssemester benötigst. Hinzu kommt, dass es einen kostenlosen Shuttle vom BLVD63 zum Campus gibt. Dieser fährt unter der Woche alle 15 Minuten von morgens bis abends und eine Fahrt dauert lediglich fünf Minuten. Im BLVD63 lernst du sehr schnell viele neue Leute aus aller Welt kennen. Auf dem Gelände leben neben den internationalen auch sehr viele amerikanische Studenten, sodass man die Möglichkeit hat einen Einblick in deren Lifestyle zu bekommen.

Im BLVD63 gibt es die Möglichkeiten in einem Apartment zu viert oder zu sechst zu wohnen. Dabei wohnt man entweder in einem Einzelzimmer (single room) oder in einem Doppelzimmer (shared room). Den Vertrag schließt man in der Regel für ein Jahr ab. Studenten, die für ein halbes Jahr im Apartment wohnen, können selbstständig Nachmieter für ihr Zimmer organisieren und den Vertrag dann überschreiben. Darüber hinaus gibt es eine begrenzte Anzahl an Apartments, welche für ein Semester angeboten werden (short term lease). Für diese zahlt man ca. 50$ pro Monat pro Mitbewohner mehr. Man erspart sich allerdings auch sämtlichen Stress bzgl. der Nachmieter-Suche. Wir hatten das Glück einen Short Term Lease abzuschließen, d.h. unser Vertrag galt von August bis Dezember. Unser Apartment für sechs Personen bestand aus zwei Einzel- und zwei Doppelzimmern. Für mein Doppelzimmer habe ich pro Monat 685$ bezahlt. Meine Mitbewohner haben für ein Einzelzimmer pro Monat 985$ bezahlt. Meine Mitbewohner habe ich im Voraus über Facebook kennengelernt. Für sämtliche Apartmentkomplexe und Häuser gibt es Facebook-Gruppen, in denen Wohnungen angeboten oder Mitbewohner gesucht werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit unter www.craigslist.com passende Häuser zu finden.

Da ich nicht sofort in mein Apartment im BLVD63 einziehen konnte, wohnte ich die ersten zwei Wochen im Hostel „Lucky D’s“, welches ich dir sehr weiterempfehlen kann. Es ist nicht nur günstig, sondern liegt auch sehr zentral in Downtown, man bekommt ein kostenloses Frühstück und es gibt viele gemeinsame Aktivitäten, an denen man teilnehmen kann. Dies bietet die Möglichkeit, bereits vor Semesterstart Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden, da viele Bewohner des Hostels angehende SDSU -Studenten aus aller Welt sind.


Kosten

Der einzige unangenehme Teil eines Auslandssemesters in San Diego an der SDSU sind eindeutig die hohen Kosten. Die Studiengebühren, Wohnkosten und die Lebenshaltungskosten in den USA sind im Vergleich zu Deutschland sehr hoch. Die folgende Abbildung zeigt dir, welche Kosten auf dich zukommen:

  • Flug (Hin- und Rückflug): $1.350
  • Bewerbungsgebühr: $175
  • Visum: $350
  • Auslandskrankenversicherung: $200
  • Studiengebühren (Fall 2016): $7,215
  • Studienmaterial (Bücher etc.): $200
  • Miete fürs Wohnen (5 x $700): $3.500
  • Miete fürs Auto + Benzin: $700
  • Verpflegung: $1,500
  • Freizeit/Reisen: …
  • Gesamt: Ca. $15,500-16,000

Kulturelle Erfahrungen

Von Anfang an ist mir die extreme Offenheit der Amerikaner aufgefallen. Ob beim Einkaufen, im Bus oder einfach auf der Straße, überall bekommt man ein freundliches „How are you?“ zu hören. So ist es sehr leicht ins Gespräch zu kommen und neue Menschen kennenzulernen. Außerdem sind die Amerikaner sehr kontaktfreudig und hilfsbereit. Als wir einmal an einem Automaten Tickets für die Straßenbahn kaufen wollten, aber unsere Kreditkarten nicht funktionierten, hat uns eine fremde Frau sogar ihre Kreditkarte zum Bezahlen angeboten.

Eine besondere kulturelle Erfahrung sind die Feiertage in den USA. Ich habe beispielsweise Thanksgiving miterlebt. An diesem Tag kommen die amerikanischen Familien zusammen und kochen und essen gemeinsam ein riesiges Festmahl. Am Tag darauf ist Black Friday. Bereits um Mitternacht öffnen die Geschäfte und werben mit Aktionen und Angeboten. Es ist unglaublich, wie viele Menschen mitten in der Nacht in die Geschäfte stürmen, um möglichst gute Deals zu ergattern. Das muss man wirklich einmal miterlebt haben. Sobald Thanksgiving und Black Friday vorbei sind, bereiten sich die Amerikaner auf Halloween vor, was in den USA sehr groß gefeiert wird. Jeder verkleidet sich originell und es gibt bereits an den Tagen vor Halloween viele Events und Partys. Für jede Party braucht man natürlich ein anderes Kostüm. So hat man die Möglichkeit, sich nach Lust und Laune zu verkleiden.


Sprachliche, fachliche und persönliche Entwicklung

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mich während dieses unglaublichen Semesters in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt habe. Ich habe eine neue Kultur, ein neues Land und neue Menschen kennengelernt. Dadurch bin ich offener gegenüber Neuem geworden und habe sehr viel dazugelernt. Außerdem konnte ich durch die Nähe zu Mexiko auch einen Teil der mexikanischen Kultur bei Ausflügen oder durch mexikanische Studenten kennenlernen und mein Spanisch verbessern. Mein Englisch hat sich nicht nur im Hinblick auf die erworbenen Sprachkenntnisse aus der Uni verbessert, sondern auch in Bezug auf alltägliche Gespräche und Umgangssprache. Mit der Zeit wurde ich immer sicherer und mutiger, auch mit fremden Menschen Englisch zu sprechen und Fehler machen zu dürfen. Gerade durch Gespräche mit amerikanischen und internationalen Studenten, habe ich sehr viele neue Wörter und Redensarten gelernt. Auch im Hinblick auf die Kurse an der SDSU habe ich neue wissenschaftliche Sichtweisen und Methoden, insbesondere im Marketing, kennengelernt.

Auch persönlich habe ich mich weiterentwickelt, da ich allein alltägliche Probleme in einer fremden Kultur und Sprache lösen musste. Durch diese Herausforderung bin ich selbstständiger geworden und habe sehr viel über mich selbst gelernt.


Sehenswertes und Reisen

San Diego ist die achtgrößte Stadt der USA und wird zu Recht als „America’s Finest City“ bezeichnet. Die Stadt ist sehr vielseitig und bietet wirklich alles, was das Herz begehrt.

Folgende Orte solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen:

Von einer Fähre aus, die die Insel Coronado anfährt, kannst du die tolle Skyline von San Diego bewundern. Am Mission Beach, Mission Bay, Pacific Beach oder Ocean Beach kannst du im Meer baden, surfen gehen, dich bräunen oder mit Freunden ein Lagerfeuer veranstalten. Bei den Sunset Cliffs erlebst du atemberaubende Sonnenuntergänge von den Klippen aus. Auf der Insel Coronado kannst du das berühmte Hotel del Coronado bewundern und auf unglaublichen Sandstränden spazieren gehen. Im Winter ist vor dem Hotel eine Eisfläche aufgebaut, auf der man Schlittschuh laufen kann. Das solltest du unbedingt machen. Wer kann schon sagen, dass er bei 24°C im Dezember am Strand bei Sonnenuntergang Schlittschuh gelaufen ist? In dem Stadtteil La Jolla gibt es tolle Steilküsten, bei denen du ganz nah neben Robben die Aussicht genießen kannst.

Das Nachtleben San Diegos hält auch einiges für dich bereit. Im Gaslamp Quarter in Downtown warten zahlreiche Lokale, Bars und Discotheken auf dich. In Pacific Beach ist besonders am Taco Tuesday einiges los. Jeden Dienstag trifft man sich hier, um zuerst gemeinsam günstig Taccos zu essen und danach durch die Clubs und Bars zu ziehen. Am Sushi Monday gibt es in vielen Sushi Bars 50 %,

Für Wochenend-Trips solltest du dir folgende Orte nicht entgehen lassen:

  • Joshua Tree Nationalpark
  • Los Angeles
  • Las Vegas
  • Joshua Tree National Park
  • Tijuana

►Wochenend-Trips kannst du auch während des Semesters sehr gut einplanen.

Für längere Trips bieten sich folgende sehenswerte Orte an:

  • Miami
  • New York
  • Yosemite Nationalpark
  • Grand Canyon
  • Chicago
  • San Francisco

►Nutze für längere Reisen am besten die Zeit vor und nach dem Semester.


Tipps

Feiern ab 21: In den USA ist das Feiern in Bars und Discotheken erst ab 21 Jahren erlaubt. Deshalb ist es wichtig, dass du zu Partys immer deinen Reisepass für den Einlass dabei hast. Wenn du unter 21 Jahre alt bist, kommst du leider nirgendwo rein und kannst auch keinen Alkohol kaufen.

Alleine oder mit Freunden: Trau dich ruhig, das Abenteuer Auslandssemester alleine anzutreten, auch wenn dich dies am Anfang vielleicht Überwindung kostet. Du wirst es am Ende nicht bereuen, da sich dadurch tolle Möglichkeiten, bieten die verschiedensten neuen Leute kennenzulernen und sich Herausforderungen alleine zu stellen und daraus zu lernen.

Bezahlen: Du kannst ein kostenloses Konto bei der Deutschen Kreditbank (DKB) abschließen, bei dem du eine Kreditkarte erhältst, mit der du im Ausland kostenfrei Geld abheben kannst. Allerdings wird dein Konto erst einmal mit den Gebühren belastet, bis du die Erstattung per E-Mail bei der DKB anfragst. Da viele Vermieter beim Zahlen der Miete einen Scheck verlangen, macht es Sinn, mit seinen Mitbewohnern ein Gemeinschaftskonto bei einer amerikanischen Bank abzuschließen. Ich hatte mit meinen Mitbewohnern ein kostenloses Konto bei der Bank of America, auf das wir monatlich unseren Anteil der Miete einzahlten.

Handy: Ihr könnt bei T-Mobile vor Ort ganz bequem einen Familienvertrag für fünf Personen abschließen. Das hat dort eigentlich jeder gemacht, den ich kenne. Ihr zahlt ca. 25$ pro Monat pro Person und habt eine Internet-, SMS- und Anruf-Flatrate, für Anrufe innerhalb der USA. Anrufe nach Deutschland sind gesperrt, allerdings könnt ihr ganz einfach über das Internet via Whats App, Facetime oder Skype mit den Lieben zuhause telefonieren. An den meisten öffentlichen Orten gibt es außerdem freies und kostenloses WLAN.


Fazit

Mein Auslandssemester an der San Diego State University zu absolvieren, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, wenn nicht sogar die beste. Ich habe wunderbare Freunde aus aller Welt hinzugewonnen und unvergessliche Abenteuer erlebt. Und auch wenn das letzte halbe Jahr sehr teuer war, sind die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, unbezahlbar. Die Zeit ist rasend schnell vergangen und ich realisiere erst jetzt allmählich, was ich in den letzten Monaten für einmalige Momente erlebt und Erfahrungen gesammelt habe. Ich kann es nur jedem empfehlen, die Chance zu nutzen und ein Auslandssemester zu machen.

Worauf wartest du also noch? Start your Californian Dream!