2 Feb
Erfahrungsbericht von Malte M.

California State University Long Beach


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

ich studiere Maschinenbau und habe mein 5. Semester in Kalifornien an der CSULB verbracht. Vorab nochmal vielen Dank an College Contact, die mir in meinem Bewerbungsprozess extrem geholfen haben. Die Bewerbung auf ein Auslandssemester geht mit viele Terminen und Formularen, teilweise schon lange vor Antritt des Auslandsaufenthalts, einher. Hier hat mir der anschauliche Plan von CC mit Fristen und Terminen geholfen den Überblick zu behalten. Ich kann also nur empfehlen, euch ein bisschen Arbeit abnehmen zu lassen und bei Fragen immer auf CC zuzukommen und euch so einiges an Stress zu ersparen.

Zwar wusste ich schon seit längerem, dass ich ein Semester im englischsprachigen Ausland studieren möchte, bin aber erst wirklich auf die CSULB aufmerksam geworden, als diese sich an meiner Heimathochschule vorgestellt hat. Nach weiterer Recherche fand ich heraus, dass diese Universität sich für meine Fachrichtung sehr gut eignet und auch von den Studiengebühren her in einem vernünftigen Bereich liegt. Zudem hat mich die positive Stimmung überzeugt, die in jedem Schritt vom ersten Kontakt bis zur Kurswahl vermittelt wurde und die sich auch nach meiner Ankunft bestätigen sollte.

Fangen wir ganz vorne an. Im Gegensatz zu mir würde ich jedem empfehlen, mindestens drei oder vier Tage vor den ersten verpflichtenden Veranstaltungen in Long Beach zu seien. So hat man die Chance, den Jetlag zu überwinden und muss sich nicht übermüdet am ersten Tag um viel kümmern. Ehrlich gesagt fällt in den ersten 2 Wochen eine Menge an Dingen an, die man zu erledigen hat. Für die Universität sind einige Formulare auszufüllen und die Kurswahlen stehen an, zudem musste ich ins Studentenwohnheim einziehen, meine Busfahrkarte, eine Sim-Karte, etc. organisieren. Zu der Zeit hatte ich somit das Gefühl, dass es etwas zu anspruchsvoll seien könnte, was allerdings vollkommener Unsinn ist.

Je länger man da ist, desto eigenständiger und souveräner geht man anstehende Aufgaben an und es dauert nur kurz, bis man sich so gut eingelebt hat, als wäre man schon lange da. Bei der Kurswahl an sich muss ich sagen, dass man ein bisschen Glück mit freien Plätzen haben muss, da die CSULB-Studenten zuerst Kurse wählen und die internationalen Studenten erst nach der Ankunft wählen und sich nicht sicher seien können, was sie schlussendlich an Kursen belegen. Den Arbeitsaufwand würde ich knapp unter dem üblich Aufwand meiner Heimatuniversität einschätzen, so dass genug Zeit für Freizeitaktivitäten und Reisen bleibt. Dazu kommt, dass in kleinen Kursen gelernt wird und der Kontakt zum Professor sehr persönlich ist, was das lernen erleichtert.

Wie gesagt habe ich während meines Auslandsaufenthalts im Studentenwohnheim auf dem Campus gewohnt, was ich jedem Interessenten nur empfehlen kann. Ich habe dementsprechend mit einem weiteren Studenten aus Amerika zusammengewohnt. Wenn man, wie ich, bei seiner Ankunft noch niemanden an der Universität kennt, ist dies kein Nachteil. Man spricht quasi automatisch 24 Stunden am Tag Englisch und hat mit seinem Mitbewohner jemanden an seiner Seite, der sich sowohl in der Umgebung, als auch mit dem Studiensystem wahrscheinlich besser auskennt als man selbst. Weiterhin lernt man über das Zusammenwohnen unglaublich schnell viele amerikanische Studenten kennen. Viele sind selbst das erste Semester da und lernen gerade erst Leute kennen. Auch deshalb habe ich in einer so kurzen Zeit so viele nette und interessante Leute getroffen und kennengelernt. Dies ist für mich eine Erfahrung, die ich im Auslandsemester auf keinen Fall missen möchte und einen deutlich tieferen Einblick in das Studentenleben an der CSULB zulässt, als wenn man nur während seiner Kurszeiten auf dem Campus ist.

Auf der anderen Seite, wird auch durch „Kennenlern“-Veranstaltungen in den ersten Wochen sichergestellt, dass man auch andere internationale Studenten aus verschiedensten Ländern kennenlernt.

Nachdem man sich eingelebt hat und Alltag eingekehrt ist, vergeht die Zeit leider viel zu schnell. Ich kann nur empfehlen viel auszuprobieren, sei es Sport oder sonstige Interessen, was die Uni anbietet oder freie Tage zu nutzen, um zu reisen. Ich persönlich kann nur sagen, dass ich wahrscheinlich noch nie so viel in einer so komprimierten Zeit von einem Semester gemacht und erlebt habe. Ich war im Fall-Semester da und hatte somit eine Woche über Thanksgiving frei und hatte noch eine Woche nach Ende des Semesters vor dem Rückflug. Diese Pausen kann man gut nutzen, um die weiter entfernten Reiseziele anzugehen.

Zum Kurssystem hatte ich ja bereits gesagt, dass die kleineren Kurse dem Lernen zugute kommen. Nach meiner Erfahrung werden die Studenten in den Kursen sehr gut betreut. Gerade in schwierigeren Fächern werden häufig noch Tutorien zur Wiederholung und Vertiefung angeboten, so dass jeder interessierte Student seine Klassen mit guten Noten abschließen kann, sofern er den nötigen Aufwand investiert. Das amerikanische Hochschulsystem erlaubt es zudem, Kurse aus beliebigen Fachbereichen zu wählen. Es werden 12 Units pro Semester vorausgesetzt, was ungefähr vier Kursen entspricht. Ich würde empfehlen, mindestens einen dieser Kurse außerhalb des eigenen Studienfachs und rein nach Interesse zu wählen. Standardmäßig werden in jedem der gewählten Kurse 1-2 „Midterm“-Klausuren geschrieben, was die Selbsteinschätzung erleichtert und den Druck aus der Abschlussprüfung nehmen kann.

Unabhängig von der Zeit, die man in den Kursen verbringt, kann ich Long Beach und Kalifornien jedem nur empfehlen. Long Beach hat den Vorteil, dass es noch nicht so überwältigend groß ist wie LA, aber trotzdem eine Menge zu bieten hat. Grundsätzlich war eigentlich zu jeder Zeit in Long Beach etwas los, ob man nun den Strand genießen will oder nachts in Clubs und Bars geht, dort wird eigentlich jeder fündig. Zudem lässt sich Los Angeles mit dem Auto in einer halben Stunde oder in etwas über einer Stunde mit dem Zug erreichen. Long Beach vereinigt für mich positive Eigenschaften vieler Städte Kaliforniens.

Trotzdem würde ich empfehlen, in den freien Tagen Long Beach zu verlassen und sich auch andere Orte Kaliforniens anzusehen. In meinem Semester dort habe ich mir von Mexico über San Diego, natürlich LA, bis hoch nach Yosemite und San Francisco versucht, die Metropolen Kalifornien und die unterschiedlichen Facetten des Staats, anzusehen. Als Highlights, die man in Kalifornien nicht verpassen sollte, würde ich festhalten:

  • San Francisco
  • Yosemite Nationalpark
  • San Diego
  • LA und Hollywood

Ich hoffe, der Erfahrungsbericht hat einen kleinen Einblick in meine Zeit an der CSULB ermöglicht und mit der Entscheidung einer Hochschule geholfen. Abschließend möchte ich nur sagen, dass die Zweifel, die man anfänglich evtl. noch hat, sei es wegen der Organisation oder der Sprache oder sonstigem, schnell verflogen sind und sich jeder Tag dort mehr als gelohnt hat. Ich wünsche also jedem, der nach Kalifornien bzw. zur CSULB geht eine ganz tolle Zeit!! smiley