San Diego State University
1. Auswahl der ausländischen Hochschule
Bevor die Reise starten kann, muss das Ziel festgelegt werden. Mir persönlich war recht schnell klar, dass ich nach San Diego gehen möchte. Der erste Entschluss, den ich fasste, war, dass ich in die USA gehen werde. Alle anderen Länder waren direkt ausgeschlossen, da ich schon immer mal die USA bereisen wollte. Mich interessierten vor allem die Erkundung der amerikanischen Kultur, das Miterleben des „American Dream“, die Erforschung der vielseitigen Nationalparks, das amerikanische Uni-Leben. Die Frage, ob es wirklich so ist, wie man von Erzählungen kennt, hat mich neugierig gemacht und das kalifornische Wetter, die einzigartige Chance am Strand zu leben, die Bilder der Universität, der gute Ruf der San Diego State University, die Nähe zu vielen sehenswürdigen Orten und die überzeugten Studenten, die gerade aus San Diego zurückkamen und uns von ihrem unglaublichen Semester berichtete, überzeugten mich von San Diego.
Was mir anfangs aber nicht klar war, war, ob ich wirklich ein Auslandssemester absolvieren möchte. Die lange Trennung von Freunden und Familie, die Entfernung zur Heimat, die Umstellung des alltäglichen Lebens und sprachliche Barrieren machten mir Angst. Ich gehörte immer zu denjenigen, die gesagt haben: „Ich werde niemals von hier weggehen!“. Dies hat sich nach meinen fünf Monaten in San Diego komplett geändert. So viel kann ich schon mal vorwegnehmen: Es waren die besten fünf Monate meines Lebens! Ich habe noch nie so viele neue Erfahrungen und Eindrücke auf einmal sammeln können und ich würde es jederzeit wieder tun.
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2. Anmeldung und Bewerbung
Die Anmeldung und Bewerbung lief ziemlich unkompliziert über College Contact. Einem Unternehmen, das dir kostenlos zur Verfügung steht und dich über die Zeit deines gesamten Aufenthaltes unterstützt. Hier der Link zur Homepage von „CoCo“: https://www.college-contact.com/. Über eine E-Mail sprach ich erstmal ganz unverbindlich mein Interesse für ein Semester an der SDSU aus. Nach erster Kontaktaufnahme mit einem Mitarbeiter von CoCo erhielt ich sehr schnell und einfach Informationsmaterial zur Uni, zum Bewerbungsverfahren und Ablauf des Semesters. Daraufhin bekam ich eine E-Mail mit Bewerbungsfristen und einer Checkliste, die detailliert beschreibt, was man bis zu welchem Zeitpunkt für das Auslandssemester erledigt haben muss. Bei Fragen steht die Agentur immer hilfsbereit zur Verfügung.
- Kontaktdaten bei College Contact hinterlassen und auf Informationen warten
- Bewerbung fertigstellen (auf der SDSU Homepage mit Hilfe des Leitfadens von CoCo), Nachweis der Bank (Bestätigung, dass man genügend Geld besitzt), Englischnachweis (DAAD), Kontaktformular, Kopie des Reisepasses ► alles an CoCo senden
- Auf die Zusage warten
- Flüge buchen
- Visum beantragen (Termin bei der Botschaft machen und nach Berlin fahren, um sich dort vorzustellen. CoCo hat auch hierfür ganz genaue Leitfäden.)
- Auslandsversicherung abschließen
- Organisatorisches klären (Unterkunft für die ersten Tage, Mobilität)
3. Kursangebot und Kurswahl
Das Kursangebot an der SDSU ist riesig. Es besteht die Möglichkeit, ganz verschiedene Kurse zu wählen. Diese müssen nicht immer reinen BWL-Kursen entsprechen. Wichtig ist, dass ihr insgesamt 12 amerikanische Units (Credit Points) belegt. In erster Linie verlangt das Visum diese Anzahl an Units von euch. In der Regel haben die Fächer drei Units. Einige Marketing-Fächer machen aber vier Units aus. Die Sportkurse, die zur Wahl stehen, geben je eine Unit.
Bevor ihr in Amerika seid, erhaltet ihr eine E-Mail, in der es heißt, dass ihr die Kurse nun wählen könnt. Achtung! Hier heißt es schnell sein. Die beliebten Kurse sind schnell ausgebucht und ihr müsst auf andere Kurse zurückgreifen. Beim Wählen werden euch Dozenten und Vorlesungszeiten mit aufgeführt. Wie die Dozenten ihren Unterricht führen, könnt ihr vorher auf „Rate my Professor“ http://www.ratemyprofessors.com/ nachschauen. Ihr gebt insgesamt vier Präferenzen an. In der Regel werdet ihr dann zwei eurer vier Wunsch-Fächer belegen. Vor Ort geht es dann darum, sich in die restlichen Fächer einzutragen. Entweder ihr „crasht“ einen Kurs oder ihr wählt noch weitere „Special Sessions“. Die Special Sessions sind häufig sehr schnell belegt. Seid schnell und bringt Geduld mit. Wer flexibel ist, was die Kurszeiten betrifft, hat hier größere Chancen in den Kurs zu gelangen. Beim Crashen hat man den großen Vorteil, dass man in die amerikanischen Klassen gehen darf. Anders als in den Special Sessions, die nur für internationale Studenten zugänglich sind. Beim Crashen hat man aber das Problem, dass sich erstmal alle Amerikaner in JEDEN Kurs eintragen dürfen und nach einer Probezeit von ca. zwei Wochen entscheiden sie erst, in welchen Kurs sie gehen wollen. Außerdem gibt der Professor jedem Teilnehmer seines Kurses die „Erlaubnis“ beizutreten. Sind die Kurse dann kurz vor Ende des Crashens doch voll, muss man sich einen anderen Kurs suchen.
Da mir das Angebot der Special Sessions zusagte, wählte ich drei Special Sessions und einen Sportkurs. Ich belegte „Global Marketing“, „Selling Strategy“, „Businessplan“ und „Surfing“.
Global Marketing:
4 Credits, Mr. Saghafi
Am Ende mochte ich Mr. Saghafi sehr sehr gerne. Anfangs war er allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Er erwartet viel Engagement und die Tests sind recht anspruchsvoll. Anwesenheitspflicht herrscht hier aber nicht. Ich habe in diesem Fach mit Abstand am meisten dazu gelernt.
Selling Strategy:
4 Credits, Mr. Ossinski
Mr Ossinski war ein sehr lustiger und kompetenter Dozent. Das Fach mochte ich sehr gerne und ich habe eine Menge gelernt. Der Aufwand ist geringer als in den anderen Fächern.
Businessplan:
3 Credits, Mrs. King
Dieses Fach fordert viel Eigeninitiative. Es sind viele Hausarbeiten und Hausaufgaben abzugeben. Leider habe ich, effektiv betrachtet, aber nicht so viel dazu gelernt wie in den anderen Fächern.
Surfing:
1 Credit, Mission Bay Aquatic Center
Ich mochte den Kurs sehr gerne. Jedoch ist man hier auf sich allein gestellt. Die Leiter des Kurses unterrichten das Surfen nicht wirklich kompetent.
4. Anreise und Mobilität
Den Hin- und Rückflug habe ich zusammen gebucht ca. vier Monate vor Abreise. Bucht man beide Flüge zusammen, zahlt man in der Regel weniger. Ich habe 1300€ bezahlt. Es geht aber günstiger, wenn ihr noch früher bucht oder flexibler in euren Reisedaten seid. Allerdings ist man dann nicht mehr flexibel, was das Rückkehrdatum betrifft. Dies führte dazu, dass ich vor Ort nochmal umbuchte und eine Umbuchungsgebühr von 130$ hinzukam. Wir landeten in Los Angeles und übernachteten dort dann zwei Nächte. Weiter ging es mit dem „Pacific Surfliner“. Das ist ein Zug der täglich von LA nach San Diego fährt. Pro Person haben wir ca. 30$ bezahlt. Dies war die günstigste Alternative, um nach San Diego zu gelangen.
Für die erste Woche buchten wir bereits von zu Hause aus ein Hostel in Point Loma. Das Hostel kann ich nur weiterempfehlen. Es war sehr sauber und idyllisch. Es befindet sich aber etwas abseits. Am ersten Tag mieteten wir ein Auto. Allerdings haben wir uns für die falsche Autovermietung entschieden und mehr Geld als nötig ausgegeben. Du solltest bei „Dirt Cheap Car Rental“ buchen. Für Studenten unter 25 ist dies die günstigste Autovermietung.
5. Wohnen
San Diego bietet viele verschiedene Wohnmöglichkeiten. Du musst vorher entscheiden, was dir am ehesten zusagt. Du könntest On-Campus wohnen, also direkt an der Universität. Hierzu gibt es einige Links von CoCo, die dich direkt an ein Wohnheim für Studenten leiten. Dies läuft ziemlich unkompliziert. Alles ist im Vorfeld bereits organisiert und die Garantie, viele Studenten kennenzulernen ist auch sichergestellt. Solche studentischen Wohnheime gibt es aber auch in anderen Stadtteilen von San Diego. Der Nachteil solcher Einheiten ist, dass du die Vorschriften der Eigentümer genau einhalten musst und die Wohnungen oft nicht wirklich schön sind bzw. gut ausgestattet sind. Du kannst natürlich auch eine eigene Wohnung oder ein Haus für die Zeit suchen. Vorteil hier ist, dass du dir selber aussuchst, wo und mit wem du in ein Haus ziehst und es dann auch wirklich „euer“ Haus für die Zeit ist. Allerdings wird empfohlen, Häuser erst vor Ort zu suchen, da Agenturen im Internet oft unseriös sind und man teilweise Geld bezahlt für Wohnungen, die nicht den Beschreibungen entsprechen oder die erst gar nicht existieren. Es besteht aber die Gefahr, dass man vor Ort dann nicht fündig wird. Bei beiden Varianten gibt es also Vor- und Nachteile.
Die beliebtesten Wohngegenden:
- La Jolla - sehr schöne, aber auch sehr teure und ruhige Gegend, etwas abseits
- Pacific Beach - Bars, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten in direkter Umgebung
- Mission Beach - wie Pacific Beach, nur nicht ganz so viele Clubs in diesem Viertel
- Ocean Beach - ein Mix zwischen Point Loma und Mission Beach
- Point Loma - etwas weiter weg vom Geschehen
- Downtown - „schicke“ Clubs und Restaurants befinden sich hier
- SDSU - viele Wohnheime befinden sich in Campusnähe, Gegend außerhalb des Campus nicht so belebt und nicht so „schön“
Die Standorte 1 - 5 befinden sich in Strandnähe. Downtown (6) und die SDSU (7) sind etwas weiter weg vom Strand. In den Bereichen 6 und 7 kommt noch hinzu, dass hier nicht so viel los ist und man für Freizeitaktivitäten auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein Auto angewiesen ist. Aus diesem Grund würde ich dir nicht empfehlen, nach Downtown zu ziehen. Hier ist nicht nur der Strand, sondern auch die Uni nicht zu Fuß zu erreichen. Also musst du dir die Frage beantworten, ob du lieber am Strand oder in Uni-Nähe leben möchtest. Solltest du dich für die Orte 1 - 5 entscheiden, bist du auch hier auf öffentliche Verkehrsmittel oder Auto angewiesen, wenn es darum geht, zur Uni zu gelangen. Für mich stand fest, dass ich am Strand leben wollte und zu den besten Locations am Strand gehören Pacific und Mission Beach (2+3). Hier ist eine Menge los und alles ist zu Fuß erreichbar.
Da ich mit zwei Freundinnen nach San Diego ging, suchten wir vor Ort ein Haus, das unseren Erwartungen und unserer Preisklasse entsprach. Wir schauten unter anderem auf „Craigslist“ und gingen in Pacific und Mission Beach durch JEDE Straße und telefonierten die Vermieter ab, die Schilder an ihre Häuser angebracht hatten. Nach Tag 3 haben wir unser Haus gefunden. Ein kleines Strandhäuschen mit 2 Schlafzimmern und einem Wohnzimmer. Es befand sich an der Grenze zu Pacific Beach, gehörte aber noch zu Mission Beach. Der deutsche Standard ist nicht vergleichbar mit den Wohnungen dort, die unserer Preisklasse entsprachen. Da mussten wir uns erstmal dran gewöhnen. Allerdings waren wir sehr zufrieden mit unserer Wahl und glücklich, dass wir unseren persönlichen Traum „einmal am Strand leben“ verwirklichen konnten. Die Mietpreise sind in San Diego in der letzten Zeit sehr in die Höhe gestiegen. Wir zahlten kalt 2500$, hinzukamen noch ca. 200$ Nebengebühren. Das heißt pro Person waren wir bei fast 900$ monatlich. Achtung! Häufig ist es so, dass die Preise für Mieten nach der Sommerphase sinken. Wir sind deshalb erst am 01. September in das Haus gezogen. Für die drei Wochen davor hat der Vermieter uns angeboten, in ein kleines Appartement zu ziehen. Dieses war sehr überteuert und viel zu klein für drei Personen. Da wir jedoch keine Wahl hatten und keine 5000$ für das Haus im August aufbringen wollten, mussten wir diese Lösung in Anspruch nehmen. Deshalb waren wir umso glücklicher, als wir endlich in unser Haus ziehen konnten. Nach dem Einzug ins Haus, haben wir alles nach unserem Geschmack eingerichtet und haben uns in den vier Monaten sehr wohl gefühlt. Für uns war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, in ein eigenes Haus zu gehen. Wir lernten viele Amerikaner aus unserer Nachbarschaft kennen, hatten unser eigenes kleines Reich und konnten auch mal ein, zwei oder mehr Besucher bei uns beherbergen.
6. Kosten und Finanzierung
Die Kosten sind der einzige Nachteil an dem ganzen Auslandssemester in San Diego. Die Studiengebühren sowie die Lebensunterhaltskosten und Freizeitaktivitäten sind nicht gerade günstig. Wie viel man ausgibt, liegt zu einem gewissen Teil natürlich auch bei einem selbst, vor allem was die Freizeitgestaltung und Reiseplanung angeht. Ich habe für meine Zeit eine Kostenaufstellung vorgenommen, die du hier sehen kannst.
- Lebensmittel: 746€
- Auto: 677€
- Handy: 131€
- Uni: 105€
- Sonstiges: 140€
- Reisen: 4.077€
- Flug: 1.400€
- Uni-Gebühren: 6.529€
- Vorbereitung: 300€
- Summe:16.545€
7. Fördermöglichkeiten
Ich wollte in der Zeit vor Ort so viel wie möglich erleben und dies empfehle ich auch dir. Deshalb rate ich dir, dich für Stipendien oder BAföG zu bewerben. Ich selbst hatte das Glück, zwei Stipendien zu erhalten. Zum einen das „Sparkassen-Stipendium“, welches einmalig ist, und zum anderen das „Ostfalia Aufenthaltsstipendium“, welches euch monatlich während der Studienzeit vor Ort zur Verfügung steht. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit sich bei „PROMOS“ zu bewerben. Für alle Stipendien reicht eine einfache selbst geschriebene Bewerbung. Außerdem werden einige ergänzende Unterlagen benötigt.
8. Kulturelle Erfahrungen
Wie anfangs schon erwähnt, war es mir sehr wichtig, die amerikanische Kultur näher kennenzulernen und selbst aktiv am amerikanischen Leben teilzuhaben. Ich muss sagen, dass ich persönlich nicht mit so vielen Unterschieden zu der deutschen Kultur gerechnet habe. Vor allem in Kalifornien sind die Menschen sehr offen. Ich wurde ständig von fremden Menschen angesprochen und wurde gefragt, wie es mir geht. Anfangs fand ich das etwas befremdlich, nach einer kurzen Zeit aber fand ich Gefallen an der Art des Umgangs miteinander. Das Small Talk-Halten ist in Amerika also viel ausgeprägter als bei uns. Häufig lernte ich im Supermarkt oder beim Spaziergang am Strand viele neue Leute kennen. Oft haben diese auch hilfreiche Tipps parat, was das Leben in San Diego angeht. Du musst dich einfach darauf einlassen und versuchen, offen zu sein. Die Offenheit der Amerikaner fehlt mir hier in Deutschland sehr. Ich bin hier noch nie mit einem komplett fremden Menschen mitgefahren und lerne auch nicht täglich neue Menschen kennen. Dort war dies ganz anders. Ich habe ganz einfach viele neue Leute kennengelernt, mit denen man abends dann auch mal um die Häuser ziehen konnte.
Ich persönlich mochte die Essenskultur der Amerikaner überhaupt nicht. Fast Food gibt es an jeder Ecke und ist verhältnismäßig sehr günstig. Restaurants und gesundes Essen sind jedoch sehr teuer. In den Supermärkten ist alles auf die „faulen“ Menschen ausgerichtet. Fertig abgepackte Brotboxen, fertiger Salat und vieles mehr. Deshalb haben wir so oft es geht selbst gekocht. Dazu haben wir lange nach dem richtigen Supermarkt gesucht. Wir haben festgestellt, dass „Sprouts“ für frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse und „Ralphs“ für alles andere am günstigsten ist. Solltest du große Mengen einkaufen, dann rate ich dir zu „Food4Less“.
Was ich auch sehr interessant an Amerika fand, waren die extremen Unterschiede. Zum einen sind es die Landschaften, die mich fasziniert haben. Von verschiedenen Wüsten bis hin zu riesigen blühenden Wiesen. Kilometerlange Straßen mitten in der Wüste, Straßen an den Küsten entlang. Zum anderen sind es die Menschen. In Kalifornien wird unglaublich viel Sport getrieben. Was die Ernährung angeht, sündigen sie aber dauerhaft und wirken etwas unaufgeklärt. In den Clubs gilt meist der Dresscode „weniger ist mehr“, aber in die Sauna sind alle im kompletten Sportoutfit gegangen. Nach Alkohol wird sehr stark gefahndet, aber um Marihuana zu konsumieren, haben die meisten Menschen ein ärztliches Attest, der ihnen den Konsum gestattet. Mit solchen krassen Unterschieden habe ich nicht gerechnet. Teilweise waren die Punkte auch sehr befremdlich für mich. Aber ich habe nach anfänglicher Zurückhaltung gelernt, damit umzugehen.
9. Sprachliche und persönliche Entwicklung
Die sprachliche Entwicklung ist deutlich erkennbar. Ich habe nicht nur neue Vokabeln und umgangssprachliche Ausdrucksweisen gelernt, sondern vor allem die Scheu vor dem Englischsprechen verloren. Auch wenn grammatikalisch vielleicht nicht immer alles ganz richtig war, traut man sich zu sprechen. Außerdem fällt es mir jetzt viel leichter, Menschen, die Englisch sprechen, zu verstehen. Mich auf das amerikanische Englisch und dann auch noch auf die verschiedenen Dialekte jedes einzelnen Menschen einzustellen, fiel mir anfangs recht schwer. Aber keine Sorge, nach dem ersten Monat wirst du schon deutliche Verbesserung bemerken. Mein Englisch war vor dem Aufenthalt nicht besonders gut und das war auch einer der Punkte, die mir anfangs Sorgen bereiteten. Es ist aber viel leichter als man es sich vorstellt. Einfach sprechen, sprechen und sprechen und nur nicht zurückziehen. Dass mich die fünf Monate in San Diego sprachlich weiterbringen, das war ein großes Ziel des gesamten Semesters. Dass diese Monate mich aber in so vielen Hinsichten über mich hinaus wachsen lassen werden, damit habe ich nicht gerechnet. Die Lebensumstellung war schon sehr extrem und alles war neu. Ich habe vorher noch nie in eine WG gelebt. Ich habe noch nie selbst ein Auto gekauft und dann wieder verkauft. Ich war nie länger als 3 Wochen von meiner Familie getrennt. Mal auf mich alleine gestellt zu sein, ohne Familie und Freunde, hat mir gut getan. Ich war darauf angewiesen, neue Leute kennenzulernen. Ich habe vor allem gelernt, wie man auf verschiedene Menschen eingeht. Andere Kulturen fordern eine andere Herangehensweise. Aber auch das Zusammenleben mit den Mädels zeigte mir, wie man mit Stress untereinander besser umgehen kann und dass jede Situation einen Ausweg hat.
10. Sonstiges
Der Aufenthalt hat mich gelehrt, dass das Leben aus mehr besteht als nur aus Arbeit, Uni oder Geld. Die Kalifornier leben, um zu leben und das habe ich für mich mitgenommen. Es war die beste Entscheidung meines Lebens und das obwohl ich anfangs so große Zweifel hatte. Ich kann dir nur sagen: TU ES! Du wirst es nicht bereuen. Ich habe noch nie so viel in so kurzer Zeit erlebt, gesehen und gelernt. Von der Zeit in San Diego werde ich immer schwärmen. Das sind Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann.
11. Kontakt
Bei Fragen oder Redebedarf kannst du dich gerne jederzeit an mich wenden
(Emailadresse kann bei College Contact erfragt werden).