4 Sep
Erfahrungsbericht von Ines N.

Griffith University - Gold Coast


Stadt: Gold Coast
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Gesundheitsökonomie, Gesundheitswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2017 bis 07/2017
Heimathochschule: Bielefeld U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Name ist Ines und ich habe von Februar bis Juli 2017 ein Auslandssemester an der Griffith University Gold Coast in Australien absolviert. Hier in Deutschland studiere ich im Masterstudiengang Public Health. An der Griffith University habe ich neben Public Health Kursen auch einen Ökonomiekurs belegt.

Warum ein Auslandssemester in Australien ?

Da viele meiner Freunde bereits ein Auslandssemester absolviert haben und sehr positiv über diese Erfahrung sprechen, bin ich auf die Idee gekommen, auch eines absolvieren zu wollen. Zurückblickend war dies eine sehr gute Entscheidung. Da mich vor allem das Studieren auf Englisch motiviert hat, habe ich mich für ein Auslandssemester in Australien entschieden. Ich habe im Verlauf meines Studiums festgestellt, dass gute Englischkenntnisse für meinen zukünftigen Beruf sehr wichtig sind und dass ich diesbezüglich meine Kompetenzen erweitern möchte. Auch die Vorstellung, einmal ganz allein so weit weg von Zuhause zu sein und wirklich auf sich alleine gestellt zu sein, hat mich sehr gereizt. Ich hatte die Erwartungen, durch ein Auslandssemester selbstständiger zu werden und Herausforderungen einfacher lösen zu können. Ebenso habe ich mich gefreut, meinen Fachbereich aus einer ganz neuen Perspektive kennen zu lernen.

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Organisation

Meinen Auslandsaufenthalt habe ich gemeinsam mit der Agentur College Contact organisiert. Die Agentur hat mir wirklich bei allen aufkommenden Fragen geholfen. Von den Mitarbeitern bekam ich alle nötigen Informationen bezüglich des Beantragens eines Visums, Versicherungen und Informationen zu den Flügen. Ebenfalls haben sie mich bei der Bewerbung bei der ausländischen Universität unterstützt. Beworben habe ich mich im August 2016. Das hat dann zeitlich alles auch super gepasst. Ich habe immer nur mit College Contact kommuniziert und musste nicht mit der ausländischen Universität in Kontakt treten. Das fand ich sehr positiv. College Contact arbeitet ganz nach dem Motto „Es gibt keine dummen Fragen“. Somit konnte ich den Mitarbeitern wirklich bei jeder kleinsten Frage ein E-Mail schicken und hatte schnell eine Antwort.

Da ich während des Sommersemesters, also nach meinem Auslandsaufenthalt, an der Universität Bielefeld keine Prüfungen ablegen wollte, habe ich mich dafür entschieden, mich für das Semester beurlauben zu lassen. Das hat verschiedene Vorteile, beispielsweise wird das Semester nicht als Fachsemester mitgezählt.


Wohnungssuche an der Gold Coast

Die Wohnungssuche an der Gold Coast hat sich wesentlich schwieriger gestaltet, als ich zuvor gedacht habe. College Contact empfiehlt ca. 2 Wochen vor Semesterbeginn anzureisen und das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Ich habe bei sehr vielen verschiedenen Gebäudekomplexen in Surfers Paradise nach Unterkünften gefragt und habe fast nur Absagen bekommen. Im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass man sich auch nicht zu schnell stressen lassen sollte. Im Endeffekt haben alle internationalen Studierenden doch etwas gefunden. Wir haben mit ca. 30 Studierenden in insgesamt sieben WGs in demselben Gebäudekomplex gewohnt, was dann natürlich total super war. So standen wir alle im engen Kontakt und hatten sehr viel Spaß zusammen.


Finanzierung

Aus finanzieller Hinsicht muss ein Auslandssemester, gerade in einem teuren Land wie Australien, gut durchdacht sein. Neben sehr hohen Studiengebühren müssen auch die Flüge, die Unterkunft, Reisen und das tägliche Leben finanziert werden. Um die fünf Monate zu finanzieren, habe ich Auslands-BAföG beantragt und auch bewilligt bekommen. Dann habe ich mich für verschiedene Stipendien beworben und das Glück gehabt, ein PROMOS Teilstipendium zu bekommen. Da ich während und vor allem nach dem Semester auch viel gereist bin, habe ich auch noch einige Ersparnisse ausgegeben.


Reisen

Die Reisen habe ich komplett vor Ort geplant. Natürlich hatte ich vorher schon einige Ideen, wo ich gerne hinreisen möchte, aber konkret geplant und gebucht habe ich alles erst vor Ort. Dort lernt man dann auch günstige Airlines, Autovermieter und Hostels kennen. Zum Teil erhält man als Student auch Vergünstigungen, zum Beispiel, wenn man über das Reisebüro STA-Travel bucht. Ebenfalls lernt man genug Leute kennen, mit denen man reisen möchte.


Kurse

An der Griffith University habe ich drei verschiedene Kurse belegt: Priorities and Interventions in Public Health, Change Management in Dynamic Health Care Systems und Economics for Decision Making 1. Diese Kurse habe ich gewählt, da ich etwas über den Tellerrand meines Studiums in Deutschland hinausblicken wollte, und das ist mir auch gelungen.

Vor meinem Auslandsaufenthalt habe ich häufig gehört, dass ein Auslandssemester ziemlich einfach ist und man überhaupt nichts für die Uni tun muss. Das kann ich im Nachhinein nicht bestätigen. Anders als bei meinem Studium in Deutschland, musste ich an der Griffith University das ganze Semester über verschiedene Prüfungen ablegen. Das bedeutet, dass ich bereits ab der vierten Vorlesungswoche fast wöchentlich Klausuren schreiben, Hausarbeiten abgeben und Online-Tests durchführen musste. Insgesamt habe ich in dem einen Semester zehn Prüfungsleistungen abgelegt. Diese wurden unterschiedlich stark bewertet und haben dann in den jeweiligen Kursen zu einer Endnote geführt. Der Arbeitsaufwand während des Semesters ist etwas ungewohnt, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland häufig erst am Ende des Semesters Prüfungen haben. Ich habe mich allerdings schnell daran gewöhnt und somit war das Semester auf jeden Fall gut machbar für mich.

Da ich insgesamt vier Wochenendtrips und einige Tagestrips gemacht habe, habe ich, wenn ich gerade nicht unterwegs war, sehr viel Zeit in der Uni verbracht. Ich habe viele Freunde vor Ort kennengelernt, die auch internationale Studierende waren und es genauso gemacht haben wie ich. Somit haben wir den Alltag meistens alle zusammen in der Uni verbracht. Wir sind dann morgens zusammen mit der Bahn hingefahren, haben uns in die Bibliothek gesetzt oder unsere Vorlesungen und Tutorien besucht, gemeinsamen Mittaggegessen und sind abends zusammen zurückgefahren. Somit hatten wir einen guten Alltagsmix aus Tagen in der Bibliothek und Reisen, sodass wir das Pensum für die Uni gut geschafft haben. Der Alltag in der Uni hat viele Besonderheiten mit sich gebracht. Bereits in der Orientierungswoche vor dem Semester habe ich gemerkt, dass die Griffith University sehr interessiert ist, den Studierenden eine tolle Zeit zu bereiten. Neben vielen Informationsveranstaltungen zu den Kursen gab es Informationsstände mit sehr vielen kostenlosen Werbegeschenken, wie Trinkflaschen, Blöcken, Stiften, Freikarten und Gutscheinen. Auch während des Semesters gab es viele Veranstaltungen, die gerne angenommen wurden. 14-tägig wurde ein Foodmarket mit Livemusik auf dem Campus aufgebaut, vor den Prüfungswochen gab es die „Stressless Week“ mit kostenlosen Massagen, Gemüse, Obst und Eis für alle Studierenden und verschiedene Film- und Sportveranstaltungen wurden innerhalb des Semesters angeboten. Somit wurden wir häufig positiv überrascht, wenn uns ein weiterer „Bib-Tag“ bevorstand.


Highlights

Insgesamt habe ich in den fünf Monaten wahnsinnig schöne Erlebnisse gehabt. Zum einen habe ich viele Freunde gefunden. Ich habe hauptsächlich andere internationale Studierende aus verschiedenen Ländern kennen gelernt und bin mir sicher, dass einige Freundschaften noch lange bestehen bleiben. Zum anderen waren natürlich die Reisen eine tolle Erfahrung. Neben verschiedenen Wochenend- und Tagestrips, zum Beispiel nach Brisbane, zum Springbrook Nationalpark, nach Melbourne und nach Sydney, habe ich im Mid-Semester-Break zehn Tage in Neuseeland verbracht und bin nach dem Semester noch drei Wochen lang die Ostküste Australiens hochgereist. Ich kann nun bestätigen, dass das Reisen ein ganz besonderes Gefühl mit sich bringt und dass es sowohl in Australien als auch in Neuseeland unfassbar schöne Orte gibt, die man unbedingt gesehen haben muss. Auch das Kennenlernen einer neuen Kultur ist eine tolle Erfahrung. Ich habe die Australier mit ihrer lockeren und sehr hilfsbereiten Art kennen gelernt. Sobald du etwas hilflos in der Gegend herumschaust, kommt ein Australier dir zu Hilfe. Das ist wirklich eine tolle Mentalität. Natürlich habe ich auch verschiedene typisch australische Tiere, wie Kängurus, Koalas, Krokodile und Schlangen gesehen.


Persönliche Weiterentwicklung

Vor allem für die persönliche Weiterentwicklung lohnt sich ein Auslandssemester auf jeden Fall. Ich habe meine eigenen Stärken und Schwächen ganz neu erkennen können. Außerdem würde ich jedem empfehlen, ein Auslandssemester ganz allein anzutreten. Ich habe gemerkt, dass es eine ganz neue Erfahrung ist, dass niemand Erwartungen an dich hat oder dich schon in eine Schublade gesteckt hat. So habe ich auch ganz neue Seiten an mir selbst kennen lernen können. Natürlich ist man alleine am anderen Ende der Welt auch immer mal wieder Schwierigkeiten ausgesetzt. Gerade die ersten Wochen sind nicht unbedingt einfach. Bei mir hat sich zum Beispiel die Wohnungssuche schwierig gestaltet und mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht. Ich habe schnell verschiedene Leute kennen gelernt, aber natürlich dauert es auch ein paar Tage, bis man richtige Freunde findet. Auch habe ich meine Familie und Freunde natürlich zwischendurch immer mal wieder vermisst und hätte gerne mal jemand Bekannten um mich gehabt. Das führt allerdings dazu, dass man noch stolzer sein kann, dass man so einen großen Schritt ganz alleine geschafft hat und das ist wirklich ein super Gefühl. Ich habe jeden einzelnen Tag im Ausland sehr genossen und mir dieses auch jeden Tag sehr deutlich gemacht. Und trotzdem habe ich mich auch wieder auf Zuhause gefreut, was denke ich eine sehr gute Mischung für ein Auslandssemester ist.


Fazit

Ich kann jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu machen. Vor allem für die persönliche Weiterentwicklung ist es eine super Erfahrung und man kommt auf jeden Fall selbstsicherer und selbstbewusster zurück, als man vorher war. Ich persönlich habe ebenfalls sowohl fachlich als auch sprachlich sehr viele Vorteile aus dem Auslandssemester ziehen können und bin sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein.