Gesundheits­wissenschaften im Ausland studieren

Habe ich heute genug Obst und Gemüse gegessen? Sind mehr als drei Tassen Kaffee am Tag zu viel? Zum Sport sollte ich auch mal wieder...

Ihre Gesundheit ist den meisten Menschen sehr wichtig. Bei der Fülle an Informationen zu dem Thema ist es allerdings nicht gerade leicht, den Überblick zu behalten. Und vielen fällt es schwer, gute Vorsätze bezüglich eines gesunden Lebensstils in die Tat umzusetzen. Der Stress und die einseitigen Belastungen, die in unserer Leistungsgesellschaft auf uns einwirken, sorgen im Gegenteil sogar dafür, dass „Zivilisationskrankheiten“ wie Übergewicht und Depression auf dem Vormarsch sind. Umso wichtiger sind Experten, die sich hauptberuflich mit unserer Gesundheit und der Prävention von Krankheiten beschäftigen.

Anders als Ärzte versuchen Gesundheitswissenschaftler nicht, bereits ausgebrochene Krankheiten zu heilen. Sie beschäftigen sich vielmehr mit den gesellschaftlichen Strukturen, die Krankheiten entstehen lassen, und berücksichtigen dabei auch ihre physischen und psychischen Ursachen.

Das Studienfach Gesundheitswissenschaften

An vielen Hochschulen bereitet ein Auslandsstudium der Gesundheitswissenschaften auf Führungsaufgaben im Bereich International Public Health vor.

Diesem umfassenden Ansatz entsprechend, gestaltet sich auch das Studium der Gesundheitswissenschaft sehr vielfältig. Natürlich stehen Fächer wie Medizin und Psychologie auf dem Lehrplan. Darüber hinaus werden aber auch Inhalte aus den Gesellschaftswissenschaften vermittelt, um den Ursachen von Krankheiten in ihrem ganzen Umfang auf die Spur zu kommen und zu ermitteln, was Menschen für ihre Gesundheit tun können.

Sowohl Universitäten als auch FHs bieten Studiengänge aus dem Bereich Gesundheitswissenschaften / Public Health an. Zum Teil ist ein duales Studium möglich, in dem Berufsausbildung und Studium kombiniert werden.

Bachelorstudium

Zu Beginn des Bachelorstudiums stehen erstmal Fächer wie Medizin oder Epidemiologie auf dem Lehrplan. Dort setzen die Studierenden sich unter anderem mit häufig vorkommenden Krankheiten wie Krebs oder Demenz auseinander. In Fächern wie Statistik und empirischer Sozialforschung lernen sie, Daten zu erheben und auszuwerten. Darüber hinaus beschäftigen sie sich auch mit sozialen Faktoren der Gesundheit und den politischen und wirtschaftlichen Facetten unseres Gesundheitssystems.

Im weiteren Studienverlauf haben die Studierenden dann die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen. Je nach Hochschule kann beispielsweise die Gesundheitsförderung oder das Gesundheitsmanagement im Mittelpunkt stehen. Praxissemester und Praktika sollen den Studierenden helfen, das Gelernte praktisch anzuwenden und sich beruflich zu orientieren.

Masterstudium

Wer sich nach dem Bachelor noch weiter qualifizieren möchte, etwa für eine wissenschaftliche Karriere oder Führungspositionen, der kann noch ein Masterstudium anschließen. Die Masterstudiengänge bieten die Gelegenheit, sich noch weiter auf ein Teilgebiet der Gesundheitswissenschaften zu spezialisieren, beispielsweise Gesundheitspolitik oder Prävention.


Voraussetzungen für ein Studium der Gesundheitswissenschaften

Da im Studium Inhalte aus den Bereichen Medizin, Soziologie, Politik und Wirtschaft auf dem Lehrplan stehen, sollten angehende Gesundheitswissenschaftler Interesse an all diesen Fächern mitbringen. Um die Zusammenhänge richtig erforschen und interpretieren zu können, ist es nötig, empirische Erhebungen durchzuführen und die Daten zu interpretieren. Wem es vor Zahlen und Statistik graut, der ist im Studium der Gesundheitswissenschaft vielleicht nicht richtig aufgehoben. An einigen Universitäten ist ein Vorpraktikum im Gesundheitswesen obligatorisch.


Nach dem Studium der Gesundheitswissenschaften - Berufschancen

Aufgrund des breiten Ansatzes der Gesundheitswissenschaften stehen Absolventen viele Türen offen. Ein möglicher Arbeitsbereich ist die Forschung. An Hochschulen und staatlichen oder privaten Forschungsinstituten untersuchen sie beispielsweise, welche gesellschaftlichen Strukturen Krankheiten entstehen lassen.

Im Arbeitsfeld Prävention sind sie praktisch tätig und erarbeiten unter anderem Projekte, die die Gesundheit einzelner Menschen oder ganzer Gruppen fördern sollen. Arbeitgeber sind unter anderem Krankenkassen, Behörden oder Institutionen der Erwachsenenbildung. Als Gesundheitsbeauftragte in großen Unternehmen kümmern sich Gesundheitswissenschaftler um die Gesundheit der Angestellten. Auch die Beratung von Kranken und Angehörigen, beispielsweise in Kliniken, kann ein Arbeitsfeld sein. Darüber hinaus arbeiten Gesundheitswissenschaftler zum Beispiel als Fachjournalisten, im Verbraucher- und Umweltschutz oder im öffentlichen Dienst.


Was spricht für ein Auslandsstudium?

Hochschulen in Deutschland bieten das Fach Gesundheitswissenschaft /Public Health erst seit kurzem an. In anderen Ländern hingegen ist es schon seit langem als Studienfach etabliert. Studierende, die ihr wissenschaftliches Profil schärfen und von der Erfahrung anderer Länder im Bereich Public Health profitieren möchten, sollten über einen Studienaufenthalt im Ausland nachdenken. Während eines Auslandsemesters oder eines kompletten Auslandsstudiums erhalten sie nicht nur die Gelegenheit, das eigene Wissen zu erweitern. Sie können auch ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und interkulturelle Kompetenzen erwerben.