11 Okt
Erfahrungsbericht von Hannah S.

University of California, Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Musik
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2018 bis 09/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt

Ich habe mich für die University of California in Los Angeles entschieden, da diese eine große Auswahl von Kursen im Bereich Musik anbietet. Außerdem war die UCLA eine der wenigen Universitäten, die das Studium während des Sommers zwischen den Semestern anbietet und das für einen längeren Zeitraum. Mir war es lediglich wichtig, meinen Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land zu absolvieren.

Insgesamt hat der Bewerbungsprozess einen bis zwei Monate in Anspruch genommen. Bei der Vermittlung, sowie dem Zusammenstellen der Unterlagen hat mich meine Ansprechpartnerin bei College Contact kostenlos unterstützt und vermittelt. Hatte ich Fragen, konnte ich in kürzester Zeit mit einer Antwort rechnen. Das Zusammenstellen der Unterlagen war einfach beschrieben und musste schließlich nach Frankfurt geschickt werden. Von dort wurde meine Bewerbung nach Kalifornien weitergeleitet.

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Wohnungssuche

Die UCLA bietet viele verschiedene Wohnungsmodelle auf und um den Campus an, auf welche man sich bewerben kann. Nach einem Preisvergleich zwischen privater Unterkunft und dem Leben auf dem Campus habe ich mich für die Bewerbung auf ein Zimmer auf dem Campus entschieden. Man kann bis zu fünf verschiedene Zimmerkonstellationen wählen und wird noch vor Anreise zugeteilt. Ich bin in der günstigsten Variante untergekommen. Diese besteht aus einem Zweibettzimmer, wobei Dreibettzimmer auch möglich waren, mit einem Bad für jedes Geschlecht auf dem Gang auf jeder Etage. Bei der Zuteilung meines Mitbewohners wurde von der Hochschule beachtet, welche Präferenzen ich bezüglich Ordnung und Sauberkeit, Aufstehen, ins Bett gehen und des Lärmpegels habe. Das Zimmer ist sehr einfach ausgestattet. Es befinden sich zwei Betten, Schreibtische und Schränke im Raum. Das gemeinsame Bad wurde jeden Tag geputzt, es war nie überfüllt und man hatte auch beim Duschen Privatsphäre in kleinen Kabinen. Bei Bedarf konnte man sich mit der Campuskarte in der Eingangshalle einen kleinen Kühlschrank, Ventilator oder Staubsauger ohne Aufpreis ausleihen.


Worauf sollte man achten

Für das Visum, welches man für die USA benötigt, muss zunächst nach Eingang der Zahlung an die Universität ein Schreiben von der Hochschule erstellt und nach Deutschland gesendet werden.  Mit diesem muss man sich schließlich um einen Termin bei der Botschaft in Frankfurt kümmern. Man sollte sich bewusst sein, dass dieses Geld und auch Zeit in Anspruch nimmt, da man vor Ort in Frankfurt für ein kurzes Interview sein muss.

Die UCLA verlangt außerdem einen Bescheid von der Bank, welcher bestätigt, dass man den Auslandsaufenthalt finanzieren kann. Da kein Ausdruck dieses Zertifikates ausreicht, kann auch dies etwas dauern bis man schließlich das Bank Statement hat und einreichen kann.


Beschreibung der Institution

Der Standort der University of California in Los Angeles hat einen sehr schönen Campus. Er liegt am westlichen Ende von LA, in der Nähe von Bel Air und Beverly Hills. Die Wohnheime sind im Norden auf einem Hügel gelegen und es ist sehr begrünt und ruhig. Um bis ins Klassenzimmer zu gelangen, kann es schon einmal eine halbe Stunde zu Fuß dauern, da das gesamte Gelände sehr groß ist. Sich zurecht zu finden ist relativ einfach, da alle Adressen einfach mit dem Handy zu finden sind und man regelmäßig Informationen via E-Mail und auf der Homepage bekommt. Der Campus umfasst Lebensmittelmärkte, ein Ärztezentrum und sogar einen Optiker sowie ein Friseur. Die Unterrichtsgebäude, in denen mein Unterricht stattgefunden hat, waren sehr modern und bei dem kalifornischen Sonnenschein auch klimatisiert.


Studium und Studienalltag

College Contact hat mir vor der Bewerbung empfohlen lediglich zwei Kurse zu wählen. Aus deren Erfahrung ist der Arbeitsumfang von mehr als zwei Kursen in den 6 Wochen nur noch schwer zu bewältigen. Daran habe ich mich schließlich gehalten und zwei Kurse aus dem Bereich Musik gewählt. (Anatomy of a Popular Song und Musicianship through Repertoire in Studio). In den meisten Fällen findet der Unterricht pro Kurs zwei Mal die Woche statt. In meinem Fall fanden die Kurse nur einmal wöchentlich statt, dafür in vier bis fünf Stunden Einheiten. Hinzu kam noch eine wöchentliche Bandprobe. Letztendlich hatte ich nur drei Mal die Woche Unterricht, der Arbeitsaufwand am Nachmittag fiel auch gering aus. Dafür war die Qualität des Unterrichts sehr gut und die Professoren nahmen sich auch oft und gerne unter der Woche oder am Wochenende mehrere Stunden für das Komponieren von Liedern mit jedem einzelnen Student Zeit.

Von meinen Kommilitonen habe ich allerdings einen anderen Eindruck kennengelernt. Diese hatten ebenfalls zwei Kurse belegt, vier Mal die Woche Unterricht und viele Abgaben unter der Woche, welche am Wochenende vorbereitet werden mussten. Am Ende der sechs Wochen steht für jeden Kurs eine Abschlussprüfung an. In Bereichen wie Sprachen, Wirtschaft, Medien und Pharmazie ist der Arbeitsaufwand sehr hoch.


Leben und Freizeit

Kleidung für ein oder zwei Wochen einzupacken reicht vollkommen aus. Mit der Campuscard kann man für unter 2$ seine Wäsche bequem im Studentenwohnheim waschen und trocknen. Wenn es zu warm ist, leiht man sich einen Ventilator aus, geht etwas kaputt füllt man online ein Formular aus und am nächsten Tag kommt der Hausmeister für die Reparatur. Mit der Campuscard kommen Studenten in ihr Wohnheim, bezahlen für die Waschmaschine und haben auch ihren Essensplan auf der Karte gespeichert. Vor der Ankunft kann man zusätzlich zum Wohnheim einen solchen Essensplan von 7, 15 oder 21 Essen pro Woche auswählen, für welchen man vorab bezahlt. Einmal angekommen zeigt man in der Cafeteria seine Karte vor und ein Essen wird abgebucht. Dort kann man sich dann so lange aufhalten wie man möchte und auch alles essen. Sonntags wird der neue Essensplan mit Information über geöffnete Möglichkeiten zum Essen per Email verschickt. Auch wenn die Auswahl zwischen den Semestern eingeschränkt ist, ist das Angebot ausreichend und qualitativ sehr hochwertig. Aus meiner Erfahrung reichen zwei Essen am Tag vollkommen aus. Es ist günstiger als sich Lebensmittel zu kaufen, vor allem ist zu berücksichtigen, dass die meisten Unterkünfte über keine eigene Küche verfügen.

Auch wenn alles, was das Herz begehrt auf dem Campus verfügbar ist und dieser sehr groß ist, besteht natürlich die Möglichkeit Los Angeles zu erkunden. Ich habe mir eine Busfahrkarte ausstellen lassen, welche problemlos beim Busfahrer aufzuladen ist. Die Bushaltestellen sind nur wenige Gehminuten vom Campus entfernt und ich bin oft nach Hollywood, Downtown und Malibu gefahren. Die Busse fahren rund um die Uhr, sind sehr günstig und nie überfüllt. Die App CityMapper ist sehr hilfreich bei der Suche nach der Besten Verbindung zum Ziel. Grundsätzlich konnte jeder Summer Session Student den Samstag und meist auch den Freitag für Freizeit nutzen. Wenn die Unterrichtseinheiten nur am Vormittag stattfinden steht auch nichts gegen einen Nachmittag am Strand. 


Lebenshaltungskosten

Hat man einmal seine Unterkunft und Essensplan bezahlt, fallen nur noch wenig Nebenkosten an. Für das Wäschewaschen und den Bus fallen ein paar Dollar an, alles was man in der Stadt macht sind Extraausgaben, die nicht zu den normalen Lebenshaltungskosten zählen.


Menge an Freizeit

Ich persönlich hatte viel Freizeit und konnte mein gesamtes Wochenende und meist auch noch zwei Tage unter der Woche in die Stadt fahren. Generell konnte aber jeder Student sein Wochenende weitestgehend frei gestalten. Sobald es gegen Ende der sechs Wochen ging, waren alle mit ihren Endtermklausuren beschäftigt, das letzte Wochenende wurde also von vielen Studenten zum Lernen verwendet. Da meistens nur ein Kurs am Tag stattfindet hat man jedoch immer eine Hälfte des Tages frei, sei es vormittags oder nachmittags. Wie viel man davon für sich selbst nutzen kann hängt schließlich von den Hausaufgaben und Referaten ab, die man vorbereiten muss. 

Hier geht das Arbeitspensum weit auseinander. Einige Studenten haben jede Woche einen kleinen Test geschrieben, wobei andere einen Aufsatz von 300-500 Wörtern die Woche abgeben mussten. In wieder anderen Kursen hat Pünktlichkeit, Anwesenheit und Mitarbeit einen Großteil der Note ausgemacht. 


Touristische und kulturelle Empfehlungen

Los Angeles hat keine große Skyline und ist sehr weitläufig, dennoch kann man gerade in sechs Wochen viel mehr erkunden als der klassische Tourist. Die angrenzende Nachbarschaft an die UCLA ist Westwood, wo die Studenten oft ihren Tag und Abend verbringen. Mit dem Bus dauert es ca. eine halbe Stunde nach West Hollywood oder in die andere Richtung nach Malibu. Im Westen Kaliforniens sollte man also unbedingt einmal an den Strand und Pier von Malibu und Venice Beach fahren.

Neben den anderen klassischen Museen und Attraktionen, die jeder Reiseführer aufführt, sollte man sich auf jeden Fall im Internet für kostenlose Tickets diverser Sitcoms und Talkshows bewerben. Hier ist der Vorteil, dass ihr für einen längeren Zeitraum dort seid. Ich konnte zum Beispiel kostenlose Tickets für eine Aufnahme der Serie „The Big Bang Theory“ und „Mom“ ergattern. Außerdem konnte ich mir die Talkshows „The Late Late Show with James Cordon“ und „Jimmy Kimmel Live“ ansehen. Die Universal Studios, die Warner Brothers Studio Tour und eine kleine Wanderung bis hoch zum Hollywood Sign waren absolute Highlights meiner Reise.

Zusätzlich bietet die Uni Wochenendtrips nach Las Vegas und San Francisco an. Diese kosten zwar etwas mehr Geld, sind aber eine tolle Möglichkeit noch mehr Städte in den USA zu sehen und neue Leute kennen zu lernen. Der Farmers Market oder das Outdoor Shopping Center „The Grove“ sind auch auf jeden Fall Sehenswert. Nur eine Bushaltestelle entfernt befindet sich das Getty Museum für freien Eintritt und wenn am Sonntag noch viel Zeit ist kann man auch die vergleichsweise lange Busfahrt auf sich nehmen und bis in den Osten der Stadt in das Outlet fahren wo es Kleidung und vieles mehr für tolle Preise gibt. 


Fazit

Die Universität in Los Angeles ist modern und gut organisiert. Als Student aus dem Ausland wird sich gut um einen gekümmert. Das Angebot an Kursen ist groß und es gab keine Probleme bei der Anmeldung. Bei nicht stattfinden kann man problemlos seinen Kurs wechseln. Als einzige Vorrausetzung für den Aufenthalt an der UCLA wird ein Sprachnachweis verlangt, da die Unterrichtssprache natürlich Englisch ist. Der Unterricht selbst war sehr gut strukturiert, die Professoren haben den Unterrichtsstoff motiviert und mit Erfahrungen aus der echten Arbeitswelt vermittelt. Ich habe viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen gelernt und viele neue Kontakte geknüpft.

Das Einzige, dass einen etwas negativen Eindruck hinterlassen hat war, dass über 70 Prozent der Studenten in der Summer Session mit Großgruppen aus China angereist ist. Das ist nicht nur aufgefallen, sondern hat in den meisten Fällen auch die Kommunikation, das Zusammenleben und generell die kulturelle Adaption erschwert. Die Bereitschaft Englisch zu sprechen war in solchen Fällen leider nur wenig vorhanden und musste man sich ein Zimmer mit mehreren Chinesen teilen, kam es oft zu Differenzen. 

Da dies auch ein großer Bestandteil der Summer Session war, sollte das auf jeden Fall auch erwähnt werden. An einigen Zeitpunkten ging nämlich das Gefühl verloren in Amerika zu sein, weil man oft nur Chinesisch gehört hat und die Lernkurve des eigenen Englischs stagnierte. Grundsätzlich ist die Gewöhnung an die amerikanische Kultur nicht schwierig. Ich wurde herzlichst von allen Studenten, die in Los Angeles ansässig sind aufgenommen und willkommen geheißen. Sprachlich gab es keine Probleme, vor allem aber auch weil die UCLA daran gewöhnt ist, dass viele Studenten aus aller Welt kommen und Englisch nicht die Muttersprache ist. Die University of California bietet in jedem Fall eine sehr gute akademische Ausbildung an und wird auf der ganzen Welt hoch angesehen.
Mein Englisch ist durch den Aufenthalt dennoch flüssiger geworden und ich konnte mir einige Fachbegriffe aneignen. In einem fremden Land zunächst alleine anzureisen und sich zurecht zu finden hat mich persönlich selbstständiger und offener gegenüber fremdem Menschen gemacht. Die Herausforderung die Suche, die Bewerbung, bis hin zum eigentlichen Aufenthalt selbst in die Hand zu nehmen wird mit einem tollen Erfolgserlebnis belohnt.

Studieren in den USA ist aber auch dafür bekannt, dass es nicht gerade günstig ist. Für mich waren die sechs Wochen Summer Session eine gute Alternative zum Auslandssemester. Im Vergleich kostet ein Auslandssemester in den USA gerne einmal 20.000 Euro. Sechs Wochen Summer Session sind um einiges kostenfreundlicher, aber immer noch nicht günstig. Zusammen mit den Studiengebühren, den Kursgebühren, dem Visa, der Krankenversicherung, der Unterkunft, dem Essensplan und dem Flug hat mich der gesamte Aufenthalt circa 6.000 bis 7.000 Euro gekostet. 

Für viele ist entscheidend, wie ein solcher Aufenthalt an der Heimatsuniversität angerechnet wird. Das kann ich zu diesem Zeitpunkt für mich selbst noch nicht beantworten, da in vielen Studiengängen aber additive Schlüsselkompetenzen eine Rolle spielen kann sich ein solches Auslandsstudium auch dort einordnen lassen. Unabhängig von der Anrechnung hat sich das Studieren an der UCLA in jedem Falle gelohnt.