1 Apr
Erfahrungsbericht von Tuğrul A.

University of Bristol

Hochschule: University of Bristol
Stadt: Bristol
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Politikwissenschaft, Internationale Beziehungen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 01/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Vorerst möchte ich mich beim College Contact Team für das Engagement und die Hilfe, welche ich jederzeit erhalten habe, herzlich bedanken.

Beginnend mit dem Bewerbungsprozess ist zu sagen, dass dies eigentlich der einfachste Teil im Organisieren des Auslandssemesters ist. Die gewünschten Unterlagen, wie sie auf der jeweiligen Website beschrieben sind einholen und alles fristgerecht einschicken, um den Rest kümmert sich dann College Contact. Für den Sprachnachweis kann ich als Tipp hinzufügen, sich für das DAAD Sprachzeugnis zu entscheiden. Es kostet um Einiges weniger als ein TOEFL oder IELTS, ist einfacher und benötigt keine riesen Vorbereitung.

Verbringt nicht zu viel Zeit mit der Kurswahl in der Bewerbung, da sich dies in der ersten Uniwoche ohnehin höchstwahrscheinlich ändern wird. Nachdem man die Zusage erhält, geht es los mit der eigentlichen Vorbereitung.

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Unterkunftssuche

Als Study Abroad Student an der University of Bristol steht euch, anders als bei Erasmus-Studenten, in jedem Fall ein Platz in einem der zur Verfügung stehenden Wohnheime zu. Hier ist zu nennen, dass Wohnheime zwar um einiges teurer sind als herkömmliche Wohnungen, es aber trotzdem viel mehr Nutzen bringt, wenn man in ein Studentenwohnheim einzieht.

Zum einen wohnen dort überwiegend britische Studenten und man ist gezwungen, sich auf Englisch zu unterhalten, was sich stark auf die Englischfähigkeiten auswirkt. Zum anderen kann man schnell Kontakte knüpfen, da auch die Studenten im Wohnheim frisch eingezogen und auf Kontaktsuche sind. Des Weiteren hatte unser Wohnheim, wie auch viele andere, eine eigene Fußballmannschaft mit wöchentlichen Ligaspielen, was den Zusammenhalt im Wohnheim gestärkt hat. Natürlich wird auf diese Art auch eine aufwendige Wohnungssuche erspart.

Mein Wohnheim, was unter den Studenten in Bristol als eine der „besten“ Wohnheime bekannt ist (Goldney Hall), hatte auch eine eigene Bibliothek, eine Bar, ein riesen Garten und einen eigenen Basketballplatz zu bieten. Es gibt jedoch auch viele andere gute Wohnheime. Einige davon sind „catered“ und einige nicht. Dies bedeutet, dass es in einigen Wohnheimen eine eigene Mensa gibt, wo es fertiggekochtes Essen zu festen Zeiten gibt und in anderen, wie zum Beispiel in meiner, man selbst kochen muss. Dies ist personenbezogen, was man für besser erachtet. Da ich mich nicht auf das Essen an festen Zeiten reduzieren wollte, habe ich mich für das self-catered entschieden. 

Auf der U of Bristol Website kann man sich schließlich mit dem Zusageschreiben vom College Contact für eines der Wohnheime bewerben. Dabei muss man eine Prioritätenliste für ca. drei Wohnheime erstellen und wird für eines der drei am Ende ausgewählt.


Studium

Nachdem man sich im vorhinein für die Kurse eingetragen hat, sollte man zum jeweiligen Department gehen und sich diese Kurse bestätigen lassen. Manchmal erfährt man, dass es manche Kurse gar nicht mehr gibt oder dass man doch nicht reingekommen ist. Man sollte bei der Kurswahl darauf achten, dass man nur vom Teaching block 1 Kurse auswählen kann, wenn man nur für das Wintersemester da ist und nur vom Teaching Block 2 Kurse auswählen kann, wenn man nur für das Sommersemester da ist.

Ich würde eine Anzahl von insgesamt drei Kursen für das Semester empfehlen. In meinem politikwissenschaftlichen Studium hatte ich damit alle Hand voll zu tun, unter Anderem aufgrund der großen Lesemenge und  der intensiven Seminardiskussionen. Die Professoren sind sehr offen, hilfsbereit und freuen sich wenn man sich mal am Ende einer Vorlesung als deutscher Student persönlich vorstellt. Auch sind die Kommilitonen sehr zuvorkommend und helfen bei jeder kleinsten Angelegenheit.

Ferner gibt es David und Nia vom International Office, welche auch unglaublich nette Personen sind und euch in jeder kleinsten Sache bezüglich Studium, Wohnung, Freizeit und Allgemeines zur Seite stehen. Man muss dafür einfach nur zu ihrem Büro im Student Union Building gehen und sie auf die Probleme anprechen.

Am Ende des Semesters, Ende Januar oder Anfang Februar schreibt man dann Klausuren oder hat die Abgabefristen für Essays.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Was man in der Freizeit macht, ist auch Geschmackssache. Die Rahmenbedingungen sind jedoch in Bristol bestens dafür geeignet. Es kommt nur darauf an, worin man sich spezialisieren möchte. Für ganz viele Sportarten oder Aktivitäten gibt es Societies. In der Orientierungswoche wird es eine Society Fair geben, wo sich alle Student Societies vorstellen und ihr in jedem beliebigen Club Mitglied werden könnt. Meistens verlangen diese Societies einen kleinen Mitgliedbeitrag, dieser ist jedoch bezahlbar. Anstatt in vielen Societies Mitglied zu werden, sucht man sich am Besten 3-4 Societies aus und nutzt diese in vollen Zügen, indem man zu allen Gruppenmeetings und Events geht.

Außerhalb der Universität hat auch die Stadt Bristol einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie die Suspension Bridge oder Cabot Circus. Auch kann ich empfehlen, am Anfang des Semesters einmal ein sightseeing bus zu nehmen und vorerst einen Überblick über die Stadt erhalten. Die einzelnen Stadtteile kann man dann im Nachhinein erkunden.

Nun ist die Stadt Bristol auch in der Nähe von Cardiff (Wales) und dem Ozean. Natürlich kann man auch Wochenendausflüge hierhin organisieren. Ich habe mich aber eher auf die Stadt Bristol konzentriert und habe versucht, alle Facetten dieser Stadt kennenzulernen.

Für die Ausflüge außerhalb von Bristol gibt es die BISC (Bristol International Students Centre), welche jede Woche verschiedene Gruppenausflüge organisiert. Dafür muss man sich aber die Tickets im vorhinein online erwerben, da sie sehr begehrt und schnell ausverkauft sind.

Da Bristol jedoch eine Stadt voller Studenten ist und es auch dort sehr viele Events gibt, braucht man sich keine Sorgen machen, dass es eventuell langweilig werden könnte.


Fazit

Alles in Allem kann ich euch Bristol wirklich weiterempfehlen, sei es aufgrund der Qualität der Universität, die Freizeitmöglichkeiten, die Menschen und die Atmosphäre.

Was mir jedoch nicht ganz gefallen hat ist, dass die Erstsemester Studenten, mit welchen man höchstwahrscheinlich zusammenlebt, sehr auf das Lebensmotto „Sex, Drugs and Rock `n`Roll“ fokussiert sind. Man hat nicht immer die Möglichkeit, sinnvolle Gespräche zu führen und bleibt oft oberflächlich, da man Studenten meistens am Abend unterwegs kennenlernt und diese in den meisten Fällen aufgrund des hohen Alkoholkonsums nicht mehr voll und ganz ansprechbar sind. Dies ist jedoch nur meine Ansicht, da ich keine legalen/illegalen Drogen konsumiere. Leider ist auch zu nennen, dass Bristol nach London die zweitteuerste Stadt in Großbritannien ist. Diese Kosten können jedoch mit Auslands-Bafög und davor gespartem Geld überwunden werden.

Der Nutzen, den man von solch einem Auslandssemester hat, ist sehr hoch. Ich habe beispielsweise in diesen Monaten meines Aufenthaltes einige Menschen getroffen, welche Freunde für das Leben geworden sind und werde diese hoffentlich in den nächsten Monaten in Bristol wieder besuchen.