30 Aug
Erfahrungsbericht von Theresa M.

California State University San Marcos


Stadt: San Marcos (CA)
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2013 bis 05/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

ich bin Theresa, 23 Jahre alt und habe im Spring Term 2013 mein Auslandssemester an der CSU San Marcos absolviert. In Kalifornien habe ich Kurse aus dem Business-Bereich belegt, im „normalen Leben“ mache ich jedoch ein duales Studium im Fach Logistikmanagement.

Vorbereitung und Uniauswahl

Für mein Auslandssemester von Januar bis Juni war es mir wichtig, in ein englisch-sprachiges Land zu gehen, das möglichst weit weg von Deutschland ist und wo es auch bereits im Januar schön warm ist. Deshalb kamen eigentlich nur die USA oder Australien und Neuseeland in Frage. Wie sich schnell herausgestellt hat, ist ein Auslandssemester in Australien oder Neuseeland sehr teuer, weshalb die USA als Zielort für mich schnell feststanden. Schnell hatte ich mich dann auch für den „Sunshine-State“ Kalifornien entschieden, da College Contact hier ein großes Angebot an Partnerhochschulen bietet. Da ich insgesamt sechs Monate Zeit für mein Auslandssemester hatte, wollte ich auch an eine Uni, die ein Semester-Programm (ca. 5 Monate) anbietet, sodass alle Unis mit einem Trimester-Programm (ca. 3 Monate) wegfielen. Da ich unbedingt an eine Hochschule wollte, wo ich nicht auf allzu viele Austauschstudenten und Deutsche treffen würde, habe ich mich schnell für die CSU in San Marcos interessiert, da diese eine eher kleine Hochschule mit einem geringen Prozentsatz an Austauschstudenten ist. Als ich erfahren habe, dass die Uni eine Vielzahl an Kursen aus dem Business-Bereich anbietet und, dass San Marcos nahe der Küste und zwischen San Diego und Los Angeles gelegen ist, habe ich mich sehr schnell für diese Uni entschieden. Der Bewerbungsprozess war zwar kompliziert, weil man viele Formalitäten berücksichtigen und jede Menge Unterlagen einreichen muss, doch die Mühe war es auf jeden Fall wert!!

College Contact hat mich die ganze Zeit über super unterstützt und konnte mir jede Frage beantworten – ohne diese Hilfe säße ich vermutlich heute noch an den Unterlagen, die man für die Bewerbung ausfüllen muss. Nachdem ich die Zusage von der Uni erhalten habe, ging auch alles recht schnell, ich konnte mein Visum beantragen, meine Flüge buchen und mir eine Unterkunft suchen. Bei den Flügen habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Reiseveranstalter „STA-Travel“ gemacht, da man hier neben den Flügen auch eine Auslandskrankenversicherung abschließen kann. Zudem wird eine Option angeboten, bei der man den Rückflug je nach Verfügbarkeit der Flüge auch relativ spontan gegen eine Gebühr von 100€ umbuchen kann. Da man aus Deutschland heraus ja oft noch nicht genau weiß, ob und wie lange man nach dem Auslandssemester noch vor Ort bleiben möchte, ist das eine gute Option, um sich da noch nicht genau festlegen zu müssen.

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Kurswahl und Studieninhalte

An der CSU San Marcos wird man als exchange-student vom sogenannten ALCI (American Language and Culture Institute) betreut. Gerade in der Anfangsphase ist diese Betreuung sehr hilfreich, da es eine Orientierungswoche gibt, wo man den Campus und die anderen ausländischen Studenten kennenlernen kann. Außerdem wird man auf das sog. „Crashing“ der Kurse vorbereitet, da man nicht einfach so Kurse aus dem Kursangebot wählen kann. Crashen bedeutet, dass man in der ersten Vorlesungswoche die Kurse besucht, die man gerne belegen möchte, und dann am Ende des Unterrichts den Professor um Erlaubnis bittet, noch zusätzlich zu den amerikanischen Studenten in den Kurs aufgenommen zu werden. Ich habe in der ersten Woche also insgesamt 8 verschiedene Kurse besucht, obwohl ich eigentlich nur 4 davon benötigte. Wenn man die Kurse besucht, bekommt man schnell einen Eindruck davon, ob man den Kurs wirklich machen möchte oder ob die Kursbeschreibung doch nicht so ganz dem entspricht, was man sich erhofft hatte (so war es nämlich bei mir). Die Professoren waren in allen Kursen sehr freundlich und hilfsbereit und es war relativ einfach, in den Kursen zugelassen zu werden, die ich belegen wollte. Hier hilft vor allem hartnäckig sein und zu argumentieren, dass man schließlich nur ein Semester vor Ort ist und den Kurs unbedingt belegen möchte etc… sollte es trotzdem Probleme geben, steht das ALCI auch jeder Zeit zur Verfügung und kann auch nochmals mit den Professoren sprechen.

Letztendlich habe ich folgende Kurse belegt: International Business Management, Management in different Cultures, Import Export Operations und Career Development. Die Kurse waren zeitlich so gelegt, dass ich freitags frei hatte und montags die erste und einzige Vorlesung um 17h begann… Somit hatte ich immer ein langes Wochenende, das ich gut zum Reisen und für Ausflüge nutzen konnte. Inhaltlich waren die Vorlesungen größtenteils sehr interessant, aber auch sehr arbeitsintensiv. Für jede Vorlesung mussten jede Woche schriftliche Hausaufgaben erledigt werden, die auch konsequent eingesammelt und korrigiert wurden. Außerdem gab es sehr viele Tests, Präsentationen und Gruppenarbeiten, sodass man eigentlich immer etwas für die Uni zu tun hatte. Nach der ersten Hälfte des Semesters fanden in jedem Kurs die sog. „midterm-exams“ statt. Die Endnote setzt sich dann aus all den verschiedenen Teilnoten der Tests, Hausaufgaben, Präsentationen und den Klausuren (mid-term und finals) zusammen. Das fand ich ziemlich positiv und viel besser als hier in Deutschland, wo eine Klausur die gesamte Endnote eines Semesters ausmacht. Wenn man so viele kleinere Prüfungen hat, muss man zwar ständig irgendetwas lernen oder vorbereiten, man hat jedoch nie Klausurstress, weil sich alles über den gesamten Zeitraum eines Semesters verteilt. Bei mir war es sogar so, dass ich kein einziges final exam am Ende des Semesters mehr schreiben musste und somit schon eine ganze Woche früher frei hatte.

Das Studieren und Lernen hat mir wirklich Spaß gemacht, was ich hier in Deutschland nicht sehr oft von mir behaupten kann. Die Inhalte waren interessant und die Professoren waren so engagiert und motiviert, dass es einfach Spaß gemacht hat, zu den Vorlesungen zu gehen. Und wenn man die Hausaufgaben regelmäßig erledigt und sich auf die Klausuren vorbereitet ist es auch einfach, am Ende sehr gute Noten zu erzielen. Ich kann also das Studium an der CSU San Marcos nur empfehlen, da man hier gut betreut wird, gemeinsam mit amerikanischen Studenten in Kleingruppen studiert und die Atmosphäre an der Uni einfach sehr freundlich ist, sodass man sich schnell wohlfühlt.


Wohnen

Um das Thema wohnen habe ich mich bereits gekümmert, bevor ich in die USA geflogen bin. Hier gibt es eigentlich nur drei verschiedene Alternativen: Studentenwohnheim der CSUSM, Gastfamilie oder WG. Ersteres ist sehr teuer ($800 aufwärts) und Einzelzimmer sind eher selten. Bei Gastfamilien bekommt man für wesentlich weniger Geld (ab $600) ein eigenes Zimmer und in den meisten Fällen auch Verpflegung. WGs lassen sich aus Deutschland heraus nur schwer finden (jedenfalls war das meine Erfahrung). Da ich jedoch gerne in einer WG wohnen wollte, habe ich eine Anzeige bei www.craigslist.com (diese Seite ist super für alles, was man in den USA braucht: von Fahrrad über Bett bis hin zu WGs findet man hier einfach ALLES!) aufgegeben und geschrieben, dass ich aus Deutschland komme und für 5-6 Monate ein WG-Zimmer in Uni-Nähe suche. Ich bekam kurze Zeit später eine sehr nette Nachricht von einer Familie, deren Tochter zum Studium ausgezogen ist und deren Zimmer sie nun gerne vermieten würden. Eigentlich wollte ich ja lieber mit Studenten zusammen wohnen, aber nachdem ich einige Emails mit der Familie geschrieben hatte war schnell klar, dass ich dort unbedingt wohnen musste: ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und begehbarem Kleiderschrank, sehr Uni-nah und ein großer Pool im Garten für insgesamt $550 monatlich, allerdings ohne Verpflegung.

Dafür durfte ich wie in einer WG alle Räume des Hauses mitbenutzen und war somit nicht an die Familie gebunden was Essenszeiten etc. angeht. Nachdem wir uns auch über Skype „kennengelernt“ hatten und uns sehr gut verstanden haben, habe ich mich entschieden, in der Familie zu wohnen. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, denn ich habe dadurch mit sehr freundlichen und hilfsbereiten Amerikanern zusammengelebt und konnte die amerikanische Kultur „hautnah“ miterleben. Mit meiner Gastmutter habe ich mich super verstanden, ich durfte kostenlos ihr Auto benutzen und ihre Pferde reiten und habe mich sehr wohlgefühlt. Ähnliches habe ich auch von anderen ausländischen Studenten gehört, die in Gastfamilien gelebt haben. Ich habe auch jetzt, wo ich zurück in Deutschland bin, noch regelmäßigen Skype- oder Email-Kontakt mit der Familie und werde sie auch definitiv nochmals in den Semesterferien besuchen. Die Familie nimmt nun auch regelmäßig jedes Semester 2 Studenten auf. Wenn jemand daran interessiert ist, kann er / sie sich gerne bei mir melden! Allerdings solltet ihr tierlieb sein, da in der Familie 3 Labradore und 2 Katzen leben.


Leben und Reisen

Neben dem Studium gab es natürlich auch noch viel freie Zeit, die man in Kalifornien sehr abwechslungsreich gestalten kann. In meiner freien Zeit habe ich z.B. surfen gelernt (der Kurs wird vom ALCI vermittelt, kostet $600 für 6x2 Stunden inkl. Material, Transfer von der Uni und zurück und Fotoshooting am Ende des Kurses). Der Surf-Kurs war mit das Beste, was ich in meinen 5 Monaten in Kalifornien gemacht habe! Die Surflehrer waren alle super nett und der Unterricht ist sehr intensiv, da meist ein Surflehrer zwei Schüler betreut. Ich muss zugeben, dass ich vor der ersten Surfstunde großen Respekt vor den Wellen hatte, die im Vergleich zu herkömmlichen Nordseewellen ja doch wirklich riesig sind! Allerdings haben wir direkt am Anfang gelernt, wie man sich im Wasser und auf dem Brett verhält und die Surflehrer waren immer mit im Wasser, sodass ich in keinem Moment Angst hatte, von den Wellen „erschlagen“ zu werden. Sobald ich die erste Welle gesurft hatte war klar, dass sich die $600 auf jeden Fall gelohnt haben, denn das Gefühl, auf dem Brett zu stehen und mit Blick auf die kalifornische Küste die Welle bis zum Strand zu reiten ist kaum in Worte fassbar und einfach unbezahlbar!!

Neben dem Surfen gab es natürlich auch viele weitere Freizeitmöglichkeiten: In San Diego gibt es z.B. den San Diego Zoo, den Balboa Park, viele verschiedene Museen und Aussichtsplätze und natürlich das Gaslamp-Viertel, wo man abends feiern gehen kann (wenn man über 21 Jahre alt ist). In Richtung Norden ist von San Marcos aus auch LA nicht weit entfernt, hier kann man also an einem Wochenende Hollywood, den Walk of Fame, die Universal Studios, Venice Beach und viele weitere bekannte Orte besichtigen. Während der spring break habe ich an einer Outdoor-Reise teilgenommen, die vom Fitness-Studio der CSUSM („the Clarke“) organisiert war. Hier sind wir mit einer Gruppe von 12 Studenten und 2 Guides eine Woche durch die verschiedenen Nationalparks in Utah gereist und ich muss sagen – diese Woche war eine der besten Wochen meines Lebens. Die Gruppe ist schnell zusammengewachsen und wir hatten sehr viel Spaß: sei es beim rock-climben, beim mountainbiken oder beim wandern in atmenberaubender Natur. Die Nationalparks in Utah sind unbedingt eine Reise wert, da man so etwas hier in Deutschland einfach überhaupt nicht findet. Ich könnte darüber jetzt noch seitenweise schreiben, aber da es hier ja eigentlich um Kalifornien geht, belasse ich es einfach bei der Empfehlung, unbedingt mal nach Utah zu fahren. Innerhalb der letzten drei Wochen habe ich mit einer Freundin eine Rundreise gemacht, die über LA nach San Francisco ging, zum Yosemite Nationalpark, Las Vegas, dem Grand Canyon und wieder zurück nach San Marcos. Diese Tour war aufgrund der großen Distanzen, die wir mit dem Auto zurückgelegt haben, sehr anstrengend aber auf alle Fälle lohnenswert, da die Landschaft und die Städte einfach atemberaubend schön und interessant sind! Besonders reizvoll fand ich San Francisco und den Yosemite Nationalpark und kann jedem nur empfehlen, diese Orte ebenfalls zu besuchen.

Das Leben in den USA ist insgesamt sehr teuer. Lebensmittel sind im Vergleich zu Deutschland unglaublich teuer, wenn man sich nicht nur von Fastfood ernähren möchte… Das einzige, was richtig günstig ist, sind Klamotten und Benzin. Besonders in den riesigen Outlets kann man super einkaufen, weshalb ich jedem empfehle, mit möglichst wenig Kleidungsstücken in die USA zu fliegen und dann dort erst mal shoppen zu gehen.


Fazit

Die fünf Monate in Kalifornien waren eine unglaublich tolle Zeit, die ich nie vergessen werde! Das Studium hat Spaß gemacht, ich habe neue Freunde aus aller Welt gewonnen und viel gelernt und gesehen. Ich würde das Auslandssemester in San Marcos sofort wiederholen, wenn ich könnte! Das Leben in einer anderen Kultur und das Studium in einer anderen Sprache waren eine tolle Erfahrung, die mich für mein weiteres Leben geprägt hat. Ich freue mich schon jetzt riesig darauf, wenn ich (hoffentlich bald) wieder ins Flugzeug nach San Diego steige um meine Freunde dort zu besuchen!

Solltet ihr weitere Fragen zu meinem Auslandssemester haben oder irgendwelche Informationen brauchen, könnt ihr euch gerne bei mir melden 