24 Jan
Erfahrungsbericht von Pascal S.

University of California, San Diego


Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem ich Ende März 2016 endgültig in das Cusanuswerk aufgenommen wurde, begann ich mit den konkreten Planungen meines Auslandssemester. Dieses sollte in Absprache mit der Studienberatung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) im fünften Semester stattfinden.

Den Zeitpunkt meines Auslandsaufenthalts vorher mit der WWU abzuklären war besonders wichtig, damit ich mein Bachelorstudium in Regelstudienzeit absolvieren kann. Darüber hinaus habe ich vor meinem Auslandsaufenthalt eine Lernvereinbarung mit der WWU getroffen, in der es darum ging, welche Kurse mir angerechnet werden können. Diese Schritte waren sehr wichtig, damit es nach der Zeit im Ausland keine Missverständnisse oder Probleme mit Fragen der Anerkennung von Kursen gibt. Dabei fühlte ich mich von meinem Studienfachberater an der WWU sehr gut unterstützt und beraten.

Da ich bereits mein experimentelles Forschungspraktikum im 4. Semester absolviert habe, standen für das 5. Semester ein vertiefendes Seminar im Fach der klinischen Psychologie und mein Wahlpflichtfach auf der Agenda. Folglich war ich sehr erfreut darüber, dass das Kursangebot der Uni meiner Wahl – der University of California, San Diego (UCSD) – und die curricularen Anforderungen der WWU eine perfekte Passung bildeten. Die UCSD gilt als exzellente Universität, die sich besonders im Bereich der kognitiven Psychologie und der Neurowissenschaften einen Namen innerhalb der Forschergemeinschaft gemacht hat. Da ich nach meinem Studium in der Forschung arbeiten möchte, stand es für mich fest, dass ich mein Auslandssemester in Amerika verbringen möchte. Das liegt zum einem darin begründet, dass die amerikanischen Universitäten in der psychologischen Forschung sehr weit vorne liegen und zum anderen sind gute Englischkenntnisse für die Arbeit in der Forschung eine unabdingbare Voraussetzung. Nach einer exzellenten Beratung von College Contact und weiterer Recherche, habe ich mich für die UCSD entschieden. Dafür spielte sicherlich auch der Ort San Diego eine Rolle, der mit schönen Stränden und konstant gutem Wetter zu überzeugen weiß.

Ein netter Vorteil war auch, dass ein Sprachnachweis über den DAAD-Sprachtest als Nachweis über die notwendigen Englischkenntnisse akzeptiert wird. Damit spart man sich das Geld, das man für den teuren TOEFL-Test ausgeben müsste. Der Bewerbungsprozess als solcher hat indes reibungslos funktioniert und ich bekam recht schnell meine Zusage für das Fall Semester 2016, das vom 22. September bis zum 10. Dezember 2016 ging. Das lag natürlich auch in der engen und kompetenten Hilfe und Betreuung durch College Contact begründet.

Im Vorfeld habe ich mich von Deutschland aus um eine Unterkunft gekümmert und mich nach intensiver Internetrecherche für eine Unterkunft im Apartmentkomplex Kamo-Housing entschieden. Diese war mit 740 US-Dollar im Monat für ein geteiltes Zimmer zwar durchaus teuer, ist in San Diego jedoch normal. Kamo-Housing kann ich aufgrund der Ausstattung der Apartments sehr empfehlen. Außerdem leben sehr viele internationale Studenten hier, sodass es sehr einfach ist Kontakte zu knüpfen. Auch die Lage war sehr gut. Ich habe in Pacific Beach gelebt und konnte die UCSD mit dem Bus sehr gut erreichen.

Der Universitätscampus ist riesig und gleicht beinahe einer kleinen Stadt. Von diesen Eindrücken überwältigt, war es zunächst etwas kompliziert sich zurechtzufinden. Nach zwei gut organisierten und strukturierten Orientierungstagen war es jedoch schon deutlich einfacher sich zurechtzufinden. An der UCSD ist es nicht möglich, seine Kurse im Voraus zu wählen, obgleich man eine Liste mit 12 Kursen einreichen muss, an denen man interessiert ist. In die Kurse kommt man über das Class-Crashing rein, bei dem man die Dozenten nach ihrem Einverständnis für die Teilnahme an ihrem Kurs fragt. Da die Plätze in den Kursen begrenzt sind, muss man, solange man noch keinen Platz hat, mehr Kurse besuchen als man hinterher wirklich belegen möchte. Das ist in den ersten zwei Wochen natürlich etwas anstrengend und mit Ungewissheit verbunden. Die Unterschrift der Dozenten für die Teilnahme an ihren Kursen zu erhalten, stellte kein Problem da. Für das Fach Psychologie benötigte ich jedoch noch den Stempel des Departements, auf den ich zwei Wochen warten musste. Am Ende konnte ich jedoch genau an den Kursen teilnehmen, die ich mir ausgesucht habe. Ich habe die folgenden Kurse besucht.

Clinical Psychology

Ein Kurs, den ich wirklich empfehlen kann. Hier ging es um Störungsbilder, die Entstehung von psychischen Störungen und Therapieansätze. Der Kurs war mit einem sehr großen Arbeitsaufwand und sehr viel Literatur verbunden, was aufgrund der spannenden Themen jedoch kein Problem darstellte. Der Professor hat den Stoff ausgezeichnet vermittelt und ist auf Fragen der Studierenden sehr gut eingegangen.

Psychological Disorders of Childhood

Dieser Kurs war mein Lieblingskurs, da die Dozentin den Stoff extrem gut vermitteln konnte und ihre Vorlesungen super strukturierte. Inhaltlich ging es auch hier um Störungsbilder, die Entstehung von psychischen Störungen und Therapieansätze, jedoch für das Kindes- und Jugendalter. Diese beiden Kurse wurden mir dann als mein vertiefendes Seminar für das Fach klinische Psychologie angerechnet.

Social Networks

Dieser Kurs stellte mein Wahlpflichtfach dar und behandelte inhaltlich soziale Strukturen, die uns beeinflussen. Hier ging es um die Vernetzungen in Freundeskreisen, in der Uni und um das „Small-World-Problem“, in dem es um die Vernetzung der Welt ging. Auch mit diesem Kurs war ich sehr zufrieden, da auch hier der Dozent zu überzeugen wusste.

Alle meine Kurse fanden zweimal in der Woche statt und zusätzlich gab es Diskussionsrunden an extra Tagen, in denen man die Chance bekam, sein Wissen zu vertiefen. Die Qualität der Kurse und der Lehre an der UCSD haben zu einer Vertiefung meines Wissens geführt und mich definitiv auch persönlich weitergebracht.

Da ich sehr schnell Leute kennengelernt habe und die Freizeitmöglichkeiten in San Diego sehr vielfältig und spannend sind, habe ich sehr viel erlebt und bin sehr viel unterwegs gewesen.

Auf meine Zeit in San Diego blicke ich mit sehr viel Dankbarkeit zurück. Ich habe sehr viel gelernt, neue Freunde gefunden, meine Sprachkenntnisse verbessert und mich als Persönlichkeit weiter entwickelt. Insgesamt kann ich jedem an einen Auslandsaufenthalt an der UCSD wärmstens empfehlen!

Zurück in Deutschland kann ich aufgrund der idealen Passung des Kursangebots und der Anforderung der WWU reibungslos in das 6. Semester einsteigen und mein Studium in Regelstudienzeit beenden.