San Diego State University
Vorbereitung
Meinen Auslandsaufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika habe ich bereits ein Jahr im Voraus geplant. Für mich war es von großer Bedeutung, mein Studium trotz des Auslandaufenthaltes in der Regelstudienzeit abzuschließen.
Deshalb habe ich zuerst alle Kurse an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) ausfindig gemacht, die in meinem fünften Fachsemester im Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen angesetzt sind.
Danach erst habe ich mich mit der Suche nach einer geeigneten Gastuniversität auseinandergesetzt.
Dazu habe ich mir Erfahrungsberichte und Artikel auf College Contact über Universitäten in Nordamerika zur Hand gezogen. Nachdem ich die Auswahl auf etwa fünf Universitäten eingeschränkt habe, begann ich auf deren Webseiten das Kursangebot mit meinen vorher festgelegten Kursen abzugleichen.
Meine Wahl fiel auf die San Diego State University (SDSU) in San Diego, Kalifornien, da ich dort die größte Übereinstimmung mit meinen gewünschten Kursen auffand.
Ein weiterer äußerst wichtiger Prozess war das Abschließen von Lernvereinbarungen („Learning-Agreements). Dazu musste ich bei den zuständigen Lehrstühlen an der FAU die Kursbeschreibung, den sogenannten Syllabus, des äquivalenten Kurses der San Diego State University vorlegen.
Die Zusage des jeweiligen Lehrstuhls, ob die Genehmigung erteilt wird, kann über einen Monat dauern, da der Lehrbeauftragte die Kursbeschreibung genau auf Lehrinhalte und Prüfungsmodalitäten untersuchen muss. Es sollte daher genügend Zeit eingeplant werden und gegebenenfalls nach alternativen Kursen gesucht werden, da nicht jede Prüfung positiv ausfällt.
Anfang Januar 2015 begann ich mit meiner Bewerbung für die San Diego State University. Dafür war ein DAAD-Sprachzeugnis, ein gültiger Reisepass und ein Transcript of Records (Notenübersicht) der FAU notwendig.
Nachdem ich den Online-Bewerbungsprozess der SDSU durchlaufen habe, wurde mir nach zwei Wochen die Zusage per E-Mail übermittelt.
Anfang Februar wurden mir per Post das I-20 Formular sowie etliche Informationen zum Semester an der San Diego State University per Post zugesandt.
Nach Erhalt der Dokumente habe ich am Amerikanischen Konsulat in München einen Termin für die Beantragung eines F1-Studentenvisums vereinbart.
Dafür war ein gültiger Reisepass, das I-20 Formular sowie rund $ 200 Gebühren notwendig.
Nachdem ich alle administrativen Schritte vorgenommen hatte, flog ich Ende Juli in die USA.
Ich entschied mich, vor Ort eine Unterkunft zu finden, da mir der Kontakt zu einheimischen Studenten sehr wichtig war.
An dieser Stelle möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass die Suche äußerst kompliziert war. Aufgrund des zeitlich befristeten Studienaufenthaltes von sechs Monaten war es schwer einen Vermieter ausfindig zu machen, der für diesen Zeitraum einwilligte. Zudem ist eine Social Security Number notwendig, um eine Wohnung zu mieten. Diese steht allerdings nur Einheimischen zur Verfügung.
Nach einer sehr aufwendigen Suche über verschiedene Kanäle wie AirBnb, Craigslist, Schwarze Bretter und Immobilien-Webseiten fand ich, mit drei weiteren Studenten aus Norwegen, eine Unterkunft in Mission Beach in San Diego. Abschließend ist zu sagen, dass sich der Aufwand für mich gelohnt hat, da ich durch die Suche äußerst wichtige Erfahrung machen konnte und Kontakt zu Einheimischen geknüpft habe, was sich positiv auf meine Sprachkenntnisse ausgewirkt hat.
Jedoch empfehle ich zukünftigen Studenten die Wohnheime für Auslandsstudenten zu nutzen, da der Aufwand, alles selbst zu organisieren, sehr groß ist und mit etlichen Gefahren verbunden ist.
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Studium
Das Studium an der San Diego State University fand von Mitte August bis Ende Dezember statt. Das System in den Vereinigten Staaten von Amerika ist nicht vergleichbar mit dem in Deutschland. Es herrscht zum Großteil eine Anwesenheitspflicht in den Kursen. Zudem war es für mich neu, wöchentliche Aufgaben und Tests zu haben. Die Endnote wird durch Kumulation der über das Semester verteilten Tests, Aufgaben und einen Abschlusstest „Finalexam“ erstellt.
Dieses System sorgt dafür, dass der Stoff kontinuierlich eingeübt und wiederholt wird, was ich durchweg als positiv wahrgenommen habe. Jedoch stellt dies auch einen großen Zeitfaktor dar. Den Studenten sollte daher bewusst sein, dass die Vorlesungen und wöchentlichen Aufgaben, je nach Anzahl und Schwierigkeitsgrad der Kurse, einer Arbeitswoche gleichstehen.
Betreuung
An der San Diego State University stehen viele Betreuer zur Verfügung, die bei Fragen kontaktiert werden können. Ich habe durchweg positive Erfahrungen machen können und viele Professoren sind stets bemüht, Austauschstudenten den Einstig zu erleichtern.
Ausstattung
Die San Diego State University verfügt über eine exzellente Ausstattung. Dazu gehört eine große Bibliothek, die 24 Stunden geöffnet hat. Sowie moderne Computerausstattung, einen großen Sportbereich und eine moderne Mensa mit verschiedenen Speiseangeboten.
Alltag
Mein Alltag war von Montag bis Freitag durch die Universität stets routiniert. An den Wochenenden habe ich mit einheimischen Studenten Ausflüge gemacht. Ich hatte das Glück, schnell Anschluss zu finden und konnte dadurch traditionelle Feiertage wie Thanksgiving bei einer amerikanischen Familie verbringen. Während meiner Zeit in den USA bin ich zudem nach San Fransico und nach Maui in Hawaii gereist, was beides äußerst zu empfehlen ist.
Finanzielles
Der Lebensunterhalt war vergleichsweise hoch. Vor Beginn der Planung sollten sich Studenten daher bewusst machen, wie viel Geld ihnen zur Verfügung steht und ihre Entscheidung diesbezüglich treffen. Städte wie San Diego, San Fransisco und San Jose sind durchschnittlich teurer als andere Universitätsstädte wie Palm Desert oder San Marcos. Zudem spielt die Art der Universität eine wichtige Rolle.
State Universitys sind meist doppelt oder drei Mal so teuer wie Community Colleges.
Auch sollte beachtet werden, dass ein Auto notwendig ist, um in den USA mobil zu sein, da öffentliche Transportmittel sehr rar oder schlecht ausgebaut sind.
Fazit
Das Semester in San Diego war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Ich habe neue Freunde kennengelernt, meine Englischkenntnisse ausbauen können sowie auch einen tiefen Einblick in die Kultur und Mentalität einer anderen Nation erlangen können.
Ich würde jedem Studenten empfehlen, einen Auslandsaufenthalt einzulegen, da dieser sich stets positiv auf die persönliche und fachliche Weiterentwicklung auswirkt.