28 Sep
Erfahrungsbericht von Mario F.

Auckland University of Technology

Stadt: Auckland
Land: Neuseeland
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2012 bis 07/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zwar ist meine Heimuniversität keine Partneruni der AUT, dank College Contact war der Bewerbungsprozess trotzdem sehr einfach und entspannt. Mit dem DAAD Test ist sogar der Nachweis der Sprachkenntnisse günstig und einfach geregelt, die Zusage kam super schnell und mit dem Überweisen der Studiengebühren war nach wenigen Wochen alles besiegelt. Mein Auslandssemester habe ich an das Finale meines Studiums gelegt: alle Prüfungsleistungen waren abgelegt und lediglich die Masterarbeit ist zu Hause noch zu schreiben. Klarer Vorteil hierbei ist, dass man unter keinem „Leistungsdruck“ im Auslandssemester steht, sich die Kurse auch Fachübergreifend wählen kann und sich so ganz auf Land und Leute konzentrieren kann.

AUT

Die AUT University ist eine sehr junge und somit sehr moderne Uni. Die Studienbedingungen sind exzellent, vor allem für Masterstudenten gibt es viele Vorzüge, wie beispielsweise extra Räume mit 24h und Wochenend-Zutritt. Das musste ich tatsächlich ab und an in Anspruch nehmen, da das Studium doch stressiger als erwartet war. Die meisten Kurse beinhalten viele Projekte und Gruppenarbeiten, die viel Fleiß, Forschungsarbeit und vor allem Zeit in Anspruch nehmen und so die eigentliche 2-Tage Woche laut Stundenplan mit unter zu einer 7 Tage Woche machen, zumindest in der Woche vor der Abgabe. Meiner Meinung nach war aber genau das eine sehr gute Möglichkeit um sein (Fach-) Englisch zu verbessern und andere Kulturen und Arbeitsweisen kennenzulernen. Die Betreuung an der AUT ist ebenfalls hervorragend. Student office sowie international office stehen für jegliche Angelegenheiten zur Verfügung und sind super freundlich und hilfsbereit. Hier hat man echt das Gefühl nicht nur eine Nummer zu sein gerade die Mitarbeiter aus dem International Office kennen jeden Namen der Internationals. Zu empfehlen ist unbedingt das Noho Marae Wochenende, welches jedes Semester für die Internationals veranstaltet wird um einen Einblick in die Kultur und das Leben der Maori zu erhalten. Singen, Tanzen, Essen, und abends Trinken stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung und man lernt viele interessante Menschen kennen. Generell ist das Kennenlernen der Internationals sehr einfach weil es für jedes Semester bereits im Vorfeld eine Facebook-Gruppe gibt, in der man sich kurz vorstellen kann. Hier sind bei uns beispielsweise auch die ersten Trips direkt vor Beginn der Vorlesungen geplant worden.

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Wohnen

Auckland ist riesig, aber das eigentliche Stadtzentrum ist eher überschaubar und in einer Stunde komplett abgelaufen die AUT ist direkt mittig. Die ganzen Suburbs, die sich an das Zentrum anschließen haben unendliche Weiten hier gibt es (fast) ausschließlich Einfamilienhäuser im Grünen. Prinzipiell gibt es für das Wohnen in Auckland mehrere Möglichkeiten. Zum einen bietet die AUT direkt neben dem Campus ein Studentenwohnheim das Wellesley Student Apartment an, in dem eher die jüngeren Studenten untergebracht sind. Viele der Internationals haben hier gewohnt (ich nicht) und täglich gab es dort Party. Vorteilig ist auch, dass man hier mit verschiedenen Nationalitäten zusammengewürfelt wird, man also schnell viele Leute kennenlernt und Englisch spricht. Nachteil der Sache ist, dass die Zimmer hier sehr schnell vergriffen sind, und der Preis doch recht hoch ist. Wer also auf tägliche Party mit Studenten um die 20 Jahre steht, ist hier genau richtig, aber bewerbt euch mehrere Monate vorher um einen Platz. Die Preise liegen bei $250 bis $270 pro WOCHE.

Möglichkeit 2 ist ein Homestay, wobei man mit einer Neuseeländischen Familie (oft mit Kindern) zusammenwohnt. Hier ist es so, als ob man wieder bei Mutti einzieht: man hat sein Zimmer, es wird für einen gekocht und die Wäsche gewaschen, man nimmt an Familienausflügen teil und lernt so den richtigen Kiwi-Lifestyle kennen. Dafür lebt man eher im Grünen, was mit viel Busfahren und Zeit verbunden ist. Die Busse fahren meist bis nachts um 12 über die Woche, Freitag und Samstag fahren auch Nachtbusse bis um 3, aber Achtung: so etwas wie ein Semesterticket gibt’s nicht, insofern entstehen zusätzliche Kosten beim Wohnen außerhalb, und man muss eben zeitig wieder nach Hause - Party bis in die Nacht fällt dann (oft) aus. Generell braucht man bei einer Gastfamilie etwas Glück - bei den Einen läuft es super, bei anderen gibt’s Unstimmigkeiten, die zum Auszug führen, aber das merkt man immer erst, wenn man dort wohnt. Die Preise bewegen sich gewöhnlich zwischen $220 und $250 pro WOCHE all inclusive.

Die dritte Möglichkeit bietet das Suchen einer WG. Leider sind Zimmer so rar wie ausreichend schnelles Internet in Neuseeland (Flatrates gibt es nicht!). Vielleicht lag das aber auch an dem Erdbeben in Christchuch, was viele Leute zum Wegziehen zwang. Viele Studenten kamen deshalb nach Auckland, was die Wohnungssuche zusätzlich erschwerte. Zeitiges vor Ort sein ist hier auf jeden Fall ein Muss. Eine schöne WG in der Innenstadt zu finden ist fast unmöglich – entweder viel zu teuer, oder viel zu klein (mir wurden Zimmer gezeigt, die geschätzte 6qm hatten, oder die ich mir mit einer weiteren Person teilen sollte). Außerhalb der Innenstadt gehen die Preise deutlich nach unten, aber hier hat man wieder das Bus-Problem. Auch Nebenkosten sind in NZ nicht ohne – geheizt wird mit Strom, und gedämmte Häuser gibt es nicht. Eine WG zu finden, die nicht hauptsächlich aus Asiaten und/oder Indern besteht ist die nächste Sache. Die Preise liegen bei $160 bis $200 pro Woche, hinzu kommen Kosten für Bus und Lebensmittel, die in Neuseeland so richtig teuer sind (was aber auch am derzeitig schlechten Euro-Kurs /-Krise liegt). Einmal eine schöne WG gefunden, ist das Leben (je nach Glück mit dem Mitbewohnern) super. Welche Variante man wählt ist letztendlich jedem selbst überlassen. Ich persönlich habe zunächst in einer Gastfamilie gewohnt, habe mich aus persönlichen Gründen nach der Hälfte für eine WG entschieden, aber wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde ich das Wohnheim nehmen um Party zu machen.


Freizeit / Reisen

Das Auslandssemester ist ja bekanntlich vorrangig da, um Land und Leute kennen zu lernen. Wer einmal in Neuseeland ist muss unbedingt viel Zeit zum Reisen einplanen. Das Land ist absolut großartig und für Naturliebhaber, Wanderer und Extremsportler das Paradies. Rafting, Bungyjumpen, Skydiven, das Besteigen des Schicksalsberg aus Herr der Ringe, eine Gletscherwanderung und eine Bootsfahrt durch den Milfordsound gehören zu den absoluten Must Do’s, wobei die eigentliche Liste unendlich lang wäre. Günstigenfalls sucht man sich paar Freunde und mietet sich einen Campervan, so ist man flexibel, ungebunden und spontan. Aber auch die Busverbindungen zwischen den Städten sind recht ordentlich und die Anbieter von (Jugend-) Erlebnisbusreisen sind zahlreich. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist eine Reise in eines der Südseeparadiese Tonga, Samoa, Fiji oder Cook Islands um einfach einmal die Seele baumeln zu lassen. Ich selbst war eine Woche in Tonga, was eindeutig eines der herausragendsten Erlebnisse meines Lebens war, insbesondere im kulturellen und zwischenmenschlichen Sinn.

Generell fällt einem besonders als Deutscher auf, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen in Neuseeland sind. Alles läuft her eine Nummer langsamer und alle sind extrem entspannt. Die Gemütlichkeit hat oft seine Vorteile, es gibt wenig Stress, oft sind die Menschen deshalb aber auch etwas unzuverlässig. Termintreue und Pünktlichkeit (von Menschen und Bussen) sind eher selten. Aber man gewöhnt sich selbst sehr schnell an den Lebensstil, genau wie an die obligatorischen Small-Talk-Gespräche an der Supermarktkasse. Die Art der Menschen zu leben ist auf jeden Fall eine Sache, die ich nun vermisse. Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses halbe Jahr ein voller Erfolg war und für immer in Gedanken bleiben wird. Vor allem Land und Leute haben mich tief beeindruckt. Die AUT ist eine super Uni mit exzellenten Studienbedingungen und kann man deshalb guten Gewissens weiterempfehlen.