Swinburne University of Technology - Sarawak
Vorbereitung
Als mein Auslandssemester immer näher gerückt ist und ich mich durch einen Berg von Informationen gewühlt habe, welche Uni für mich die beste Entscheidung ist, habe ich mich letzten Endes dafür entscheiden als Freemover mit College Contact nach Malaysia zu gehen. Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn ab diesem Zeitpunkt war alles organisierter, ich hatte eine Ansprechpartnerin, die immer für mich da war und mir all meine tausend Fragen und E-Mails beantwortet hat und die mich durch den Bewerbungsprozess geleitet hat.
Zuerst habe ich mir alle Unis angeschaut und Erfahrungsberichte gelesen, um für mich die passende Universität zu finden. Warum ich mich für die Swinburne University in Kuching entschieden habe? Ganz einfach; die Swinburne University in Melbourne hat nicht ganz in mein Budget gepasst und Australien war mir dann doch zu Mainstream. Die perfekte Lösung dafür war der Campus in Malaysia, Sarawak. Somit konnte ich australische Ausbildungsstandards mit asiatischer Kultur verbinden, die noch nicht mal meinen Geldbeutel gesprengt haben.
Nachdem ich mich für Malaysia entschieden habe, ging es an die Bewerbung; Sabine hat mir alle Bewerbungsformulare zukommen lassen, die ich benötigte, und zudem musste ich mein Transcript und meinen DAAD-Test mit einreichen. Das war echt easy durch die Bewerbungsanleitung, die man mit geschickt bekommt. Wenn ich trotzdem noch Fragen hatte, hatte Sabine immer ein offenes Ohr und eine Antwort parat.
Die Universität hat sich recht lange Zeit gelassen mit ihrer Zusage, was mich etwas nervös gemacht hat, aber als ich sie endlich erhalten habe, musste ich nur noch die Studiengebühren überweisen und meinen Flug buchen. Die Flüge sind natürlich nicht so billig wie nach Spanien oder Italien, aber man kann bezahlbare Flüge im Internet finden. Ich habe einen Multistopp Flug gebucht, von Frankfurt nach Kuching und von Bangkok wieder zurück nach Frankfurt, da ich wusste, dass ich am Ende noch reisen möchte. Allerdings gibt es auch günstige Flüge nach Kuala Lumpur und von dort mit einem separaten Flug von AirAsia nach Kuching.
Das Ganze hört sich trotzdem kostspielig an? Billig ist es natürlich nicht, aber ich empfehle jedem, einen Antrag für Auslands-BAföG zu stellen. Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim ist für Asien (Malaysia) zuständig. Am besten stellt ihr zeitgleich einen Antrag beim BAföG-Amt, wenn ihr euch für die Swinburne entschieden habt, denn die Bearbeitungszeit kann bis zu 6 Monaten dauern und die Kommunikation mit den zuständigen Personen kann sich manchmal auch schwieriger gestalten. Es ist jede Menge Papierkram, aber scheut euch nicht davor, es kann sich lohnen.
Schon Fernweh bekommen?
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Zur Universität
Wie schon gesagt, die Swinburne University ist ein australischer Campus auf der Ostinsel von Malaysia in Kuching. Ich studiere Business Administration und habe demnach auch Business Kurse belegt. Bevor es jedoch losging, musste ich mich natürlich erstmal vor Ort einschreiben und es gab eine Orientierungs- und Kennenlern-Woche mit allen neuen Bachelor Studenten. Egal ob Austauschstudent, national oder internationale Studenten. Durch gemeinsame Spiele, Sport und einen Ausflug ins Cultur Village konnte man Kontakte knüpfen und neue Freunde gewinnen.
In der ersten Woche wählt man auch seine Kurse und erstellt sich seinen Stundenplan. Das kann etwas komplizierter werden, da sich Kurse überschneiden, nicht angeboten werden oder einfach mal voll sind obwohl man den Kurs auf seiner Bewerbung angegeben hat. Aber zum Schluss hatte jeder Kurse mit denen er zufrieden war.
Wir Austauschstudenten hatten spezielle Ansprechpartner, zu denen wir mit all unseren Fragen kommen konnten. Nett und hilfsbereit wird sowieso groß geschrieben an der Uni, somit hatte ich nie offene Fragen oder Probleme.
Studieren in Malaysia ist etwas anders als in Deutschland, zumindest war es so für mich. Zu jedem Kurs gibt es ein Tutorium und besonders für diese gilt Anwesenheitspflicht. Die Vorlesungen sind ähnlich wie in Deutschland, PowerPoint Präsentationen und Frontalunterricht. Das Niveau ist von Prof zu Prof unterschiedlich, man muss ein bisschen Glück haben, engagierte Professoren zu haben, die einem den Lernstoff gut vermitteln, aber ich denke, das ist ähnlich wie in Deutschland. In den Tutorien mussten wir dann unser gelerntes Wissen anhand von Rechnungen oder Gruppenarbeiten beweisen. An der Swinburne University gibt es auch nicht nur ein Final Exam, sondern man schreibt Assignments, hält Präsentationen mit der Gruppe und schreibt Reports und Tests. Die Noten gehen alle in die Endnote mit ein. Das heißt, man ist während des Semesters immer mit irgendetwas beschäftigt.
Die Cafeteria ist der Treffpunkt für alle Studenten. Egal zu welcher Zeit man essen geht, es ist immer jemand da, den man kennt. Außerdem kann man zwischen so vielen Gerichten wählen, dass man immer was Neues probieren kann. Kleiner Tipp: die Smoothies und das Naan-Brot beim Inder sind der Wahnsinn.
Die Uni bietet auch viele Aktivitäten und Klubs an, denen man beitreten kann. Von Tanzen über Drama Club bis zum Rudern und Comic Club ist alles dabei. Also einfach mal beim Info-Tag vorbei schauen und sich inspirieren lassen.
Wohnen
Ich bin eine Woche vor Semesterbeginn in Kuching angekommen und habe erstmal in einem Hostel gewohnt. Ich habe mir zwar im Voraus ein Zimmer bei Joseph reserviert, wollte mir jedoch noch die Möglichkeit offen halten, etwas anders zu finden. Zudem muss ich sagen, dass ich in dieser Woche so viel erlebt und gesehen habe. Ich konnte Kuching erkunden und mir einen Überblick verschaffen den ich sonst nicht bekommen hätte. Außerdem habe ich im Hostel so viele nette Leute kennengelernt, Insider-Tipps bekommen und auch Einheimische getroffen.
Im Endeffekt hat man dann aber doch nur 2 gute Optionen für eine Bleibe. Die eine ist ein Apartment, welches man zu 3. teilt, in den Riverine Apartments. Die Apartments haben 3 Schlafzimmer, 2 Bäder und einen Wohn- und Essbereich. Ein Pluspunkt sind der Pool und der Fitnessraum. Meiner Erfahrung nach wohnen dort die Dänen und teilweise auch Australier. Die Deutschen hingegen haben sich zumindest während meines Aufenthaltes für die zweite Option entschieden; ein Zimmer in einem der Häuser von Joseph Chuo. Joseph besitzt 3 Häuser in unmittelbarer Nähe zueinander und gewöhnlich wohnen dort 4-5 Personen. Jeder hat sein eigenes Zimmer, aber Bad und Küche wird geteilt, also quasi eine typische WG. Zudem hat man die Möglichkeit, einen Roller zu mieten den man auch unbedingt in Kuching braucht. Die öffentlichen Verkehrsmittel kann man vergessen und ein Taxi will man auch nicht immer bezahlen. Also, der Roller ist das beste Mittel, um von A nach B zu kommen, und zur Uni braucht man damit ca. 7 Min. Es ist nicht luxuriös, aber für 3-4 Monate völlig okay und mir hat es besonders gefallen, dass ich 1 Min. zum nächsten Haus gebraucht habe und dort mit den anderen einfach ein bisschen chillen oder ein Bierchen trinken konnte. Auch die Nachbarn waren nett und es hat sich niemand beschwert, wenn wir mal eine Party geschmissen haben =) Zudem ist Joseph wirklich ein super netter Vermieter. Während unseres Aufenthaltes war Chinese New Year und er hat alle seine Mieter zu sich nach Hause eingeladen und seine Frau Erica hat uns bekocht.
Freizeit und Nachtleben
Kuching ist keine Metropole, aber hat trotz alledem einiges zu bieten. Es gibt 2 große Malls die man mit dem Roller problemlos innerhalb von ein paar Minuten erreichen kann. Sie sind sehr westlich angehaucht, sprich es gibt neben H&M, Sephora und Starbucks auch Apple, The Body Shop und Burger King. Man findet aber auch viele kleine Malls und ein Besuch lohnt sich vielleicht. Auch hier ein kleiner Tipp: Wahrscheinlich erwartet ihr, in Asien billig shoppen gehen zu können, das ist nicht unbedingt der Fall. Besonders Kosmetikartikel wie Shampoo oder Sonnencreme sind nicht ganz so billig, also am besten was von zu Hause mitbringen.
Die Waterfront lädt zum Relaxen ein, hier kann man schön in der Sonne sitzen oder abends zum Essen. Apropos essen; in Kuching haben wir nie selbst gekocht, sondern sind abends immer essen gegangen. Es ist super billig (natürlich gibt es auch teurere Restaurants, welche im Vergleich zu Deutschland immer noch billiger sind), aber ich empfehle Food Courts oder kleine Restaurants. Die Spezialität von Sarawak ist Laksa und KoloMee, unbedingt probieren. Wer Fisch und frische Meeresfrüchte mag, ist im TopSpot genau richtig.
Tagesausflüge kann man auch super mit dem Roller unternehmen. Ziele in der näheren Umgebung sind z.B. die Fairycaves, Bako Nationalpark, Kuba Nationalpark oder das bekannte Orang-Utan Rehabilitation Zentrum. Wer gerne wandert, findet Sarawak definitiv gut, aber auch der Strand ist nicht weit weg.
In Kuching selbst findest du kleine Bars zum Weggehen. Wir sind freitags oft in die Monkee Bar und danach ins Mozo, aber es gibt natürlich noch mehrere Optionen. In der Monkee Bar ist das Bier billig und somit ein guter Start in den Abend, vor allem sieht man hier viele bekannte Gesichter und lernt neue Leute kennen. Neben dem Mozo befindet sich Bar neben Bar, somit steht dem Bar Hopping nichts im Wege. Zum tanzen sind die Bars eher nicht gemacht, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg =)
Allerdings lege ich euch ans Herz, nach dem Feiern nicht alleine nach Hause zu laufen, in der Gruppe ist es sicherer, oder nehmt euch ein Taxi. Im Allgemeinen (also auch am Tag) solltet ihr ein bisschen auf eure Tasche aufpassen, besonders die Mädels.
Reisen
Während des Semesters bietet es sich an, Wochenendtrips zu machen, z.B. nach Kota Kinabalu oder Penang. AirAsia bietet günstige Flüge an, meistens zwischen 25-50Euro. In der Semester Break, die ca. 10 Tage war, bin nach Bali geflogen, aber Vorsicht: Semester Break gilt nicht für Ingenieure, sorry. Aber auch nach dem Semester sollte man sich noch etwas Zeit nehmen, um ein bisschen zu reisen. Auch hier kann man mit AirAsia am günstigen reisen und Indonesien, Thailand, Philippinen usw. sind nicht weit weg ;)