6 Okt
Erfahrungsbericht von Katayun D.

Swinburne University of Technology - Sarawak

Stadt: Kuching
Land: Malaysia
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2015 bis 07/2015
Heimathochschule: Koblenz FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich studiere Marketing und International Business an der University of Applied Sciences in Koblenz. Als Teil meines Bachelorstudienganges war es mir erlaubt, ein Semester im Ausland zu verbringen. Somit habe ich mein fünftes Semester an der Swinburne University of Technology am Sarawak Campus in Kuching absolviert.

Die Entscheidung

Früh genug sollte man sich entscheiden, wo die Reise hin soll. Bei mir gab es vorab einige Entscheidungsschwierigkeiten. Ich persönlich wollte in ein englischsprachiges Land, damit ich meine Englischkenntnisse verbessern konnte. Zwar habe ich auch an der Hochschule Spanischkurse gewählt und auch alle drei belegt, dennoch reizte mich Lateinamerika oder gar Spanien nicht so sehr. Somit viel meine erste Entscheidung auf Australien. Da unsere Hochschule leider nur sehr wenige Partnerhochschulen in Australien hat und diese auch nur eine sehr geringe Anzahl an Schülern übernehmen, war mir schon am Anfang bewusst, dass ich mich als Freemover bewerben werde. Nun, als Freemover muss man sich selber um eine Universität bemühen, sowie um die Kurswahl, als auch um die Verrechnung der ECTS-Punkte. Doch ganz alleine steht man natürlich nicht da. Dank Organisationen wie College Contact war mir mein Vorhaben doch noch vergönnt. Auf deren Website https://www.college-contact.com/ sind die Partnerhochschulen gelistet. Die Organisation hilft dir mit der Übersicht von den Finanzen sowie mit einer Übersicht der Studiengänge und den jeweiligen Kursen und natürlich ist die Website der Hochschule oder Universität auch angegeben. Um mir die Entscheidung zu erleichtern, mich für die richtige Universität zu entscheiden, machte ich mir eine Liste, damit ich alle Finanzen und Kurse auf einen Blick hatte. Letztendlich sagte mir die Swinburne University in Melbourne sehr stark zu. Jedoch hatte dieser Plan einige Problematik mit sich. Erstens sind die Studiengebühren sehr hoch in Australien, aber auch die Lebensunterhaltskosten, des Weiteren ermutigen uns unsere Professoren immer neue Wege zu gehen und nicht dem ‚Mainstream‘ zu folgen. Als ich damals mit Frau Rana sprach, meinte sie zu mir, es sei besser, wenn ich mich für ein exotischeres Land entscheide.

Nach diesem Gespräch kamen mir erste Zweifel an meiner Entscheidung, die Tatsache, dass sich sehr viele für Australien entscheiden und dazu noch die hohen Kosten, brachten mich dann dazu, doch umzudenken. Noch einmal schaute ich mir die Liste der Hochschulen auf College Contact an. Da ich nur den Rat von Frau Rana zu Herzen genommen hatte, schaute ich mich nach Universitäten in Asien um. Durch Zufall fand ich heraus, dass die Swinburne University auch einen Überseecampus in Malaysia hatte. Auch hier half mir College Contact mit ihren kostenlosen Beratungen und informierte mich über die Kosten, außerdem konnte ich einige Erfahrungsberichte vorab lesen und erste Eindrücke gewinnen. Die entscheidenden Gründe, wieso ich mich letzten Endes für die Swinburne University of Technology Sarawak Campus entschieden habe, waren einerseits die wesentlich geringeren Kosten und auch die geringeren Lebensunterhaltskosten in Asien, als auch die Tatsache, dass ich durch diese Universität die Möglichkeit hatte, die asiatische Kultur zu erkunden und erfahren als auch der australischen Lernstandard gegeben war. Nachdem ich mich nun endlich entschieden hatte, und mit dieser Entscheidung auch gänzlich zufrieden war, bat ich Frau Sabine Jakobs, die College Contact Beraterin, die für Asien zuständig war, mir zu helfen, mich zu bewerben.

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Die Vorbereitung in Deutschland

Zu allererst habe ich von College Contact die wichtigen Einschreibungsdokumente zugeschickt bekommen. Frau Jakobs stand mir immer mit Rat zur Seite, falls ich Probleme oder Schwierigkeiten mit den Formularen hatte. Vorab wurde mir gesagt, dass die Bürokratiearbeit in Asien und in Malaysia immer etwas länger dauert, und ich daher nicht überrascht sein sollte, falls es länger dauert bis ich etwas von der Universität höre. Nachdem ich die Formulare und Dokumente vollständig ausgefüllt habe und alle weiteren notwendigen Dokumente, wie beglaubigtes Zeugnis oder auch Passbilder gesammelt hatte, schickte ich diese an Frau Jakobs. College Contact leitet die Bewerbungs- und Einschreibungsformulare weiter, nachdem diese nochmals auf Fehler korrigiert wurden. Durch Frau Jakobs habe ich auch erfahren, dass ich mich erstmal nicht um ein Visa bemühen muss, denn ich würde eins vor Ort bekommen für jeweils 90 Tage und die Universität vor Ort kümmere sich um das Studentenvisum.

Als nächstes war es sehr wichtig, die Finanzierung zu klären. Die Website des zuständigen Auslandsbafög-Amtes des Studentenwerk Tübingen-Hohenheim in Tübingen, konnte mir einen genauen Überblick über die benötigten Formulare und Dokumente geben. Es ist sehr wichtig, so früh wie möglich den Bafög Antrag zu stellen, da die jeweiligen Behörden bis zu 6 Monate Zeit benötigen, um die Anträge zu bearbeiten. Außerdem muss man oftmals noch Unterlagen nachreichen. Selbst wenn man noch keine sichere Zusage der Auslandsuniversität bekommen hat, sollte man sich schon mal für die Bafög-Zuschüsse bewerben. Dies war eigentlich die zeitintensivste und auch umständlichste Beschäftigung und Vorbereitung, die sich bei mir bis kurz vor meinem Flug im Februar hinzog. Durch die zuständige Website http://www.my-stuwe.de/ wusste ich, dass ich hinsichtlich der Studiengebühren sowie der Flugkosten unterstützt wurde. Zu beachten ist, dass man diese Summen erst einmal vorstrecken muss, und diese Zahlungsbelege dann auch dem Bafög-Amt vorlegen muss.

Ein weiterer wichtiger Vorbereitungsschritt ist die Einreichung des Learning Agreements hier an unserer Hochschule. Das Dokument klärt ab, wie viele Kurse und vor allem welche Kurse belegt werden dürfen, damit am Ende die ECTS Punkte anerkannt werden. Um dies zu klären, musste ich mir einige Kurse, die ich belegen wollte, aussuchen. Auf der Swinburne Website sind die Kurse detailliert beschrieben und auch wird ein Einblick in die Lernziele gegeben. Man sollte sich ca. 10 bis 12 Kurse aussuchen, damit man auf der sicheren Seite steht. Da die Swinburne University keine ECTS Punkte hat sondern alles in Credit Point angegeben ist, musste ich mich selber um die Umrechnungstabelle kümmern. Glücklicherweise konnte mir damals College Contact helfen und mir erklären wie viele Credit Points ich benötige, um meine 30 ECTS Punkte zu bekommen. Genauer gesagt, betragen 12,5 Credit Points, die Punktzahl für einen Kurs, 7,5 ECTS Punkte. Somit musste ich insgesamt 4 Kurse belegen, damit mir mein Auslandssemester anerkannt wird. Nachdem ich mich für die jeweils 10 möglichen Kurse entschieden hatte, musste ich dies noch mit Frau Rana abklären, die dann auch mein Learning Agreement zuerst unterschrieb. Einen zweiten Abgleich gab es dann mit Prof. Dr. Schlich.

Eine weitere Vorbereitungsmaßnahme, an die man denken muss, ist die Frage des Geldes. Wie komme ich im Ausland an mein Geld? Soll ich nur Euros mitnehmen und diese umtauschen oder doch mit der Kreditkarte abheben trotz der hohen Auslandsgebühren. Auch ich habe mich mit diesen Fragen beschäftigt und mich im Internet schlau gemacht. Dadurch habe ich die Deutsche Kredit Bank - DKB gefunden. Diese bieten tolle Angebote für Studenten, die ins Ausland gehen möchten. Aber auch hier empfehle ich, sich darum früh genug zu kümmern, denn auch dies beansprucht Zeit. Ich habe mich dann entschlossen, eine neue DKB Kreditkarte und ein Girokonto zu beantragen. Mit dieser Kreditkarte kann man kostenlos im Ausland an jedem Bankautomaten Geld abheben.

Je nachdem, wohin man ins Ausland geht, muss man sich eventuell noch um einige Impfungen kümmern, und noch viel wichtiger ist natürlich die Auslandsversicherung. Auch hier bekommt man vom Auslands-Bafög Zuschüsse.

Hat man sich dann um all diese Kleinigkeiten gekümmert, muss man sich natürlich auch um eine Unterkunft kümmern. Dies geht entweder vor Ort oder aber auch schon von Deutschland aus. Durch die Erfahrungsberichte auf College Contact habe ich eine mögliche Unterkunft gefunden. Über Facebook habe ich dann den Vermieter angeschrieben und mir Bilder schicken lassen, um sich mal ein Bild zu machen. Herr Joseph Chuo, der Vermieter, bot seinen Mietern ein Zimmer für 19 RM und auch einen Roller für 11 RM an, damit man in der Stadt unabhängig ist. https://www.facebook.com/joechuohousing?fref=ts

Natürlich gab es auch auf dem Campus so genannte Campus Hostels. Jedoch hatte uns Frau Jakobs von College Contact damals schon geraten, diese zu vermeiden, da die Hausregeln sehr streng sind und die meisten europäischen Studenten sich damit nicht wohl fühlten. Ich entschied mich, damit zu warten und mir nochmal ein genaues Bild vor Ort zu machen und mich somit später um eine feste Unterkunft zu kümmern. Deshalb buchte ich mir, mit meiner Freundin, für die erste Woche in ein Hostel ein, direkt an der Waterfront, also in der Innenstadt.


Ankunft Malaysia - Sarawak - Kuching

Über Malaysia muss man wissen, es gibt zwei Hälften: West Malaysia und East Malaysia. Die Swinburne University ist in dem Bundesstaat Sarawak auf der Insel Borneo in East Malaysia. Kuching, die Hauptstadt des Bundesstaates, hat vieles zu bieten. Mit am schönsten ist es an der sogenannten Waterfront. Unser Hostel war nur einige 100 Meter von der Waterfront und dem Sungai Sarawak Fluss entfernt. Dort kann man sich gemütlich einen Kopi Peng holen, eine Art Eiskaffee, an den vielen kleinen Ständen, und sich anschließlich auf einer der Bänke setzen und den Ausblick genießen. Zu meiner Zeit, also Februar 2015, hatte die Regenzeit gerade aufgehört, dennoch ist es sehr drückend und schwül. Als ich damals aus dem Flugzeug gestiegen bin, viel einem das Atmen am Anfang noch etwas schwer. Von Deutschland aus hatten meine Freundin und ich, dank College Contact, uns einen Fahrer organisiert, der uns am Flughafen abholte und in die Singhasana Lodge - unserem Hostel - fuhr. http://www.singgahsana.com/

Der Fahrer wurde von der Universität gestellt und man konnte entweder direkt an die Uni fahren oder halt an den angegebenen Schlafplatz. Natürlich ist man nach einer 18 stündigen Reise erstmal ziemlich erschöpft und freut sich auf ein Bett. Wir sind mit Absicht einige Tage früher angereist, bevor die Uni los ging, da wir uns sicher um unsere Bleibe kümmern mussten aber auch schon einmal erste Eindrücke gewinnen wollten. Ich hatte in der ersten Woche noch ziemliche Jetleg-Probleme. Bei mir hat es etwas länger gedauert bis sich mein Körper an die Zeitumstellung und das neue Klima gewöhnt hatte. In Kuching angekommen haben wir dann erstmal die Gegend erkundet und uns auch schon mit anderen Deutschen getroffen, die entweder ihr Semester beendet hatten und bald wieder nach Hause flogen oder aber wie wir auch ihr Abenteuer erst starteten. Dadurch erfuhren wir auch dass die meisten Deutschen in einem der drei Häuser von Mr. Joseph Chuo unterkämen. Die Häuser liegen genau zwischen Downtown mit den Essensplätzen und Geschäften und zwei großen Einkaufszentren, und der Universität die etwas abgelegener liegt.

Im Grunde gibt es drei mögliche Unterkünfte für Internationals. Zum einen die Häuser von Mr. Chuo, dann die Riverrine Appartements an der Waterfront, oder die Universitätshostels. Nachdem wir uns alle drei Möglichkeiten angeschaut hatten, sind wir zu dem Entschluss gekommen, bei Mr. Chuo einzuziehen. Die Wohnungen sind sehr einfach eingerichtet. Die Zimmer sind auch nicht sonderlich groß, dennoch vollkommen ausreichend. Die Riverrine Appartements sind luxuriöser aber auch viel teurer. Bei den Hostels ist der Vorteil, dass sie direkt an der Universität sind jedoch somit auch weit weg von der Innenstadt. Zudem kommt, dass es sehr strenge Regeln und Besuchszeiten gibt. Jungs dürfen nicht auf das Gelände der Mädchenhäuser und umgekehrt und zusätzlich werden um 10 Uhr abends die Türen verschlossen, so dass man nicht mehr rein kann.

Des Weiteren war ein klarer Vorteil bei unserem Haus, dass wir zusätzlich jeder noch ein Motorrad bekamen. Die Infrastruktur in Kuching ist kaum ausgebaut, dass bedeutet Bus fahren ist sehr kompliziert und kann Ewigkeiten dauern, da es keine festen Fahrpläne gibt. Wir haben es genau einmal versucht und dann nie wieder smiley

Selbst die Internationals im Riverrine mussten sich später noch ein Motorrad dazu mieten.


Studieren an der Swinburne University of Technology

Das Sommersemester hat im März begonnen mit einer einwöchigen Einführungsveranstaltung oder auch Ice-Breaking-Session genannt und dem Enrollment Day. Das Semester hat insgesamt ca. 14 Wochen gedauert. Die Swinburne Universität in Kuching ist ein Ableger der eigentlichen Universität in Melbourne Australien. Es gibt keine Kleiderordnung, man darf mit kurzen Hosen und T-Shirt erscheinen, allerdings empfehle ich jedem immer einen Pullover dabei zu haben, da die Vorlesungsräume und besonders die Bibliothek sehr stark runtergekühlt werden.

Das Campus-Leben ist sehr ausgelassen. Man trifft die unterschiedlichsten Menschen und auch Länderherkünfte. Die meisten Studierenden haben einen chinesischen Hintergrund oder sind davon geprägt. Jedoch gibt es sehr viele Studierende, die aus Afrika stammen oder aus dem Nahen Osten.

Mitunter ist am wichtigsten der Enrollment Day, bei dem alle neuen Studenten, sei es nun Bachelor-, Master- oder auch internationale Studenten, ihre Kurswahl bestätigen müssen und sich damit einschreiben. Diese Veranstaltung kann etwas chaotisch wirken, jedoch gibt es genügend freiwillige Helfer, meistens selbst Studenten, die dir dabei helfen. Grundsätzlich gilt der Vorsatz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Somit waren sehr schnell einige Kurse quasi ausgebucht und man musste sich dann für einen neuen Kurs entscheiden. Besonders die Internationals mussten oft andere Kurse wählen, als zuvor von Deutschland aus angegeben. Außerdem müssen wir nach Änderung der Kurse dies noch einmal mit unserem betreuenden Professor an der Hochschule in Koblenz absprechen und auch ein neues Learning Agreement unterzeichnen. Ich selbst habe damit noch gewartet, denn man durfte sich die Kurse in den ersten zwei Wochen anschauen und dann endgültig entscheiden ob man dabei bleibt oder sich doch für einen anderen Kurs entscheidet. Ich selbst habe meine Kurswahl noch drei Mal überarbeitet. Schließlich hatte ich nach zwei Wochen mein abgeändertes Learning Agreement Prof. Dr. Schlich zukommen lassen und er hat es mir dann auch unterschrieben.

Ein kurzes Wort zu der Ice-Breaking Session: Dort werden wieder alle neu Studierenden und auch die Internationals in der großen Sporthalle auf dem Campus zusammen geführt und es werden lustige und witzige Spiele veranstaltet, damit man sich besser kennen lernt und neue Freunde findet. Man findet schnell den Anschluss auch zu den regulär Studierenden, auch wenn das Durchschnittsalter jünger ist.

Das Studium unterscheidet sich etwas vom Studium in Deutschland. Die Studenten belegen meistens weniger Kurse als wir es gewohnt sind. Jedoch wird von den Studenten mehr Eigeninitiative gefordert. Sie müssen viele Hausarbeiten schreiben, wöchentliche Präsentationen halten und Texte selber erarbeiten. Die Kurse an sich sind vom Schwierigkeitsgrad her gut und einfach zu meistern. Allerdings muss man damit rechnen, dass während des Studiums von einem doch mehr verlangt wird als in Deutschland. Während ich in Kuching drei Hausarbeiten, drei Gruppen-Hausarbeiten und 4 Präsentationen halten und einige Zwischenprüfungen schreiben musste bis zu den Final Exams, gibt es hier an unserer Hochschule nur meistens eine Endklausur.

An der Swinburne University of Technology werden alle Kurse auf Englisch unterrichtet. Da Englisch die zweite aktive Landessprache in Malaysia ist, können sowohl alle Studenten als auch alle Professoren fließend Englisch. Die gesamten Vorlesungsmaterialien, wie Folien und Bücher, sind ebenfalls auf Englisch. Somit gab es weder an der Uni noch außerhalb Verständigungsprobleme.

Ich hatte genau vier Kurse vom ISPA-Programm belegt.

  • Managing Workplace Relations (HRM200017): In diesem Kurs haben wir uns mit der Rechtslage der Arbeiter, Gewerkschaften und auch Arbeitgebern auseinander gesetzt. Mit vielen Fallbeispielen und Case Studies haben wir uns die Rechtslage veranschaulicht und erklärt. Der Zeitaufwand in diesem Kurs war angemessen. Wir mussten mehrere Gruppenarbeiten in Form eines Textes abgeben als auch individuelle und Gruppenpräsentationen halten. Hauptbestandteil der Vorlesung war der Vergleich der australischen Rechtslage und der malaiischen.
  • Organisational Behaviour (ORG20003): Inhalt dieser Vorlesung war vor allem die Gefühlslage und auch Führungsqualitäten eines Arbeiters. Ich hatte bisher keinen vergleichbaren Kurs während meines Studiums hier in Deutschland belegt. Die behandelten Themen wie Emotionen, Normen, Kommunikation und vieles mehr, waren für mich daher neu und sehr interessant. Die Atmosphäre in diesem Kurs war auch weniger statisch sondern eher dynamisch. Die Professorin ermutigte uns immer aktiv an den Diskussionen und Meinungsäußerungen teil zunehmen.
  • Introduction to Management (MGT10001): Dieser Kurs gab eine Einführung in die zukünftigen Managerpositionen. Alle Bereiche des modernen Managements wurden erfasst und ausführlich erklärt. Da dies ein Basis Kurs war, war die Anzahl der teilnehmenden Studenten enorm. Mit ca. 300 Schülern war dies der größte Kurs an der Business Fakultät. Die einzelnen Kapitel wurden im Eigenstudium genauer erarbeitet. Auch hier musste man eine Hausarbeit über ein bestimmtes Thema abgeben, sowie eine 10 minütige Präsentation als auch eine Gruppenarbeit abgeben und später darüber referieren.
  • Business and Society (ORG20002): Grundlage dieses Kurses war ein amerikanisches Textbuch. Der Inhalt der Vorlesung bestand darin, die positiven als auch negativen Einflüsse der Wirtschaft auf unsere Gesellschaft und unser tägliches Leben wiederzugeben. Hauptsächlich wurde die Thematik der Nachhaltigkeit bearbeitet. Auch in diesem Kurs wurde ein individuelles Essay erwartet. Des Weiteren mussten wir eine Gruppenarbeit abgeben und schrieben zwei Zwischenprüfungen.

Leben, Kultur und Essen

Malaysia ist ein sehr aufgeschlossenes und freundliches Land. Wir alle, egal ob Deutsch, Dänisch oder Studenten aus Australien, wurden allesamt mit offenen Herzen an der Universität aufgenommen. Grundsätzlich kann man sagen, dass man immer ein offenes Ohr für uns hatte. Malaysia ist ein Multi-Kulti-Staat. Besonders in Borneo wird das deutlich. Die Bevölkerung setzt sich aus vielen unterschiedlichen Kulturen und ethnischen Gruppen zusammen. Das hat man auch an unserer Universität gesehen. Die gebürtigen Malaien entsprechen ungefähr 60%, wobei diese sich wiederrum aus vielen unterschiedlichen Tribes zusammensetzen. Des Weiteren machen viele Chinesen und Singapurer einen großen Teil aus. Ein weiterer kultureller Einfluss stammt aus Indien. Außerdem trifft man auch viele Afrikaner, die entweder wegen der Arbeit oder für das Studium in Malaysia leben. Zuletzt findet man auch noch den Einfluss des Nahen Ostens in der Malaysischen Kultur.

Das Besondere an Malaysia ist, dass diese bunte Mischung an Menschen zusammen leben, ohne große Schwierigkeiten oder Rassismus.

Religion ist auch ein großes Thema in Malaysia. Zwar ist die Staatsreligion der Islam, ferner gibt es aber auch viele Christen - die meisten Chinesen, Buddhisten und Hindus. Grundsätzlich sind viele Moscheen zu finden, aber auch einige Kirchen und Tempel. Dennoch muss ich sagen, dass, obwohl der Islam sichtbar war, er keinen dominanten Einfluss in unserem Alltag oder der einheimischen Studenten hatte. Es gab keine Einschränkungen in Bezug auf Alkohol, Zigaretten oder Kleidung. In anderen Teilen Malaysias ist der islamische Einfluss stärker wahrzunehmen, was aber nicht weiter schlimm ist. Egal ob Muslime, Christen oder Hindus, in Malaysia leben alle Religionen friedlich nebeneinander.

Natürlich sind die Kultur und das Verhalten der Menschen doch sehr anders als bei uns. Vor allem die Chinesen bewahren ihre Tradition. Oft hatten wir einige Kommunikationsprobleme mit den chinesischen Studenten. In der chinesischen Kultur gilt es als unhöflich, wenn man direkt seine Meinung sagt oder grundsätzlich ‚Nein‘ zu etwas sagt oder eine Bitte ablehnt. Im Allgemeinen sollte man vermeiden, die Menschen direkt oder zu forsch und rüde zu behandeln. Auch Ironie oder Sarkasmus ist für viele Studenten oftmals ein Fremdwort.

Zudem haben die Malaien noch einige Probleme mit der Pünktlichkeit. Die Kurse fangen oft mal später an und viele Studenten kommen auch oft zu spät. Die Gruppenarbeiten mit den Kommilitonen beginnen oftmals eine Stunde später als zuvor abgemacht oder geplant. Als Europäer und Student genießt man ein doch hohes Ansehen und auch ein hohes Niveau wird von uns erwartet.

Nun zum Essen in Malaysia. Zu allererst muss man sagen, dass die verschiedenen Kulturen natürlich auch die Speisen, Getränke und Restaurants beeinflussen. Die wirklich sehr gute Nachricht ist, dass ich und auch die anderen Internationals jeden Abend auswärts essen waren. In diesen gesamten sechs Monaten kam es höchstens zwei Mal vor, dass wir bei uns zu Hause gekocht haben. Obwohl wir eine voll funktionstätige Küche mit genügend Küchenutensilien hatten, war der entscheidende Grund, auswärts zu essen, der, dass es einfach viel günstiger war in Restaurants oder Foodcourts zu essen als selber Lebensmittel zu kaufen und daheim zuzubereiten. Im Durchschnitt haben wir jeden Abend ca. 10 RM ausgegeben, also umgerechnet 2,50EUR.

Mir persönlich reichte eine warme Mahlzeit abends vollkommen aus, da ich wegen der Hitze oftmals mittags keinen Appetit hatte. Jedoch muss man sich nicht sorgen. Die Universität hat eine Cafeteria auf dem Campus, mit vielen kleinen Ständen. Solche Plätze nennt man auch Foodcourt. Unter anderem findet ihr einen Burger-Stand sowie einen Shawarma-Stand und einen kleinen Gebäckladen. Meiner Meinung nach ist das Highlight jedoch der Inder und sein ‚Naan‘.

Naan ist das indische Fladenbrot, das im Tandoori Ofen gebacken wird. Auf meiner ganzen Reise durch Südostasien hab ich kein besseres ‚Naan‘ gefunden als an unserem Campus. Meine Empfehlung ist entweder das ‚Naan‘, welches es in verschiedenen Variationen gibt, pur mit der dazu servierten Soße zu genießen oder sich noch ein ‚Tandoori chicken‘ dazu zu bestellen.

Zu finden ist auch ein Stand mit vielen köstlich variierten Reis- und Nudelgerichten. Sehr lecker ist das Fried Rice Seafood, wenn man Meeresfrüchte mag.

Da ich meistens über den Mittag keinen Hunger hatte, habe ich mir meistens einen frischen und gesunden Snack gegönnt. An einem der Stände kann man sich verschiedenes frisches Obst kaufen, somit gab es für mich öfters mal Obstsalat. Wer lieber diverse Frucht Shakes mag, kommt auch auf seine Kosten. In der Cafeteria werden frische Obst und Gemüse Shakes sowie andere Getränke zubereitet.

Allgemein kann man sagen, Malaysia bietet eine sehr bunte Mischung an Essensmöglichkeiten sowie viele kulinarische Köstlichkeiten durch die verschiedenen Kultureinflüsse. Besonders abends sind die ganzen Restaurants oder auch Foodcourts recht gefüllt, da es auch für die Malaien üblich ist, auswärts essen zu gehen.

Das Nationalgericht von Malaysia ist Nasi Lemak‘ und besteht aus Reis oder Fried Rice, mit Hühnchen, getrocknetem Fisch und Erdnüssen und Ei. Eine weitere Besonderheit, für die Sarawak bekannt ist, ist das ‚Sarawak Laksa‘, eine Art Nudelsuppe mit Hühnchen, Ei, Sojasprossen und Schrimps in einer Schrimpspaste.

In der Stadt, also Downtown, findet ihr genügend Restaurants und auch Foodcourts, in denen ihr abends den Tag ausklingen lassen könnt. Zu den besten Restaurants Downtown zählt das Borneo Delight nahe der Wasserfront. Wir waren da sehr gern und auch oft essen. Diverse Nudel- und Reisgerichte sind auf der Speisekarte vorhanden. Dort gibt es auch das beste Laksa in Malaysia smiley.

An der Waterfront selbst könnt ihr dann das Nasi Lemak probieren, in einem der vielen Straßenrestaurants, und die wunderschöne Aussicht genießen.

Weiter kann ich nur empfehlen, eins der Wassertaxis zu nehmen, für 1 RM und auf die andere Seite des Flusses zu fahren. Dort findet ihr zwei große Foodcourts mit tollen verschiedenen Gerichten. Dort gab es meiner Meinung nach das beste Fried Rice.

Ein absoluter Lieblingsspot für Touristen und auch für uns Internationals war das Große Open Air Foodcourt Top Spot. Es ist wie ein großer Fischmarkt. Dort findet man alles, jede Art von erdenklichen Meeresfrüchten und -tieren sind vorhanden. Da es sich um ein Share-Prinzip handelt, geht man am besten als große Gruppe. Wir haben dort den besten Fisch gegessen. Die meisten besonderen Dinner, wie Geburtstagsabendessen, haben wir dort verbracht.

Wer Vergnügen mit Abendessen verbinden mag, sollte auf jeden Fall beim ‚Little Lebanon‘, auch an der Waterfront, vorbeischauen. Dort gibt es leckere Lamm- und Hühnchen-Spieße und man kann sich nach dem Essen noch eine Shisha gönnen und den Tag gemütlich mit Freunden ausklingen lassen.

Aber auch abseits der Innenstadt findet man viele Restaurants. Wenn man bis spät abends in der Bibliothek sitzen muss, weil man noch lernt oder eine Hausarbeit zu Ende schreibt, dann gibt es ganz in der Nähe das indische Restaurant ‚Bombay‘. Dort kann man köstlichstes feines indisches Essen genießen und wieder zurück zur Uni laufen. Zu Fuß dauert es ca. 20 Minuten. Oder aber in derselben Area findet man einen netten Araber, das New Atmosphere. Dort kann man entweder vom Buffet essen oder von der Karte bestellen.

Bei uns war der Fall, dass wir sehr oft auch in der Nähe unserer Wohnung gegessen haben, im Chong Ling Park. Dort gab es das Restaurant ‚Mai Mai‘. Auch hier gibt es viele verschiedene Lieblingsgerichte.

Natürlich findet man auch hier – wie fast überall auf der Welt- die großen Fastfood-Ketten wie McDonalds oder KFC. Nach dem Feiern ist gerade McDonalds ein beliebter Treffpunkt, allerdings sollte man es so managen, dass man vor vier im Restaurant ist, sonst kriegt man nur noch das Frühstücksmenü smiley.

Ansonsten kann man auch in den umliegenden Einkaufsmärkten einkaufen. In der Stadt gibt es einen kleinen Laden namens Ting Ting. Die meisten kleineren Sachen findet ihr auch in jedem 7 Eleven, dass es an jeder Straßenecke gibt. Andernfalls könnt ihr auch in den großen Supermarkt wie das Giant einkaufen. Zu beachten ist aber, dass ihr mehr oder weniger auf deutsches Brot, Käse oder Wurst verzichten müsst. Allgemein ist Frühstücken sehr schwierig, da die Malaien morgens warm essen.


Freizeit und Reisen

Kuching ist eine sehr belebte Stadt mit sehr vielen Touristen, besonders an der Waterfront. Außerdem bietet Kuching eigentlich alle Freizeitaktivitäten. Es gibt mehrere Shoppingcenter mit allem, was das Herz begehrt. Wir waren öfters mal in der Spring Mal shoppen, die gegenüber der Universität liegt. In dieser großen Mall findet ihr allerdings nicht nur Klamottengeschäfte, sondern auch ein sehr großes und einladendes Kino und auch eine Karaokebar. Karaoke ist eine beliebte Freizeitmöglichkeit für viele Jugendliche und auch Studenten. Ich kann nur empfehlen, es mal auszuprobieren. Natürlich gibt es in Kuching noch mehr zu sehen und zu erleben. Wer mal Lust zu schwimmen hat, hat gleich zwei oder drei große Freibäder und Schwimmhallen zur Auswahl. Auch gibt es ein Bowlingcenter nahe der Universität.

Kuching bietet auch ein sehr buntes und bekanntes Nachtleben. Wir hatten uns den Stundenplan so gelegt, dass wir freitags immer frei hatten. Am Ende der Woche hatten wir uns auch meistens mit den anderen Internationals und auch Locals verabredet, um abends was trinken zu gehen in der berühmt berüchtigten Monkee Bar. In der Monkee Bar trifft man die meisten Swinburne Studenten und verbringt da ein oder zwei Stunden bevor es dann weiter geht in die Clubs direkt in der Stadt. In der Monkee Bar findet man den billigsten Preis für Bier. Ein Bucket kostet da ungefähr 30 MR, da Malaysia ein muslimisches Land ist, ist die Alkoholsteuer sehr hoch. Somit ist die Monkee Bar perfekt zum Vortrinken.

Die Clubs in der Stadt werden immer beliebter. Dort findet man nicht nur viele Freunde von Swinburne wieder aber auch jede Menge junge Touristen und Backpacker, die am Wochenende gerne feiern. Das witzige ist, dass tagsüber die Clubs ganz normale Restaurants sind, wie das Junk, Havana und Mozzo, jedoch nach 20 Uhr verwandeln sich diese in die beliebten Clubs. Noch ein Vorteil ist, dass diese Clubs alle nebeneinander liegen und man somit Club-Hopping machen kann, ohne groß laufen zu müssen. Außerdem musste man bis jetzt keinen Eintritt bezahlen, jedoch sind die Getränke etwas teurer. Ich kann nur sagen, es lohnt sich total. Man hat immer sehr viel Spaß und es ist eine schöne Abwechslung, die Mitschüler außerhalb der Bibliothek zu sehen. Abends konnte man dann auch ohne Probleme heim laufen. Von der Innenstadt braucht man so ca. 20 bis 25 Minuten.

Wir haben so viele Wochenendtrips gemacht, wie nur möglich. Um Kuching selbst gibt es sehr viele Nationalparks, die man sich anschauen kann. Empfehlenswert sind Baku und auch Kuba Nationalpark. Dort kann man nicht nur exotische Tiere, vor allem Affen, bewundern, sondern auch die Vegetation und ihre Veränderungen. In Kuba wird man dann noch mit einem super schönen Wasserfall belohnt, in dem man sich nach dem Hiking erfrischen kann. Ein weiteres Highlight ist der Berg Santubong, den man besteigen kann und der Damai Beach, der direkt gegenüberliegt. Da wir unsere Motorroller hatten, waren wir sehr mobil und es war ein Leichtes für uns, an die genannten Orte zu kommen. Natürlich fahren auch extra Shuttle Busse in die Nationalparks, jedoch ist man mit dem Motorroller nicht an diese gebunden. Abgesehen davon, machen die längeren Motorroller-Touren sehr viel Spaß und man hat die Möglichkeit, etwas vom Land zu sehen. Wir haben auch viele Wochenendtrips in Malaysia selbst gemacht. Wer mal türkis-blaues Meer sehen möchte und puderweißen Strand, sollte unbedingt nach Kota Kinabalu. Wir waren auch in Penang über ein verlängertes Wochenende. Die Stadt ist berühmt für ihre Streetart. Noch zu empfehlen ist Langkawi und natürlich die Hauptstadt Kuala Lumpur.

Durch die Billig-Airline AirAsia kommt man gut von Kuching überall hin. Für Wochenendtrips reicht Handgepäck völlig aus, somit sind wir im durschnitt für 50 EUR geflogen, hin und zurück. In unserem Semesterbreak waren wir dann eine Woche auf der Trauminsel Bali. Viele unserer Trips waren sehr spontan und nicht komplett durchorganisiert. Aber wir hatten selten Probleme damit. Natürlich haben wir auch nach unseren Klausuren noch andere Länder Südostasiens bereist, wie Thailand, Singapur, Vietnam und die Philippinen. Ein kleiner Tipp: Informiert euch immer, ob ihr für das jeweilige Land ein Visum benötigt oder nicht.


Mein Fazit

Ich hatte ein großartiges Auslandssemster. Ich würde immer wieder Malaysia und auch Kuching als mein Zielort wählen. Malaysia ist ein wunderschönes und sehr vielseitiges Land mit den wohl freundlichsten Einwohnern. Durch mein Auslandssemester bekam ich die Möglichkeit, eine völlig neue Kultur kennenzulernen und meinen Horizont zu erweitern. Ich durfte viele verschiedene Orte sehen und habe viele neue Erfahrungen gesammelt, die ich nicht missen mag. Durch die Swinburne Universität habe ich sehr viele neue Freunde gefunden, die von überall auf der Welt herkommen. Ich muss sagen, Kuching und auch die Swinburne Universität bietet die perfekte Mischung aus Freizeitspaß und Lernaufwand. Ich habe auch einige Stunden in der Bibliothek verbracht und an meinen Assignments geschrieben, jedoch hatte ich immer noch genügend Freizeit und sehr viel Spaß. Obwohl die erste Amtssprache Malaysias nicht Englisch ist, muss ich sagen, dass ich überhaupt keine Kommunikationsprobleme hatte und auch meinen Wortschatz deutlich ausbauen und mein Englisch verbessern konnte.

Ich habe sehr viele tolle Eindrücke gesammelt und mit nach Deutschland genommen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Ein Auslandssemester an der Swinburne University of Technology Sarawak Campus, kann ich jedem empfehlen, der was Neues erleben will, Lust auf Abenteuer hat und offen ist, neue Lebensweisen, Menschen und Kulturen kennenzulernen.

Ich bedanke mich herzlich bei unserer Hochschule in Koblenz, die ein Auslandssemester befürwortet und natürlich Collage Contact für die wunderbare Vermittlung und wünsche jedem der sich für Malaysia entscheidet, viel Spaß!