11 Feb
Erfahrungsbericht von Caroline O.

University of California Berkeley Extension


Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Mathematik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2019 bis 12/2019
Heimathochschule: Göttingen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester an der UC Berkeley waren tolle 4 Monate voller internationaler Begegnungen, spannender Ausflüge und Einblicke in die amerikanische Kultur.
Beworben habe ich mich im Februar für den Studienbeginn im August, und nachdem ich die Zusage im April bekommen habe, hatte ich noch ausreichend Zeit, um mich stressfrei um Visum und Unterkunft zu kümmern.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Kurse

Während des Auslandssemesters war ich Teil des Extension-Programms der UC Berkeley. Innerhalb dieses Programms kann man mit kleineren Einschränkungen Kurse aus dem gesamten Kontingent der Universität belegen und ist nicht an einen bestimmten Fachbereich gebunden – ein wie ich finde tolles Angebot, um mal aus seinen sonst eher strikten Studienstrukturen auszubrechen. Da man nur für ein oder zwei Semester dort ist und keinen Abschluss anstrebt, bekommt man die Zusage zu seinen Kurspräferenzen leider erst zwei bis drei Wochen nach Semesterstart, da die regulären Studenten der Universität natürlich Vorrang haben. Dieses Konzept hat die ersten Wochen etwas anstrengender gemacht, da man bis zu den Zusagen mehr Veranstaltungen als vorgesehen besuchen musste. Jedoch war es auch eine gute Möglichkeit, um erst einmal in verschiedene Kurse reinzuschnuppern. Auch wenn die Universität ständig darauf hinwies, dass man von Kursen abgelehnt werden kann, so habe ich tatsächlich niemanden kennengelernt, der einen präferierten Kurs nicht bekommen hat. Das Niveau meiner Kurse war vergleichbar mit meiner Heimatuni in Deutschland.


Unterkunft

Die Unterkunftssuche in Berkeley kann zur Herausforderung werden, nicht zuletzt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus in der gesamten Bay Area. Es gibt einige Privathäuser mit Zimmern für Studenten, ein paar WGs, oder man kann sich auch einfach selbst eine Wohnung mieten und Mitbewohner suchen. Aufgrund des knappen Wohnraums ist es auch kein Problem, Mitbewohner zu finden. Ich selbst habe im International House gewohnt, ein wirklich tolles Wohnheim für vornehmlich internationale Studierende. Insbesondere beim Wohnheim oder den Zimmern in Privathäusern lohnt es sich früh mit der Suche anzufragen!


Angebote, Freizeit, Ausflüge

Hat man endlich die Wohnungssuche und Kurswahl hinter sich, so wird man schnell von den vielfältigen Angeboten an der Universität überwältigt. Sport hat in den USA an den Universitäten einen deutlich höheren Stellenwert als in Deutschland. Die UC Berkeley hat zahlreiche Sportclubs, bei denen man fast zu jeder bekannten Sportart einem Team beitreten kann. Außerdem gibt es zwei riesige Stadien für Football und Fußball, eine Basketballarena und ein Baseballfeld auf dem Campus, wo man die recht professionellen Uni-Teams anfeuern kann.

Es gibt viele Wirtschafts- und Wissenschaftsclubs zum Themen Diskutieren und Netzwerken, und wenn man es geschickt anstellt, schafft man es auf eine der typischen amerikanischen Frat Partys reinzukommen (Fraternities sind eine Art Studentenverbindungen, bei denen sich fast das gesamte studentische Party-Leben in Berkeley abspielt). Was man – wenn man gerne feiern geht – jedoch nicht vergessen sollte ist, dass die Alkoholgrenze in den USA 21 Jahre ist. Die Einhaltung ist sehr streng, man kommt unter 21 nicht in Clubs rein und meist noch nicht einmal in Bars. Auch sollte man schon gar nicht versuchen sein Getränk mit nach draußen zu nehmen, da es für den Konsum alkoholischer Getränke in der Öffentlichkeit nicht nur ein Knöllchen, sondern direkt eine Gerichtsvorladung gibt.

Außerhalb der Uni habe ich es persönlich am meisten genossen, Ausflüge zu machen und die Gegend zu erkunden. Hierfür gilt grundsätzlich: Man kann ein paar Orte mit dem Bus besichtigen, aber ohne Auto kommt man in den meisten Fällen nicht weit. Es lohnt sich, mit Freunden für Ausflüge ein Auto zu mieten. Miet- sowie Spritpreise sind eine der wenigen Dinge in den USA, die recht günstig sind.

Von Berkeley aus ist man in einer halben Stunde in San Francisco, und Kalifornien bietet fantastische Landschaften, die ich so zuvor noch nie gesehen habe. Direkt nördlich von San Francisco gibt es bis zu 2000 Jahre alte Mammutbäume (Redwood Trees) sowie eine schöne Weingegend (Napa Valley), südlich führt der berühmte Highway 1 an der Küste nach Los Angeles, östlich gelangt man nach wenigen Autostunden in den Yosemite Nationalpark zum Wandern und im Westen ist natürlich der Pazifik mit einigen schönen Stränden. Außerdem lohnt es sich mit dem Bus nach Sacramento zu fahren, der kalifornischen Hauptstadt. Dort kann man neben einer Western-Altstadt das kalifornische Regierungsgebäude, das Kapitol, besichtigen.


Sonstiges

Man sollte sich bewusst sein, dass es in der Bay Area bei San Francisco mehr Armut, Obdachlosigkeit und Kriminalität gibt als in Deutschland. Wenn man jedoch ein paar Grundregeln beachtet, wie nicht alleine nachts durch unbeleuchtete Straßen gehen, auf Wertsachen achten und zwielichtige Gegenden zu meiden, gibt es eigentlich kein Grund sich unsicher zu fühlen. Mit den Helfern Uber und Lyft kommt man stets günstig und sicher von überall in der Umgebung nach Hause.

Aufgrund der extrem hohen medizinischen Kosten in den USA ist eine weitere Empfehlung, die über die Universität laufende Krankenversicherung zu nehmen und sich nicht (bei vorhandener Auslandsversicherung) davon befreien zu lassen. Mit der Universitätsversicherung bekommt man eine Versicherungskarte, durch die alle Krankenkosten direkt von der Uni-Krankenversicherung getragen werden. Hat man jedoch nur eine deutsche Auslandskrankenversicherung, so kann es sein, dass man die Rechnungen erst einmal mit der Kreditkarte zahlen muss, wobei ein Krankenhausbesuch schon mal mehrere tausend Dollar kosten kann.


Fazit

Die Mischung aus einer spitzen Universität, tollen Ausflugsmöglichkeiten und vielen internationalen Kontakten hat mein Auslandssemester zu einer wirklich tollen Zeit gemacht. Ich kann ein Auslandssemester an der UC Berkeley daher nur weiterempfehlen. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden!