11 Jan
Erfahrungsbericht von Ann-Kathrin W.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Wirtschaftspsychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Lüneburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung / College Contact

Erst einmal: College Contact war eine unglaublich große Hilfe! Man schafft das alles auch alleine, aber es wird definitiv länger dauern. Fragen wurden von CC sofort beantwortet, ob sie zu den Kosten, zur Überweisung, zur Uni oder zu Flügen, zu den tausenden Formularen sind oder auch zur Wohnsituation – ihr könnt wirklich fragen, was ihr wollt!

Die Bewerbung an für sich ist einfach, aber zeitaufwendig. Tausende Formulare müssen ausgefüllt werden und insbesondere bei der San Diego State müssen schon mit der Bewerbung fünf Fächer von deiner Heimatuni als anerkannt eingestuft werden. Das bedeutet für mich, dass das Learning Agreement bereits ziemlich früh von den Dozenten unterschrieben sein musste, um dann auf der Bewerbung für die SDSU die Unterschrift zu bekommen. Fünf Fächer, die anerkennungsfähig sind, zu finden, ist gar nicht so einfach, aber mit ein bisschen rumtricksen (so in Richtung, das würde ich als Extracredit machen) ist auch das zu schaffen.

Man braucht auch einen Englisch-Test für die SDSU. Hier aber unbedingt nochmal erkundigen, ob man wirklich den TOEFL/IELTS machen muss, bei mir hat z.B. der sogenannte DAAD-Test gereicht, den ich an meiner Uni kostenfrei und wirklich easy machen konnte. Es reicht meiner Meinung auch, wenn man eine bestimmte Anzahl an englischen Fächern hat.

Schon Fernweh bekommen?

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Wohnungssuche

Die Wohnungssuche ist mit Sicherheit eins der nervigsten Dinge. Du kannst garantiert mit 800$/Monat im Durchschnitt in einem Zimmer zu zweit rechnen. Das Günstigste, was ich mitbekommen habe, waren 600$, aber eher außerhalb von San Diego. Es geht natürlich auch teurer. Ein Einzelzimmer dürfte dich um die 1200$ pro Monat kosten. Aber du brauchst dir keine Sorge machen, dass du kein Zimmer findest, irgendwas ist immer frei.

Ich habe mein Zimmer von Deutschland aus organisiert (über Facebook laufen viele Vermietungen), und war darüber auch sehr froh, da mich das persönlich ziemlich gestresst hätte, beim Abflug noch nichts zu haben. Ich bin allerdings auch erst sehr knapp vor Semesterstart angekommen. Alle meine Freunde, die vor Ort gesucht haben, waren im Endeffekt auch zufrieden und haben durch die ersten Tage im Hostel auch schon viele Leute kennen gelernt.

Die meisten Internationals haben entweder an der Uni (College Area) oder in der Nähe vom Strand gewohnt. Man braucht ca. 25 Minuten mit dem Auto vom Strand zur Uni, aber da du wahrscheinlich nicht mehr als 3 Tage Uni in der Woche haben wirst, ist auch das zu schaffensmiley. Ich habe mich für die Strand Area entschieden und war mehr als zufrieden mit meiner Wahl.


Uni

Wie zu erwarten, ist alles sehr amerikanisch ;). Das Gelände der Uni ist riesig. Du brauchst locker 15 Minuten von einer zur anderen Seite, aber man findet sich relativ schnell zurecht. Es gibt mehrere Foodcourts, auch einen Bio-Foodcourt, dann alle möglichen Fast-Food Sachen, einen Bookstore, in dem du sicherlich einiges besorgen musst, und natürlich auch mindestens zwei Starbucks. Du wirst ein riesen Sport Angebot haben, z.B. ein super Gym, Bowlingbahnen, Laufbahn, Football, Billiard, Tanzen und Yoga, Pool, etc... Je nach Uni in Deutschland kannst du die Kurse auch anrechnen lassen.

Zu den Fächern an sich: als International musst du min. 2 Special Sessions belegen, welche ausschließlich mit anderen Internationals sind, ein Großteil ist deutsch, ansonsten sind viele auch aus Skandinavien. Als Bachelor musst du vier Kurse wählen (12 CT), das heißt zwei Kurse kannst du noch Open-University-Kurs wählen. Allerdings haben bei den Open-University-Kursen die amerikanischen Studenten ein vorrangiges Wahlrecht. Bedeutet, dass die alle erst wählen, und dann das Wahl-Programm sozusagen für die Internationals erst freigeschaltet wird. Manchmal/oft gibt es dann nur noch 2-3 Plätze in einem Kurs, also musst du schnell sein ;) Du kannst aber sicherlich auch noch mit den Dozenten reden. Das sogenannte Course Crashing, wovon du vielleicht gelesen hast, gibt es also in der Form nicht mehr! Vielleicht ist es also gut, wenn du mit den Kursen etwas flexibler bist oder Alternativen hast. Die Einführungsveranstaltungen der SDSU sind an dieser Stelle aber sehr informativ und helfen dir.

Die SDSU ist vom Schulsystem vergleichbar mit einer Fachhochschule in Deutschland, Hausaufgaben kommen vor, Kurse sind eher klein (30-50 Personen), immer mal Gruppenarbeit und Anwesenheit und Mitarbeit wird mehr oder weniger bewertet.

Vom Schweregrad her brauchst du dir allerdings keine Gedanken zu machen, auch auf Englisch ist alles gut zu schaffen. Von meinen vier Kursen waren drei sehr einfach (wenn auch zeitaufwendig) und eins verhältnismäßig schwer. Ich hatte folgende Kurse gewählt:

Special Sessions:

  • Investments (bei Do, SUPER EASY, allerdings musst du auf jeden Fall da sein)
  • Multinational Management (bei Robbins, großes Projekt, was mit A oder B bewertet wird, Klausuren sind viel Stoff, aber nicht schwer, Anwesenheit auch mehr oder weniger erforderlich)
  • International Business Finance (bei Kim, sehr anspruchsvoll, dafür aber spannender Stoff, kannst ab und zu mal fehlen)

Open University:

  • Social Psychology (bei Marx, keine Anwesenheitpflicht, Klausuren mehr als fair, solange du die Folien lernst)

Noch was Wichtiges: die Schulbücher sind super teuer (meistens zwischen 100 und 200$), ich habe mir keins gekauft und bin damit gut gefahren, aber das hängt sehr stark vom Dozenten ab. Manchmal musst du auch eine App kaufen, CourseKey z.B., oder Ähnliches, daran kommst du dann nicht drum rum, das kannst du meistens nach der ersten Klausur abschätzen ;))

Zu den Klausuren auch noch ein Wort. Die Klausuren sind so gut wie alle Multiple Choice (eigentlich sogar One Choice). Und es werden in fast allen Fächern Midterms geschrieben, das heißt, dass es gut sein kann, dass du in jedem Fach 3-4 Exams während des Semesters schreibst. Dafür haben die Fächer meistens keine Finals (was dich interessieren könnte bezüglich Rückflug).


San Diego

San Diego ist wirklich eine der schönsten Städte, die ich kenne.

Zum Ausgehen/Feiern ein wirkliches Paradies. Je nachdem, was du lieber magst, kannst du in Pacific Beach/Mission Beach die Bars erkunden oder nach Downtown fahren in die Clubs. Oft werden Trips mit dem Partybus organisiert, das bekommst du alles über Facebook mit, dann halten sich auch die Kosten in Grenzen (ca. 10€ für Frauen). Dienstags ist immer Taco Tuesday, in ganz Pacific Beach gibt es billige Tacos und danach gehen fast alle Studenten irgendwo in den Bars feiern, besonders beliebt bei mir war zum Essen Fat Fish und direkt danach ins Backyard ;) Ach ja, so Sale-Tage gibt’s immer wieder. Montags ist z.B. Sushi 50% reduziert (Empfehlung: Mika in der Garnet Ave.), mittwochs gibt’s Wings (Empfehlung: Bubs, auch Garnet), donnerstags gibt’s irgendwo günstig Bier und dienstags eben die Tacos (Fat Fish oder Sandbar!).

Ansonsten kann man an der Bay alles mögliche sportliche Zeug ausprobieren oder an den Stränden entspannen oder surfen. Ausflüge wert sind auf jeden Fall La Jolla, Balboa Park (wurde mir erzählt), North Park, Adobe Falls und Downtown auch mal tagsüber mit dem Seaport Village. In der Area kann man auch super schön wandern, meine Lieblingswanderung war der Cedar Creek Hike, der zwar ein Stück weg ist, aber bei einem Wasserfall endet. Außerdem kann man danach super nach Julian fahren, wo es ungelogen den besten Apple Pie der Welt gibt.


Reisen

Unbedingt alles mitnehmen was geht ;) Ich war in Rosarito, Mexiko und danach so ziemlich überall in Kalifornien. Auf jeden Fall High Way 1 machen, also die Küste abfahren (Laguna Beach ist ein Traum), LA mal anschauen, Santa Barbara unbedingt, San Francisco unbedingt und natürlich Las Vegas ein Wochenende feiern.

Auch die Nationalparks solltest du unbedingt gesehen haben, da bietet sich in der näheren Umgebung der Joshua Tree Park an. Yosemite und Grand Canyon sprechen für sich, da gibt es aber unzählige Blogs und Reiseforen drüber, so dass du da auf jeden Fall gute Tipps bekommst. Von San Diego bzw. LA kannst du auch sehr gut nach Kanada oder auch an die Ostküste rüberfliegen.


Kosten

Insgesamt musst du bestimmt mit mindestens 15.000€ rechnen. Fast die Hälfte davon ist direkt für die Studiengebühren weg, dann ca. 1000$ für Lebenshaltung + 800$ für die Miete pro Monat. 1000$ im Monat ist allerdings schon knapp, du kommst auch locker auf 20.000€, wenn du noch ein wenig reisen willst. Nach oben gibt’s aber natürlich keine Begrenzung ;)


Was ich gerne vorher gewusst hätte

Was dir klar sein muss ist, dass San Diego überlaufen ist von Deutschen. Du sprichst also im Zweifelsfall sehr viel Deutsch, wenn du das nicht möchtest, sprich am Besten in der Uni Amis an und versuch in ein Sportteam zu kommen. So oder so ist es aber schwierig den Deutschen auszuweichen ;)

Flüge am besten nach San Diego direkt buchen. LA klingt zwar nah, aber wenn du von da aus noch mit dem Zug oder Bus nach San Diego kommen musst, kostet dich das auf jeden Fall nochmal 5-6 Stunden auch nicht so wenig Geld, wenn überhaupt, würde ich dann einen Mietwagen Oneway empfehlen (von LAX nach San Diego ca. 60/70$).

Der Kurs ist grad schlecht, Dollar und Euro sind fast 1:1. Trotzdem bietet sich San Diego super zum Shoppen an, vor allem im Las Americas Outlet an der mexikanischen Grenze gibt’s immer gute Angebote.

Essen: Sehr viel Fast Food und meiner Meinung nach nicht so gutes Essen wie in Deutschland (natürlich;)). Mädels, macht euch keine Gedanken wegen zunehmen, 1. nehmen fast alle zu und 2. hast du das in Deutschland direkt wieder runter ;).

Ein Auto ist übrigens meiner Meinung nach unerlässlich. Entweder mit 1-2 anderen Studis zusammen eins mieten (ich glaube pro Monat kostet es ungefähr 400$ pro Auto bei DirtCheap!), oder günstig eins kaufen. Damit bist du einfach viel flexibler und kannst San Diego so richtig genießen.


Fazit

Für mich war es jeden Cent wert. Wenn ich könnte, würde ich morgen direkt wieder hinfliegen!

Schreib mir gerne wenn du Fragen hast, und ansonsten eine gute Reise und ein supertolles Auslandssemestersmiley.