24 Sep
Erfahrungsbericht von Volker W.

RMIT University


Hochschule: RMIT University
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 06/2015
Heimathochschule: Weimar U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Bevor es hier ans Eingemachte geht, möchte ich besonders beim Punkt „Vorbereitung“ noch einmal Sabine und dem restlichen Team von College Contact danken, für eine super Hilfestellung bei der Auswahl des Kontinents, des Landes, der Stadt und letztendlich der Uni sowie der ganzen Unterstützung während des Bewerbungsprozesses bis hin zur Immatrikulation. Ich denke die Leistung wird am besten beschrieben, wenn ich sage, dass ich bis zu meinem ersten Tag an der Uni nicht ein einziges Mal persönlichen Kontakt mit der Auslandsuni hatte (haben musste). Ein super Job, ohne Wenn und Aber.

Wie man ja schon raushören kann, habe ich das Abenteuer Auslandssemester in Melbourne als Freemover bestritten. Ursprünglich wollte ich an eine Partneruni von meiner Uni in Weimar, aber für mich stand es im Vordergrund, meine Englischkenntnisse zu verbessern und somit wollte ich unbedingt ins englischsprachige Ausland. Da diese Plätze bei uns allerdings sehr begehrt sind, habe ich mich dazu entschlossen, über eine Agentur ins Ausland zu gehen und somit die fast unbegrenzte Auswahl an Unis in der Welt zu haben. Abgefahrenes Gefühl, macht die Entscheidung aber auch nicht leichter. Bei der Auswahl der Agentur fiel die Wahl recht schnell auf College Contact, da der erste Kontakt direkt super freundlich und professionell war. Das, was sonst das International Office an der Heimatuni übernimmt oder übernehmen soll, macht im Grunde CC auch, nur besser. Die Wahl fiel, wie bereits erwähnt, auf Australien, genauer gesagt Melbourne. Im Gegensatz zu anderen Systemen, fängt das „Sommersemester“ Anfang März an, so dass ich sogar noch die Klausuren im Februar schreiben konnte. Es war zwar relativ stressig, die ganze Vorbereitung, Verabschiedungen und die ganze Aufregung zwischen die Klausuren zu pressen, aber somit war das Semester in Deutschland wenigstens nicht umsonst. Die Orientierungsphase für die Internationals habe ich zwar leider verpasst, aber es gibt immer noch eine „Late Orientation“ und Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen so oder so.

Somit seien an dieser Stelle nur noch mal schnell die Punkte angesprochen, die mir am meisten in Erinnerung geblieben sind… frühzeitig beglaubigte Kopien / Übersetzungen von Urkunden und Abschlüssen sowie Transcript für die Bewerbung anfordern; frühzeitig Auslands-BAföG beantragen; Konto bei der Consors Bank beantragen, ich habe weder für Abhebungen noch Kartenzahlung irgendwann mal Gebühren gezahlt; Bewerbung für das DAAD Stipendium abschicken; DAAD Sprachtest machen; Auslandskrankenversicherung (ERV) buchen, da die OSHC keinen Krankenrücktransport nach Deutschland abdeckt; nach Ankunft direkt Bank Account aufmachen (z.B. CommonwealthBank) und Handykarte holen.

Eine Unterkunft habe ich mir im Voraus nicht organisiert. Ich konnte bei einem Freund wohnen und mir vor Ort ein Zimmer suchen. Der Wohnungsmarkt in Melbourne hat zwar einen ziemlichen Nachfrageüberhang, aber es ist gleichzeitig sehr viel Bewegung drin. Besonders durch die wochenweise Vermietung bieten sich regelmäßig neue Chancen. Ich habe nach einer Woche ein Zimmer im wunderschönen St. Kilda gefunden. Wer immer schon mal am Strand wohnen wollte… das ist die Gelegenheit. Die 30 Minuten Tramfahrt zur Uni habe ich gerne in Kauf genommen. Nur der Preis ist mit rund $1.000 pro Monat schon heftig.

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Studium

Ich muss sagen, das Studium am RMIT hat mich echt beeindruckt und mir noch mal eine ganz andere Seite am Studieren gezeigt. Als erstes ist hier natürlich die gigantische Größe zu nennen. Aufgeteilt auf drei Standorte sind über 45.000 Studenten immatrikuliert. Ich hatte das Glück, alle Kurse am City Campus zu haben und dann auch noch im wahnsinnig modernen und gleichzeitig futuristischem Building 80. Als erstes muss man sich noch mal vor Ort einschreiben, wobei man aber auch vor Ort genug Hilfe erfährt. Die Kurse müssen bereits im Voraus gewählt werden, wobei man sich da wirklich keinen Stress machen muss. Nach Beginn des Semesters hat man noch mehrere Wochen Zeit Kurse hinzuzufügen, zu wechseln und wieder abzuwählen. Somit hat man die Möglichkeit die Kurse anzusehen und auch die geforderten Prüfungsleistungen abzuklären. Der eine schreibt ja nun mal lieber Hausarbeiten und der andere steht auf Klausuren. Nur die Abstimmung mit der Heimatuni nicht vergessen. Generell ist alles top durchorganisiert und alle wichtigen Infos, wie die Angabe der Unterrichtsräume, Ankündigungen und Kursinformationen sind über Studenten-Login verfügbar. Der wissenschaftliche Anspruch ist sehr schwierig zu beurteilen, da die Anforderungen für mich komplett anders waren. Es wurde sehr viel Wert auf Soft Skills und Zusammenarbeit gelegt. Auch das wissenschaftliche Arbeiten, besonders die Zitierweise im Harvard-Style, ist von hoher Bedeutung. Die verteilten Prüfungsleistungen über das Semester sowie die Mischung an unterschiedlichen Aufgabentypen helfen, generell gute Noten für australische Verhältnisse zu bekommen. Was es allerdings zu beachten gilt, ist, dass nicht alle Unis den gleichen Umrechnungsfaktor anwenden. Meine Uni verwendet zum Beispiel die Bayrische Formel ohne Anpassungen. Das bedeutet 100% im australischen System ist eine 1,0 im deutschen System. Nur leider ist es fast unmöglich in manchen Fächern 100% zu bekommen oder auch nur in den Bereich zu kommen. Andere Unis haben deswegen beispielsweise die Umrechnung dahingehend angepasst, dass alles über 80% (also High Distinction) schon eine 1,0 ist. Dies gilt es auf jeden Fall im Voraus abzuklären und ggf. Referenzen von anderen Unis einzuholen.


Freizeit und Reisen

Neben dem Studium bietet die Uni alleine schon wegen ihrer Größe ein nahezu unendliches Angebot an Clubs und Aktivitäten. Eine RUSU-Mitgliedschaft ist alleine deshalb schon zu empfehlen, da man umsonst oder ermäßigten Eintritt für alle Studentenpartys hat. Aber auch Sportclubs, wie der Surf Club mit seinem unvergleichbaren Surf Camp, sowie RMIT Link, was sowas wie das Vorteilsprogramm der Uni darstellt, sind unendlich viele schöne und spannende Erfahrungen zu machen und Leute kennenzulernen. Aber auch abseits der organsierten Unterhaltung gibt es viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. In den Sommermonaten spielt sich eigentlich alles draußen ab. Tolle Joggingstrecken durch die Parks, Botanischen Garten, entlang des Yarras oder am Strand entlang und die vielen Wiesen und Outdoor-Fitnessplätze bieten ausreichend Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.

Als Ausgleich seien hier die ganzen Restaurant, Cafés und Bars erwähnt, die eine unglaubliche Bandbreite an feinen Sachen bieten und mit ihrer Vielfalt die Einwohnerstruktur dieser gigantischen Stadt sehr gut wiedergeben. So wie jedes Stadtviertel durch ganz unterschiedliche Bewohner geprägt ist, sind auch die Lokale sehr vielseitig und es macht extrem viel Spaß, so viele wie möglich von ihnen auszuprobieren.

Bei allem was alleine Melbourne zu bieten hat, sollte das Reisen natürlich trotzdem nicht zu kurz kommen. Hier kommt man um das Fliegen eigentlich nicht drum herum. Nachdem ich den Großteil von Victoria noch mit dem Mietwagen erkundet habe (Great Ocean Road, Phillip Island und Wilsons Promontory…), sind besonders die günstigen Fluggesellschaften wie Jetstar, Virgin Australia und Tilger Airways eine super Alternative, um den unglaublich riesigen aber genauso spannenden Rest des Landes zu erkunden.