Auckland University of Technology
Bewerbungsablauf
Die Bewerbung an der AUT ist mit viel Papierkram verbunden. Der Prozess lief über College Contact, deren Mitarbeiter zwischen mir und der AUT vermittelt haben. College Contact hat mich gut beraten und zuverlässig unterstützt. Trotzdem war meine Bewerbung ziemlich zeitaufwändig, da aufgrund meines Stipendiums - einer gesonderten Absprache zwischen der deutschen und neuseeländischen Regierung - die Kostenberechnung geändert werden musste. Die Gebühren wurden in dem Fall pro Kurs berechnet, was für Study Abroad Studenten normalerweise nicht zutreffend ist. Viele Informationen, die man angeben musste, erschienen mir ehrlich gesagt nicht besonders sinnvoll. Der Zeitpunkt war so früh, dass man noch keine Aussage treffen konnte, zum Beispiel bezüglich Wohnadresse, Genehmigungszeitraum des Visums, Höhe der finanziellen Unterstützung und Kursbelegung.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Die AUT
Die Universität ist sehr modern und ein angenehmer Ort, an dem ich gerne abgehangen habe. Das Wlan ist schnell und kostenfrei und es gibt viele Sitzgelegenheiten und Einrichtungen, wie Cafés, Fitnessstudio, Bistros und Restaurants. Allerdings handelt es sich dabei nicht um staatliche Einrichtungen mit studentenfreundlichen Preisen, sondern um private Einrichtungen. Für die einheimischen Studenten ist das wahrscheinlich die Norm, für mich war es eine negative Erfahrung im Vergleich zu meiner Heimathochschule.
Die Kurse habe ich so ausgewählt, dass ich sie zu Hause anrechnen lassen kann. Die offizielle Beschreibung stimmte weitgehend überein, aber in der Praxis wurde in den Kursen etwas anderes durchgenommen als an meiner Hochschule. Das Niveau war deutlich niedriger und die Art des Unterrichts erinnerte mich sehr an meine Schulzeit vor dem Studium. Einerseits war ich enttäuscht, andererseits habe ich mich natürlich gefreut, dass das Lernen keine Zeit in Anspruch nahm und ich so meine Zeit für Freizeitaktivitäten und Reisen nutzen konnte.
Auckland
Auckland an sich ist keine besonders schöne Stadt und hat auch keinen Charme. Mit der Zeit habe ich trotzdem immer mehr nette Plätze gefunden, an denen es mir gefallen hat (Britomart, an der Hafenpromenade, Aoteasquare, Albert Park, Ponsonby, Auckland Domain, Takapuna …..). Am Wochenende finden zahlreiche Märkte statt. Kaffeeliebhaber werden ebenso fündig. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Auckland ein günstiger Ausgangspunkt für Ausflüge ist. Zu empfehlen sind Waiheke Island, Rangitoto Island, Westküste Aucklands für Tagesausflüge. Über das Wochenende lohnt es sich, auch weiter zu fahren.
„Groupon“ ist eine Gutscheinplattform, auf der immer wieder Fitnessstudio Specials für begrenzten Zeitraum angeboten werden. So kann man hohe Mitgliedschaftsbeiträge vermeiden. Ich habe in der Zeit in Auckland auch einen Monat lang Bikramyoga praktiziert. Bei „Bikramyoga Britomart“ gibt es ein günstiges Einsteigerangebot für den ersten Monat.
Die Wohnungssituation in Auckland ist unentspannt. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht und bis man ein Gefühl dafür entwickelt hat, nach was und wo man suchen sollte, ist das Semester schon fast vorbei. Letztendlich habe ich in einem Hostel im 8-Betten Frauenschlafsaal gewohnt. Die Lage war optimal - in der Wellesleystreet direkt gegenüber der Stadtbibliothek. Ich kann verstehen, dass diese Option nicht jedermans Geschmack ist. Wenn man aber das Hostelleben mag und neue junge Leute kennenlernen möchte, erwartet einen eine aufregende Zeit. Die unkomplizierteste Option ist wohl das Studentenappartment des AUT, darüber kann ich jedoch nichts aussagen, da ich von Anfang an beschlossen habe, mir selbst etwas zu suchen.
Neuseeland
Neuseeland ist ein besonderes Land. Die Leute sind interessiert am Wohl ihrer Mitmenschen und von Grund auf ehrlich. Sie sind sehr gastfreundlich und das wird man früher oder später selbst erfahren. Sobald man beispielsweise seine Karte aufklappt, um den Weg ausfindig zu machen, kommt jemand, um zu helfen. Ich bin regelmäßig getrampt und kann diese Art der Fortbewegung nur empfehlen. Man wird meistens von Einheimischen mitgenommen und erfährt interessante Dinge über Land und Leute. Außerdem habe ich mich dadurch in Englisch und Smalltalk verbessert!
Die Natur ist das Aushängeschild des Landes und das zurecht! Man kommt kaum an einen Ort, wo es nicht einen Aussichtspunkt gibt, um die Gegend von oben zu betrachten. Meistens muss man sich die tolle Aussicht durch eine Wanderung erst verdienen, aber das war es jedes Mal wert. Oftmals war ich abends einfach nur am Ende von dem vielen Gehen, aber es hat auch viel mehr Spaß gemacht als alles nur mit dem Auto abzufahren oder nur am Strand zu liegen. Manche Wanderwege oder Touren sind nicht zu unterschätzen. Man sollte sich zuvor immer informieren über das Wetter, die Beschaffenheit des Weges, falls am Meer entlang über Ebbe und Flut, falls im Winter über notwendige Ausrüstung etc…. und falls man alleine aufbricht, sollte man immer jemanden anderen von seinem Plan wissen lassen.
Ich kann nur empfehlen, beide Inseln zu bereisen. Man hat dazu viele Möglichkeiten: vor dem Semester, über die Osterfeiertage, während Mid Semester Break, während der Prüfungsvorbereitungszeit und der Prüfungszeit selbst oder eben nach dem Semester.
Sonstiges
Ist man schon so weit gereist, bietet es sich an, von Neuseeland aus woanders hinzureisen. Attraktiv sind die Inseln im Südpazifik. Wer es touristisch mag, fliegt auf die Fijis. Es gibt aber noch zahlreiche andere Inseln zu erkunden, wie zum Beispiel Niue, Neukaledonien, Tahiti, Vanuatu oder Samoa. Ich war auf letzterer und für mich war es sowohl Urlaub als auch eine Weiterbildung über eine mir zuvor fremden Kultur.
Alternativ kann man den Neuseelandaufenthalt mit einer Australienreise verbinden. Ich war dort auf dem Weg zurück nach Deutschland und bin innerhalb von vier Wochen von Sydney nach Cairns an der Ostküste entlang, es war traumhaft!
Fazit
Insgesamt war es eine tolle, aufregende Zeit. Das Semester an sich hat dazu allerdings wenig beigetragen. Durch die Erfahrung an einer neuseeländischen Universität lobe ich mir das deutsche Bildungssystem. Außerdem weiß ich nun zu schätzen, was für ein Privileg es ist, in Deutschland ohne Studiengebühren studieren zu können.