18 Okt
Erfahrungsbericht von Sebastian S.

Griffith University - Brisbane


Stadt: Brisbane
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 06/2017 bis 10/2017
Heimathochschule: Mainz EMS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zurzeit studiere ich International Business an der European Management School in Mainz und für mein Auslandssemester zog es mich nach Australien, genauer gesagt nach Brisbane an die Griffith University. Nachdem zu Beginn des Jahres feststand wo es für mich hingeht, folgte der Bewerbungsprozess über College Contact, der Dank der tollen und zuverlässigen Unterstützung reibungslos und ohne Probleme ablief. Somit konnte ich mich frühzeitig um Details wie Visum, Flüge und Unterkunft kümmern, was mir mit Hinblick auf die Zeit sowie dem gleichzeitigen Unistress sehr entgegenkam.

Die ersten Tage – Orientationweek

Meinen Flug hatte ich so gelegt, dass ich im Laufe der „Uni Orientationweek“ in Brisbane ankam und mir somit noch einige Tage Zeit blieben, um mich vor Unibeginn noch ein wenig zurecht zu finden. Im Verlauf der Orientationweek lernte ich dann die ersten internationalen bzw. Austauschstudenten sowie andere Studenten kennen und hatte nebenbei die Möglichkeit, bei Veranstaltungen wie einer Campus Tour oder einer City Tour einen ersten Eindruck von der Umgebung zu bekommen. Auch der Besuch einer Info-Session für internationale Studenten stand abschließend auf dem Programm, bei der man von A-Z nochmal einen Überblick erhielt und beispielsweise Themen wie Notenumwandlung, Englischkenntnisse oder Ansprechpartner angesprochen wurden. Zwar waren die Veranstaltungen als auch Info-Sessions sehr hilfreich, jedoch fehlten mir weitere Events um internationale Studenten näher kennenzulernen und sich noch mehr auszutauschen. Am Ende der O-Week stand dann das erste Highlight meiner Australienzeit an, da es für alle internationalen Studenten einen Wochenendtrip nach Byron Bay gab. Weil ich es leider versäumt hatte mich für den ersten Trip anzumelden, buchte ich den Trip eine Woche später und hatte somit das Vergnügen mit insgesamt 20 Leuten ein tolles Wochenende an einem der Must- See Spots in Australien zu verbringen. Da man zudem die Chance hat Studenten vom Campus an der Gold Coast kennenzulernen (insgesamt besitzt die Griffith University 5 Campusse) und man weitere Kontakte bzw. Bekanntschaften knüpfen kann, ist dieser Trip nur zu empfehlen.

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Leben am Campus & in Brisbane

Schon vor meiner Abreise informierte und suchte ich nach möglichen Unterkünften in Brisbane, sowohl in der Stadt als auch in der Nähe der Uni. Letztendlich entschloss ich mich dann doch recht zügig dazu, in eines der „Flats“ am Campus zu ziehen, da man zum einen schnell auf dem Uni Gelände war (5 Minuten Fußweg) und zudem die monatliche Miete recht überschaubar war (rund 470 Euro monatlich). Mein Flat bestand aus einer Küche, einem Bad und einem gemeinsamen Wohnzimmer, welche ich mir zusammen mit 5 anderen Roommates teilte. Jeder Mitbewohner hatte sein eigenes Schlafzimmer, bestehend aus einem Bett, einem Schreibtisch, Schränken sowie Regalen. Zwar kam ich mir vor allem zu Beginn sehr eingeschlossen vor, da nicht wirklich viel Platz herrschte, jedoch verbringt man letztendlich die meiste Zeit außerhalb seines Zimmers, was die Sache somit nur halb so schlimm machte. Was die Verpflegung betraf, entschied ich mich für die „Selfcatering“ Option und machte deshalb wöchentlich meine Erledigungen bzw. Einkäufe selbst (meistens bei Aldi in der Garden City Mall, 10-15 Minuten mit dem Bus). Auch für die Sauberkeit in der Wohnung war gesorgt, da jeder Mitbewohner unterschiedliche Putzaufgaben hatte, die von Woche zu Woche variierten und vom Putzpersonal der Universität kontrolliert wurden. Wer seine Aufgabe nicht gründlich erledigte, bekam eine Verwarnung und im schlimmsten Fall eine Geldstrafe in Höhe von 150 AUD. Nichtsdestotrotz bereute ich die Entscheidung keineswegs, da es in unserer Wohnung immer entspannt zur Sache ging und ich außerdem die Möglichkeit hatte, mit australischen Studenten in Kontakt zu kommen, die mich (wie die „Aussies“ eben sind) vom ersten Tag an super integrierten. Im Endeffekt muss jedoch jeder für sich entscheiden, was einem in Sachen Wohnen wichtig ist, insbesondere was die Lage und die Mitmenschen betrifft.

Am Nathan Campus selbst, dem mit ca. 13.000 Studenten zweit größten Campus der University, war immer etwas los. Fast jede Woche gab es Food-Events oder Special Giveaways mit sogenannten „Food-Trucks“, bei denen man sich für wenig Geld ein gutes Mittagsessen besorgen konnte. Unterstützt wurde das ganze meist vom Student Representative Council (SRC), der von Kaffee Gutscheinen bis hin zu Gewinnspielen alles anbot. Falls man mal Lust auf etwas anderes hatte, boten die Cafés und Restaurants (von indisch bis italienisch alles dabei) am Campus eine gute Alternative, um sich in der Sonne auszuruhen und mit Freunden zu plaudern. Des Weiteren befanden sich auf dem Campus ein Post Office, eine Apotheke, eine riesige Bibliothek, sowie die bei Studenten beliebte „Unibar“, bei der jeden Dienstagabend eine Party anstand (Leider nur bis 12 Uhr auf Grund australischer Gesetzgebung). Auch für die Sportbegeisterten hatte die Uni einiges zu bieten. Besonders empfehlenswert sind hierbei die angebotenen „Social Sport Leagues“, bei denen man sich u.a. für Sportarten wie Fußball, Basketball oder Volleyball anmelden kann und im Anschluss mit seinem jeweiligen Team gegen andere Mannschaften antritt. Alle Sportanlagen waren zudem in einem Topzustand und auch das Nathan Fitnessstudio war mit allem ausgestattet, um bei idealen Verhältnissen zu trainieren.

Genauso wie der Uni-Campus ist auch Brisbane eine sehr überschaubare und zugleich sehenswerte Stadt. Mit dem Bus benötigt man von Universität bis in die Stadt 20-25 Minuten, je nach Buslinie und Verkehrslage. Zwar bietet es sich auch an mit Uber oder dem Taxi zu fahren, jedoch ist man was öffentliche Verkehrsmittel in Brisbane betrifft leider auf den Bus angewiesen, die jedoch Studenten preislich sehr entgegenkommen (Go Card im Post Office besorgen und unbedingt die „Studentsconcession“ anfordern). Das Stadtzentrum, inklusive der bekannten „Queen Street“, eignet sich super zum Shoppen oder Essen gehen und man kann zu Fuß fast alles erreichen. Sehenswert sind außerdem die vielen Museen und Kunstausstellungen, der Brisbane River, welcher sich super zum Relaxen mit Freunden am Ufer anbietet, genauso wie der bekannte Vorort „Southbank“, der auf Grund seiner Lage einen super Ausblick auf die Stadt bietet (vor allem bei Nacht). Das Nachtleben in Brisbane spielt sich zum Großteil im „Fortitude Valley“ ab, einem Stadtteil der aus sämtlichen Bars und Clubs besteht. Die Getränke sind wie alles in Australien sehr kostenintensiv, jedoch sollte man auch die australische Art feiern zu gehen unbedingt einmal erlebt haben.


Studium an der Griffith

Insgesamt belegte ich 4 Kurse an der Griffith University, für die ich mich schon vor meiner Ankunft einschreiben musste. Da ich mich bei meinem BWL-Studium auf den Marketingbereich spezialisiere, belegte ich 2 Marketing Kurse (Sport sowie Retail & Sales Marketing), einen Management Kurs (Project Management) und zu guter Letzt einen fortgeschrittenen Spanischkurs, um meine Fremdsprachkenntnisse nicht ganz zu verlieren. In jedem Kurs (außer Spanisch) hatte ich wöchentlich sowohl eine Vorlesung, als auch ein Tutorium bzw. einen Workshop, in denen man die Kursinhalte anwendete und vertiefte. Bei 4 Kursen ist der Zeitplan jedoch recht überschaubar und nicht wirklich voll, weshalb man somit doch einiges an Freizeit hat (besonders zu Beginn des Semesters). Der Stoff wurde von sehr guten und erfahrenen Professoren vermittelt, die auch außerhalb der Studienzeit für sämtliche Probleme und Fragen zur Verfügung standen. Die Tutorien hingegen (von Studenten bzw. Absolventen unterrichtet) waren meiner Meinung nach teils sehr überflüssig, da kaum besucht und bei einer Stunde Unterrichtszeit nicht gerade produktiv gearbeitet wurde. Die Prüfungsleistungen setzten sich aus mehreren Einzel- sowie Gruppenleistungen zusammen, sodass die Note nicht nur von einer Klausur abhing. Beispielsweise hatte ich in Project Management zwei Individual Essays zu schreiben (50 % der Note), die mit einem weiteren Gruppenprojekt schließlich die Endnote formten. Auf Grund dieser Regelung hat man während des Semesters immer etwas zu tun, sei es eine Gruppenarbeit oder die Vorbereitung auf eine „Mid-Term“ Klausur, was ich persönlich sehr gut fand, um die Chance zu wahren seine Leistungen über das Semester verteilt zu bestätigen (anders als in Deutschland bei einer Klausur/Hausarbeit).


Reisen

Leider hatte ich nach Ende meiner Klausuren auf Grund meines Praktikums keine Zeit mehr groß zu reisen, jedoch sollte man, falls genügend Zeit und natürlich das nötige Geld vorhanden ist, sich diese Chance nicht nehmen lassen, weil Australien echt einiges zu bieten hat. Glücklicherweise ließ es mein Stundenplan dennoch zu, den ein oder anderen Kurztrip zu unternehmen, meistens von Freitag bis Sonntagsabend oder notfalls bis Montag. Zu den Orten die ich besuchte gehörten u.a. Byron Bay, die Sunshine Coast (inklusive Noosa Heads und die super schönen Strände Rainbow sowie Coolum Beach – sehr sehenswert), die Gold Coast (inklusive Burleigh Heads) und letztlich Melbourne, eine Stadt die mir sofort gefallen hat und die man auf jeden Fall mal sehen sollte (Inlandflüge sind generell sehr günstig in Australien, besonders bei Jet Star oder Virgin Australia auf Angebote warten!). Auch um Brisbane herum klapperte ich einige Orte ab, wovon mir insbesondere das Lone Pine Koala Sanctuary und der Australian Zoo in Erinnerung bleiben werden, da auch die typischen australischen Tiere mitsamt seiner Natur einfach nett anzuschauen sind.   


Fazit

Alles in allem habe ich mein Auslandssemester wirklich sehr genossen und es war definitiv die richtige Entscheidung nach Brisbane zu gehen. Vor allem im Bereich Business ist die Griffith University echt eine Top-Adresse und man kann einiges lernen bzw. mitnehmen aus so manchem Kurs. Zwar mag es auf Grund der Prüfungsaufteilung im Vergleich zu Deutschland etwas leichter sein, eine gute Endnote zu erzielen, jedoch kann das Praxis -sowie gruppenorientierte Arbeiten auch sehr hilfreich sein, besonders im Hinblick auf das Zusammenarbeiten mit Menschen aus anderen Ländern. Für internationale Studenten ist der Nathan Campus rückblickend vielleicht nicht unbedingt die erste Adresse, da es die meisten dann doch eher an die Gold Coast zieht. Trotz dessen lernt man auch in Brisbane internationale Studenten kennen und man hat zugleich die Chance mit den Australiern in Kontakt zu kommen. Aus diesem Grund kann ich es auch nur empfehlen mal zu Uni-Events zu gehen wo zum Großteil Australier dabei sind, weshalb ich beispielsweise am „Winter Ball“ teilnahm und die Griffith Uni bei den „Australian University Games“ im Futsal repräsentierte. Insgesamt ist Brisbane eine schöne Stadt (wenn auch kleiner als Melbourne oder Sydney) und man bekommt einiges zu sehen. Ein letzter Tipp noch: Versucht die Zeit zu genießen, auch wenn das Studium an gewissen Stellen anstrengend ist und man mal nicht rauskommt, denn auch ich musste nun schon wieder feststellen, wie verdammt schnell mein Auslandssemester vorbei war.