15 Sep
Erfahrungsbericht von Sandra U.

RMIT University


Hochschule: RMIT University
Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Grundschullehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2016 bis 08/2016
Heimathochschule: Karlsruhe PH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester in Melbourne zu absolvieren, war die allerbeste Entscheidung, die ich hätte treffen können! Zunächst aber mal die organisatorischen Fakten im Vorfeld…

Im Rahmen meines Studiengangs an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe musste ich mich um ein Auslandssemester kümmern. Da es mich gereizt hat, dies außerhalb Europas zu machen, und die Partnerunis meiner Hochschule nur sehr überschaubare Auswahlmöglichkeiten für andere Kontinente darboten, entschied ich mich als „freemover“ selbst eine Universität zu finden. Von einer Freundin habe ich von College Contact gehört. Ich habe ganz unverbindlich eine Email hingeschrieben und sehr schnell eine Antwort bekommen. Die Fragen nun: Wo willst du hin? Wann? Was studierst du? Ich habe mich schlussendlich für Australien entschieden und mithilfe einer Liste aller Partnerunis von College Contact bin ich auf das Royal Melbourne Institute of Technology in Melbourne (RMIT) gekommen. Die Liste war von dem her super hilfreich, da sie alle ausschlaggebenden Daten enthielt: Semesterbeginn und -ende, Studiengebühren (!!!), usw. Da mein Semester in Deutschland erst Mitte Februar geendet hat, sind einige Unis (wie z.B. Edith Cowan in Perth, anscheinend gut für teaching) rausgefallen, weil ich es nicht rechtzeitig zu der Einführungswoche geschafft hätte.

RMIT war es also. Ich muss sagen, ich habe RMIT nicht nur gewählt, weil ich von der Uni selbst positiv überzeugt war von dem was ich gelesen hatte, sondern vor allem auch, weil der Campus in der Stadt lag, weil die Studiengebühren weniger als z.B. bei „La Trobe“ waren,…

Mithilfe von College Contact habe ich mich dort dann beworben. Mir wurde genau gesagt was sie benötigen, um meine vollständige Bewerbung nach Melbourne zu schicken. Der ganze Prozess war relativ zeitaufwändig, aber schlussendlich hat es doch gut geklappt.

Auch die Kurswahl hat einige Zeit beansprucht, da viele Kurse nur in Semester1 ODER Semester2 angeboten werden. Außerdem gibt es drei Campus: City campus (DIREKT in der Stadt), Brunswick Campus (ca. 20 Min. mit der Tram in einem der nördlichen suburbs) und den Bundoora Campus (weiter weg, dort war ich nie). Wenn man also einen Kurs findet, den man belegen möchte und der am Bundoora Campus gehalten wird, so muss man ALLE anderen Kurse ebenfalls an diesem Campus belegen. Da ich eigentlich ja Grundschullehramt studiere und dies der Campus für teaching wäre, habe ich mich dazu entschieden in Melbourne nicht teaching zu studieren. Also habe ich mir Kurse, die mehr oder weniger meinen Fächern in Deutschland entsprachen (wie Geschichte oder Psychologie), ausgesucht, um am City Campus studieren zu können.

Meine Kursauswahl wurde dann über College Contact nach Melbourne geschickt und dort geprüft. Vor Ort kann man Kurse aber auch wieder ändern. Mit dem Uniplatz war somit alles geregelt.

Wohnungssuche... Wenn es euch möglich ist, geht am besten zwei Wochen vorher schon hin und sucht vor Ort. Über facebook oder gumtree habe ich von Deutschland aus nichts gefunden bzw. man hat einfach keine Ahnung, wo was ist und was ein gutes Angebot sein könnte und was nicht. Fast alle meine Mitstudenten sind früher angereist und haben erstmal in einem airbnb oder eben im Hostel gewohnt, um vor Ort suchen zu können. Mir selbst war das leider nicht möglich, da ich noch eine Klausur zwei Tage vor meinem Abflug schreiben musste. Ich wusste allerdings auch, dass ich erstmal bei einer australischen Freundin und ihrer Familie unterkommen konnte (die wohnen ca. 70 km außerhalb von Melbourne). Und das war auch gut so. Aus ein paar Tagen wurden schließlich vier Wochen! Die Wohnungssuche war eine Katastrophe! Wer im CBD roomsharing machen möchte, der findet wahrscheinlich leichter etwas. Aber meine Vorstellungen waren anfangs: zentral, eigenes Zimmer, mit Australiern und nicht zu teuer. Schnell wurde klar - das wird nichts. Es gibt wie auch in Deutschland einige Homepages wie z.B. flatmatefinders oder gumtree, aber auch etliche facebook Gruppen, die einem die Suche einfacher machen. Da die Chance überhaupt eine Antwort zu bekommen nicht sonderlich groß war, habe ich schließlich eine Anfrage in eine dieser Gruppen gepostet (mit Foto und Beschreibung). Daraufhin hat mir eine Australierin geschrieben und mich zur Besichtigung eingeladen. Der Preis für das Zimmer lag deutlich über meinem Budget, aber ich bin trotzdem hin - und das war das Beste was ich hätte machen können. Zum ersten Mal nach einer Besichtigung hatte ich ein richtig gutes Gefühl: tolles Haus, nettes Zimmer und vor allem nettes Mädel! Eine Woche später bin ich dann bei ihr eingezogen und es war bis zu meiner Abreise super.

Am RMIT sind unglaublich viele exchange students - aber ist ja auch eine große Uni. Für uns wurde eine extra Einführungswoche veranstaltet, in der uns viel erklärt und gezeigt wurde. Außerdem lernt man in dieser Woche natürlich auch viele andere Studenten aus der ganzen Welt kennen, was auf jeden Fall der Beginn vieler neuer Freundschaften bei mir war. Ich habe mich während des ganzen Semesters gut aufgehoben gefühlt und würde es ohne Zweifel jedem empfehlen. Die Uni bietet auch viele Clubs und Kurse an, wie z.B. den Outdoor-Club, Football (ganz groß in Australien! Allerdings die australische Variante), gardening, tanzen, wirklich ALLES.

In meiner Freizeit habe ich sehr viel unternommen. Ich wollte so viel wie möglich sehen in der Zeit, die ich in und um Melbourne herum hatte. Camping-Trips an der Great Ocean Road oder in Nationalparks oder auch einfach in unterschiedlichen suburbs in Melbourne Kaffee trinken - Victoria hat viel zu bieten. Und Melbourne ist nicht ohne Grund zur lebenswertesten Stadt der Welt seit sechs Jahren gekürt worden - eine ganz wunderbare Stadt (mit den schönsten Cafés und den besten Kaffees der Welt).

Fazit: In 6,5 Monaten habe ich nicht nur ein neues, tolles Leben in Melbourne aufgebaut und viel von Victoria gesehen, ich konnte auch noch die West- und Ostküste bereisen und im Outback ein paar Tage verbringen. Ich hatte eine großartige Zeit, die mich persönlich so sehr bereichert hat und ich kann es jedem empfehlen, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Es lohnt sich!