San Diego State University
Anmeldeverfahren:
Die Bewerbung als Freemover an der SDSU ist vergleichsweise einfach. Die deutsche Agentur College Contact übernimmt die gesamte Abwicklung und den Kontakt mit der SDSU. Sie stehen euch auch für alle möglichen weiteren Fragen zur Verfügung. Für die Anmeldung müsst ihr euch lediglich um den Sprachnachweis (TOEFL) kümmern. Für das Visum erhaltet ihr nach eingegangener Anmeldung bei der SDSU ein Formular (I-20 Formular). Dieses Dokument braucht ihr dann, um das Sevis Formular online auszufüllen und zu bezahlen. Anschließend könnt ihr online einen Termin bei der US-Botschaft in Bern buchen. Es reicht, wenn ihr kurz vor dem ersten offiziellen Termin anreist, da ihr anfangs nur administrative Infoveranstaltungen habt und viel Zeit habt, um euch in San Diego einzuleben bevor das Semester richtig anfängt.
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Kurswahl und Biddingverfahren:
Als Austauschstudent musst du an der SDSU zwischen den Kursarten General Courses und Special Session Courses unterscheiden. Letztere sind Business Kurse, die nur für Austauschstudenten angeboten werden. Zwei Special Session Courses müssen bereits zum Semesterbeginn gewählt werden und können nicht mehr gewechselt werden. Die restlichen Kurse werden dann in der ersten Woche durch ein Biddingsystem gewählt. Als Austauschstudent hat man erst nach den amerikanischen Studenten Zugriff auf das Biddingsystem. Leider sind Kurse wie Finance oder Economics sehr schnell ausgebucht. Macht euch aber keine Sorgen, auch wenn zu Beginn alle Kurse schon voll sind, werden nach der ersten Woche viele Plätze wieder frei.
Fundamentals of Finance BA 323:
- General Course
- Aufwand: sehr gering
- Benotung: sehr gut
- Dozent: Andrew Do
Inhaltlich werden Themen wie Time Value, Bonds-, Stock- Valuation etc. behandelt. Das Niveau ist vergleichsweise einfach. Es gibt jedoch große Unterschiede bei den verschiedenen Professoren. Ich kann euch den Kurs von Andrew Do empfehlen. Die Lektionen sind zwar sehr langweilig und ihr werdet nicht besonders viel lernen, jedoch ist der Aufwand äußerst gering und die Prüfungen sehr leicht. Wie bei praktisch allen Kursen gilt Anwesenheitsplicht. Es gibt zwei Midterms und ein Final. In der letzten Stunde vor der Prüfung werden jeweils alle Fragen, die an der Prüfung drankommen, noch einmal besprochen, wodurch ihr euch optimal vorbereiten könnt.
Intermediate Macroeconomics ECON 320:
- General Course
- Aufwand: mittel
- Benotung: gut bis sehr gut
- Dozent: Archimedes Gatchalian
Die Endnote setzt sich aus zwei Midterms, einem Final, Quizzes, Anwesenheit (eine kurze Präsentation über den Inhalt der letzten Stunde) und Hausaufgaben zusammen. Der Schwierigkeitsgrad ist vergleichsweise niedrig, jedoch ist der Aufwand höher als bei den meisten Kursen an der SDSU. Insbesondere nehmen die Hausaufgaben relativ viel Zeit in Anspruch. Ich empfehle euch einen Account bei Chegg.com anzulegen, da findet ihr alle Resultate der Hausaufgaben. Auch in diesem Kurs werden vor der Prüfung in der Regel alle relevanten Aufgaben noch einmal besprochen, was die Vorbereitung auf die Prüfung deutlich erleichtert.
Fundamentals of Entrepreneurship MGT 358:
- Special Session Course
- Aufwand: niedrig
- Benotung: mittel
- Dozent: T. Orlando
Im Kurs werden Themen wie Start-up Finanzierung, Prozess zwischen Erfindung und Endprodukt etc. besprochen. Grundsätzlich waren die Lektionen spannend. Jedoch gab es keine Vorlesungsslides, was es schwierig machte dem Dozenten zu folgen. In diesem Kurs gab es nur ein Midterm und ein Final. Der Lernaufwand ist vergleichsweise gering. Auch wenn gute Noten möglich sind, waren wir alle ein wenig überrascht vom Schwierigkeitsgrad der Prüfung. Ich würde diesen Kurs nicht unbedingt weiterempfehlen.
Multinational Business & Comparative Management MGT 357
- Special Session Course
- Aufwand: sehr gross
- Benotung: sehr gut
- Dozent: Robbins Blue
Es werden Themen wie Globalisierung, Regionale Management Unterschiede, HR etc. angesprochen. Die Vorlesungen waren sehr trocken und chaotisch. Jedoch ist Anwesenheit ein Muss. Die Endnote bestand aus zwei Midterms, einem Final, einer Group Presentation und Anwesenheit. Die Prüfungen waren sehr umfangreich, jedoch musste man nur alle Vorlesungsfolien perfekt auswendig lernen. In diesem Fach geht es nur um Auswendig lernen und nicht um Verständnis. Außerdem war die Gruppenarbeit, bei der ihr ein Land und ihre Wirtschaft vorstellen müsst äußerst aufwendig, da der Dozent sehr viel Gewicht auf die Kreativität legt. Letztlich kann man sagen, dass der gesamte Aufwand enorm ist, aber im Gegenzug erhaltet ihr auch sehr gute Noten.
San Diego und SDSU:
Obwohl San Diego zu den größten Städten in den USA zählt, fehlt das typisch hektische Großstadt-feeling. Das ganzjährig sonnige Wetter und die vielen Strände machen das Kalifornien-Erlebnis perfekt. Außerdem ist San Diego optimal gelegen, um Ausflüge nach Los Angeles, Las Vegas oder Mexiko zu unternehmen. Die SDSU, welche etwa 15 km vom Zentrum liegt, hat über 30,000 Studenten und ist somit viel grösser als die meisten Europäischen Universitäten. Der Campus ist sehr weitläufig und bietet viele Annehmlichkeiten: 24/7 Bibliothek, riesiges Fitness, Bowlingbahnen etc. an. Während eurem Aufenthalt ist das ALI Department für euch zuständig. Leider werden nicht besonders viele Events für Austauschstudenten organisiert. An der SDSU könnt ihr das typische amerikanische College-Erlebnis hautnah erfahren. Ich empfehle euch unbedingt an die Football Spiele der SDSU Aztecs zu gehen.
Unterkunft:
Wenn man an die SDSU geht muss man sich grundsätzlich entscheiden, ob man auf dem Campus und Umgebung wohnen möchte oder am Strand (Pacific Beach/Mission Beach). Beide Unterkunftoptionen haben Vor- und Nachteile. Direkt auf dem Campus oder in einem nahegelegenen Wohnkomplex habt ihr die Möglichkeit den American College Lifestyle hautnah mitzuerleben. Außerdem ist ein eigenes Auto nicht notwendig, da ihr das Trolley oder Uber nehmen könnt, falls ihr nach Downtown oder zum Strand wollt. Andererseits ist am Strand immer viel los: es gibt viele Bars und Restaurants etc.
Unabhängig davon welche Option ihr wählt, muss euch bewusst sein, dass das Preisniveau in San Diego sehr hoch ist. Ihr werdet kaum ein Zimmer unter $1000 finden. Ich habe mich für die erste Option entschieden und habe in Sterling Alvarado (neu Iconic Alvarado), einem großen Apartment Komplex in der Nähe zur SDSU gewohnt und war auch ziemlich zufrieden. Das wohl beliebteste und auch beste Studentenhaus ist Boulevard 63, jedoch bieten sie in der Regel nur Ganzjahresverträge an, was euch verpflichtet einen Nachmieter zu suchen. Manchmal lohnt es sich hartnäckig nachzufragen, ob sie doch Halbjahresverträge anbieten (es gibt Ausnahmen, wenn sie noch kurz vor Beginn des Semesters freie Zimmer haben). Bei Sterling Alvarado gibt es auch Halbjahresverträge. Bei allen Apartment-Komplexen hat man Zugang zu Pools, Grill, Fitness, Lernräume etc. In den Wohnkomplexen ist es sehr einfach viele neue Leute kennenzulernen.
Fazit:
Insgesamt war das Austauschsemester an der SDSU ein unvergessliches Erlebnis. Aufgrund der guten Noten, des tollen Wetters und des amerikanischen College-Lebens, kann ich allen nur empfehlen an die SDSU zu gehen.