7 Jul
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 06/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Planung, Organisation, Bewerbung

Die San Diego State University hat eine Vielzahl an Kursen. Man hat die Möglichkeit, sogenannte Special Sessions zu wählen; dies sind in der Regel allerdings ausschließlich Business Kurse. Das bedeutet allerdings auch, dass man diese Kurse nicht zu „crashen“ braucht und man eine kleine Auswahl an BWL Kursen hat.

Die andere Möglichkeit besteht darin, aus den „Generals“ zu wählen. So hat man im Prinzip den gesamten Kurskatalog der Uni zur Auswahl. Da im Kurskatalog die meisten Kurse für mein inländisches Studium passten, entschied ich mich, die Generals zu „crashen“. Dann habe ich zum Prüfungsvorsitzenden meiner Heimatuni Kontakt aufgenommen und mir ein Learning Agreement ausstellen lassen. Es empfiehlt sich, mehr Kurse im Vorfeld über das Learning Agreement abzusichern als man eigentlich belegen kann, da nicht sicher ist, ob man alle gewünschten Kurse tatsächlich belegen kann. Ich hatte beispielsweise im Vorfeld 8 Kurse in meinem Learning Agreement mit meinem Professor abgeklärt.

Nachdem der Weg in Sachen Anrechnung von Kursen seitens meiner Heimatuni frei war, habe ich den DAAD-Sprachtest absolviert. Dieser Test wird eigentlich von jeder deutschen Uni angeboten und ist zudem noch kostenlos, im Gegensatz zum TOEFL. Nach erfolgreichem Abschluss meines Sprachtests habe ich meine Bewerbung an College Contact geschickt. Hier wurde mir bei allen Fragen sehr gut weitergeholfen.

Nachdem die Zusage der Uni vorlag, bekam ich einen Ablaufplan. Dieser vereinfacht die Sache erheblich und man kann den Plan wie eine Checkliste verwenden. Dann folgt die Beantragung von Reisepass, Visa, evtl. Kreditkarte, Reiseversicherung, Flug buchen, Hostel oder Hotel buchen und schon kann es eigentlich losgehen.

Schon Fernweh bekommen?

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Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Tipps

  • Reiseversicherung hatte ich bei der Hanse Merkur (ca. 350€), geht auch günstiger. ADAC hat, glaube ich, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • DKB-Student-Card – hiermit könnt ihr weltweit kostenlos Bargeld abheben, auch wenn euch der ATM eine Gebühr berechnet, einfach immer einen Beleg am ATM ausstellen lassen. Ich habe diese Belege gesammelt, abfotografiert und nach ein paar Wochen mit der Bitte um Erstattung an die Info-E-Mail der DKB geschickt. Dann bekommt man die Gebühren nach ein paar Tagen wieder gutgeschrieben.
  • Flug möglichst früh buchen (ich hab ca. vier Monate vorher gebucht und 790€ für einen Lufthansaflug bezahlt)

Ankunft, Unterkunft

Da ich mich entschieden hatte, vor Ort eine Wohnung zu suchen, was ich jedem empfehle, der gerne am Strand wohnen möchte, habe ich mir im Voraus ein Hostel gebucht. Ich habe für 8 Tage das Ocean Beach International Hostel gebucht.

Dort angekommen, habe ich mir mit fünf anderen Personen ein Zimmer geteilt und am nächsten Tag direkt nach Wohnungen über Craigslist und Facebook gesucht und eine amerikanische SIM-Karte besorgt. In Amerika muss man keinen Mobilfunkvertrag wie in Deutschland abschließen, sondern man zahlt monatlich wie auf eine Prepaidkarte ein und wenn man wieder zurückfliegt, zahlt man einfach nicht mehr und muss nicht extra kündigen.

Nach zwei Besichtigungstagen habe ich dann auch schon eine Wohnung direkt in Mission Beach, ca. 100m vom Strand, gefunden. Kostenpunkt 750$ mtl. für einen „shared room“. Da ich im Hostel 8 Tage/Nächte gebucht hatte, aber schon viel früher ausgecheckt habe, war das Hostel so kulant, mir die Differenz auszuzahlen.

Ich habe festgestellt, dass es mittlerweile am einfachsten ist, die Wohnungen über Facebook zu suchen. Dort postet jeder in Sachen Wohnung etc.

Hier zwei Links die sehr hilfreich sein können:

  • https://www.facebook.com/groups/Studenthousingsd.pb.mb/
  • https://www.facebook.com/groups/265151213658140/

Wer gerne ein Auto vor Ort kaufen möchte, für den ist der folgende Link evtl. hilfreich:

  • https://www.facebook.com/groups/336543453147925/

Meine Mitbewohner und ich haben uns entschieden, ein Auto zu mieten. Hier sind wir zu Dirt Cheap Cars gefahren und haben monatlich ca. 500$ gezahlt, Versicherung und Service sind inklusive. Am Ende des Semesters haben wir dann festgestellt, dass die Idee, ein Auto zu mieten, die bessere war, da wir von sehr vielen Studenten gehört haben, wie viel Probleme die mit ihren Autos hatten und dann mit großem Verlust verkauft haben. Man kann auch Glück haben und ein wirkliches Schnäppchen machen. Dies ist aber eher selten. Mir ist nur eine Person bekannt, die mit dem Kauf eines Autos einen wirklich guten Deal gemacht hat.


Kurse crashen, Unileben, Freizeit und Reisen

Die SDSU macht für alle Internationals eine Einführungswoche. Das war sehr hilfreich und im Prinzip wurden alle Fragen beantwortet.

Da ich alle meine Kurse (Spanish, Statics, Statistics) gecrasht habe, musste ich zu jeder Vorlesung und am Ende den Professor fragen, ob er mir eine Unterschrift gibt und mich im Kurs aufnimmt. Dies hat sich als sehr anstrengend herausgestellt, da ich fast zwei Wochen gebraucht habe, um die Kurse zu bekommen, die ich auch haben wollte.

Da in Amerika die Buchkosten wirklicher Wucher sind, hatte ich Kosten von über 300$, was noch recht günstig ist. In den Businesskursen ist es keine Seltenheit, dass EIN Buch auch mal über 300$ kostet.

Wer versucht, clever zu sein, und versucht, ein über Amazon für knapp 35$ das ganze Semester auszuleihen, der wird eines besseren belehrt, da die Professoren gerne sogenannte Onlineplattformen der Buchverlage nutzen. Dort kann man sich nur anmelden, wenn man den Accesscode des Buches hat. Dieser Accesscode ist gewissermaßen genauso teuer wie das neue Buch... Deswegen fragt man am besten den Professor im Voraus, wie man den Kurs mit Quizzen, Homeworks und Assignments gestaltet.

Im Gegensatz zu Deutschland sind die Kurse recht einfach, da man zwar immer Hausaufgaben und Quizze machen muss, aber dies immer in die Note einfließt. Ich habe mich jeden Tag eine Stunde hingesetzt und immer ein bisschen gemacht. Wenn ich dann mal eine Zeit lang nichts gemacht habe, musste ich auch schon mal einen ganzen Tag opfern. Das war aber auch nichts so dramatisch, da es wirklich nicht so schwer war.

Der Lernaufwand ist über das Semester zwar etwas mehr, aber dafür ist die Prüfungsphase sehr entspannt.

Die Freizeitmöglichkeiten sind der Wahnsinn. Die Uni hat ein riesiges Fitness-Studio, einen Poolbereich, Bowlingbahn und, und, und ... Da fehlt es an nichts.

Ich bin mit meinem Mitbewohner fast jeden Tag surfen gegangen und wir haben auch einen Credit der Uni für einen Surfkurs genutzt. Ansonsten kann man am Wochenende auch mal nach Los Angeles, Las Vegas, San Francisco oder auch die superschönen National Parks besuchen. San Diego selbst hat allerdings auch allerhand zu bieten, aber das werdet ihr schon selber herausfinden.

Wer gerne nach Tijuana möchte, ist in 30 Min. Fahrtzeit an der mexikanischen Grenze. Hierzu muss man sagen, dass man vorsichtig sein muss. Die Uni empfiehlt es einem nicht dort hinzufahren. Am Tag sollte es allerdings kein Problem sein, bei Nacht ist es sicherlich gefährlicher. Das muss aber jeder selbst entscheiden. Meiner Erfahrung nach war es kein Problem und ich habe auch nichts Negatives gehört oder gesehen.

Zur Mitte des Semesters habe ich mir dann noch eine Reise nach Hawaii (Oahu) gebucht, da die Flüge von der Westküste natürlich erheblich günstiger sind als von Europa. Hier kann ich sagen, dass es sich echt lohnt und jeden Dollar wert ist :)


Fazit

Ich habe durchweg sehr gute Erfahrungen gemacht. San Diego ist einfach America‘s finest city. Die Leute sind super-nett und jeder lebt eigentlich den typischen California-Lifestyle. Das einzige, was negativ ist, sind die Lebenshaltungskosten. Diese sind doch für deutsche Verhältnisse sehr hoch.

Bei einem etwas besseren Wechselkurs sieht dies aber wahrscheinlich auch schon anders aus. Alles in allem kann ich aber jedem empfehlen, nach San Diego zu gehen und dort seine eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Ich würde es jederzeit wieder tun und habe es nicht eine Sekunde bereut. Es ist einfach eine wahnsinnig schöne Zeit.