Universitat Autònoma de Barcelona
Barcelona ist in aller Munde und das zu Recht! Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein Auslandssemster in einer der angesagtesten Metropolen Europas zu erleben, dann ist jetzt genau der richtige Moment, um dich im pulsierenden Nachtleben Barcelonas zu verlieren und das endlose Kulturangebot einer der traditionsreichsten Städte Spaniens zu erkunden. Auch wenn das jetzt vielleicht für dich mehr wie ein Werbeslogan klingen mag, so ist es doch genau das, was Barcelona dir bieten kann. In dem folgenden Erfahrungsbericht, möchte ich dir chronologisch von meinem Auslandssemester in Barcelona erzählen, eines der schönsten Abenteuer, die ich bislang erleben durfte.
1. Bewerbung
Die Universität meiner Wahl war die Universitat Autonoma de Barcelona. Ein Freund hatte zuvor an dieser Universität sein Auslandssemester absolviert und um mögliche Überraschungen bezüglich des Schweregrades der Kurse zu vermeiden, folgte ich seinen Kursratschlägen. Das Bewerbungsverfahren ist sehr simpel und mutet mehr einer Formalie an. Dennoch ist es entscheidend, seine Kurse mit Bedacht zu wählen, da eine spätere Änderung der Kurse zwar möglich ist, jedoch lediglich aus akademischen Gründen erfolgen kann. Zusätzlich gibt es eine No Refund Policy, wenn man sich entscheiden sollte, einen Kurs doch nicht mehr belegen zu wollen. College Contact führt euch zusätzlich super durch den kompletten Bewerbungsprozess, sodass ihr alle Dokumente richtig und fristgerecht einreicht.
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2. Fächerwahl
Rückblickend ist es sehr wichtig, im Hinblick auf die Fächerwahl zunächst in sich zu gehen und sich zu fragen, was man von seinem Auslandssemester erwartet bezüglich Freizeit, akademischer Herausforderung und Noten. Da dieses Semester mein letztes Studiensemester darstellte, musste ich zwingend 4 Fächer à 6 CP bestehen, ggf. auch mit sehr guten Noten, jedoch wollte ich gleichzeitig so viel Barcelona erleben wie möglich.
Allgemein gilt für alle Fächer, dass grundsätzlich alle deutschen Studenten der Ansicht waren, dass der vermittelte Stoff leichter war als an den Heimatuniversitäten. Ich denke, dass sich dieses Gefühl vor allem durch eine andere Prüfungsstruktur ergibt. Im Gegensatz zu deutschen Universitäten, an denen man in Wirtschaftsstudiengängen immer über den kompletten Stoff am Ende eines Semesters geprüft wird, wird an der Universitat Autònoma de Barcelona in sehr regelmäßigen Abständen geprüft. Fächer wie International Business und Doing Business in Emerging Markets legen einen klaren Fokus auf Homeworks wie Newspaper Article analysieren.
Es erfolgen jede 1-2 Wochen ein kleiner Test und viel Homework plus 1 große Prüfung pro Monat. Fächer wie International Economics hingegen werden in 3 großen Prüfungen geprüft, die dann jedoch wesentlich anspruchsvoller sind, aber eben mehr an das deutsche Prüfungssystem erinnern. Dennoch sind euch alle Dozenten freundlich gesonnen und daran interessiert, dass ihr, wenn ihr alles einreicht und bearbeitet, die bestmöglichen Noten erzielt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass alle Fächer eine Anwesenheitspflicht voraussetzen, was für deutsche Studenten sehr gewöhnungsbedürftig sein kann, da so der Unterricht eher an Schule als an Universität erinnert. In jedem Fach gibt es eine festgelegte Anzahl Fehlstunden, die eine Verschlechterung der Abschlussnote auslöst und eine Anzahl, die automatisch zu einem nicht bestehen des Kurses führt. Erstere wird durch die jeweilige Professorin, letztere durch die Universität selbst festgelegt.
Ein Kurs, den ich an dieser Stelle hervorheben möchte, ist International Marketing. Die Dozentin ist gleichzeitig Inhaberin einer eigenen Marketingagentur und gestaltet einen wirklich außergewöhnlichen Unterricht. Während des Semesters schlüpft man in die Rolle einer Marketingagentur, die mit verschiedenen Problemen konfrontiert wird und dann Lösungskonzepte bzw. Marketingkampagnen ihren Auftraggebern pitcht. Die Kunden sind größtenteils reale Firmen. In unserem Fall wurden unsere Pitches unter anderem von Louis Vuitton, Shang Xia und Habitat Barcelona bewertet. Hauptziel des Kurses ist der Ausbau der Fähigkeit, Möglichkeiten auf kreative Weise zu erkennen und vor allem sehr sicher im Präsentieren zu werden. Der Kurs ist sehr arbeitsaufwändig, aber unglaublich interessant und ergiebig für alle, die einen Einblick in praktisches Marketing erlangen wollen.
3. Wohnungssuche
Der Campus liegt in dem wunderschönen Stadtteil Eixample, mitten im Stadtzentrum. Bezieht das unbedingt in eure Wohnungsplanung mit ein! Nach einer langen Nacht werdet ihr euch am nächsten Tag definitiv über eine kurze Wegstrecke zur Uni freuen. Die besten Stadtteile sind: Barrio Gotico, Raval und el Born, welche zusammengefasst die Ciutat Vella ergeben. Auch schön aber weiter weg vom Strand ist Eixample, jedoch dafür eben nah zur Uni. In den zuvor genannten Stadtvierteln liegt die Zimmermiete für ein WG-Zimmer zwischen 380€ - 550€. Dies ist zwar sehr teuer, jedoch werdet ihr nahezu alles erlaufen können, denn von Clubs, Bars, Restaurants über Museen und Strand, bis zu Shopping-Straßen liegt alles vor eurer Nase. Wohnungen in Barcelona sind schnell vergeben, es ist deshalb nötig, vor Ort zu sein um spontane Besichtigungstermine wahrnehmen zu können.
Ich bin 1 Woche vor Unibeginn angereist und in einem tollen Hostel namens Hostal paraiso in Raval abgestiegen. Von hier aus sucht ihr nach einer Wohnung über die Plattform Idealista. Bereitet idealerweise eine universelle persönliche Anfrage vor und richtet euch einen Benachrichtigungsticker ein, so dass ihr über jedes neue Inserat informiert werdet, das online geht und euren Kriterien entspricht. Erfahrungsgemäß habt ihr von der Veröffentlichung an ein Zeitfenster von ca. 2 Tagen bis die WG eine Auswahl getroffen hat, also spart es euch, alte Anzeigen zu kontaktieren.
4. Der erste Tag
Hier offenbart sich seitens der UAB ein wirkliches Manko, welches zu großer Irritation unter den Studierenden geführt hat. Am ersten Tag gibt es zwar eine Informationsveranstaltung jedoch keine Kennenlernaktivitäten. Wer also nicht bereits mit bekannten Kommilitonen an der UAB anfängt, sollte unbedingt möglichst viele Kontakte während des kurzen Zeitfensters vor und nach der Einführungsveranstaltung knüpfen. Jedoch keine Angst, alle suchen nach Anschluss, weshalb ihr ohne Weiteres auf alle anderen Studenten zugehen könnt!
5. Das Semester (Uni)
In Hinblick auf die Betreuung ist die UAB wirklich vorbildlich. Zu jedem Zeitpunkt wird immer ein Ansprechpartner für euch bereit stehen, um euch bei eventuell auftretenden Fragen zur Seite zu stehen. Das Onlinesystem ist sehr einfach gestaltet und ihr könnt jederzeit einen Überblick über die Anzahl eurer Fehlstunden sowie eure aktuellen Noten erhalten. Zusätzlich werden über das Onlineportal auch jegliche Kursmaterialien bereitgestellt. Die UAB stellt euch somit ein Rundum-Sorglos-Paket zusammen.
6. Das Semester (Freizeit)
Barcelona bietet einfach alles. Das Nachtleben existiert 7 Tage die Woche, ohne Ausnahme. Im Sommer gibt es jedes Wochenende ein Festival. Geht unbedingt zu den Brunch im Park Events! Die Stadt ist eine Hochburg des Jazz, ihr findet jeden Abend mindestens 5 Lokale, wo Konzerte stattfinden. Museen gibt es in Barcelona mehr als ihr in der Zeit eures Auslandssemesters erkunden könnt. Ich bin schon viel rumgekommen aber die Auswahl an Restaurants und Bars ist absolut atemberaubend. Macht euch auf die Suche nach der Geheimbar in der Geheimbar, welche durch einen Kühlschrank in einem Pastrami Restaurant betreten werden kann! Und schaut unbedingt bei der ältesten Bar Barcelonas vorbei und trinkt einen Absinth. Mietet euch ein Auto oder einen Roller, um die wirklich sehenswerten Orte rund um Barcelona zu erkunden! Gerade die Strände der Costa Brava sind der Wahnsinn. Ich könnte die Empfehlungen endlos an dieser Stelle fortführen, jedoch wird euer Aufenthalt so oder so absolut individuell und das Wichtige ist hierbei nur die Gewissheit, dass euch Barcelona mit Sicherheit nicht enttäuschen wird.
Fazit
Sowohl in Hinblick auf die Uni, als auch auf die erlebten Abenteuer ist Barcelona einfach ein Traum. Die Freiheit jeden Tag unendlich viele Dinge unternehmen zu können ist einfach nur atemberaubend. Die Uni ist zwar nicht günstig, bietet jedoch einen Rahmen, in dem ihr wirklich gute Noten erzielen könnt, während ihr euch voll auf das Leben in Barcelona einlasst.