25 Jan
Erfahrungsbericht von Max R.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Deggendorf HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Über die Uni

Die SDSU hat einen wahnsinnig schönen Campus. Verglichen zu deutschen Hochschulen gleicht er einer kleinen Stadt, mit allem was man benötigt. Der Traum vom US-amerikanischen College-Leben kann definitiv verwirklicht werden. Ich habe mich im Voraus besonders auf die zahlreichen Sportereignisse des Universitätsteams (SDSU Aztecs) gefreut und wurde keineswegs enttäuscht. Besonders zu empfehlen sind die Basketballspiele im campuseigenen Stadion. Generell ist alles um ein vielfaches größer als in Deutschland, 33.000 Studenten müssen nun mal untergebracht werden. Dennoch ist alles gut in 10 Minuten Fußweg erreichbar.

Schon Fernweh bekommen?

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Betreuung vor Ort

Das American Language Institute (ALI) übernimmt an der SDSU die Betreuung der internationalen Studenten. Das ALI hat im Prinzip ein ganzes Gebäude für sich und das Personal ist meistens gut zu erreichen und sehr hilfsbereit. Sie beantworten alle möglichen Fragen. Ich hatte den Eindruck, sie hatten sehr viel Erfahrung im Umgang mit internationalen Studenten, was mir ein gutes Gefühl gab, vor allem bei diversen Formularen.


Organisation

Da die SDSU nicht als Partneruniversität an meiner Heimathochschule angeboten wurde, musste ich mich als „Free Mover“ selbst um die Organisation kümmern. Dabei war mir das Team von College Contact eine wahnsinnig große Hilfe. Die Mitarbeiter sind sehr nett, zuvorkommend und kompetent. Sie stehen bei jedem Schritt der Bewerbung für Fragen zur Verfügung. Man muss jedoch darauf achten, alle Formulare rechtzeitig auszufüllen und an College Contact zurück zu senden. Leider ist das sehr viel Papierkram, aber der Aufwand lohnt sich. ;-)

In Sachen Wohnheim war das schon schwieriger, da ich das komplett von Deutschland aus selbst gemacht habe. Hilfreich sind dabei diverse Facebook-Gruppen, wie z.B. die von College Contact. Die meisten jedoch haben erst vor Ort in San Diego nach einer Unterkunft gesucht. Im Endeffekt war ich mit meiner Entscheidung, von Deutschland aus eine Wohnung zu suchen, ganz glücklich. Vor Ort suchen ist mit viel Stress verbunden. Allerdings war ich mit meiner Wohnheim-Wahl nicht glücklich. Ich habe im „Fifty Twenty Five“ gewohnt, was sich als großer Fehler herausstellte. Haltet Abstand davon. Die meisten Deutschen haben im „BLVD63“ gewohnt, welches ein modernes und schönes Wohnheim war.


College Area vs. Strände

Das ist die große Preisfrage des Semesters. Ich habe in der College Area gewohnt und war sehr froh darum. Die kurzen Wege zur Uni haben mir jeden Morgen viel Stress von den Schultern genommen. Es ist zwar schön, am Strand zu wohnen, jedoch auch mit höheren Kosten verbunden. Zum einen sind die Mieten höher und zum anderen benötigt man ein Auto, um zur Uni zu kommen. Zudem kommt man, auch wenn man in College-Nähe wohnt, oft genug an den Strand.

Auto? – jein. Autos sind teuer in San Diego, meistens um die $400 pro Monat. Jedoch benötigt man ein Auto, um die großen Distanzen in der Stadt einigermaßen flott zurück zu legen. Ich hatte kein Auto und habe mir dafür ein Semesterticket für die öffentlichen Verkehrsmittel gekauft. Das hat mir Kosten erspart, allerdings viel Zeit gekostet. Diese Option empfehle ich nur geduldigen Zeitgenossen. ;-)


Vorlesungen

Zu den Vorlesungen lässt sich generell sagen, dass sie akademisch nicht so anspruchsvoll sind wie in Deutschland, dennoch muss viel und ständig gearbeitet werden. Oft müssen Hausarbeiten (wenn auch kurz, meistens 2-5 Seiten) abgegeben werden oder Stoff für die nächste Vorlesung vorbereitet werden. Dieses Kursdesign erinnert eher an das deutsche Schulsystem. Die Kursgröße beträgt in der Regel um die 50 Studenten. Um als Vollzeitstudent zu gelten muss man 12 Units belegen, welche in der Regel auf 4 Kurse aufgeteilt werden. Bei 4 Kursen pro Woche bleibt demnach relativ viel Freizeit, welche allerdings, wie gesagt, oft für Arbeiten geopfert werden muss. Alles in allem jedoch bleiben andere Aktivitäten natürlich nicht auf der Strecke, wie z.B. das riesige Fitnessstudio (ARC), welches ALI-Studenten kostenfrei nutzen können. Es gibt auch mehrere Klausuren pro Semester. Bei mir waren es jeweils zwei Midterms und ein Final, das variiert jedoch von Kurs zu Kurs.


Meine Kurse

1. MGT 352 (ALI) - Human Resource Management

Ein sehr stressiger, aber dennoch lehrreicher Kurs. Die Dozentin ist erfolgreiche Unternehmensgründerin und betreut das Personal mehrerer Firmen. Sie steht ständig unter Strom, was das Kurstempo extrem schnell macht und manchmal ist sie schwer zu verstehen. Dennoch hat sie extrem viel Ahnung und hat ihr Notensystem sehr fair gestaltet.

2. BA 350 (ALI) - Management & Organizational Behavior

Die Dozentin Ms. Zhou ist als junge Dame aus China in die USA gezogen und hat ein erfolgreiches Unternehmen gegründet. Sie hält nicht viel von dem klassischen Lehren, deshalb war ihr Motto „learning by doing“. Folglich haben wir eine kleine Firma gegründet und einen Essay Contest veranstaltet, wobei wir echt viel gelernt haben. Meiner Meinung nach der beste Kurs dieses Semester.

3. BA 370 (ALI) - Marketing

Leider war dieser Kurs nicht sehr gut. Wir mussten einen Code für eine Onlineplattform kaufen, welche wir das ganze Semester verwendet haben. Vor jeder Vorlesung war es unsere Aufgabe, ein Kapitel durchzulesen und ein kleines Quiz dazu zu machen. In der Vorlesung dann sollte sie eigentlich das Thema bearbeiten und Informationen ergänzen, aber leider hat es sich angefühlt als wären es zwei komplett verschiedene Vorlesungen. Auch generell war die Dozentin wenig hilfreich. Jedoch war ihr Benotungssystem sehr fair. Sie hat angeboten, durch eine Teilnahme an einem Marketingexperiment extra Credits zu erhalten.

4. JMS 462 - Advertising Strategy & Social Media

Dieser Kurs war super. Die Dozentin war jung und dynamisch und hat ihre Themen stets mit visuellem Material unterstützt, was den Kurs extrem interessant machte. Die Inhalte waren lehrreich und praxisnah. Viermal hat sie am Ende der Vorlesung ein kleines Assignment gemacht, wobei man allerdings nur Teilnehmen musste, um volle Punktzahl zu erhalten.

5. ENS 146 - Surfing

UNBEDINGT MACHEN!!!

Der Surfkurs war die beste Entscheidung meines Semesters. Die Gebühr von $175 hat mich anfangs ein bisschen abgeschreckt, aber ich habe den Kurs dennoch gewählt. Wir gingen fast das ganze Semester lang zweimal pro Woche surfen. Man hat die Option, einen Credit dafür zu erhalten, allerdings hatte ich schon meine 12 Credits zusammen und habe den Kurs dann ohne Credit gewählt. Er war auf jeden Fall jeden Cent wert!!


Bücher

Ein unerwartet hoher Kostenpunkt des Semesters. Wartet ein bisschen ab und schaut ob das Buch auch vom Prof verwendet wird. Oft verlangt der Prof, dass das Buch gekauft werden muss und im Endeffekt wird es nicht benötigt (Ausnahme: Zugangscodes für Online-Lern-Plattformen; die müssen definitiv gekauft werden). Wenn es wirklich benötigt wird, solltet ihr das Buch im Bookstore oder auf Amazon ausleihen.


Fazit

Ein teures Semester, aber es war jeden Cent wert und ich würde es jederzeit wieder machen. Man lebt ein halbes Jahr den „American Dream“ – Kalifornien, Strände, Roadtrips. Es war die beste Zeit meines Lebens.