5 Apr
Erfahrungsbericht von Lisa A.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Materialwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Erlangen-Nürnberg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen

Im Masterstudium habe ich mich entschlossen, ein Auslandssemester als Freemover in den USA zu machen. Zuerst musste ich mich natürlich entscheiden, an welcher Uni ich studieren möchte. Die University of California Santa Barbara (UCSB) wurde mir von Professoren empfohlen, da diese nicht nur eine Partyuni ist (dafür ist sie überall bekannt), sondern nebenbei noch eine ziemlich gute Uni mit einem exzellenten Materials Science Department. Sie ist als staatliche Uni nicht ganz so teuer wie die privaten, allerdings ist Kalifornien insgesamt recht teuer.

UCSB hat ein Quartersystem; ein Quarter dauert ca. 3 Monate. Ich war im Fallquarter 2015 (Sept.-Dez.) in den USA. Ich habe mich schnell entschieden, mich über College Contact zu bewerben, da man dadurch einen deutschen Ansprechpartner sowie gute Chancen auf einen Platz hat und der ganze Service auch noch kostenlos ist. Auf Fragen haben die Mitarbeiter von College Contact immer schnell und kompetent geantwortet.

Die wichtigsten Schritte der Vorbereitung sind

  • a) überlegen, wie man das Ganze finanziert
  • b) Toefl-Test machen und sich bewerben
  • c) sich um ein Visum kümmern
  • d) Wohnung finden
  • e) Flug buchen

a) Wie bereits gesagt, ist es nicht ganz billig in Kalifornien zu studieren. Bereits vor dem Antritt des Auslandssemesters kommen die Kosten für den Toefl-Test ($245), das Visum (ca. $375), die Bewerbungsgebühren ($2235) und den Flug (ca. 1000€) auf einen zu. Außerdem muss man sich von der Bank bescheinigen lassen, dass man genug Geld zur Verfügung hat. Möglichkeiten zur Finanzierung sind Auslands-BAföG oder ein Stipendium. Die Studiengebühren waren bei mir ca. $6063; das hängt davon ab, welche Kurse man belegt. Die Miete war insgesamt $2600 und die restlichen Lebenshaltungskosten ca. $2000. Das geht aber sicherlich billiger; ich habe viele Ausflüge gemacht und nicht die billigsten Lebensmittel gekauft.

b/c) Toefl-Test, Bewerbung und Visum sind unkompliziert, wenn man sich an die Anleitungen von College Contact hält.

d) Aufwendiger ist die Wohnungssuche, da Wohnungen sehr knapp sind. Die meisten UCSB-Studenten leben in Isla Vista, einem Stadtteil von Goleta, der direkt an die Uni anschließt. Isla Vista besteht aus lauter Einzelhäusern, die von Privatpersonen vermietet werden und ein paar Studentenwohnhäusern, die aber keinen so guten Ruf haben. Ich würde jedem raten, in Isla Vista zu wohnen, da sich hier das ganze Studentenleben samt täglichen Hausparties abspielt, auch wenn die Wohnungen teurer sind als im benachbarten Goleta. Die meisten Studenten leben in Dreier- oder Doppelzimmern ($500-$800 im Monat), weil Einzelzimmer fast unbezahlbar sind. Die beste Anlaufstelle zur Wohnungssuche ist Craigslist, wo die meisten Studenten ihre Angebote reinstellen. Es ist sehr zu empfehlen, schon von Deutschland aus mehrere Wochen vorher mit dem Suchen anzufangen, weil es kurz vor Quarterbeginn sehr schwer wird, noch was zu finden. Ich habe nach Zimmern zur Untermiete gesucht, weil die meisten Mietverträge sonst ein Jahr laufen. Das Ganze ist dann ganz unbürokratisch abgelaufen. Ich habe den Platz einer Studentin eingenommen, die selber ein Auslandssemester gemacht hat und ihr das Geld per Scheck zugesandt, nachdem ich mit meiner künftigen Zimmergenossin geskypt habe, um sie kennenzulernen.

e) Den Flug habe ich über StaTravel gebucht, weil die Studentenrabatte haben und man einfach umbuchen kann, falls es nötig ist.

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Unikurse

Ich hatte das Glück, dass ich keine Kurse zwingend belegen musste, da ich die meisten Pflichtvorlesungen bereits in Deutschland gemacht habe. Planen ist in dieser Hinsicht etwas schwer, weil Austauschstudenten keinen Anspruch auf einen Platz in den Kursen haben und jeden Kurs crashen müssen. Das heißt, man geht in den ersten Wochen in jeden Kurs, der einen interessiert und fragt den Professor, ob noch ein Platz frei ist. In den technischen Fächern ist das meistens kein Problem, ich kam in alle meine Kurse rein, aber im Economics Department ist das Ganze schwerer. Deshalb empfiehlt es sich, in den ersten Wochen ein paar mehr Vorlesungen als nötig zu besuchen.


Hochschulgruppen

Auch neben den Kursen hat die Uni einiges zu bieten. Beim „Fun and Fitness Festival“ zu Beginn des Fallquarters stellen sich alle Sportclubs und andere Gruppen vor. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort hinzugehen, da man dort einen super Überblick über alle Angebote bekommt und man direkt Fragen stellen kann. Bei vielen Kursen kann man die ersten Male kostenlos mitmachen, um zu schauen, ob es einem gefällt. Ich bin dadurch auf die Idee gekommen, Fechten zu lernen, was eine richtig gute Entscheidung war. Wie bei vielen Sportarten hatte ich die Wahl zwischen dem Kurs und dem Klub. Der Unterschied ist, dass in Klubs vor allem für Wettkämpfe mehrmals in der Woche trainiert wird und die Studenten länger dabeibleiben, wohingegen Kurse meist nur ein Quarter gehen. Ich habe den Anfängerkurs Fechten gemacht. Der Trainer war sehr engagiert und hat es geschafft, seine Begeisterung für das Fechten auf die Studenten zu übertragen.

Der Cotillion Club ist für alle, die gerne tanzen, wie gemacht. Ich hatte zweimal die Woche Tanzkurs, was immer sehr lustig war, weil er von Studenten gehalten wurde. Obwohl es ein Anfängerkurs war und ich schon tanzen konnte, habe ich mich nie gelangweilt. Der Kurs geht relativ zügig voran, sodass ich auch viele neue Schritte gelernt habe. Getanzt wird Standard, Latin und Nightclub Dances. Montags gibt es immer offene Tanzabende (kostenlos) und samstags und sonntags offenes Training. Da es so viele Möglichkeiten zum Tanzen gibt, können viele Studenten extrem gut tanzen und geben ihr Wissen auch gerne weiter. Tanzklubs sind weit verbreitet an kalifornischen Unis und es gibt regelmäßig Wettkämpfe zwischen den Unis. Cotillion Club ist echt super und die Leute dort nehmen jeden total freundlich auf.

Eine weitere Hochschulgruppe, bei der ich regelmäßig war ist acts2fellowship. Das ist eine christliche Gruppe, die viele (kostenlose) Veranstaltungen anbietet. Freitags gibt es immer Abendessen, Bibelgespräche und danach irgendeine Aktivität: Nachtwanderung, Kochen, Sport, ... Ein super Ort, um nette Leute kennenzulernen oder einfach Spaß zu haben.


Freizeit

Freizeitmöglichkeiten gibt es in Santa Barbara viele, mit Bergen und Meer direkt in der Nähe und immer gutem Wetter. Der Excursion Club ist perfekt für alle, die gerne draußen sind. Für einen einmaligen Mitgliedsbeitrag von $30 kann man alles von Schlafsäcken über Zelte bis hin zu Kajaks und Surfboards kostenlos ausleihen. Außerdem werden jede Woche verschiedene Aktivitäten angeboten, bei denen man mitmachen kann: Campingausflüge, Surfen, Fallschirmspringen, Joggen, Radfahren, Yoga, Klettern, ... eigentlich alles, was man draußen so machen kann. Eine super Gelegenheit zum Surfen Lernen, weil auch Anfänger meistens willkommen sind und die Staffmembers alles beibringen. Ansonsten kann man natürlich auch Wochenendausflüge in den Yosemite Park oder eine der umliegenden Großstädte machen.


Sonstiges

Hauptverkehrsmittel in Isla Vista sind Fahrräder und Longboards. Also am besten gleich nach der Ankunft über Craigslist eins besorgen. Einkaufen kann man gut im Food Coop in Isla Vista, die viele Bio- und Fairtrade-Produkte zum Großhandelspreis anbieten. Billiger kann man etwas weiter entfernt bei Kmart oder Albertsons einkaufen. Ich habe während meines Auslandsaufenthalts versucht, mich komplett unter Amerikaner zu mischen, um die Kultur möglichst echt zu erleben, was für mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung war. In Sport- und Hochschulgruppen kann man leicht Kontakte knüpfen, da Kalifornier super aufgeschlossen sind. Mit Deutschen kann man reden, sobald man wieder zu Hause ist. Fazit: Ich empfehle absolut jedem, ein Auslandssemester zu machen, weil es unendlich wertvolle Erfahrungen, neue Perspektiven und viel Spaß bringt. Santa Barbara ist ein Paradies!