25 Aug
Erfahrungsbericht von Lena H.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sport, Biologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 05/2016
Heimathochschule: Kaiserslautern TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess:

Der Bewerbungsprozess war super leicht. Klar musste man sich um einige Sachen kümmern, aber durch die exakten Anweisungen von College Contact war es wirklich nicht schwer und wenn ich mal was nicht verstanden habe, habe ich angerufen und mir wurde direkt alle erklärt. Sowohl das Visum als auch die Unterlagen für die SDSU waren einfach zu organisieren. Die Einsendung der Unterlagen ist eigentlich keine Bewerbung, sondern eher eine Anmeldung, solange die Studiengebühren bezahlt werden, wird man auf jeden Fall angenommen und es kommt nicht auf die Noten an.

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Studium & belegte Kurse:

Ich habe die besten Kurse meines bisherigen Studiums an der SDSU belegt. Da ich Sport und Biologie studiere, muss ich kein Auslandssemester machen, wollte es aber unbedingt. Ich habe also mit meinem Professor sehr viele Kurse besprochen, die ich an der SDSU belegen kann, damit diese mir anerkannt werden in Deutschland und ich nicht so viel Zeit verliere.

Die Kurse zu bekommen war eigentlich auch kein Problem, in meinem ersten Semester musste ich Kurse crashen und im zweiten Semester wurde das System umgestellt und ich konnte mich online für meine Kurse anmelden. Bei dem crashen habe ich fast alle Kurse bekommen, die ich wollte und bei der Online Registrierung habe ich wirklich alles bekommen, was ich wollte. Es gab nur Probleme mit dem System, weshalb ich mich bei einem Kurs nicht anmelden konnte, wo mir das ALI aber schnell geholfen hat. Außerdem hat man auch 3 Wochen Zeit und falls einer der Kurse dir doch nicht zusagt, kannst du auch innerhalb der 3 Wochen nochmal wechseln.

In meinem ersten Semester habe ich in Biologie Mikrobiologie und Zellbiologie belegt. Diese Kurse waren ähnlich wie zuhause, es waren zwischen 200 und 500 Studenten in der Vorlesung und die Themen waren ähnlich wie ich es von meiner Uni gewohnt war. Das einzige was anders war, war, dass wir in dem einen Semester 2-3 Klausuren hatten und jeder Woche noch Hausaufgaben. Im Grunde war es wirklich nicht schwer, es waren 200er Kurse, aber es war relativ viel, man konnte nicht einfach mal zwei Wochen lang nichts für einen Kurs machen. Also ich hatte ca. alle 2 Wochen eine Klausur, ein Quiz oder ein Assignment, was zu erledigen war.

In Sport durfte ich mir aussuchen, was ich wollte, das wird mir in Deutschland nur als Zusatz anerkannt. Ich habe Nutrition for Athletes, Wakeboarding, Wakesurfing, Surfing und Rock Climbing belegt und es war unfassbar toll. Immer wenn ich Wakeboarden, Surfen oder Klettern war, konnte ich gar nicht glauben, dass ich das gerade für die Uni mache. Den Surfkurs würde ich nicht weiter empfehlen, da es total klischeehaft war und man Surfen besser mit einem Freund und einem eigenen Surfboard lernt, aber alle anderen Kurse waren top. In den Kursen hab ich auch die Kontakte geknüpft, die ich wollte und viele Freunde gefunden. Ich wollte die Deutschen meiden und Freundschaften mit Amerikanern knüpfen. Bei der Unterkunft ist das total schwer und auf der Uni in ganz normalen Kursen auch. Aber im Kletterkurs oder Wakeboard Kurs hab ich sehr viele nette Amerikaner kennen gelernt, die nicht oberflächlich sind, sondern Freunde fürs Leben.Ich wurde zum Klettern, zum Wakeboarden und zum Campen gefragt und hatte endlich das gefunden, was ich auch wollte, den Kontakt zu den Amerikanern und zur amerikanischen Kultur. Allerdings hat das natürlich eine Weile gedauert, bis ich mich eingelebt habe und dann war das Semester schon rum. Das konnte ich kaum glauben und habe alles in Bewegung gesetzt, um noch ein weiteres Semester dort bleiben zu können. Das hat geklappt und ich hatte noch ein Semester, um mit meinen Freunden Backpacking trips zu machen, Campen zu gehen, Wakeboarden, Klettern oder Bouldern und es war die beste Zeit meines Lebens.

Im zweiten Semester wusste ich ja schon wie alles funktioniert und habe in Biologie die Kurse World of Animals und Biology of Sex belegt. Auch hier war es so, dass alle zwei Wochen entweder ein Examen, ein Quiz oder ein Assignment zu machen war. Ich hab auch einen Laborkurs in World of Animals belegt, wo jede Woche Anwesenheitspflicht war und wir jede zweite Woche einen Test geschrieben haben, indem der Inhalt der letzten beiden Kurse abgefragt wurde. In diesem Kurs haben wir auch zwei Ausflüge gemacht, einmal in das Aquarium von La Jolla und einmal in den Zoo von San Diego, der einer der größten der USA ist. Auch diese Kurse waren nicht wirklich schwer, es waren 100er und 300er Kurse. Es war allerdings ein bisschen aufwändig und man musste Zeit investieren. In Sport habe ich den Advanced Wakeboarding Kurs belegt, den Intermediate Rock Climbing Kurs und einen Segelkurs. Auch diese Kurse waren wirklich super und ich bin unfassbar dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte und das machen durfte. Da ich die Leute aus den Kursen bereits vom ersten Semester kannte, hat es natürlich doppelt so viel Spaß gemacht. Außerdem bietet die Uni auch Kurse wie Backpacking, First Aid und Adventure Leadership an, was eine tolle Gelegenheit ist, wenn man sich für Outdoor Trips interessiert. Ich habe Adventure Leadership belegt und es war ein toller Kurs, den ich nur jedem weiter empfehlen kann, der sich für Outdoor, Campen und das Leiten von Jugendgruppen interessiert.

Die Uni an sich ist natürlich wahnsinnig schön. Der Campus gleicht einer eigenen Stadt, es gibt super viele Foodcourts, verschiedene Supermärkte, wo es Dienstags und Donnerstags immer Frozen Yoghurt für 2$ gibt. Es gibt ganz viele Sportanlagen, das Fitnesstudio das man kostenlos als ALI Student nutzen darf ist super, ich war immer dort zum Klettern und nach einem Jahr kannte man die Leute von der Kletterwand richtig gut und war gut befreundet. Es gibt eine große Poolanlage, wo man zwischen den Kursen relaxen kann und natürlich auch eine große Bibliothek zum Lernen, wo es leise ist und niemand einen stört, was manchmal sehr von Vorteil ist. Der Campus ist mexikanisch angehaucht, es stehen überall Palmen, die Sonne scheint ja eh fast immer und dadurch fühlt es sich meiner Meinung nach ständig an wie Urlaub, obwohl man zur Uni geht.


Betreuung vor Ort

Die Betreuung durch das ALI ist sehr gut, man bekommt immer Emails mit mehr oder weniger wertvollen Informationen und wenn man Fragen hat, kann man sowohl anrufen, als auch eine Email schreiben oder einfach vorbei gehen. Zu Beginn wird alles erklärt, da geht recht viel Zeit drauf, dabei ist es meiner Meinung nach wirklich nicht sehr schwierig, da wir ja auch in Deutschland studieren und wissen, wie es dort funktioniert, denn so viel anders ist ein Studium in den USA nun auch wieder nicht.


Unterkunftssuche

Die ersten Tage habe ich wie so viele andere auch im banana bungalow in Pacific Beach verbracht und habe dort schon wirklich viele Leute kennen gelernt, hauptsächlich Deutsche und Dänen. Es kam mir so vor, als wären in dem Hostel nur Deutsche und Dänen, die dasselbe vorhaben wie ich; eine Unterkunft für das kommende Semester zu finden. Das war natürlich nicht das, was ich wollte. Ich wollte auf keinen Fall mit Deutschen zusammen leben, da ich nicht nach San Diego gehe, um nur mit Deutschen zusammen zu wohnen, denn wie das ist, weiß ich bereits. Zu Beginn war das etwas schwieriger mit Amerikanern in Kontakt zu kommen, viele wissen, dass du nur für ein Semester da bist und die denken, die Austausch Studenten wollen eh nur feiern, weshalb eine WG mit Amerikanern schwierig ist, aber nicht unmöglich. Außer du willst am Campus leben, dort ist das natürlich anders.

Ich habe 4 nette Dänen gefunden, mit denen ich mir ein Haus in Pacific Beach geteilt habe, recht dicht an der Mission Bay für 570$ im Monat. Im ersten Semester waren wir eine große Clique, abseits von meinen Freunden von der Uni, die aus vielen Dänen und Deutschen bestand und wir hatten eine tolle Zeit, haben sehr viel zusammen unternommen und Pacific Beach unsicher gemacht. Im zweiten Semester hab ich mich dann bereits früher um eine Wohnung gekümmert, ich wusste genau welche ich will, denn dort haben Freunde von mir gewohnt und ich habe dann bei der Vermieterin nachgefragt, ob sie die Wohnung im nächsten Semester wieder vermietet und sie meinte, das wäre kein Problem, ich muss mir nur Mitbewohner suchen. Das war wiederum für mich kein Problem, diesmal konnte ich mir also meine Mitbewohner aussuchen und hatte eine Wohnung direkt am Strand (10 Meter höchstens) und wenn man über den Mission Boulevard gelaufen ist, war man an der Bucht. Das Haus war ein Traum, aber es war auch 100$ teurer pro Person im Monat. Im zweiten Semester habe ich dann aber mehr mit den Freunden von der Uni etwas unternommen und war richtig integriert im "American Way of Life".

Aber man braucht sich nicht zu viele Sorgen um die Wohnungssuche zu machen, bisher hat noch immer jeder, den ich kannte, etwas gefunden.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Da ich zwei Semester in San Diego war, bin ich relativ viel gereist, denn dafür bietet San Diego einen super Ausgangspunkt.

Allerdings ist es während des Semesters schon etwas schwierig, da man Anwesenheitspflicht hat und doch während des ganzen Semesters was für die Uni machen sollte. Deshalb bieten sich verlängerte Wochenenden an oder auch die Zeit vor- oder nach dem Semester.

Ich war mit der Uni, mit Atztecs Adventures, die sehr viele Outings anbieten, einmal im Yosemite Nationalpark zum Campen und Wandern und ich war zweimal mit Atztecs Adventures im Joshua Tree National Park zum Klettern. Ich war mit Freunden am Colorado River Zelten ohne Zelt und wir konnten die ganze Nacht in den "amazing" Sternenhimmel schauen, ich war im Sequoia Nationalpark und ich war in Nord Kalifornien am Lake Tahoe Ski fahren.

Ich war zwei Mal in LA und zwei Mal in Las Vegas, ich war drei Mal in Mexico, davon einmal in Mexico City, einmal in Rosarito und einen Tag natürlich in Tijuana. Über Weihnachten und Silvester war ich in Hawaii, über Springbreak war ich in den National Parks rund um den Grand Canyon, das heißt Bryce Canyon, Zion National Park, Antelope Canyon am Horseshoe bend, am Hooverdam und am North Rim vom Grand Canyon. Das tolle Jahr hab ich dann mit einem Roadtrip von LA bis hoch nach Seattle beendet. Also ich bin wirklich recht viel rumgekommen. Aber auch San Diego County bietet unglaublich viele Möglichkeiten, tolle Ausflüge zu unternehmen, wo man nicht weit weg fahren muss.


Do's and Don'ts

Du musst dir überlegen, welche Prioritäten du setzt. Ich fand es am Anfang schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, die Uni, die Ausflugsmöglichkeiten und die ganzen Aktivitäten. Man muss halt etwas für die Uni machen, dort führt kein Weg dran vorbei, aber bei der großen Anzahl an Unternehmungsmöglichkeit ist das natürlich sehr schwer. Wir sind so oft feiern gegangen, zum Strand gegangen, Surfen gegangen und ich habe versucht oft ein Wochenende weg zu fahren zum Campen, weshalb das erste Semester schon sehr stressig war. Daraus habe ich dann im zweiten Semester gelernt und nochmals leichtere Kurse mit weniger Aufwand gewählt, damit ich San Diego besser genießen kann. Damit hatte ich aber auch sehr viel Glück, dass mir diese Kurse auch angerechnet wurden und dass ich sie bekommen habe.

Für wen die Uni Priorität Nummer 1 ist und für wen das Lernen an erster Stelle steht, der sollte sich vielleicht nochmal überlegen, ob er wirklich San Diego als Auslandssemester wählen sollte, denn es gibt unfassbar viele Ablenkmöglichkeiten. Aber wer das Leben kennen lernen will und etwas erleben will, der sollte auf jeden Fall San Diego wählen.

Es ist natürlich eine Kostenfrage, es ist wirklich alles sehr teuer in San Diego, von Einkaufen bis zu Unibüchern. Aber wer es sich irgendwie leisten kann, sollte so viel wie möglich unternehmen, denn ich bin nicht nach San Diego, um nur dort zu bleiben, wenn man es schon mal bis dorthin geschafft hat, sollte man auch alles machen, das irgendwie möglich ist. Wer weiß, wann man nochmal die Möglichkeit hat, Las Vegas oder den Grand Canyon zu sehen.

Mein persönliches Fazit ist, dass das eine Jahr San Diego das Beste war, was ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe. Es ist einfach alles perfekt, ob es das Urlaubsfeeling ist, das Feiern am Strand, die tollen Menschen, die man kennen lernt, der Surferstyle und die laid back Einwohner von Pacific Beach, die Reisemöglichkeiten oder einfach das Leben, das man dort führen kann. Ich durfte ein Jahr lang das pure Leben erfahren!!!