23 Jan
Erfahrungsbericht von Lars S.

California State University Fullerton


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2016 bis 12/2016
Heimathochschule: Düsseldorf HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Organisation

Über eine Informationsveranstaltung meiner Heimatuni bin ich schon im frühen Stadium meines Studiums auf die Möglichkeit eines Auslandssemesters in Kalifornien, welches über College Contact organisiert wird, aufmerksam geworden. Ungefähr ein Jahr vor dem Start des Auslandssemesters habe ich mich über College Contact an der CSUF beworben und innerhalb weniger Wochen eine Zusage erhalten. Fragen, die während des Bewerbungsprozesses aufkamen, konnten die Mitarbeiterinnen von CC sehr gut und ausführlich beantworten.

CC versorgt dich zudem mit einer Übersicht, zu welchem Zeitpunkt du dich mit Dingen wie z.B. Flügen, Unterkunft und ähnliches auseinandersetzen solltest. Im Mai 2016 habe ich mein Visum beantragt im Frankfurter Konsulat. Entgegen aller Schauermärchen im Internet habe ich nur eine halbe Stunde dort verbracht. Das Visum kam dann wenige Tage später mit dem Reisepass per Post nachhause.

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Die Unterkunft

Das Thema Unterkunft sei hier nochmal als eigener Punkt aufgeführt. Ich reiste mit drei anderen Kommilitonen ins Auslandssemester, von vornherein war uns klar, dass wir zusammen eine Unterkunft beziehen wollten. Wir entschieden uns schlussendlich für das University House Fullerton. Hier hatten wir die Möglichkeit, in einem Appartement zu wohnen, indem jeder sein eigenes Zimmer hat. Des Weiteren war uns wichtig, dass die Unterkunft vollständig möbliert ist. Über die gesamte Zeit kann ich sagen, dass ich das University House weiterempfehlen würde, es herrscht genügend Ruhe zum Lernen, dennoch gibt es auch genügend typisch amerikanische Hauspartys, die man besuchen kann und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt auch.


Die Universität

Bei einem Auslandssemester spielt die Wahl der University eine nicht unerhebliche Rolle, weswegen man sich im Voraus vor allem mit dem Studienprogramm auseinandersetzen sollte. Die CSUF bietet eine große Auswahl an Kursen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften an. Die Wirtschaftsfakultät ist eine der größten und besten im California State University-Verbund.

Neben der Lehre ist natürlich auch die Lage der Uni wichtig. Hierbei empfand ich Fullerton als einen perfekten Ausgangspunkt für jegliche Aktivitäten. Die Strände Newport, Laguna oder Huntington Beach lassen sich in 25-40min Fahrtzeit erreichen. San Diego ist in 90min erreichbar und Hollywood normalerweise in 45-60min, wenn man nicht gerade im berühmten Stau von Los Angeles steckt. Die Uni ist typisch amerikanisch, mit jeder Menge Sportveranstaltungen wie Fußball, Basketball oder Baseball. Sie hat zudem einen richtigen Campus, an dem um die 40.000 Studenten studieren.


Meine Kurse

ACCT 201B – Managerial Accounting (Randy Hoffman)

Dieser Kurs ist zwischen Controlling und internem Rechnungswesen einzuordnen. Der Kurs stellt ein Grundlagenkurs für amerikanische Business-Studenten da, weswegen die Hälfte der Veranstaltung in einem großen Hörsaal mit ca. 160 Studenten stattfindet. Die andere Hälfte besteht aus Gruppenarbeit in kleinen Gruppen von maximal fünf Studenten. Der Aufwand für diese Fach ist nicht unerheblich, jede Woche sind Hausaufgaben zu erledigen, diese können sich über 4 Stunden ziehen. Die Schwierigkeit ist für deutsche Studenten, die schon Rechnungswesenkurse belegt haben, eher überschaubar. Es geht in dem Kurs vor allem darum, immer am Ball zu bleiben und unter dem Semester schon genug zu lernen. Leider muss man einen Online-Zugang kaufen, der ist, wie alle anderen Bücher zum Beispiel auch, nicht gerade billig. In meinem Semester hat der Zugang ca. 150$ gekostet.

ECON 202 – Introduction to Macroecomics (Feng Xiao)

Dieser Kurs von Frau Xiao ist zu empfehlen, wenn man einen einfachen Kurs zum Thema Makroökonomie belegen möchte. Es werden zwar regelmäßige Tests geschrieben, diese sind aber auch ohne großen Aufwand mit guter Note zu bestehen. Frau Xiao strukturiert den Unterricht zudem so, wie man es meist aus deutschen Vorlesungen gewohnt ist. Slides werden vorgetragen und die Dozentin stellt Fragen. Neben den Klausuren und Tests muss man zudem eine Hausarbeit abgeben und eine kurze Präsentation zu einem Wirtschaftsthema machen. Der Kurs wird nicht nur von Business-Studenten belegt, weswegen die Schwierigkeit nicht sonderlich hoch ist.

FIN 340 – Introduction to Investments (Ahjay Bhootra)

Der Kurs bei Mr. Bhootra war der für mich interessanteste Kurs. Trotz seines indischen Akzentes kann man ihm sehr gut folgen. Es geht im Allgemeinen um Investments in Aktien und der Aufbau von Aktienportfolien. Man sollte für diesen Kurs schon Interesse an Aktien und Investments haben, da es sonst schwer werden könnte, dem Inhalt zu folgen, bzw. sich zu motivieren, für das Fach zu lernen. Des Weiteren sollte man bereit sein, aktiv Finanz-Nachrichten zu lesen. Ein Teil des Kurses besteht nämlich in der Verwaltung eines Aktienportfolios. Dieses Projekt fließt neben den Klausuren ebenfalls in die Endnote ein. Die Klausuren sind durchaus fair und bestehen aus überwiegend Multiple Choice Questions und teilweise einem Rechenteil.

Alles in allem würde ich diesen Kurs weiterempfehlen, wenn man sich mit dem Thema Aktien-Investments auseinandersetzen möchte, um vielleicht auch mal privat mit Aktien handeln zu können.

FIN 440 – Business Valuation M&A (Victor Dosti)

Wie der Name schon sagt, geht es hier um Unternehmensbewertung im Rahmen von Transaktionen, bzw. Unternehmenskäufen. Dieser Kurs war von meinen Kursen der, für den ich am meisten in meiner Freizeit machen musste. Wenn man sich wirklich für den Bereich M&A interessiert und auch nicht davor scheut, mal ein paar Tage eine Case Study zu bearbeiten, ist man hier richtig. Mr. Dosti ist ein ehemaliger Fond-Manager aus Newport. Er kommt aus der Praxis, was vielleicht auch seine ungewöhnliche Unterrichtsweise erklärt. Klausuren habe ich in diesem Fach nicht geschrieben, jedoch mussten wir mehrere Case Studies bearbeiten, in Gruppen und alleine. Eine Präsentation beinhaltete der Unterricht auch. Der Inhalt ist wirklich „nur“ Bewertung von Unternehmen mit verschiedenen Bewertungsmethoden sowie der Unterschied bei der Bewertung von Public und Private Companies. Die meisten der Studenten stehen kurz vor dem Abschluss bzw. sind teilweise schon im Master, was das Niveau erklärt. Ich würde jedem den Kurs empfehlen, der eine gewisse Excel-Affinität hat und eine Herausforderung im Bereich M&A sucht.


Das Leben vor Ort

Natürlich mit einer der wichtigsten Punkte ist das Leben vor Ort. Orange County bietet dabei die perfekte Region für Studenten. Der Verkehr ist nicht so heftig wie in Los Angeles, dennoch hat man die Großstadt direkt vor der Tür. Disneyland ist wenige Minuten Fahrzeit entfernt, genauso wie das Stadion der Los Angeles Angeles of Anaheim (Baseball) oder der Anaheim Ducks (Eishockey). Auch das Stadion von LA Galaxy erreicht man in gut 40 Minuten. Bei den Stränden hat man eine riesen Auswahl, wobei mir Laguna Beach am besten gefallen hat.

Fullerton ist zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in das Inland. So war ich z.B. im Death Valley, welches nur ein Tagestrip entfernt ist. Auch Vegas ist relativ nah mit ca. 3h Fahrt. Wobei wir auch wieder beim Thema Auto wären. Dieses ist in Fullerton eigentlich ein Must-have, wenn man etwas sehen möchte. Selbst die Fahrt zum nächsten Strand kostet mit Uber ca. 30$ pro Strecke. Ich hatte mir mit mehren ein Auto bei Dirty-Cheap Car Rental in Sun Diego gemietet. Nicht vom Namen abschrecken lassen, die Autos sind sehr gut für Studenten und sie verlangen keinen Zuschlag für Fahrer unter 25 Jahre.

Für die Freunde des Partymachens bietet Fullerton Downtown genug Möglichkeiten am Wochenende und auch zum Bergfest am Mittwoch hat sich das Brians und die Rems Sportsbar unter den deutschen Austauschstudenten etabliert. Zum Leben gehört natürlich auch immer das Einkaufen und dafür sollte man in Kalifornien genug Geld einplanen, die Supermärkte sind dort deutlich teurer als in Deutschland und auch Essen gehen ist auch kein sparsames Vergnügen. Was man an Essen zu viel bezahlt kann man an Kleidung sparen, in einem der vielen Outlets, zum Beispiel das Citadell Outlet auf dem Weg nach Los Angeles rein.

Ansonsten erlebt man so viel in dieser Zeit, dass man es gar nicht hier so kurz zusammenfassen kann. Es war auf jeden Fall eine einmalige Gelegenheit, die ich nicht missen möchte. Ich würde jedem die Universität und Fullerton weiterempfehlen als perfekten Ort zum Studieren. Auch würde ich College Contact als Partner für die Vermittlung immer wieder nehmen.

In diesem Sinne, Good Bye und scheut nicht davor Fragen zu stellen.