19 Jun
Erfahrungsbericht von Kai G.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2015 bis 05/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Mit Start meines Studiums an meiner Heimathochschule war klar, dass ich Anfang 2015 pflichtgemäß ein Auslandssemester absolvieren darf. Nach reichlicher Überlegung unter verschiedenen Universitäten in den USA machte die San Diego State University letztendlich das Rennen und ich begann mich mit Hilfe von College Contact an dieser zu bewerben. Hierbei sollte ausdrücklich hervorgehoben werden, welch fantastischen Job College Contact im Rahmen der Bewerbungsphase gemacht hat – es wurden einem sämtliche Informationen über die Universität, die Stadt, VISA-Bestimmungen etc. vermittelt sowie sämtliche Bewerbungsunterlagen durchgecheckt, ehe diese dann an die SDSU gingen. Auch wurde mir in persönlichen Gesprächen vor Ort bzw. am Telefon immer weitergeholfen. So einen (für mich kostenloser!) zufriedenstellenden und zuverlässigen Service erlebt man heutzutage leider viel zu selten.

Nachdem ich die Zusage der SDSU erhalten hatte, mein Auslandssemester dort absolvieren zu dürfen, buchte ich zeitnah sowohl Hin- als auch Rückflug. Hierbei kann ich jedem nur raten, eventuell erst einmal nur den Hinflug zu buchen, um nach Beendigung des Semesters vielleicht noch einige Wochen reisen zu können. Ich habe meinen Rückflug 7 Tage nach offiziellem Semesterende gebucht und hätte gerne noch 2-3 Wochen länger gehabt, um bis dahin nicht gesehene Dinge und Orte besichtigen zu können.

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Studieren an der SDSU

Am Anfang des Semesters muss man sich erst einmal für die Belegung der Kurse entscheiden. Bereits im Vorfeld meiner Reise hatte ich zwei von vier Special Sessions (Marketing & Investments) festgemacht – die beiden anderen Special Sessions (Human Resource Management & Management of Organizational Behavior) hatte ich dann vor Ort festgemacht, was sehr unkompliziert war. Hierbei muss jedoch auch erwähnt werden, dass ich keine Kurse bei den Professoren „crashen“ musste (hierbei handelt es sich um Kurse, welche allen voran für Amerikaner reserviert sind, eine sehr begrenzte Teilnehmerzahl haben, bei Studierenden teilweise extrem beliebt sind und bei denen man nach einer Vorlesung persönlich nach vorne zum Dozenten muss, mit der Bitte, dem Kurs beitreten zu dürfen), um in den Kurs reinzukommen.

Die Gesamtnote bei den Kursen stellt sich aus vielen verschiedenen Dingen zusammen. Neben den üblichen Klausuren (bei mir waren es jeweils drei Klausuren pro Vorlesung) legt die SDSU vor allen Wert auf Online-Tests, Online-Assignments, Essays und Präsentationen. Auch für die schlichte Anwesenheit bekommt man einige Prozente „geschenkt“. Bei drei der vier Kurse (mit Ausnahme von Investments) wurden sämtliche Klausuren im „Multiple Choice“-Modus geschrieben, was unter Umständen sehr hilfreich sein kann.

Negativ zu erwähnen sind die unglaublich hohen Preise für Literatur. Für Lehrbücher der jeweiligen Veranstaltungen muss man gut und gerne bis zu 200$ zahlen – hierbei hatte ich glücklicherweise den Vorteil, mit zwei Kommilitonen vor Ort gewesen zu sein, die 1:1 die gleichen Kurse beleget hatten und wir uns somit die Kosten teilen konnten.

Das Gelände der SDSU ist wunderschön und bietet unglaublich viel Programm. In der Freizeit bzw. in den Freistunden kann man kostenlos Dinge nutzen wie Gym, Swimmingpool, Whirlpool, Fußballplatz, Basketballplatz, Tennisplatz, Bowlingbahn etc. Weiterhin besitzt die SDSU ein eigenes Ärztehaus mit Fachärzten jeglicher Richtung, wo man bei Problemen immer schnell einen Termin bekommt (ebenfalls kostenfrei).


Leben in San Diego

Thema Wohnen

Mit meiner Ankunft in San Diego am 02.01.2015 bezogen meine zwei Kollegen und ich erst einmal ein Hotel in Flughafennähe, welches wir vorab provisorisch für 10 Tage gebucht hatten (22$ (!!) pro Nacht für alle drei zusammen, Hotel war absolut sauber, mit Pool und Frühstück, TOP). Von dort aus fuhren wir die ersten Tage jeden Morgen mit einem Uber (beste Fahrgelegenheit, vor Abflug in die USA unbedingt auf Smartphone installieren und einrichten!) in das Gebiet Mission / Pacific Beach, da wir uns dort dann nach Wohnungen umschauen wollten. Durch eine glückliche Fügung haben wir dann auch direkt 4 Tage später eine Wohnung in Mission Beach gefunden, zwischen Meer, Bay und Palmen, 30 Sekunden fußläufig zur Bay und 90 Sekunden zum Meer. Hierbei muss man sagen, dass die Preise in Pacific und Mission Beach durchaus ambitioniert sind, da diese Gegend natürlich (auch bei Studenten) sehr beliebt ist. Wir hatten eine Wohnung mit vier Jungs und nur zwei Betten, welche wir uns teilen mussten, und zahlten dafür den stolzen Preis von 800$ pro Nase (!) – dies ist (vor allem angesichts der Tatsache, dass man sich ½ Jahr lang ein Bett teilen musste) eine Menge Geld, hat sich aber auf Grund der Lage absolut gelohnt (denn wer kann schon von sich behaupten, im Alter von 23 Jahren ein halbes Jahr in Kalifornien am Strand gelebt zu haben?! ;-)). Zum Thema „Wohnen“ lässt sich grundsätzlich sagen, dass der eine Teil der Studenten in Mission / Pacific Beach lebte, wohingegen der andere Teil in der College Area wohnte, welche von uns aus ca. 25 Minuten mit dem Auto entfernt war.

  • Vorteil Wohnen in Mission/Pacific Beach: Nähe zum Strand, Nähe zu den guten Bars und „Clubs“
  • Vorteil Wohnen in College Area: Nähe zur Uni und damit zum Gym, Swimmingpool etc.

Thema Auto

Sobald ihr in San Diego angekommen seid, seht schleunigst zu, euch ein Auto zuzulegen! Denn ohne Auto ist man in San Diego einfach nicht mobil und hat es damit deutlich schwieriger, Wohnungen zu besichtigen, in Shopping-Malls zu fahren oder simple Dinge wie Einkäufe zu erledigen oder zur Uni zu gelangen. Ihr müsst euch überlegen, ob ihr euch ein Auto mieten oder kaufen möchte. Beides hat sicherlich seinen Reiz – wir haben uns zu dritt ein Auto geliehen und dafür (07.01. bis 30.04.) 2.000$ bezahlt (Empfehlung: DirtCheapCar-Rental; sehr beliebt bei Studenten mit fairen Preisen – haben von kleineren Toyotas bis hin zu neuen Mustangs alles dabei).

  • Vorteil Auto mieten: kein Aufwand bzgl. Versicherung; kein Aufwand bzgl. Auto anmelden; man erspart sich den Stress, das Auto nach Semester verkaufen zu müssen; kein Aufwand bzgl. möglicher Reparaturen
  • Vorteil Auto kaufen: man kann nach dem Verkauf unter Umständen sogar Gewinn machen – ist in unserem Freundes- und Bekanntenkreis jedoch nicht vorgekommen, die „Verlustspanne“ nach Verkauf am Endes des Semesters lag bei 200$ (womit man günstiger weggekommen ist als wenn man sich ein Auto gemietet hätte) bis hin zu 3.000$ (das tut dann natürlich schon sehr weh),
  • Nachteil Auto kaufen: Fast jeder von unseren Freunden, die sich ein Auto gekauft haben (meist im Wert von 2.000$ – 4.000$) hatten mit der Zeit mit Mängeln und hohen Reparaturkosten zu kämpfen – das sollte einem auf jeden Fall bewusst sein!

Thema Reisen

Die Distanzen in den USA sind gigantisch und nicht mit unseren in Deutschland zu vergleichen – daher vertut man sich schnell, wenn man auf die Karte blickt und denkt „Ach nach San Francisco kann man mal schnell zwei Tage hin“ – es gibt zwar einige Dinge, welche man an einem Wochenende gut schafft (z.B. Potato Chip Rock, Salton Sea oder L.A.), für weitere Distanzen wie S.F., Las Vegas, Yosemite Park, Death Valley etc. sollte man dann jedoch schon einige Tage einplanen – hierbei ist natürlich die Herausforderung, ob man dies dann alles während der Vorlesungszeit schafft (kommt auch darauf an, wie man sich die Kurse legt) oder es auf nach das Semester verschieben muss. Leider konnte ich nicht alle Dinge, die ich gern gesehen hätte, bei meinem Aufenthalt in den USA erledigen, weil die Zeit dafür schlicht und ergreifend nicht ausreichend war bzw. die Zeit zwischen den Vorlesungstagen nicht ausgereicht hat.

Von dem was ich jedoch erlebt habe kann ich auf jeden Fall Las Vegas, San Francisco (hierbei vor allem Alcatraz (Tickets vorher buchen!)) und Hawaii empfehlen!


Fazit:

Ich bin mit durchaus hohen Erwartungen nach San Diego gegangen und mir war bewusst, dass dies durchaus gefährlich ist, da man so umso angreifbarer für Enttäuschungen ist. Dieses Mal jedoch war es so, dass meine hohen Erwartungen deutlich übertroffen worden sind. San Diego ist absolut genial, die Stadt ist wunderschön und super vielseitig, die Menschen sind unglaublich freundlich und man lernt wahnsinnig viele neue Menschen und Freunde auf der ganzen Welt kennen. Für mich – und für nahezu aller Leute die ich dort kennenlernen durfte – war dieses halbe Jahr die Zeit ihres Lebens. Mein Rat daher an alle, die mit dem Gedanken spielen, ihr Auslandssemester in San Diego zu verbringen: Sofern ihr den ein oder anderen Euro / Dollar habt, tut es! Ihr werdet so viel Spaß haben und eine unglaublich tolle Zeit dort haben.