4 Mär
Erfahrungsbericht von Eva-Maria Z.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie, Anglistik / Amerikanistik, Tourismusmanagement
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 08/2018 bis 12/2018

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo zusammen, bevor ich meinen Erfahrungsbericht über mein Semester an der San Diego State University (fall 2018) abgebe und euch aus meiner Zeit dort Tipps gebe, will ich mich zunächst vorstellen. Mein Name ist Eva und ich komme aus Regensburg. Dort habe ich 2018 auch mein Abitur gemacht. Da ich mir noch unsicher war, was ich studieren soll, stand für mich ganz schnell fest, ein Gap Year einzulegen. Im Zuge eines Schüleraustausches war ich 2016 in Phoenix/Arizona und habe dort ganz viele amerikanische Studenten kennengelernt und war ab dem ersten Moment begeistert von dem Uni-System dort. Meine Entscheidung für mein erstes Semester an einer amerikanischen Uni wurde noch dazu dadurch beeinflusst, dass die General Studies eine tolle Möglichkeit sind, um in verschiedenste Fachgebiete hineinzuschnuppern und sich dann bei seiner endgültigen Studienwahl sicherer zu sein, da man so seine Interessen am besten feststellen kann. Schließlich durfte ich im August 2018 mein kleines „Abenteuer“ an der SDSU starten.

Bewerbungsprozess:

Immer wieder wurde mir die Frage gestellt, wieso ich mich für die SDSU entschied. Die Antwort hierfür ist recht einfach: Ich bin jemand, der sehr gut ohne Winter und dem damit verbundenem kalten Wetter auskommt. Allein die Vorstellung von gefühlten 365 Tagen Sonnenschein, Palmen, Strand, Surfen usw. bringt mich zum Lächeln. Somit stand Kalifornien fest! San Diego durfte ich schon ein wenig im Zuge eines Familienurlaubs „kennenlernen“ (im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ich San Diego völlig neu erkundet habe und mir die Schönheit und der Charme dieser Stadt vor meinem Auslandsemester nicht bewusst waren).

Ich muss an dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank an College Contact aussprechen, die mir den ganzen Bewerbungsprozess sehr erleichtert haben. Schritt für Schritt wurde mir erklärt, was ich machen muss, welche Unterlagen ich ausfüllen muss und wofür. Bei Fragen habe ich nach kurzer Zeit alle Antworten in übersichtlichen und verständlichen E-Mails erklärt bekommen und auch telefonisch Auskünfte erhalten. Ich kann gar nicht viel mehr zu dem Bewerbungsprozess sagen, da ich die meisten Schritte nicht mehr weiß, so stressfrei war das Ganze. Ziemlich schnell kam dann auch schon die Zusage der SDSU und die Suche nach einer geeigneten Wohnung ging los.

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Wohnen:

Viele internationale Studenten, vor allem Deutsche, suchen sich andere Leute, um ein ganzes Haus am Strand zu mieten. Die wohl beliebteste Wohnlage hierzu ist Pacific Beach, da aufgrund der vielen Studenten dort auch viele Bars und Clubs sind und es ein sehr junges Viertel in San Diego ist. Obwohl es natürlich toll ist, am Strand zu leben und jeden Morgen vor der Uni surfen gehen zu können, würde ich persönlich davon abraten, da man erstens zwingend ein Auto braucht, um an die Uni zu kommen, man zweitens aufgrund des ständig vielen Verkehrs (vor allem Rush Hour ist genau dann, wenn die meisten Uni aushaben) statt 20 Minuten teilweise bis zu einer Stunde Fahrzeit hat und drittens man viele Events an der Uni und das SDSU-Leben nicht so nutzen kann, wie wenn man näher an der Uni wohnt. Aus diesen Gründen war für mich klar, in die Nähe der Uni zu ziehen.

Anfangs wollte ich in eine der von ALI angebotenen Unterkünfte (Suites on Paseo, Fraternity Row, Sanctuary Row), habe dann aber immer mehr über das Blvd63 gehört. Um dort wohnen zu können, muss man sich selbst seine Roommates über eine Facebook-Gruppe finden. Es besteht die Möglichkeit, selbst ein „neues Apartment“ zu gründen oder einem beizutreten. Auch gibt es verschiedene Arten an Apartments (Single / Shared rooms) und verschiedene Grundrisse, die auf der Website zu sehen sind. Neben einem eigenen Fitnessstudio verfügt das Blvd63 über zwei Pools, Grillplätze, ein Clubhouse, Lernräume und einen kostenlosen Shuttle zur Uni (ca. 7 Minuten Fahrzeit). Auch befinden sich ein CVS und zwei Supermärkte in direkter Nähe. Dort leben gefühlt 70% Europäer, vor allem viele Deutsche, Schweden, Norweger.

Dadurch, dass das Blvd63 auch verschiedene Veranstaltungen macht, ist es einfach Leute kennenzulernen und man bleibt nicht lang alleine. Leider kann man dort nur einen Jahresvertrag abschließen, weshalb man sich selbst einen Nachmieter suchen muss. Manche haben sich darüber beschwert, keinen Nachmieter zu finden und weiterzahlen zu müssen. Ich habe ab Mitte des Semesters in der Facebook-Gruppe nach einer Person gesucht, die mein Zimmer „subleasen“ will und hatte keine Probleme, jemanden zu finden.


Kurse

Wie ich schon erwähnt habe, war mein Ziel, in die Fächer, die ich mir auch für mein zukünftiges Studium vorstellen kann, hineinzuschnuppern. Diese Möglichkeit hatte ich durch die sogenannten General Studies, die leider keine BWL Kurse beinhalten.
Um es kurz zu fassen: Ich war in den Kursen Introduction to Psychology (PSFA 101), Hospitality, Tourism and Event Management (HIM 201) und Adaptation to the US American Culture (PSFA 280). Um das F1-Studentenvisum zu bekommen (12 units sind verpflichtend), habe ich die fehlenden drei Credits mit Sportkursen aufgefüllt (Beginning Weight Training, Self Defense for Women, Surfing!!!!!!).

Besonders interessant fand ich meinen Psychologie-Kurs, was an dem Fach an sich, aber auch an dem Professor lag. Wer einen einfachen Kurs sucht, dem rate ich PSFA 280; der Arbeitsaufwand geht gegen null, in den Klausuren schafft man ohne zu lernen ein A. Generell ist das amerikanische Unisystem mit unserem Schulsystem eher zu vergleichen: Man hat nicht nur eine Endprüfung, sondern Midterms und Finals. Auch bekommt man auf Anwesenheit, Unterrichtsbeteiligung, Präsentationen, Homeworks und kleine Quizzlets Punkte.


Trips:

Als ich mir nach meiner Rückkehr zuhause all meine Trips nochmal vergegenwärtigt habe, ist mir aufgefallen, wie viel ich in einer relativ kurzen Zeit sehen durfte. Ich bin mit meinen Eltern schon zwei Wochen vor Studienbeginn in die USA. Nachdem wir LA erkundet haben und die Universal Studios besichtigt haben, sind wir nach Dana Point und Huntington Beach, dann nach San Diego.

Mein erster Roadtrip mit Freunden ging zum Joshua Tree, dem Mount San Jacinto National Park, ins Coachella Valley und nach Palm Springs. Beim zweiten fuhren wir zum Sequoia National Park und zum Kings Canyon. Ein Wochenende später besuchte ich mit einer Freundin das Disneyland in Anaheim. Auf dem Weg dorthin stoppten wir bei den Salvation Mountains und bei Jesus East. In der restlichen Zeit ging es dann noch zweimal nach LA, Venice Beach und Santa Monica. Auch nahmen wir den langen Weg (ca. 8h) zum Yosemite National Park auf uns, der besonders im Winter mit Schnee wunderschön ist.

Über Thanksgiving wurde ich von meiner damaligen Austauschfamilie nach Phoenix/Arizona eingeladen. Mit gefühlten 10 Kilo mehr auf den Rippen flog ich nur zwei Tage nach meiner Wiederankunft in San Diego nach Honolulu, Hawaii. Wenn man irgendwie dafür Zeit hat, unbedingt machen, es ist ein Traum!!!

Wie ihr euch anhand der langen Liste an Trips vielleicht schon denken könnt, habe ich die meisten Wochenenden nicht in San Diego verbracht und versucht San Diego unter der Woche zu erkunden. Viele Studenten haben mehr Kurse als ich und können / wollen nicht wie ich im Flugzeug oder Auto lernen. Diesen Leuten schlage ich vor, nach dem Semester mindestens noch zwei Wochen einzuplanen, um reisen zu können.

Da ich erst 18 war und leider keine Zeit mehr dafür war, bin ich nicht nach Las Vegas. 2009 habe ich Las Vegas und San Francisco mit meiner Familie besucht und rate allen, diese Städte mal zu sehen. Auch Mexiko ist aufgrund der Nähe zu San Diego sehr beliebt bei den Studenten, vor allem Tijuana ist eine beliebte Partystadt für ein Wochenende.

Die restliche Freizeit habe ich immer mit meinen Freunden in San Diego verbracht (Beach, Downtown und so weiter).


Kosten:

Ja es stimmt, Kalifornien ist teuer. Ich war mit einigen Leuten, die in der Schweiz studieren befreundet, die meinten die Preise seien in der Schweiz ähnlich. Natürlich hat man seine Ausgaben selbst in der Hand: Wie viele Trips mache ich? Wo schlafen wir? Kochen wir selbst? Ich empfehle als Unterkunft auf der Airbnb-Seite nach einer Wohnung, einem Zimmer oder Haus zu schauen. Diese Unterkünfte sind viel netter und gemeinschaftlicher als Hostels und man kann selbst kochen, was Kosten einspart.

Nicht nur die Kosten für Trips außerhalb von San Diego summieren sich, auch die vielen Aktivitäten innerhalb San Diegos werden irgendwann teuer. Ich selbst hatte kein Auto dort, weshalb ich immer Uber gefahren bin. Ich schätze, wenn man sich mit ein paar Leuten zusammenschließt und ein Auto für die Zeit mietet / kauft (Dirt Cheap Car Rental), lohnt es sich. Auch wenn Uber verhältnismäßig billig ist, summieren sich die vielen Fahrten einfach. Öffentliche Verkehrsmittel sind in San Diego übrigens nur mäßig vorhanden.

Auch beim Einkaufen kann man viel Geld sparen: Mein Obst und Gemüse habe ich immer von dem an der Uni gelegenen Trader Joes gekauft, alles andere bei Target, Smart and Final oder Vons (die letzten zwei sind direkt am Wohnheim). Selbst Aldi oder der eine Dollar Shop sind sicher keine dumme Idee.


Top ten Things to do in San Diego

  • Coronado: Hier steht das durch den Film „Some like it hot“ mit Marilyn Monroe bekannte Hotel del Coronado, welches an meinem Lieblingsstrand in San Diego liegt. Wenn man die Straße hinunterläuft, findet man das Seahouse, in dem man unbedingt einmal Essen gehen muss. Coronado selbst ist ein wunderschöner Stadtteil mit traumhaften Häusern. Eines meiner schönsten Erlebnisse im Hotel war das Schlittschuhlaufen unter Palmen (skating by the sea) am Meer mit wunderschöner Weihnachtsstimmung.
  • Balboa Park: Besonders die Christmas Nights hier waren toll, so kommt man sogar bei über 20 Grad im Dezember in Weihnachtstimmung. Generell kann man hier dem Großstadtleben mal entfliehen.
  • Little Italy: Vor allem abends bietet der Stadtteil eine sehr schöne Atmosphäre. Dort findet man ganz viele italienische Restaurants, die beste Eisdiele San Diegos (Salt and Straw) und einen kleinen Platz mit Straßenmusikanten, sodass man wirklich ein bisschen das Gefühl bekommt, in Italien zu sein. Einmal die Woche findet hier auch der Wochenmarkt mit köstlichen, kostenlosen Happen statt.
  • Aztec: Wenn man auf eine amerikanische Uni geht, darf man natürlich die vielen Sportveranstaltungen nicht missen. Vor allem das Tailgating vor den Footballspielen ist ein Riesenspaß. Ich bin immer noch überwältigt, welch große Rolle Sport an den Unis spielt. Glaubt mir, es ist wie in den Filmen! Der Uni Spirit ist unglaublich, unbedingt SDSU-Kleidung anziehen, sonst fällt man negativ auf.
  • Duke Dive: Jeden Dienstag ist Taco Tuesday. Man zieht in Bars (wir waren immer in PB im Duke Dive), isst Tacos und wartet bis der DJ kommt. Dann werden alle Tische weggeschoben und die große Tanzfläche ist eröffnet.
  • La Jolla: Super Surfstrände und süße Seelöwen!
  • Jetski und Surfen: Wenn man schon mal in Kalifornien ist, muss man das auch machen! Mit dem Jetski fuhren wir an der Skyline von San Diego vorbei, unter der Coronado Bridge durch, bis nach Coronado selbst. Da ich durch meinen Surfkurs (einmal die Woche) den Spaß auf meinem Board entdeckt habe, bin ich mit Freunden auch außerhalb des Kurses gerne mal Surfen gegangen, wenn es die Zeit erlaubt hat.
  • Better Buzz Hillcrest: Lieblingscafé und perfekter Ort zum Lernen!
  • Potato Chip: Für alle, die sich sportlich betätigen wollen, ist diese Wanderung perfekt. Und der Ausblick ist den Aufstieg wert! Nicht gerade in der Mittagssonne gehen und Wasser mitnehmen!
  • Uni Konzerte: Ich war begeistert über das Freizeitprogramm an der SDSU. Ich bin auf ein J Balvin und das NF Konzert gegangen, die beide in dem Uni Stadium stattgefunden haben. Die Stimmung ist aufgrund der vielen Studenten einfach unfassbar!

Fazit

Abschließend kann ich nur sagen – so klischeehaft und schnulzig es sich auch anhört -, dass diese fünf Monate die beste Zeit meines Lebens waren und ich wahnsinnig gerne daran zurückdenke. Seit ich zuhause bin, kommt mir die Zeit mehr wie ein Traum als Realität vor. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennengelernt, viel Spaß in meinen Kursen gehabt, viel Interessantes gelernt, so viel von dem Land gesehen und jeden Moment genossen.

Mein Tipp an alle: Macht was aus der Zeit!!! Das hört sich zwar dumm an, aber ich meine damit: Schaut, dass ihr eure Unisachen gewissenhaft macht und genießt das amerikanische Unileben!! Ich versichere euch, dass ihr eure Entscheidung, auf die SDSU zu gehen, nicht bereuen werdet. Nehmt die Freizeitangebote der Uni war, daheim kann man dann wieder entspannen!