1 Sep
Erfahrungsbericht von Benjamin W.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 05/2017
Heimathochschule: München TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum San Diego?

Für mich war schon immer klar, dass ich ein Semester in den USA verbringen möchte, einfach um das berühmte „College-life“ sowie die amerikanische Kultur hautnah zu erleben. Meine Auswahl schränkte sich auf Orte ein, bei denen ich wusste, dass ich nicht nur eine gute Universität finden würde, sondern auch die Stadt und die Umgebung mir viel bieten. Diese Vorlieben, zusammen mit den studienbedingten Rahmenbedingungen habe ich an College Contact weitergegeben und zeitnah eine Liste mit Universitäten erhalten, die in Frage kommen würden. Klimatische Bedingungen, Studiengebühren, die Erfahrungsberichte von CoCo sowie ein wenig googlen über die Stadt ließ letztendlich meine Entscheidung auf San Diego fallen.

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Der Flug

Ich habe mich dafür entschieden erst einmal lediglich den Hinflug zu buchen, da ich nicht wusste wie sich meine Zeit nach Semesterende noch gestalten wird, da man mit dem F-1 Visum ja noch bis zu 60 Tage im Land bleiben darf. Letztendlich wäre aber eine Variante mit Hin- und Rückflug billiger gewesen, da es im Normalfall die Option gibt den Rückflug im Nachhinein noch für eine Gebühr flexibel umbuchen zu können.


Die Wohnung

Meine Wohnung habe ich aus Deutschland aus organisiert, was aus meiner Sicht auf jeden Fall die richtige Entscheidung war, da man nach der Ankunft genug um die Ohren hat und nicht Zeit durch Wohnungssuche verlieren möchte, während alle anderen schon fleißig die neue Heimat erkunden. Ich habe mich für ein Doppelzimmer entschieden, da dies eigentlich der Standard ist und die ohnehin schon sehr hohen Kosten für Miete ein wenig senkt. Als Deutscher ist es aber auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig sich ein Zimmer zu teilen. Obwohl ich mit meinem Mitbewohner sehr viel Glück hatte, ist es immer ein Risiko und nach einem halben Jahr habe ich mich auch gefreut wieder etwas mehr Privatsphäre zu haben. Trotzdem bereue ich auch diese Entscheidung nicht und verbuche sie als US-College-Erfahrung. Generell muss man sich vorab im Klaren sein, ob man lieber in der Nähe der Uni (College Area) oder in der Nähe des Strandes (hier vor allem Pacific Beach) wohnen möchte. Es hat beides seine Vor- und Nachteile, da ich aber die Nähe zum Campusleben gesucht habe, habe ich mich gegen eine Wohnung entschieden, die eine allmorgendliche Surfsession begünstigt hätte.


Der Alltag

Da ich als Masterstudent lediglich drei Kurse belegen musste, hatte ich relativ viel Freizeit. Es bietet sich an die Kurse möglichst komprimiert auf wenige Tage in der Mitte der Woche zu legen. Dadurch habt ihr Zeit bspw. für längere Trips am Wochenende und freitags geht gefühlt eh niemand an die Uni. In meiner Freizeit habe ich vor allem Zeit mit meinen amerikanischen Mitbewohnern verbracht, aber natürlich auch mit den anderen internationalen Studenten San Diego und Umgebung erkundet. Hier gibt es vor allem viele Möglichkeiten an den Strand zu gehen, zu Wandern oder unzählige Essensmöglichkeiten auszuprobieren. Leider muss man an dieser Stelle durchaus erwähnen, dass es auch im Süden Kaliforniens im Winter und Frühjahr durchaus kalte und regnerische Tage geben kann und das Wasser im Pazifik erst ab Mai zum Schwimmen einlädt.


Das Unileben

Die San Diego State University hat den für Amerika typischen, weitläufigen Campus, wodurch ihr eine gewisse Zeit braucht um euch zurecht zu finden. Dann werdet ihr aber keine Probleme mehr haben eure Vorlesungsräume, den Foodcourt oder den Bookstore zu finden. Der Foodcourt bietet alle möglichen Arten von Fastfood, was einem nach einer Weile aber auch etwas zum Hals heraushängen kann. Leider gibt es trotz der Vielzahl an Studenten keine Mensa. Auf dem Campus ist unter dem Semester immer viel los und es gibt auch immer wieder spezielle Events wie bspw. den Farmersmarket am Donnerstagmittag. Hier könnt ihr dann an zahlreichen Ständen leckeres Essen aus der ganz unterschiedlichen Küchen finden, von Afrikanisch über Hawaiianisch bis hin zum Sushi-Burrito ist alles dabei. Am besten einfach mal alles durchprobieren. Die Kurse in den USA sind in der Regel eher klein, mit ca. 30-40 Studenten. Zumindest im Master ist das auf jeden Fall so. Dadurch wird die Vorlesung sehr interaktiv und man bekommt ständig irgendwelche „Hausaufgaben“. Durch dieses System hat man unter dem Semester kontinuierlich etwas zu tun, aber dadurch auch eine deutlich entzerrtere Prüfungsphase am Ende des Semesters verglichen zum deutschen System. Die Professoren an der SDSU sind aus meiner Sicht sehr kompetent und waren auch immer freundlich, was bei dem intensiven Austausch viel Wert ist. Für alle die sich für das Thema Entrepreneurship interessieren hat die SDSU auch besondere Programme und Veranstaltungen über die ihr euch im Lavin Entrepreneurship Center informieren könnt.


Nachtleben

Als Austauschstudent ist es natürlich ein wesentlicher Bestandteil der Auslandserfahrung das örtliche Nachtleben kennenzulernen und so viel sei gesagt, hier hat San Diego einiges zu bieten. Generell kommt es im Vergleich zu Deutschland deutlich häufiger zu Haus- bzw. Appartementparties, was unter anderem daran liegt, dass dies für alle unter 21 die einzige Möglichkeit ist zu feiern. Für alle über 21 hat Downtown dann aber auch einiges an Bars und Clubs zu bieten, vor allem an den allwöchentlichen Taco Tuesdays und Thursty Thursdays. Für alle die ein bisschen abenteuerlustig sind, kann ich einen nächtlichen Ausflug über die Grenze nach Tijuana empfehlen. Das Nachtleben hier ist nochmal etwas ausgelassener als in San Diego und natürlich auch deutlich günstiger. Es empfiehlt sich jedoch eine Person dabei zu haben die Spanisch spricht, da die Englischkenntnisse der Mexikaner nicht sehr ausgeprägt sind. Viele Amerikaner haben Angst vor Tijuana, da es viele Horrorgeschichten über die Kriminalität in der Stadt gibt. Beachtet man jedoch ein paar Punkte, dann kann man aus meiner Sicht ohne Angst alle Vorzüge genießen. Dafür sollte man sich immer in Gruppen bewegen, nicht durch die Straßen ziehen, sondern immer direkt mit dem Taxi von der Grenze zum Club und wieder zurück fahren sowie immer auf einem Alkoholpegel bleiben, der einem genug Wachsamkeit ermöglicht. Ich hatte sehr gute Nächte in Tijuana und fühlte mich nie unwohl.


Fazit

Alles in allem würde ich sagen ist ein Auslandssemester in San Diego eine überragende Erfahrung. Sie lebt aus meiner Sicht nicht von den Sehenswürdigkeiten, sondern dem Lebensgefühl der Stadt, der Umgebung und des Bundesstaates an sich. Wenn man sich darauf einlässt, wird man eine unvergessliche Zeit haben, die die hohen Lebenskosten letztendlich auch wert ist.