24 Jan
Erfahrungsbericht von Patrick W.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2021 bis 12/2021
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Host University

Die University of California Santa Barbara befindet sich ungefähr 20 Fahrtminuten von Downtown Santa Barbara entfernt in einem Ort namens Isla Vista (IV) und liegt direkt am Meer. Es ist die einzige Universität in den USA, die an 3 Seiten von Wasser umgeben ist, und ist somit der perfekte Ort für Leute, die den Strand lieben. Momentan sind etwas mehr als 26'000 Studenten an der UCSB eingeschrieben und sie belegt den 5. Platz im Ranking der besten «Public Universities» der USA.

Der Campus bietet eine sehr gute und moderne Infrastruktur inklusive großer Bibliothek, Recreation Center und vielen verschiedenen Shops und Restaurants. Als Austauschstudent ist das University Immersion Program der UCSB für dich zuständig (in meinem Fall vor allem Alex Clark), welches sich in der Kerr Hall befindet und jederzeit für allfällige Fragen bereitsteht, sobald man in Kalifornien angekommen ist. Außerdem existiert auch ein Buddy-System an der UCSB, wofür sich Austauschstudierende anmelden können. Allerdings haben weder ich noch sonst jemand den ich dort kennengelernt habe dafür angemeldet, weswegen ich keine weiteren Infos darüber geben kann.

Academics

Das wichtigste im Bereich «Academics» an der UCSB ist definitiv die Kurswahl. Diese unterscheidet sich für Austauschstudierende wesentlich von der Hochschule St. Gallen (HSG). Austauschstudierende sind im Gegensatz zu den lokalen Studierenden erst eine Woche vor Semesterbeginn berechtigt sich für gewünschte Kurse über ein Onlineformular anzumelden. Aufgrund von Corona hat die UCSB ihr System mit dem «crashen» der Kurse ein wenig angepasst und erlaubt nun auch den Austauschstudierenden sich über ein Onlineformular einzuschreiben. Dieses muss dann von der zuständigen Lehrperson oder je nach Kurs auch vom zuständigen Departement genehmigt werden. Leider reagieren die meisten Professoren und Professorinnen gar nicht auf diese Onlineformulare oder erst nachdem man persönlich mit ihnen gesprochen hat, weshalb man die meisten Kurse weiterhin in der ersten Woche besuchen und «crashen» muss, damit man aufgenommen wird.

Ich würde euch empfehlen, in den ersten 2 Wochen so viele Kurse wie möglich zu besuchen, da ich persönlich nur in knapp 50% meiner gewünschten Kurse aufgenommen wurde. Dies liegt daran, dass viele Kurse bereits mit lokalen Studierenden gefüllt sind und diese Plätze erst wieder freigegeben werden, sobald andere Studierende sie droppen. Dies passiert allerdings relativ häufig, weshalb ich empfehlen würde, so viele Kurse wie möglich zu besuchen, um eure Chancen zu erhöhen. Wegen diesem speziellen System können die ersten Wochen allerdings sehr stressig und frustrierend sein.

Sobald man seine Kurswahl vervollständigt hat, ist das Semester allerdings gut strukturiert und oft kann man sich die Kurse so legen, dass man nur 2 - 3 Tage pro Woche Vorlesung hat. Da ich im Fall Quarter 2021 an der UCSB war und COVID in gewissen Bereichen noch präsent war, waren meine Vorlesungen teilweise online oder hybrid. Abgesehen von Onlinekursen und einer Maskenpflicht in Innenräumen auf dem Campus war im Universitätsalltag allerdings nicht allzu viel von Corona zu merken.

Zu erwähnen ist noch, dass die UCSB das Schuljahr in Quarter aufteilt, anstatt Semester wie die HSG. Dies macht die Vorlesungszeit zwar kürzer (10 Wochen am Stück), jedoch auch um einiges intensiver als an der HSG. Bei allen meinen Kursen wurde erwartet, dass man unter der Woche mehrere Seiten (bis zu 50 pro Kurs) liest und regelmäßig Hausaufgaben (oftmals benotet) macht, was ungewohnt gegenüber vielen HSG Kursen ist, wo sich die Note meistens aus einer einzelnen Abschlussprüfung zusammensetzt. Deshalb sollte man trotz der «geringen» Vorlesungszeit ausreichend Zeit für Hausaufgaben einplanen.

Das Sprachniveau in allen meinen Kursen war überhaupt kein Problem für mich und ich konnte den Dozierenden immer gut folgen. Auch das akademische Niveau ist mit der HSG vergleichbar, weshalb man damit keine Probleme haben sollte, sofern man auch an der HSG gut zurechtkommt. Alle meine Kurse wurden mit 4 Units bewertet, was 6 ECTS an der HSG entspricht. Aufgrund des doch relativ hohen Aufwandes pro Kurs, würde ich empfehlen nicht mehr als 3 Kurse pro Quarter zu belegen. Schlussendlich habe ich die folgenden Kurse gewählt/bekommen:

SOC 1 – Introduction to Sociology (Prof. Tara Tober)

Fokusbereich
Midterm: 25%
Essay: 25%
Final: 25%
Wöchentliche Zusammenfassungen (min. 500 Wörter): 15%
Attendance: 10%

In diesem Kurs werden die Grundlagen der Soziologie erläutert und verschiedene Themenbereiche von Kultur bis hin zu Bildung behandelt. Prof. Tober ist eine junge Dozentin, die ihr Fach liebt. Ihre Vorlesungen waren zwar nicht die spannendsten während meines Semesters, jedoch hat Prof. Tober immer wieder interessante aktuelle Beispiele benutzt, um die Konzepte des Kurses zu verdeutlichen. Dieser Einführungskurs ist für Freshmen gedacht, weshalb das Anspruchsniveau des Kurses etwas tiefer ist als bei anderen Kursen. Trotzdem muss man auch bei diesem Kurs wie oben erwähnt wöchentlich Hausaufgaben abgeben und ca. 40 Seiten lesen. Das Midterm und Final waren aufgrund von COVID online und open-book, was die Aufgabe enorm erleichterte. Auch die schriftliche Arbeit (2 -3 Seiten) war mit ein wenig Aufwand kein Problem. Insgesamt ist in diesem Kurs mit geringem Aufwand (abgesehen von den wöchentlichen Zusammenfassungen) eine sehr gute Note möglich.

GLOBL 2 – Global Socioeconomic and Political Processes (Prof. Charmaine Chua)

Wahlbereich
Midterm: 25%
Essay: 25%
Final: 35%
Participation/Attendance: 15%

Dieser Kurs behandelt die Geschichte und Prozesse der Globalisierung sowie des modernen Kapitalismus und Neoliberalismus. Außerdem werden die verschiedenen Akteure des globalen Wirtschaftssystems behandelt. Ich fand GLOBL 2 und die behandelten Themen extrem spannend und kann den Kurs jedem empfehlen, der sich für globale wirtschaftliche Prozesse und Zusammenhänge sowie deren Geschichte interessiert. Prof. Chua hat den Kurs von Prof. Juergensmeyer übernommen und zum ersten Mal in diesem Quarter unterrichtet. Sie war eine sehr kompetente und engagierte Dozentin, die den Studierenden den Inhalt des Kurses so gut wie möglich beibringen will und sie dazu zu ermutigen, Dinge auch zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen.

Allgemein war der Lernzuwachs für mich in diesem Kurs enorm und ich habe ihn sehr genossen. Allerdings verlangt Prof. Chua für eine gute bis sehr gute Note einiges ab, was auch im Syllabus so erwähnt wurde. Das Midterm und Final fanden persönlich vor Ort statt und bestanden jeweils aus Multiple-Choice-Fragen, Kurzantworten und 1 - 2 Essays. Außerdem musste man bis zur Hälfte des Quarters ein Essay (3 - 4 Seiten) zum Thema Globalisierung schreiben. Außerdem wird auch hier verlangt, dass man pro Woche zwischen 30 und 50 Seiten liest, deren Inhalt über Fragen in einer App (iClicker) abgefragt werden und zur Participation Note zählen. Trotz des eher Großen Aufwandes würde ich diesen Kurs sehr empfehlen, da er wirklich interessant ist und man vieles für sein Wirtschaftsstudium mitnehmen kann.

COMM 131 – Organizational Communication: A global Perspective (Prof. Cynthia Stohl)

Wahlbereich / Fokusbereich
Midterm: 30%
Organizational Analysis: 20%
Recruitment Presentation: 30%
Weekly Quiz: 20%

Bei diesem Kurs hatte ich zunächst etwas Probleme mit der Anrechnung, da die Zulassungsstelle der HSG den Kurs zuerst nur im Fokusbereich anrechnen lasse wollte. Da ich ihn allerdings im Wahlbereich benötige, habe ich mich mit der Zulassungsstelle in Verbindung gesetzt und nach einer kurzen E-Mail-Korrespondenz erlaubten sie mir schließlich den Kurs im Wahlbereich anrechnen zu lassen. COMM 131 unterscheidet sich ein wenig von den anderen Kursen, da er sehr viel praxisorientierter ist. Ziel des Kurses ist zu verstehen, wie sich multinationale Großunternehmen (MNU) in einer globalisierten Welt am besten zu verhalten haben und wie sie die Kommunikation im Unternehmen und über verschiedene Länder und Kulturen hinweg effizient gestalten können. Dabei wird ein großer Fokus auf eine globale Perspektive und kulturelle Wertschätzung gelegt, was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist.

Die Praxisorientierung kommt daher, dass sich jeder Kursteilnehmer am Anfang des Quarters ein MNU aussuchen darf, worüber dann die Prüfungsleistungen abzulegen sind. Zuerst ist eine fünfseitige Unternehmensanalyse zu erstellen, die gewisse Schwerpunkte enthalten muss. Dafür ist eine genaue Analyse der Unternehmenswebsite sowie Jahresberichten etc. unerlässlich. Am Ende des Quarters muss eine Recruitment Presentation (10 PP Folien) für das gewählte Unternehmen erstellt werden, mit dem Ziel der Rekrutierung von ausländischen Mitarbeitern. Diese sollte zumindest teilweise auf den Ergebnissen der Analyse basieren. Das Midterm sowie die wöchentlichen Quizzes basieren auf den wöchentlichen Texten, die zu lesen sind (10 - 20 Seiten) sowie dem Stoff, der in den Vorlesungen behandelt wurde. Im Midterm haben sich allerdings einige Fragen auch spezifisch auf das gewählte MNU bezogen, weshalb man sein eigenes Unternehmen wirklich gut kennen sollte.

COMM 131 hat mir sehr gut gefallen, da der Kurs sehr praxisorientiert war und er sich auch von den meisten anderen, eher theoretischen Kursen der UCSB unterschieden hat. Ich kann den Kurs für jeden empfehlen, der sich für Globalisierung, MNU’s, Kommunikation und LHRM interessiert.

Zum Schluss ist noch zu erwähnen, dass die Beziehung zwischen Dozierenden und Studierenden um einiges persönlicher war als ich es bis jetzt an der HSG empfunden habe. Alle Dozierenden haben sich aktiv für das Wohlbefinden und den Fortschritt ihrer Studierenden interessiert und ließen auch mit sich reden, sollte man aus irgendwelchen Gründen mal eine Deadline verpasst haben.

Vor dem Austausch

Wie die meisten Freemover habe auch ich mein Auslandsemester mit Hilfe von College Contact organisiert. Ich kann dies nur jedem wärmstens empfehlen, da College Contact (und im Falle von der UCSB Annika) eine sehr professionelle und hilfreiche Agentur ist, die alles einfacher und unkomplizierter macht. Außerdem erhält man von College Contact eine Liste mit anderen Austauschstudenten, die auch an dieselbe Uni gehen, was hilfreich ist, um sich vorher schon einmal zu connecten. Um an die UCSB aufgenommen zu werden, muss man einen TOEFL (min. 80 Punkte) oder IELTS Testresultat vorweisen können. Die Planung des Auslandsemester würde ich ca. ein halbes Jahr vor dem geplanten Abreisedatum beginnen.

Für die Anreise nach Santa Barbara gibt es mehrere Möglichkeiten. Meiner Meinung nach am besten ist allerdings ein Flug nach Santa Barbara (via LA oder San Francisco), da der Flughafen sehr zentral gelegen ist (10 Minuten Uber überall hin) oder ein Flug nach LA und dann mit dem Airbus nach Santa Barbara fahren (dauert ca. 2 Stunden und kostet 50$).

Visum und Einreise

Für die Einreise in die USA als Austauschstudent braucht man ein F1 Visum, welches direkt bei der amerikanischen Botschaft beantragt werden muss. Der Anmeldeprozess für das Visum gestaltet sich eher komplex und man benötigt sehr viele verschiedene Dokumente. Allerdings wird man auch hier von College Contact unterstützt. Nachdem man das Visum beantragt hat, bekommt man einen Termin auf der amerikanischen Botschaft in Bern. Dort wird man normalerweise noch zu diversen Themen befragt, was mehrere Stunden dauern kann. Aufgrund von Corona und dem Einreiseverbot für Touristen wurde mir das Visum allerdings sehr schnell und ohne weitere Fragen genehmigt. Da man auf einen Visumstermin meistens mehrere Monate warten muss, würde ich mit dem Prozess mindestens 4 Monate vor Semesterbeginn anfangen.

Auch die Einreise war bei mir wegen COVID sehr problemlos und ich musste keine Fragen am amerikanischen Zoll beantworten und war innerhalb von 20 Minuten im Land drin. Normalerweise sollte man aber auch bei der Einreise mit einer längeren Befragung rechnen und mehrere Stunden einplanen, falls man einen Verbindungsflug hat.

COVID

Aufgrund der aktuellen Pandemie will ich noch kurz einige Punkte bezüglich Corona erwähnen. Zusätzlich zu den Anforderungen an ein Visum musste man für die Einreise in die USA einen negativen COVID-Test nachweisen. Außerdem war es eine Anforderung seitens der UCSB, dass alle Studierenden (Einheimische oder Ausländer) zweimal geimpft sind und in allen Innenräumen Masken tragen.

Allgemein herrschte in Kalifornien in den meisten öffentlich zugängliche Innenräumen eine Maskenpflicht. Dies unterscheidet sich allerdings sehr von Region zu Region (San Diego bspw. hatte praktisch keine Maskenpflicht). Die Amerikaner in Santa Barbara nahmen die Maskenpflicht sehr ernst und die Impfquote war auch sehr hoch. Deshalb war das öffentliche Leben abgesehen von der Maskenpflicht auch kaum eingeschränkt (Restaurants, Bars, Clubs, etc. waren alles geöffnet und auch Großveranstaltungen waren ohne Kapazitätsbeschränkungen möglich). Reisen innerhalb der USA war auch kein Problem, jedoch musste ich meine geplanten internationalen Reisen nach meinen Quarter absagen, da sich die Lage im Winter wieder verschlechtert hatte.

Wohnsituation

Leider ist die Wohnungssuche der kritischste Punkt an einem Auslandssemester an der UCSB. Die UCSB erfährt gerade eine Housing Crisis, weil sie zu viele eingeschriebene Studenten und zu wenig Wohnraum haben. Dies bedeutet, dass es extrem schwierig ist eine Wohnung oder ein Zimmer in Isla Vista oder Umgebung zu finden. Ich persönlich und auch die meisten meiner Bekannten hier haben es nicht geschafft bis wenige Tage vor Semesterbeginn eine Wohnung zu finden, was äußerst stressig und besorgniserregend war. Außerdem kann es auch sehr teuer werden, wenn man zunächst einige Nächte während der Wohnungssuche im Hotel verbringen muss.

Schlussendlich war es mir möglich ein Einzelzimmer in einer WG mit 5 anderen Studenten für 800$ pro Monat zu finden. Das Haus war in Goleta gelegen, was sich etwa 10 Minuten mit dem Fahrrad von IV entfernt befindet. Andere mussten allerdings Wohnungen nehmen, die viel weiter weg (ca. 30 Minuten mit Fahrrad) oder sogar Downtown waren. Einige haben sogar während des ganzen Quarters kein Housing gefunden und mussten bei Bekannten oder in Hotels unterkommen.

Die Wohnungssuche findet für Auslandsstudenten eigentlich ausschließlich online statt (Craigslist, Facebook), da die UCSB einheimische Studenten bei der Wohnungssuche bevorzugt. Ich persönlich habe mein Zimmer über Craigslist gefunden, was ich neben der Facebookgruppe «UCSB Housing» am ehesten empfehlen kann. Aufgrund der aktuellen Housing Crisis würde ich euch wirklich empfehlen mindestens 6 Monate vor Semesterbeginn mit der Suche anzufangen, vor allem wenn ihr in IV oder in der Nähe wohnen wollt (und IV ist auf jeden Fall der Ort, wo ihr wohnen wollt, da sich dort das ganze College Life abspielt). Ich persönlich habe 3 Monate vorher angefangen zu suchen und habe nichts gefunden bis 2 Wochen vor Semesterstart. Außerdem solltet ihr euch mit dem Gedanken anfreunden, das Zimmer mit mindestens einer anderen Person zu teilen, falls ihr in IV wohnen wollt.

Ausgaben

Tuition 7’500
Flug 1'000 – 1’500
Wohnung 800 – 1’500
VISA Kosten 500
Individuelle Ausgaben (Essen, Party, etc.) 1'000 – 2'000 pro Monat
Reisen / Trips 500 pro Trip
Total 15'000 – 25’000

Zu den Ausgaben ist zu sagen, dass diese von Person zu Person sehr stark variieren können. Ich persönlich habe an den Wochenenden sehr viele Trips unternommen und relativ häufig auswärts gegessen, weshalb meine Ausgaben wahrscheinlich eher höher waren im Vergleich zu anderen. Jedoch war meine Wohnung sehr günstig, was bei der aktuellen Situation ein großer Kostenpunkt sein kann. Außerdem ist zu erwähnen, dass die UCSB vor kurzem die Studiengebühren auf einen Pauschalbetrag von 7'500$ erhöht hat.

Eine Möglichkeit, um Kosten zu sparen wäre sich mit einigen Freunden ein Auto zu kaufen und am Schluss wieder zu verkaufen, da Mietautos für Wochenendtrips sehr teuer werden können, vor allem wenn man unter 25 ist (Bei meiner «Reisegruppe» haben wir schlussendlich über 1’000$ pro Person für Mietautos ausgegeben).

Host Country

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten besitzt manchmal leider doch Grenzen, die für Europäer sehr ungewohnt sein können. Beispielsweise ist öffentlicher Konsum von Alkohol nirgendwo außer in Las Vegas erlaubt und wird sehr hart bestraft (Geldstrafe von mindestens 350$ oder sogar Gefängnis). Außerdem wird auch das Sitzen auf Randsteinen und Gehwegen hart bestraft und sollte auf jeden Fall vermieden werden. Ansonsten ist die USA, und besonders die Region Kalifornien, ein sehr offenes und herzliches Land, das geographisch und kulturell sehr viel zu bieten hat.

Ich empfehle euch so viele Trips wie möglich zu machen, auch wenn dies euer Budget erhöhen wird. Ich persönlich habe Trips nach San Francisco, Los Angeles, San Diego, Yosemite National Park, Las Vegas und Hawaii unternommen und kann jeden einzelnen Ort davon empfehlen. Auch das Wetter in Kalifornien ist sehr schön und während meines Aufenthaltes hat es nur etwa 3-mal geregnet und es hatte nie weniger als 16 Grad tagsüber. Abends und in der Nacht kann es allerdings doch sehr frisch werden.

Das Bezahlen von Rechnungen (bspw. Miete) kann auch kompliziert sein, da die Amerikaner oft Schecks oder Apps (Venmo) benutzen. Für beides wird allerdings ein amerikanisches Bankkonto benötigt. Dies wollte ich allerdings nicht eröffnen, da es sehr kompliziert mit den schweizerischen Behörden werden kann, wenn man ein Konto in den USA eröffnet. Für Bargeldabhebungen habe ich mir allerdings Revolut zugelegt, was ich sehr empfehlen kann und sonst im Alltag habe ich das meiste mit Kreditkarte bezahlt.

Wenn möglich, solltet ihr versuchen neben anderen Austauschstudierenden auch einheimische Freunde zu finden, da diese euch sehr gut in den amerikanischen College Lifestyle einführen können und euch auch lokale Spots empfehlen können. Die meisten Amerikaner an der UCSB sind sehr offen und lieben es mit ausländischen Studenten zu reden und sie auf Partys einzuladen.

Social Life

Das Zentrum des Partylebens in Isla Vista ist auf jeden Fall auf Del Playa (Straße direkt am Meer). Wenn ihr am Wochenende dort entlanglauft, werdet ihr auf jeden Fall eine Party finden, auf die ihr gehen könnt. Allerdings werden alle Partys dort um Mitternacht von der Polizei beendet. Wenn ihr allerdings an einer ruhigeren Ecke von Isla Vista wohnt oder unterwegs seid, kann dort durchaus bis 2 oder 3 Uhr nachts ohne Probleme gefeiert werden.

Tagsüber gibt es an der UCSB auch viele tolle Dinge zu erleben. Beispielsweise sind öfters Livekonzerte auf dem Campus oder verschiedene Sportveranstaltungen der Collegeteams (Basketball, Fußball, Rugby, etc.) Außerdem kann das Recreation Center immer zum Sport treiben benutzt werden. Auch ist die UCSB eine sehr fahrradfreundliche Universität und ich würde euch wärmstens empfehlen in einem der Bikeshops in Isla Vista oder auf Craigslist ein Fahrrad für die Dauer eures Aufenthaltes zu mieten/kaufen.

Meiner Erfahrung nach werdet ihr keine Probleme haben schnell Kontakt mit anderen Austauschstudierenden aufzunehmen und regelmäßig Aktivitäten mit diesen zu unternehmen. Einheimische Kontakte sind meistens etwas oberflächlicher und nicht so etabliert. Es ist meistens aber auch kein großer Aufwand, um sich mit Amerikanern anzufreunden. Am besten sprecht ihr in der Vorlesung einfach jemanden an, tretet einer Lerngruppe bei oder setzt euch einfach in eine Bar oder Restaurant. Meistens kommen die Amerikaner von allein auf euch zu, wenn sie merken, dass ihr eine Fremdsprache sprecht, da sie das sehr interessant finden.

Ich empfehle euch auch auf professionelle Sportanlässe wie American Football, Baseball oder Basketball zu gehen, da diese großes Entertainment bieten und in der näheren Umgebung besucht werden können (Los Angeles).

Allgemeine Erfahrung / Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich in Santa Barbara und an der UCSB eine der besten Zeiten meines Lebens hatte, und ich bereue es keine Sekunde, dass ich es trotz der Umstände bezüglich COVID gemacht habe. Der ganze California Vibe, das Wetter und auch die Location der UCSB sind einfach einzigartig. Auch die Menschen an der UCSB und in Kalifornien allgemein sind so herzlich und heißen einen willkommen. Ich habe hier wirklich viele Freundschaften gemacht, vor allem mit anderen Austauschstudierenden, die mit Sicherheit auch über dieses Austauschsemester hinweg bestehen werden.

Die einzigen Negativpunkte sind die Kurswahl sowie die momentane Housing Crisis an der UCSB. Sobald man diese zwei Punkte allerdings bewältigt hat, steht einer atemberaubenden Zeit nichts mehr im Weg. Die Zeit wird wie im Flug vergehen und ihr werdet Dinge erleben und unternehmen, die euch für euer restliches Leben prägen werdet, da bin ich mir sicher. Bei allfälligen Fragen könnt ihr euch gerne bei mir melden.