22 Jan
Erfahrungsbericht von Noemi S.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemein

Die San Diego State University liegt in der College Area, welche mit dem Auto ca. 15-20 min vom Strand und Downtown entfernt ist. Mit 35000 Studenten hat die SDSU natürlich einen gigantischen Campus inklusive 24h Fitness (gratis Membership durch ALI), 24h Library, Wassersportangebote, Aquaplex etc.

San Diego selbst ist eine tolle Stadt, wo man den kalifornischen Lifestyle in vollen Zügen genießen kann. Die Stadt ist mit ihren zahlreichen Stränden und dem Stadtleben äußerst vielfältig. Ausserdem ist die geographische Nähe zu LA, Las Vegas, Naturparks und Mexico optimal, um zu reisen. San Diego ist somit die perfekte Destination!

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Bewerbung, Visum, Anreise

Die Bewerbung erfolgt über College Contact. Die Agentur wickelt kostenlos alles ab, sammelt die Dokumente und ist sehr hilfsbereit bei Fragen. Es wird stets Schritt für Schritt alles erklärt, was die Bewerbung sehr erleichtert hat. Es ist somit sehr empfehlenswert, sich bei College Contact zu melden. Als Sprachnachweis ist ein TOEFL, aber auch ein CAE möglich.

Visa für CH-Bürger: Nach der Aufnahmebestätigung durch die Uni erhält man das sogenannte I-20 Formular. Danach muss online ein Formular ausgefüllt und die Gebühren bezahlt werden, bevor man einen Termin vereinbaren kann. Zum Termin in Bern sollte man alle nötigen Dokumente mitnehmen.

Mit dem Studentenvisum kann man 30 Tage vor Unibeginn in die USA einreisen, davor benötigt man jedoch ein ESTA. Es ist wichtig, auch bei der Einreise die Dokumente im Handgepäck dabei zu haben (vor allem I-20). In den Sommermonaten gibt es neu zweimal in der Woche einen Direktflug Zürich-San Diego, durchgeführt von Edelweiss.


Kurse

Generell ist zu sagen, dass sich das amerikanische Schulsystem stark von unserem unterscheidet. Der Aufwand während dem Semester ist viel höher, da es regelmässige Midterms gibt. Falls man sich aber entsprechend für die Prüfungen vorbereitet, erhält man meistens sehr gute Noten. Durch die regelmässigen Prüfungen ist der relevante Stoff jeweils viel kleiner als wir es gewohnt sind und die Finals (falls man überhaupt eins hat) nicht mit unseren zu vergleichen.

Kurswahl

An der San Diego State University müssen verschiedene Kursarten unterschieden werden. Zum einen gibt es den Unterschied zwischen General-Kursen, welche alle non-business Fächer enthalten, und Business-Kursen, welche alle Kurse des College of Business Administration enthalten. Business Courses sind in den Bereichen Accounting (ACCTG), Business Administration (BA), Finance (FIN), Management (MGT), Management Information Systems (MIS) und Marketing (MKTG).

Zum anderen gibt es sogenannte Special Session Kurse für die Business-Kurse, die nur an Austauschstudenten angeboten werden. Zwei dieser Special Session Kurse müssen bereits einige Wochen vor Unibeginn gewählt werden und können nicht gedroppt werden. Weitere Kurse werden vor Ort gewählt. Man hat erst nach den regulären Studenten Zugriff auf das System und ist daher eher im Nachteil gegenüber den amerikanischen Studenten. Ich habe jedoch alle Kurse erhalten, die ich wollte. Tipp: ALI gibt dir das Datum an, wann du «bidden» kannst – es wird um Mitternacht freigeschaltet und wenn dein Kurs noch freie Plätze hat, dann schafft man es ziemlich sicher in den Kurs, evtl. halt nicht zur besten Zeit. Ansonsten hat man noch die Chance über Wartelisten in einen Kurs zu kommen.

Zu unserer Überraschung wurde Finance zum ersten Mal nicht mehr als Special Session angeboten, weshalb wir nicht sicher waren, dieses Pflichtfach auch wirklich belegen zu können, da es zu den Business-Kursen gehört. Mit „bidden“ bei Öffnung des Portals und allenfalls über Wartelisten haben schließlich alle einen Finance-Kurs erhalten.

Meine belegten Kurse:

BA 323 Fundamentals of Finance

Prof. Dr. Andrew Do
6 Credits, anrechenbar als Finance, empfehlenswert

Die Note setzt sich aus 3 Prüfungen (je 25%) und aus 25% attendance/quizzes zusammen. Die Stunden bei Do waren äußerst speziell, aber die Prüfungen waren relativ einfach und äußerst fair. Die Note A war ohne größeren Aufwand machbar, da die Vorbereitung der wichtigsten Übungen und der gekonnte Umgang mit dem financial calculator ausreichend war.

ECON 321 Intermediate Microeconomics

Steven Rockland
6 Credits, anrechenbar als Mikro 2 (2 Credits im Wahlbereich), empfehlenswert

Der Dozent war sehr bemüht, den Stoff verständlich zu vermitteln, was die Stunden interessant und kurzweilig machte. Die Note besteht aus 3 Midterms, einem Final und Homework. Mit guter Vorbereitung der Lektüre und/oder der lecture notes ist auch hier ein A machbar.

MGT 357 Multinational Business & Comparative Management (Special Session)

Dr. Blue Robbins
6 Credits, anrechenbar im Wahl- oder Kontextbereich, empfehlenswert

Dr. Blue Robbins ist sehr engagiert und versucht, die Studenten mit kleinen Preisen zu motivieren. In 3 Midterms werden die Lektüre und die dazugehörigen Folien geprüft, wobei die Folien die Lektüre ziemlich gut abdecken. Zusätzlich muss in Gruppen eine kreative Präsentation über ein Land gehalten werden. Die Schlussnote wird ausserdem in einem kleinen Anteil von der Anwesenheit beeinflusst. Alles in allem ist der Kurs empfehlenswert und ein A- mit normalem Aufwand erreichbar.

MGT 358 Fundamentals of Entrepreneurship (Special Session)

Timothy C. Orlando
6 Credits, anrechenbar im Wahl- oder Kontextbereich, nicht empfehlenswert

Die Note setzt sich aus 2 Midterms sowie attendance/participation zusammen. Leider waren die Stunden äusserst langweilig, da der Dozent jeweils ohne jegliche Hilfsmittel einen Monolog gehalten hat. Er benutze und stellte auch keinerlei Materialien wie Folien zur Verfügung. Für die Prüfung war somit nur das Buch zur Verfügung, was bei der ersten Prüfung noch relativ gut klappte. In der zweiten jedoch wurden (mit gleicher Vorbereitung) durchgehend sehr schlechte Noten verteilt, was die Gesamtnote sehr stark nach unten brachte. Dieses spannende Thema wurde vom Dozenten leider sehr schlecht vermittelt und die Endnoten waren nicht nachvollziehbar, weshalb dieser Kurs nicht empfehlenswert ist.


Wohnen

Strand oder Uni ist hier die große Frage, wobei beides viele Vor- und Nachteile mit sich bringt. Der Strand ist ca. 20 Autominuten (je nach Verkehr) von der Uni entfernt. Da der ÖV nicht mit der Schweiz zu vergleichen ist, muss ein Auto gemietet werden. Dies kann umgangen werden, indem man an der Uni oder in Uninähe wohnt und für die Freizeit Uber benutzt. Was aber eventuell dazu führt, dass man weniger Zeit am Strand verbringen wird. Allerdings ist es sehr schwer, von der Schweiz aus ein Haus/Wohnung zu finden, weshalb die meisten anreisen und erst vor Ort nach einer Unterkunft suchen. Dies wollte ich nicht, weshalb ich mich schließlich ganz spontan dazu entschieden habe, in Uninähe zu wohnen. An der Uni selber zu wohnen würde ich nicht empfehlen, da die Mietzinsen nicht tiefer sind, der Standard der Wohnungen jedoch schon.

Ich habe im Apartmentkomplex BLVD63 ca. 15 min zu Fuß von der Uni gewohnt. BLVD63 bietet 2 Pools, Gym, Shuttle zur Uni, Study Rooms, etc., was alles in der Miete miteinbegriffen ist. Einziger Nachteil ist, dass man nur Jahresverträge (manchmal Halbjahresverträge gegen einen monatlichen Aufpreis möglich) abschließen kann und man daher einen Nachmieter für das Frühlingssemester finden muss. In meinem Fall war dies kein Problem, aber nicht allen ist dies gelungen. Es herrscht eine sehr ausgelassene Stimmung und viele andere Austauschstudenten als auch viele Amerikaner wohnen dort. Natürlich sind auch viele House Parties angesagt. Ich habe meine Entscheidung nie bereut, da die Uninähe sehr praktisch war und wir eine tolle Zeit dort hatten. Allerdings muss es auch toll sein, am Strand zu wohnen.

Ich habe alles im Voraus von der Schweiz aus organisiert und bin dann 10 Tage vor Einzug nach San Diego geflogen. Bis zum Einzug haben wir im Hostel Lucky D’s in Downtown gewohnt. Dies war optimal, da man dort bereits viele SDSU Austauschstudenten kennengelernt hat und man Downtown erleben konnte.


Reisen

San Diego ist der perfekte Ort, um Trips in ganz Kalifornien zu unternehmen. Wenn man vor oder nach dem Semester Zeit hat, kann man natürlich noch mehr Trips erleben. Allerdings ist es auch gut möglich, während dem Semester (an verlängerten Wochenenden und an Thanksgiving) zu reisen.

Ich habe folgende Reisen unternommen:

  • Grand Canyon (zwischen Orientation und Semesterstart)
  • Las Vegas (2 mal während dem Semester)
  • Los Angeles (während dem Semester)
  • San Francisco (Thanksgiving)

Fazit

Abschliessend kann gesagt werden, dass dieses Austauschsemester eine geniale Erfahrung war, die man auf jeden Fall machen sollte und dass San Diego die perfekte Kombination von Studium, Strand, Wetter, Trips und vielem mehr ist.