12 Nov
Erfahrungsbericht von Nicole S.

University of Canterbury


Stadt: Christchurch
Land: Neuseeland
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2013 bis 06/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Der Gedanke ein Auslandssemester zu machen, ist mir relativ spontan gekommen, hatte also eigentlich keine Ahnung wohin und war dann doch sehr dankbar, dass ich das Büro von College Contact direkt in meiner Stadt hatte. Die Betreuung war wirklich super, ich konnte alle Fragen klären und ich fühlte mich dann doch um einiges sicherer, da es für mich auch das erste Mal weit weg von zu Hause war.

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Universität

Ich dann also los einmal halb um die Welt nach Neuseeland, leider etwas zu spät aufgrund der Klausurphase meiner eigenen Uni, so habe ich fast die gesamte Einführungswoche verpasst. War aber nicht weiter schlimm, ich habe alle nötigen Information in der ersten Uniwoche bekommen.

Der Campus ist sehr weitläufig, Centrum ist die große Bibliothek, in der es jede Menge Arbeitsbereiche gibt. Leider gab es immer Engpässe beim Ausleihen von Büchern, von daher ist man schon fast gezwungen, die sehr teuren Bücher zu kaufen. Die Uni ist sehr gut ausgestattet, da sind mir zuerst die Unmengen Computer von Apple aufgefallen, 24h Zugang mit seiner Studentenkarte gibt ea auch, was sehr praktisch ist, da die Bibliothek nicht so lange Öffnungszeiten hat. Die Uni Appartments sind nur einige Gehminuten von der Uni entfernt, auch Supermärkte sind per Fuß zu erreichen. Aufgefallen ist mir noch der Sicherheitsdienst auf dem Campus, aber die sind alle ganz nett und locker drauf.

Ich habe die Kurse Science and Entrepreneurship Part I, Marketing Research, Makroeconomics und Financial Markets, Institutions and Instruments belegt, hauptsächlich um sie mir in Deutschland anrechnen zu lassen. In den Vorlesungen war meist eine überschaubare Menge an Studenten, jedenfalls für mich, da ich an bis zu 1000 Studenten in einem Hörsaal gewöhnt bin. Es war also insgesamt eine gute Atmosphäre, in der die Studenten während der Vorlesung Fragen stellen konnten und auch von Seiten des Professors zu Diskussionen und zum Mitmachen angeregt wurden. Alle Dozenten waren daran interessiert, dass der Stoff verständlich vermittelt wird und haben sich auch nach der Vorlesung Zeit für die Studenten genommen. Generell die Struktur der Uni hat mir sehr gut gefallen, sie ist mehr praktisch ausgelegt und zielt auch wirklich auf Lernerfolg ab. Es gibt mitten im Semester eine kurze Klausurphase, wo üblicherweise kleine Tests geschrieben werden in vielen Kursen, die bis zu 25% denke ich angerechnet werden für die Endnote. Aber auch über das ganze Semester verteilt werden Tests online angeboten in manchen Kursen, die alle zur Endnote hinzuzählen. Abgesehen davon wird auch sehr gerne auf schriftliche Hausarbeiten zurückgegriffen. In meinem Kurs Science and Entrepreneurship wurde die gesamte Endnote aus Hausarbeiten zusammengestellt, ich hatte somit das ganze Semester über sehr viele Berichte zu schreiben, was ich so von Deutschland gar nicht gewohnt war. Da mein Englisch nie sonderlich gut war, hatte ich damit einige Probleme auf Englisch zu schreiben, aber die Dozentin war da relativ tolerant und auch in der Klausurbewertung haben mir die Fehler in der Sprache keine schlechteren Noten eingebracht, daher war es für mich ein sehr gutes Training, was das Englisch angeht.

Insgesamt musste ich mit meiner Kursauswahl um einiges mehr arbeiten für das Studium als in Deutschland, so wiederum lernt man aber auch mehr und das ist ja auch definitiv das Ziel der Studienstruktur.

Die Uni hat einen sehr großen Anteil an internationalen Studenten, habe ich besonders gemerkt in den Uni Appartments, ich habe in Ilam gewohnt, wie ich fand eine schöne Anlage. Es ist in WGs unterteilt, ich denke 4 bis 6 Leute pro Wohnung und unregelmäßig wird sogar geputzt in der WG. Das Studentenleben war wirklich wahnsinnig gut, man hat so viele nette Leute aus aller Welt kennengelernt. Es war eigentlich immer etwas los, ob eine organisierte Party, ein Barbeque an der Uni oder eine Hausparty in den Appartments. Die Uni hat auch direkt eine eigene Studentenbar, wo die meisten Partys stattfinden, wie ich finde schließt in Neuseeland aber alles zu früh, nach 1 Uhr morgens ist definitiv alles tot an der Uni.

Christchurch an sich merkt man das Erdbeben auch noch recht stark an, es soll wohl vorher eine pulsierende Stadt gewesen sein, wohl die schönste in Neuseeland, man merkt nur leider nicht mehr ganz so viel davon. Der Stadtkern ist zerstört und die Arbeiten, finde ich, gehen nur sehr langsam voran, dennoch hat Christchurch seinen Charme nicht verloren. Vor allem wenn man an der Uni ist, die sich etwas außerhalb befindet, dort ist ein eigenes kleines Centrum, und bei uns Studenten war sowieso immer was los, von daher war es sehr schön, dass der Campus so zusammen war.

Nun einmal zu den Kosten, die ja nicht wirklich unerheblich sind. 12000 NZD sind ganz schön happig auch wenn die Betreuung gut ist, ich bin doch sehr froh, dass ich durch College Contact ein Stipendium bekommen habe, wodurch mir 5000 NZD Studiengebühren erlassen wurden, so wurden die kompletten Studiengebühren vom BAföG-Amt getragen. Desweiteren sind die Mietkosten extrem hoch, es waren um 5000 NZD für ein Semester in den Uni Wohnanlagen ungefähr das Doppelte was ich in Deutschland zahlen würde für so ein Zimmer. Man kann sich natürlich auch selbst um eine Unterkunft kümmern, das ist dann meistens nochmal so 100 NZD oder mehr weniger im Monat an Miete und der Vorteil wäre, dass man mehr Kiwis kennenlernt. Im Supermarkt ist mir auch erstmal alles teurer vorgekommen, liegt aber bestimmt zum Teil auch daran, dass die Packungsgrößen um einiges größer sind und zum anderen ist es einfach teurer. Man muss auf jeden Fall mehr einplanen, Ich kann jetzt schlecht ein Beispiel geben, muss jeder individuell sehen. Jedoch Kleidung kann man zum Beispiel teilweise günstig kaufen, ich habe Shoppingtouren gemacht, wo ich weniger Geld ausgegeben habe als im Supermarkt, wenn man nicht so auf Marken achtet. Das Semester war mit Sicherheit nicht sonderlich günstig, aber Bafög hat mir da doch sehr geholfen, sollte man auf jeden Fall versuchen, auch wenn man vielleicht kein normales Bafög bekommt.


Neuseeland

Also ehrlich gesagt bin ich zwar zum Studium nach Neuseeland, aber das habe ich nicht so extrem ernsthaft verfolgt. Nachdem ich erst einmal entdeckt hatte, was das Land alles zu bieten hat, war ich die meiste Zeit am Reisen, die Natur und Menschen erleben.

Vorab es war die schönste Zeit meines Lebens, die ich hier verbracht habe, das Land hat mich so fasziniert, dass ich gar nicht abwarten kann wieder zu kommen.

Ich wollte so viel wie möglich sehen in der kurzen Zeit, die ich nur zur Verfügung hatte, also dachte ich mir, ist es vielleicht sinnvoll eine Busreise zu buchen. Habe mir dann ein Ticket bei KIWIexpierence gekauft, ist ein sehr populäres Unternehmen in NZ, aber ich war letztendlich nicht sonderlich begeistert, weil man so wirklich nur das touristische NZ gesehen kann und die ganze Zeit nur mit Backpackern gereist ist, die sich komischerweise nicht wirklich für das Land interessieren, so kam es mir jedenfalls vor. Ich habe dann jedoch zum Anfang auch erstmal das Busticket genutzt für meinen Trip zur Nordinsel, dazu waren die 3 Wochen Osterferien perfekt, die meisten anderen Unis hatten nämlich nicht so eine lange Pause zwischendurch.

Mal ein paar Highlights in Kurzversion

  • Angefangen mit Seal swimming im schönen Örtchen Kaikoura, unbedingt zu dem Wasserfall mit den Baby Seehunden, den Tip habe ich nämlich erst zu spät bekommen
  • Weiter zu der wundeschönen Hauptstadt Wellington, diese Stadt hat echt einen ganz besonderen Charme, Besuch definitiv ein Muss
  • Ins Stadion zum Rugby (in Auckland), definitiv sehr interessant der Nationalsport
  • Mein kleiner Geheimtip sind die Abby Caves in Whangerei, nördlich von Auckland, dort kann man für umsonst die Höhlen erkunden und wunderbar Glühwürmchen bestauen, meiner Meinung nach waren es sogar mehr als in den Waitomo Caves und dort ist es zu touristisch
  • Wai-O-Tapo Thermal Wonderland zwischen Rotorua und Taupo ist wirklich unglaublich, als Student recht günstig für das was man alles zu sehen bekommt, der champagner pool ist wirklich unglaublich
  • Wozu ich wegen dem Wetter leider nicht mehr gekommen binh war der Tongario Crossing (und mein Skydiven wurde leider auch abgesagt :( ), aber wenn ich wiederkomme werde dann auch endlich auf den Schicksalsberg klettern
  • Auf der Nordinsel gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen, meine Zeit war jedoch recht beschränkt. Wärend des Semesters habe ich mir meistens ein langes Wochenende gegönnt für ein paar Trips
  • Lake Tekapo ist mein absoluter Lieblingssee in NZ, so wunderschön blau und klar
  • Dunedin ist alleine ein Besuch wegen dem Studentenleben wert…ein ganzes Viertel, wo nur Studentenwohnungen nebeneinander gereiht sind
  • Akaroa ist quasi direkt nebenan und die Aussicht auf den Harbour ist wie gemalt
  • Milford Sound muss man einfach gesehen haben, eine Bootstour würde sich definitiv lohnen, habe leider nur eine Kajaktour gemacht, die aber auch der Wahnsinn war, am besten beides
  • Abel Tasman Track war einfach super, leider die einzige Mehrtageswanderung die ich in NZ geschafft habe, es war schon Mai also recht kalt in der Nacht, aber durch die Nebensaison war es zum Glück recht leer
  • Marlborough Sounds sind mit dem Auto auch sehr gut anzuschauen, wir haben es bis zum French Pass geschafft und es war wirklich wunderschön

Nach meinem Semester hab ich mir dann auch nochmal ein paar Wochen Zeit genommen für die Südinsel

  • Lake Rotoiti ist nicht so populär, bin ich auch nur durch mein Handy Wallpaper drauf gestoßen, aber es war einer der besten Tage hier, die Wanderung über den Berg war atemberaubend und Sonnenauf und – untergang waren einfach wahnsinnig über dem See.
  • Die Westküste zeigt mal wieder ein anderes Bild von NZ, wild und rau, einfach einzigartig und die Gletscher sind auch ein Besuch wert
  • Der Mount Cook Nationalpark war ein weiteres Highlight, wunderbar durch den Schnee zu stapfen in diesem Winter Wonderland

Ich hab weit mehr gesehen und erlebt als ich jetzt kurz aufgelistet habe und es gibt noch so viel mehr zu sehen. Aber mal ganz abgesehen von der wunderschönen und so abwechslungsreichen Landschaft, ich finde ja immer es sieht teilweise auch wie gemalt, ist es nicht das Beste an Neuseeland. Das Beste mit Abstand sind ganz einfach die Menschen, so freundlich und hilfsbereit, es ist fast unfassbar. Ich habe leider an der Uni an sich nicht ganz so viele Kiwis kennengelernt oder sagen ich mal so nicht genug. Aber da man sich als Backpacker in Neuseeland am besten mit trampen fortbewegen kann, hab ich doch noch so einige locals kennenlernen können. Also ich kann nur jedem nahelegen sich so gut wie möglich unter die Kiwis zu mischen, meine besten Erinnerungen und Geschichten habe ich doch mit locals erlebt.

Insgesamt ist dieses Auslandssemester die beste Entscheidung überhaupt gewesen, ich habe mich total in Land und Leute verliebt und kann es kaum erwarten nach meinem Studium wieder nach Neuseeland zurückzukehren für mein Work&Holiday Visa und hoffentlich kann ich Neuseeland auch einmal ganz mein zu Hause nennen...