26 Jan
Erfahrungsbericht von N N.

Griffith University - Gold Coast


Stadt: Gold Coast
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2016 bis 11/2016
Heimathochschule: Darmstadt TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität

Ich habe mein Auslandssemester in Australien an der Griffith University verbracht. Australien, der kleinste Kontinent der Welt, hat ca. 24 Millionen Einwohner. Die meisten von ihnen leben an der Ost- und Westküste. Die Griffith Universität hat fünf verschiedene Campusse, wovon vier in Brisbane und einer an der Gold Coast sind. Ich habe mich für den Campus „Gold Coast“ entschieden. Obwohl es zwar ca 70 km von Brisbane entfernt ist, liegt es direkt an der Küste (am Strand), was mir besonders wichtig war.

Die Griffith Universität gehört mit ihren 50.000 Studenten zu den größten und besten Universitäten Australiens. Weltweit gehört sie zu den besten 3 Prozent aller Universitäten. Die Universität ist in 9 Fakultäten aufgeteilt, unter anderem Wirtschaft und Handel, Ingenieurswissenschaften, Gesundheit und Freizeit. Die Universität ist besonders für ihr Studium der Medizinwissenschaften bekannt.

Gold Coast ist eine Großstadt mit sehr vielen Touristen. Sie wird auch als das australische „Las Vegas“ bezeichnet, was sich besonders im Stadtteil Surfers Paradise durch die zahlreichen Cafés, Bars, Nachtclubs und Freizeitaktivitäten bestätigt.

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Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten

Ich bin auf die Griffith Universität über die Agentur College Contact gestoßen und habe mich über sie beworben. Der komplette Bewerbungsprozess verlief über College Contact, ich musste lediglich auswählen, ob ich ein oder zwei Semester an der Universität studieren möchte und welche Kurse ich belegen will. Nach dem Abschicken des Bewerbungsformulars und der Prüfung der Kurswahl wurde ich von der Griffith Universität aufgefordert, die Studiengebühren zu überweisen, die je nach Anzahl der Kurse bei mindestens 7500 AUD pro Semester anfangen (für 3 Kurse). Nach Überweisung der Studiengebühren erhielt ich die Bestätigung der Universität mit Angabe des Codes, welcher für die Bewerbung des australischen Studentenvisums notwendig ist. Die Bewerbung um das Studentenvisum erfolgte online und wurde zügig bearbeitet (1 Woche). Die Kosten für das Studentenvisum lagen bei knapp 550 AUD. Mit diesem ist es mir möglich gewesen, während der Dauer meines Studiums und einem zusätzlichen Monat (zum Reisen) in Australien zu bleiben. Natürlich gibt es je nach Anwendungsfall auch andere Möglichkeiten, eine Aufenthaltsgenehmigung/Visum zu erhalten. Eine kostenlose Möglichkeit ist das einfache Touristenvisum, welches jedoch nur für 90 Tage gültig ist.

Der Flug wurde zeitnah nach der Bestätigung der Uni und des Visums gebucht. Ich buchte zunächst nur den Hinflug, da ich mir die Option offenhalten wollte, ob ich nach dem Auslandssemester noch reisen möchte. Der Hinflug kostete von Frankfurt nach Brisbane ca. 700 Euro.

Obwohl eine Kranken-Pflichtversicherung (OSHC) von der australischen Regierung für alle internationalen Studenten vorgeschrieben ist, wird von der Uni empfohlen, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da die OSHC-Versicherung nur eine Grundabsicherung bietet und bestimmte Leistungen wie einen Krankenrücktransport ausschließt. Ich bin dem Rat gefolgt und habe eine Auslandskrankenversicherung in Verbindung mit einer Haftpflicht-, Unfall- und Reisegepäckversicherung bei PROTRIP abgeschlossen. Diese kostete 40 Euro pro Monat. Während meines Auslandsaufenthaltes musste ich nur zweimal zum Arzt, die Arztbesuche verliefen mit der OSHC-Versicherung problemlos. Daher kann ich empfehlen, dass die OSHC Versicherung vollkommen ausreichend war.

Ich lebte in Southport, einem Stadtteil zwischen der Universität und dem Strand. Die Miete betrug 145 Dollar pro Woche, was mit Abstand eine der billigsten Wohnungen war. Als ich ankam, nahm ich mir ein Hostel und suchte von dort aus nach einer passenden Wohnung. Die Uni bietete einen kostenlosen Wohn-Service an, indem sie auf ihrer Homepage private Wohnungen exklusiv für Studenten anbot. Darüber hinaus bot sie einen kostenlosen Shuttleservice für alle Studenten an, die in den ersten 2 Wochen auf Wohnungssuche waren. Dieser Shuttleservice fuhr die Studenten zu den verschiedenen Wohnungen zwecks Wohnungsbesichtigungen, d.h. man musste als Student nur einen Wohnungstermin vereinbaren und wurde dann von der Uni zur jeweiligen Wohnung gebracht. Insbesondere würde ich nicht empfehlen, in das University Village einzuziehen, da es sehr teuer (250 Dollar und mehr pro Woche) ist und die Wohnungen in der Regel nicht dem entsprechen, was auf den Bildern einem versprochen wird.

Die Lebenshaltungskosten sind in Australien im generellen sehr hoch. Neben der Miete sind die Lebensmittelpreise durchschnittlich 2-2,5-mal höher als in Deutschland. Insbesondere Lebensmittel wie Milchprodukte, Früchte, Wurst sind sehr teuer. Dahingegen ist der Sprit beispielsweise sehr billig.


Studienorganisation: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, Sonstiges

Auf der Seite der Universität befindet sich eine sehr gute und strukturierte Aufstellung aller angebotenen Kurse, gegliedert nach dem Semester, in dem die Vorlesung gehalten wird. Zusätzlich kann der Filter verwendet werden, um z.B. nur Bachelor- oder Masterkurse anzeigen zu lassen oder fakultätenbezogene Kurse zu finden. Mithilfe dieser Seite war es mir einfach, schnell und problemlos möglich, adäquate Kurse für mein Studium zu finden. Ich besuchte 3 Vorlesungen (Corporate Finance, Resource Planning and Management, Heat and Mass Transfer), die ich mir im Vorfeld durch meine Professoren anerkennen ließ. Die Griffith Universität hat ein anderes Notensystem als die deutschen Universitäten (wie die genaue Notenverteilung ist, findet man auf der Homepage der Uni). Man hat ein Fach bestanden, wenn man mind. 50% erreicht. Ab 85% erreicht man die beste Note. Alle Kurse hatten gemeinsam, dass die Gesamtnote aus Teilnoten zusammengesetzt wird, die wiederum für Zwischenklausuren, Gruppenarbeiten, Hausaufgaben und Reports vergeben werden. Der daraus resultierende hohe Zeitaufwand während des Semesters wurde durch verhältnismäßig faire Klausuren ausgeglichen. Die Professoren sind sehr freundlich, zuvorkommend und sehr stark daran interessiert, dass sich ihre Studenten im Kurs wohlfühlen. Sie werden beim Vornamen angesprochen, versuchen jede Frage zu beantworten und wenn es zeitlich nicht möglich ist, dann verweisen Sie auf ihre Sprechstunde oder behandeln die Frage in der nächsten Vorlesung.


Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen

Das Studentenleben ist sehr vielfältig und hat für jeden etwas zu bieten. An der Uni gibt es sehr viele Sportclubs wie Rugby, Fußball, Badminton und Basketball. Für die Nicht-Sportbegeisterten gibt es Social Clubs mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten. Es gab Social Clubs für gemeinsames veganes Kochen, japanische Kulturabende, Tanzclubs uvm. Neben diesen Clubs organisiert die Uni über ihr eigenes Studentencenter „Student Guild“ verschiedene Events, Tagesausflüge, Partys uvm. Besonders Letztgenanntes ist sehr gefragt, weshalb die Tickets oft innerhalb weniger Stunden ausverkauft sind. Eine andere gute Möglichkeit, um neue Studenten kennenzulernen, sind die Griffith Mates Events, bei denen besonders viele internationale Studenten anzutreffen sind. Das Nachtleben an der Gold Coast spielt sich vor allem in Surfers Paradise und Broadbeach ab. Während Surfers Paradise eher von Touristen heimgesucht wird, bevorzugen die Einheimischen die Nachtclubs von Broadbeach. Australier sind im Allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit. Man wird oft mit „Hey how are u?“ angesprochen, jedoch sollte bedacht werden, dass die Australier nicht ernstlich daran interessiert sind, wie es einem geht. Das Klima in Australien kann sehr unterschiedlich sein. Es ist sehr typisch, dass zur gleichen Zeit im Norden des Landes 30 Grad oder mehr erreicht werden, und im Süden die Temperaturen nur bei 15 Grad liegen. Das Essen ist sehr westlich und asiatisch geprägt, aber auch exotisches Essen kommt nicht zu kurz. Jedoch muss dazu gesagt werden, dass das Essen an der Gold Coast oft sehr ungesund und fettig ist. Australier lieben gerne Burger oder Schnitzel mit Pommes. Gesundes Essen ist zu erhöhten bzw. überteuerten Preisen verfügbar.

Wer das Reisen liebt und gerne neue Orte entdecken will, für den ist Australien ein idealer Ort. Nicht nur Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten, auch viele wunderschöne Strände können besucht und genossen werden. Ich hatte die Ostküste von Brisbane nach Cairns, den Uluru und anschließend die Strecke von Adelaide über Melbourne nach Sydney bereist. Auf dieser Strecke gab es viele schöne Orte, Strände, Berge, Inseln, Landschaften uvm. Besonders zu empfehlen sind Frasers Island (größte Sandinsel der Welt) und Whitsundays (Whitehaven Beach, der weißeste Strand Australiens), aber auch das Great Barrier Reef. Magnetic Island und Kangaroo Island sind ebenfalls sehr zu empfehlen.


Fazit

Das Studium an der Griffith Universität in Gold Coast kann ich nur weiterempfehlen. Neben einem tollen und schönen Campus bietet die Universität eine sehr gute und praxisorientierte Lehre an. Die Universität investiert sehr viel Geld für Lehre und Forschung, Personal und studentische Angebote und Aktivitäten. So wird beispielsweise während der Klausurenphase jeden Abend kostenlos Kaffee, Muffins, Kuchen usw. angeboten. Neben diesen Aspekten bietet der Standort Gold Coast den idealen Ausgleich zum Unialltag. Man kann an den zahlreichen Stränden oder Parks entspannen und wem das zu wenig Adrenalin ist, der kann einen von vier großen Freizeitparks entdecken. Surfers Paradise ist der ideale Ort, um abends (und auch tagsüber) etwas zu unternehmen.