7 Sep
Erfahrungsbericht von Mvuama M.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kriminologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2016 bis 05/2016
Heimathochschule: Darmstadt HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Das Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) in San Diego war absolut klasse. Ich war jeden Tag aufs Neue fasziniert und habe unglaublich viele und gute Erfahrungen gemacht. Meine Erwartungen an das Semester wurden bei weitem übertroffen.

Eine kleine Beschreibung der von mir belegten Kurse:

Kurs 1

Crime Law & Justice 3 Units

In dem Kurs Crime Law & Justice wird einem das Amerikanische Rechtssystem vorgestellt. Das Ziel des Kurses ist ein grundlegendes Verständnis darüber zu bekommen, wie Kriminalität und bestimmte Verhaltensweisen der Menschen zu definieren sind. Es wird analysiert, wieso sich bestimmte Menschen nicht an Gesetze halten und andere schon.

Der Kurs war sehr interessant, da das Thema gerade nicht aktueller sein kann. Das Niveau war dem deutschen sehr ähnlich. Allerdings muss man sich an der SDSU und an den meisten Universitäten in den USA darauf einstellen, dass regelmäßige Tests sowie Abgaben von Hausarbeiten anstehen.

Kurs 2

Law in Society 3 Units

Durch Rechtssoziologie und Rechtsanthropologie wird das Recht in diesem Kurs durch ganz andere Augen gesehen. Das US Recht wird mit Hilfe von bekannten Soziologen wie Émile Durkheim, Karl Marx oder Max Weber analysiert und so werden Fragen wie z.B. „Was ist Recht?“ neu bewertet.

Das Niveau in dem Kurs war etwas anspruchsvoller als in Deutschland, allerdings auch sehr gut machbar.

Kurs 3

Criminal Justice & Social Control 3 Units

In Criminal Justice & Social Control ergründet man das US Strafrecht. In verschiedenen Diskussion wird besprochen, wie das Strafrecht Personen kontrollieren kann. Des Weiteren wird die soziale Kontrolle durch die Strafjustiz thematisiert und untersucht, ob diese z.B. Unterschiede in der Herkunft, Geschlecht, Klasse oder anderen Abgrenzungen macht. In diesem Kurs werden Gastredner eingeladen, die sehr interessante Reden halten. Das Niveau ist hierbei ähnlich wie in Deutschland.

Kurs 4

Cinema as Art & Communication

Hierbei geht es besonders um die Filmgeschichte. Thematisiert werden z.B. die Entstehung von Filmen und Filmtechniken von früher bis in die Neuzeit. Am Anfang jeder Stunde werden Filmtechniken präsentiert und erklärt und zum Ende der Stunde wird ein ausgewählter Film geschaut.

Der Professor ist dabei sehr leidenschaftlich, das fasziniert auch die Studenten.

Im Ganzen habe ich mir die Kurse und das Niveau genauso vorgestellt. Sofern man fleißig dabei ist und die Kurse regelmäßig besucht (die Amis legen viel Wert auf die Anwesenheit, es gibt daher oft Anwesenheitslisten) kann man alle Kurse mit einer guten bis sehr guten Note ablegen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Wo habe ich gewohnt? Wie habe ich die Unterkunft besorgt?

Gewohnt habe ich im Alvarado Sterling Alvarado, einem großen Appartementkomplex der überwiegend von Studierenden bewohnt wird. Allerdings wohnen dort auch Singles oder Familien. Im Sterling werden Einzelzimmer (Single) und Mehrbettzimmer (Sharedrooms) angeboten. Ich persönlich hatte mich für ein Singleroom entschieden, da ich einen eigenen Raum für mich sehr wichtig fand. Zudem hatte ich ab und zu Besuch aus Deutschland, so hatte man auch genug Platz. Gewohnt habe ich in einer Wohngemeinschaft mit drei weiteren Auslandsstudenten. Geteilt habe ich mir das Appartement mit drei sehr netten Mädels aus China. Das Alvarado Sterling bietet zwei Außenpools, ein Fitnessstudio, ein kleines Kino, einen Spieleraum mit einer X-Box mit diversen Spielen sowie drei Lernräume mit einigen Plätzen und noch einiges mehr. Dort ist man unter Studierenden und kann sehr schnell Kontakte knüpfen.

Gefunden habe ich das Appartement durch eine Anzeige bei Facebook. Dort bin ich in einigen Gruppen gewesen, die Zimmer, Möbel oder sonstiges anbieten.


Wie ist die Infrastruktur der Gasthochschule?

Die Infrastruktur war überraschend gut. Von meinem Appartement gelangte ich sehr schnell zur SDSU. Eine Station mit dem Trolley (eine Mischung zwischen Straßenbahn und S-Bahn) war direkt am Campus. Zudem bietet die Universität viele Parkmöglichkeiten, allerdings sind diese kostenpflichtig. Die Amerikaner sind überwiegend mit dem Auto unterwegs, daher gab es auch nicht viele Busfahr-Möglichkeiten. Die Universität hat mehr als 32.000 Studierende und ist sehr großflächig angelegt. Der Campus ist schön grün gehalten und hat einige Fahrradwege. Die typische Mensa, wie es in Deutschland der Fall ist, wird dort nicht angeboten, allerdings gibt es dort Essensbereiche die mit Fastfoodketten ausgestattet sind. Subway, Panda Express und weitere haben sich dort gefunden.


Wie hat die Vorbereitung funktioniert?

Dank der strukturierten Hilfe von den Mitarbeitern von College Contact (vor allem Tatjana Maier) ist mir alles sehr gut gelungen. Trotz Schwierigkeiten hat sich alles am Ende zum Guten gewendet. Dafür an der Stelle nochmal ein herzliches Danke an Tatjana und dem gesamten College Contact Team.


Was ist bei der Einreise/Visumsbeschaffung zu beachten?

Das Visum ist frühzeitig zu beantragen da es dauern kann, bis einem ein Termin beim Amerikanischen Konsulat gegeben wird. Wichtig ist, dass alle Unterlagen mitgebracht werden. Vom Antrag bis zum Erhalt meines Passes ist mindestens ein Monat vergangen. Damit sollte auf alle Fälle gerechnet werden.

Die Einreise war total entspannt. Allerdings kann ich nur empfehlen Flüge auszuwählen, die genug Umsteigezeit anbieten, da die Passkontrollen für Einreisende in den USA schon mal etwas dauern können. Zwei Stunden sind eine gute Empfehlung. Die Kosten, die dafür anfallen, beziffern sich auf circa 450 €.


Wie hat es mit der Sprache geklappt?

Mit der Sprache hat es insgesamt sehr gut geklappt. Anfangs wurde ich etwas überrumpelt, allerdings hat sich es sehr schnell eingestellt. Im Unterricht war alles Gewöhnungssache. Der Unterricht war schnell und durch viele Fachvokabeln nicht einfach, aber auch dies hat sich mit der Zeit gebessert. Von Tag zu Tag wurde der Unterricht verständlicher und bereitete mir umso mehr Spaß. Durch viele Bekanntschaften und meine Mitbewohnerinnen war ich immer auf Trapp. Zum Ende hin lernte ich einige deutsche Studenten kennen, die zu guten Freunde wurden. Leider kam die englische Sprache zu der Zeit viel zu kurz. Zwangsläufig kann es mit der Sprache nur besser werden, daher würde ich keine Angst haben. 


Wie war das Uni- und Sozialleben (Alltag & Freizeit)?

Das Uni Leben ist viel präsenter als in Deutschland. Das liegt auch daran, dass die SDSU einen richtig großen Campus hat, der jede Menge zu bieten hat. Da der Campus schön grün und das Wetter in San Diego sowieso regelmäßig schön ist, lässt sich viel Zeit am Campus verbringen. Vor und nach den Vorlesungen lässt es sich auf dem Gelände relaxen. Auf dem Campus gab es zwei Starbucks, eine Bowling Arena mit einigen Kicker- und Billardtischen. Die Uni bot jeden Montag einen Film an, den man in einem Hörsaal anschauen konnte. Somit gab es immer Abwechslung. Die Bibliothek war durchgehend geöffnet und immer gut besucht.

In meiner Freizeit war ich hin und wieder auf dem Campus, dort habe ich auf der Wiese mit einigen Amis Fußball gespielt. Unregelmäßig habe ich mich im Uni Fitness Studio blicken lassen.

In meiner Freizeit war ich öfter am PB (Pacific Beach), da dort ein schöner Strand vorzufinden ist. Um den Strand herum sind viele Bars und Restaurants angesiedelt. Ansonsten stand immer wieder neues zu erkundigen an. San Diego bietet weitaus mehr Strände als nur den PB. Wir haben Fahrten nach Los Angeles, Tijuana, Las Vegas und San Francisco unternommen. Langweilig wurde es definitiv nie smiley.


Wie wurde der Aufenthalt finanziert? Wie hoch sind die Kosten?

Meinen Aufenthalt habe ich durch Auslandsbafög, eigene Ersparnissen und dem PROMOS Stipendium finanziert. Die Gesamtkosten beziffern sich auf circa 15.000€ - 18.000€. Mit einigen tausend Euro weniger wäre ein Aufenthalt auch möglich. Die Studiengebühren haben ca. 6.600€ gekostet wofür mir 4.600€ vom Bafögamt zurückerstattet wurden. Der Flugpreis lag bei circa 1.000€ und monatlich ausgegeben habe ich inkl. Miete (die bei 800€ lag) circa 1.600€. Bei der Miete und den Ausgaben kann man sicherlich auch günstiger wegkommen. Allerdings muss man sich dennoch im Klaren sein, dass die Unterhaltungskosten in Amerika etwas höher als bei uns sind. Dazu habe ich noch einige Fahrten nach Las Vegas, Los Angeles oder San Francisco unternommen.


Welche Krankenversicherung hatte ich?

Ich war über die San Diego State University krankenversichert. Dies war das erste Semester indem die Krankenversicherungsgebühren in den Studiengebühren integriert waren. Allerdings sollte man für einen Aufenthalt vor und über das Semester hinaus eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen.


Sonstige Tipps und Hinweise (z.B. zur Stadt, Kontakt mit der Heimat, Transport, etc.)

Eine Amerikanische SIM-Karte ist absolut notwendig. An sich gibt es an jeder Ecke W-Lan, um allerdings in Kontakt mit den Leuten dort zu sein, ist die Beschaffung einer amerikanischen Nummer unerlässlich. In den USA sind die Handyverträge etwas anders als bei uns. Die Verträge verlängern sich von Monat zu Monat automatisch bis man diese kündigt. Die Kündigung verläuft total unproblematisch. Als Tipp kann ich euch geben, sucht euch einige Freunde/Bekannte mit denen ihr (mindestens vier Personen) einen „Familienvertrag“ abschließt. Diese sind etwas günstiger (35$) dafür bieten die 6 GB Internet und eine Allnet-Flat für Telefonieren und SMS schreiben an.

Dienstags gibt es in San Diego und Umgebung den Taco Tuesday. An diesem Tag bieten sämtliche Bars und Restaurants also Tacos für einen Dollar oder ein wenig mehr an. Das Fett Fish am Pacific Beach ist sehr empfehlenswert. Der beste Taco ist der Shrimps Taco.

Um flexibel und mobil zu sein, ist die Nutzung von UBER zu empfehlen. Dies ist eine Handyapp mit sich Fahrtdienste bestellen lassen. Es funktioniert wie ein Taxi, nur dass private Fahrer ihre Dienste anbieten. Das UBER ist günstiger als ein Taxi und somit interessant.

Was ich unbedingt empfehlen kann, ist sich öffentliche Gerichtsverhandlungen live anzuschauen. Es ist sehr interessant wie der Gerichtsaal aufgebaut ist, wo die Geschworenen sitzen. Wie der oder die Richter/in auf seinen Platz sitzt und den Prozess leitet. Falls ihr dies in Filmen bereits gesehen habt, ist es umso interessanter es in Wirklichkeit mitzuerleben. Das Superior Court Central Courthouse in Down Town bietet viele öffentliche Prozesse an.


Beste & schlechteste Erfahrung:

Die Amerikanischen Professoren sind sehr freundlich und hilfsbereit, das hat mich sehr gefreut.

Im Großen und Ganzen habe ich kaum nennenswerte schlechte Erfahrungen gemacht. Was ich aber jedem raten kann, ist es einen Mietvertrag zu unterschreiben, der nur für die tatsächliche Aufenthaltsdauer gültig ist. Ich hatte leider einen Mietvertrag, der bis Ende Juli ging. Dabei bin ich bereits Ende Mai nachhause geflogen. Somit musste ich jemanden für zwei Monate suchen, der meinen Vertrag übernimmt. An für sich war das kein Problem, kritisch wurde es als niemand die verlange Kaution von knapp 1500€ zahlen wollte. Verträge, die ausschließlich für die Aufenthaltsdauer bis Mai gewesen wären sind zwar teurer, dafür spart man sich allerdings den ganzen Stress mit der Suche von Nachmietern.