31 Mär
Erfahrungsbericht von Kim S.

California State University Long Beach


Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie, Biowissenschaften, Recht und Verwaltung, Forensik
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 08/2019 bis 12/2019

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mich grundsätzlich anfangs sehr schwer mit der Organisation meiner Gap Years an der California State University Long Beach getan, weil ich noch sehr unentschlossen war und um ehrlich zu sein auch zeitlich knapp dran. Nach dem Abitur musste ich mir innerhalb kürzester Zeit versuchen, „alleine“ einen Plan zu machen. Durch das Internet bin ich auf College Contact gestoßen und habe mich direkt in Verbindung mit der Agentur gesetzt. Sie hatten eine prima Vielfalt und viele kostenfreie Angebote, bei denen jeder was findet. Elias und seine Kolleginnen waren sehr nett, haben mir extrem geholfen und hatten auf alle Fragen eine Antwort. Im Nachhinein bin ich zwar sehr froh, dass ich es nicht mehr in der Uni selbst in ein Studentenwohnheim geschafft habe, da diese extrem teuer sind! Muss aber trotzdem sagen, dass dies zu organisieren sehr viel einfacher gewesen wäre, als außerhalb eine eigene Wohnung mit 18 versuchen zu finden. Durch Elias bin ich auf die Beverly Plaza Apartments gestoßen und kann diese extrem weiterempfehlen. Die Flüge habe ich mir durch STA Travels, einen Partner, billig und schnell zusammenstellen können.

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Unterkunft

Da ich gerade schon dabei war: Auf Facebook gibt es spezifische Long Beach Roommate Gruppen, in die man gehen kann. Dort werden ständig Wohnanzeigen für ganz Long Beach aufgegeben, sowie Roommates gesucht. Dort bin auch auf mein zukünftiges Apartment und meine zwei Mitbewohner gestoßen. Ein Mädchen, welches auch deutsch ist, hat mir eine Anzeige geschickt und gefragt, ob ich interessiert bin. Zusammen sind wir mit dem Vermieter alles durchgegangen und konnten uns sehr schnell das Apartment sichern. Aber Achtung: Die Wohnungssuche ist extrem zeitaufwendig, da nicht jeder direkt antwortet. Gleich mit vielen Menschen in Kontakt stehen, damit die Chancen auf eine Wohnung höher sind. Die Beverly Plaza Apartments sind meinerseits eine große Empfehlung! Mit dem Bus sind es etwa fünf Minuten zur Uni und man wohnt direkt an dem Traffic Circle mit Essens- und Einkaufsmöglichkeiten und guten Busverbindungen zur Stadt. Die Apartments sind sehr groß und sauber, dort sind viele junge Menschen und im Herzen des Geländes, beim Clubhouse und Pool, hat man immer jemanden kennengelernt und sich ablenken sowie sonnen und abkühlen können ! Wenn man sich die Apartments teilt, ist es auch preislich „ok“ - in den USA ist alles sehr teuer. Ich musste monatlich etwa 600€ Miete zahlen für ein geteiltes Zimmer ohne Einrichtung. Holt euch Second Hand Einrichtungsstücke (Facebook etc) und achtet auf Angebote in Supermärkten, um Geld zu sparen. Wichtig: Kauft euch einen Wasserfilter - dieser filtert euer Leitungswasser, sodass ihr dieses kostenlos trinken könnt.


Universität

Das Gelände ist wirklich super groß und anfangs ist alles verwirrend, ich kann euch aber garantieren, dass ihr euch schnell zurecht finden und wohl fühlen werdet. Es ist sehr sauber und belebt. Die Menschen sind super lieb und hilfsbereit. Sehr gerne war ich vor Ort an dem Wellness-Center. Dort gibt es große Pools und das Fitnessstudio ist der Wahnsinn! Es ist sehr groß und bietet kostenlos sehr außergewöhnliche Sachen an, wie zum Beispiel Klettern. Auch das Kino war echt cool und hatte monatlich aktuelle Filme kostenlos zur Schau gestellt.

Der einzige Kritikpunkt sind leider die Semesterkosten, wenn man dort wie ich privat studiert. Ansonsten braucht man wirklich die (kostenfreie) Busfahrkarte oder ein Fahrrad, um an andere Orte zu kommen. Mit dem Food Court konnte ich persönlich nicht so viel anfangen, Vegetarier haben es da schwer und es ist sehr teuer, holt euch auch lieber Starbucks in der Stadt als in der Uni. Meine Mitbewohner und ich haben einfach zuhause gekocht und Essen selbst mitgenommen, was ich auch empfehle.


Kurswahl

Ich war überrascht, wie sehr ich mich für meine Kurse begeistern konnte. Ich habe drei unterschiedliche Fächer (vier Kurse à drei Credits) belegt, um eine Zukunftsorientierung zu bekommen und eine Vielfalt zu haben. Das Course Crashing war stressig und organisatorisch schwierig, weil auch alles direkt am Anfang war. Bei mir und vielen anderen ist aber alles gut gegangen und obwohl ich einen Kurs nicht belegen konnte, habe ich sogar einen noch besseren Ersatz dafür gefunden. Die Vielfalt der Kurse ist unglaublich und ganz so streng sind die Voraussetzungen, in einen Kurs zu kommen, dann doch nicht. Jedoch gibt es eine Anwesenheitspflicht, die meistens auch streng kontrolliert wird, genauso wie viele Hausaufgaben und Projekte. Die Lehrer waren absolut sympathisch und kompetent. Ich hatte viel Spaß in den Kursen und keine Schwierigkeiten, obwohl ich noch nie zuvor studiert habe und sogar weiterführende Kurse belegt habe. You can do it!

Falls ihr spezifische Fragen habt, belegt habe ich:

  • 241 - Psychology
  • 230 - Criminal Justice
  • 340 - Molecular Biology
  • 440 - Forensics Lab

Freizeit

Wie bereits erwähnt, kosten die Kurse sehr viel Zeit, auch in der Freizeit, um eine A oder B zu schaffen. Im Nachhinein hätte ich lieber weniger gelernt und wäre gerne öfter an den Strand gegangen. Zukünftige Freunde und Bekannte lernt man direkt am Anfang durch das „Study abroad @ the Beach“ Programm kennen. Alles andere ergibt sich von selbst. Long Beach ist sehr schön und innerhalb von zwei Stunden mit der öffentlichen Verkehrsanbindungen schafft man es leicht nach Los Angeles, zum Beispiel in die Universal Studios. Mein Lieblingsort - holt euch unbedingt den Season Pass! Sehr sehenswert fand ich ansonsten den Hafen in Long Beach,Laguna Beach, das Baseball-Stadion in LA, das Griffith Observatory, die Santa Monica Shopping Mall und die Ausflüge nach San Diego haben sich definitiv gelohnt, dort ist es wunderschön. Mein Insider Tipp für alle, die gerne Burger essen, vor allem Vegetarier: Der DOGHAUS Biergarten. Die Impossible Burger waren das Beste, was ich je gegessen habe (von Freunden bestätigt).

Viele von euch interessieren sich bestimmt auch für das Party-Life. Frathouse-Partys haben tatsächlich mit Mottos stattgefunden, leider sind Amerikaner aber nicht all zu zuverlässig und du kamst dann plötzlich doch nicht auf die Party oder ähnliches. Grundsätzlich musste man immer damit rechnen, dass ab 22 Uhr die Polizei kommt und die Party beendet. Um dies zu vermeiden, haben viele Beverly-Plaza-Partys in den Apartments oder im Clubhouse statt gefunden. Die waren auch wirklich lustig, aber auch nur beschränkt, da die Apartments nun mal gemietet sind und jemand dafür Verantwortung trägt. Auch diese wurden oft ab 23 Uhr von der Security gecrasht. Alkohol war aber vor Ort kein Problem und ich konnte mich viel mit anderen (internationalen) Studenten austauschen. Spaß hatten wir auf jeden Fall. Wer eher ein Clubgänger ist: in Long Beach gibt es einen Ü18-Club namens Alegria, der jeden Donnerstag echt coole Partys gemacht hat. Schaut auf Instagram unter VibeThursdayslbc. Sucht euch also unbedingt auch Freunde, die unter 21 sind, wenn ihr gerne in Clubs gehen möchtet und auch minderjährig seid.


Reisen

Gerne habe ich die Ferien und freie Tage ausgenutzt, um zu reisen. Unter 21 wird es leider schwierig, sich selbstständig flexibel zu bewegen, also muss man sich in Grüppchen zusammenschließen oder eben alleine anders verreisen, zum Beispiel mit einem Flugzeug und Uber. Nach dem Semester konnte ich mit Freunden aus Deutschland noch San Francisco, Las Vegas und New York erkunden. Las Vegas unter 21 ist vielleicht nicht das purste Vegas Erlebnis, aber es war definitiv mein Highlight.


Fazit

Negativ - Ganz klar muss ich nochmal sagen, dass die Kosten unfassbar hoch bei so einem Auslandssemester sind, wenn man nicht über die deutsche Hochschule vermittelt wird. Rechnet mit ungefähr 15.000 €. Lebensmittel sind nicht zu vergleichen mit unseren, da muss man schon mehr Zeit mit Kochen verbringen und im Markt Angebote vergleichen, um halbwegs Normalpreise zahlen zu können.  Auch die Miete war sehr hoch, dafür, dass ich mein Zimmer teilen musste. Privatsphäre war also eher schwierig. Zum Glück habe ich mich mit meiner Mitbewohnerin gut verstanden und wir hatten eine gute Absprache, das ist aber bestimmt nicht bei allen der Fall. Mir hat es geholfen, dass sie auch deutsch war, aber dadurch habe ich auf jeden Fall weniger Englisch geredet, als ich es mir gewünscht habe. Generell haben wir viele Deutsche kennen gelernt durch das Programm. Mit Amerikanern hatten wir etwas weniger zu tun und für vier Monate eine gute Freundschaft aufzubauen, ist auch nicht leicht. Ich habe leider viel Zeit alleine in meinem Zimmer an Hausaufgaben gesessen, weil ich viele aufbekommen habe. Auch die Gegend um die Uni hat nicht allzu viel zu bieten, da muss man schon mit dem Bus nach Long Beach direkt fahren (ist aber nicht sehr weit). Nachts würde ich keinem (Mädchen) empfehlen, alleine herumzulaufen. In Kalifornien sind sehr viele drogenabhängige Menschen. Das ist nochmals anders als bei uns in Deutschland, dort wird man von jedem angesprochen.

Positiv - Long Beach hat mir wirklich gut gefallen. Im Internet sieht es anders aus als erwartet, in Wirklichkeit ist es etwas kleiner und ruhiger und dafür auch sehr sauber und zivilisiert. Die Apartments waren ordentlich und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Die Uni hatte viel zu bieten und hat jeden Willkommen geheißt. Tatsächlich war ich dabei, in eine Sorority einzusteigen. Wenn man dort aber nur für vier Monate ist, rate ich sofort davon ab. Die Regeln dafür sind unfassbar streng (fast schon etwas lächerlich, wenn ich mal ehrlich bin) und diese „Clubs“ sind super zeitaufwendig. Da wäre mir das Reisen persönlich zu kurz gekommen.

Ich habe meine Lage super genutzt und mir am Anfang eine Liste gemacht mit Dingen, die ich dort sehen will. Ich habe eigentlich alles geschafft und hatte immer gute Verkehrsanbindungen (und schönes Wetter). Wenn man mal die Orientierung verloren hat oder man einfach mal plaudern möchte, hat einem jeder Amerikaner weitergeholfen. Mein Englisch hat sich extrem verbessert und mein Akzent auch.


Ich bedanke mich bei College Contact und der CSULB für die schöne Zeit. Nehmt euch immer Zeit für die wichtigen Dinge im Leben und traut euch, einen großen Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Erkundigt alles um euch rum und informiert euch vor Ort regelmäßig über Events. Es wird sich lohnen! Bei Fragen könnt ihr mir gerne mailen.