Saint Marys University
Informationen zum Bewerbungsprozess
Kanada war als Ort für mein Auslandssemester in zweierlei Hinsicht ideal. Erstens wollte ich im englischsprachigen Raum gezielt meine Englischkenntnisse verbessern und zweitens kannte ich das Land bereits aus meinem früheren Aufenthalt im Westen Kanadas. Aus diesem Grund stand Ostkanada als Destination früh fest. Die Saint Mary’s University überzeugte mich dabei außerdem aufgrund ihrer multikulturellen Vielfalt, der angesehenen Sobey Business School sowie aufgrund des ausgesprochen geringen Student-Lehrkraft-Verhältnisses.
Da die Partnerunis meiner Heimuniversität sehr begrenzt sind, informierte ich mich mithilfe des von College Contact kostenlos zur Verfügung gestellten Infomaterials. Die digitalen Bewerbungsunterlagen waren schnell abgeschickt und wurden von College Contact zur Durchsicht überprüft. Nach dem „ok“ schickte ich kurzerhand meine Bewerbung im Original an College Contact, die diese wiederum an die Uni weiterleitete. Bereits nach einer Woche erhielt ich meine Zusage für das Fall Term 2016 und konnte mich an die ausführlichere Planung meines Auslandssemesters machen.
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Studium und belegte Kurse an der Gasthochschule
Dabei kümmerte ich mich zunächst um den Antrag auf Auslands-Bafög, bei dem ich mich ebenfalls stets mit meinen Fragen an College Contact wenden konnte.
Zur Kurswahl selber kann ich vorab empfehlen, lediglich drei Kurse auszuwählen. So erhält man einerseits den Status als Vollzeitstudent (Voraussetzung für Auslands-Bafög) und hat andererseits noch etwas Freizeit, um das Semester mit anderen Aktivitäten zu füllen. Insbesondere durch das eher schulische Lehrsystem der kanadischen Universitäten, mit Assignments, kleinen Quizzes und Mid-Terms, hat man im Verlauf des Semesters deutlich mehr zu tun, als an einer deutschen Universität.
So gut wie alle angebotenen Kurse wurden mit einem Aufwand von 3 Credit Hours beschrieben. Diese wurden mir nach meiner Rückkehr mit 6 Leistungspunkten angerechnet.
Da ich mich in einem Masterstudium befinde, lief die Kurswahl, im Vergleich zum Bachelorstudium, etwas verändert ab:
Anhand meines, in den Bewerbungsunterlagen beigelegten, Letter of Permission, hatte die SMU einen Anhaltspunkt, welche Kurse für mich interessant waren. Darauf erhielt ich von Katharina eine E-Mail mit einer Auswahl an Kursen, für die ich grundsätzlich eine Genehmigung erhielt. Aus diesen genehmigten Kursen wählte ich drei und sendete eine E-Mail an Leah Ray mit der Bitte um Freischaltung für die ausgewählten Kurse. Nach einiger Zeit erhielt ich die Bestätigung von Ms. Ray und konnte mich schließlich über den Selfservice-Banner der SMU für die Kurse registrieren.
Bei den von mir ausgewählten Kursen handelte es sich um:
- Accounting for Decision-Making (ACCT 6548)
- Dieser Kurs war neu im Masterprogramm der Uni. Behandelt wurden die Schwerpunkte des Financial und Management Accountings, dabei stand die Analyse und Interpretation von Bilanzen des Jahresabschlusses im Vordergrund. Ich empfand den Kurs als sehr interessant, darüber hinaus war Professor Thomas Kozloski sehr freundlich zu den Studenten. Der Arbeitsaufwand hielt sich mit drei Individual Assignments, einem Group Assingment, Mid-Term und Final Exam noch in Grenzen.
- Financial Management (FINA 6663)
- Obwohl der Kurs als überaus anspruchsvoll unter den Studenten gilt, habe ich diesen Kurs sehr gerne besucht. Dies lag zum einen an den behandelten Themen (Analyse der Finanzplanung, Investitionsplanung und Kapitalkosten) und zum anderen an Professor Mahmoud Moh’d, der sehr viel Wert auf Praxisbezug legte. Der Arbeitsaufwand war mit Mid-Term und Final Exam relativ gering, wurde aber durch den hohen Schwierigkeitsgrad des Kurses kompensiert.
- International Business Management (MGMT 6681)
- In diesem Kurs wurden die Auswirkungen der Globalisierung auf verschiedene Bereiche der Unternehmensführung untersucht. Dabei wurden wöchentlich verschiedene Case Studys der Harvard Business School analysiert und diskutiert. Neben der Unterrichtsbeteiligung setzte sich die Gesamtnote aus einer Präsentation, Mid-Term und Final Exam zusammen. Der stark kommunikative Kurs wurde, vom sympathischen und netten Professor Alireza Ahmadsimab, locker und interessant gestaltet.
Die Uni selbst war sehr geprägt von einer Vielzahl internationaler Studenten. Das fällt einem nicht nur in den besuchten Kursen, sondern auch auf dem Universitätsgelände auf. So hört man bei einem Gang über den Campus schon mal viele verschiedene Sprachen oder liest etwas über die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen auf den schwarzen Brettern der Universität.
Den Campus der Saint Mary’s University kann man als überschaubar und gemütlich bezeichnen. Um das Football Field als Zentrum des Geländes reihen sich die hohen Gebäude der Residences, der Loyola Academic Complex (in dem meine Vorlesungen stattfanden), das McNally Building (Ort der Universitätsverwaltung), die Patrick Power Library und das Student Centre (in dem sich das für ausländische Studenten hilfreiche International Centre befindet). Darüber hinaus befinden sich ein Pub (Gorsebrook Lounge), ein Tim Hortons (das beliebte kanadische Fast-Food-Restaurant), und ein Fitness Centre (mit kostenloser Nutzung für Studenten) auf dem Campusgelände.
Die Betreuung vor Ort war exzellent. So standen die Professoren bei Fragen über den Kurs sehr gerne zur Verfügung. Das bereits erwähnte International Centre bietet Hilfe bei Visas, Airport-pickup, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten in der Region, Themenabende und vieles mehr. Die Mitarbeiter in der Universitätsverwaltung waren ebenso (wie für Kanada allgemein gültig) freundlich wie auskunftsbereit.
Unterkunftssuche
Als Unterkunft für meinen Auslandsaufenthalt mietete ich vorab eine möblierte Wohnung in der Church Street. Diese befand sich zwischen der SMU (20 Gehminuten entfernt) und der lebhaften Spring Garden Road (5 Gehminuten entfernt). Die Waterfront sowie Downtown waren ebenfalls in nur wenigen Gehminuten erreichbar.
Ich entschied mich gegen die von der SMU zur Verfügung gestellten Residence, da die Unterkunft verhältnismäßig recht teuer war und darüber hinaus keine eigene Küche bot. Studenten in der Residence sind deshalb an den Meal Plan der Mensa gebunden. Neben einer eigenen Küche, profitierte ich ebenfalls von einer ruhigen Umgebung, wie ich sie mir in einem Studentenwohnheim nicht vorstellen konnte. Dagegen sprechen ein näherer Kontakt zu Kommilitonen und internationalen Studenten aus allen Teilen der Erde für eine Unterkunft in der Residence. Hier muss jeder für sich selbst wissen, was einem lieber ist.
Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten
Halifax, Nova Scotia sowie Kanada bieten überaus tolle und sehenswürdige Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten. So empfiehlt es sich in Halifax beispielsweise einen Spaziergang entlang der Waterfront zu unternehmen. Darüber hinaus locken ein Besuch der Zitadelle, der alten Town Clock (dem Wahrzeichen Halifax), des Point Pleasant Parks sowie eines Spiels der Halifax Mooseheads. Ein Lobster-Dinner in eines der vielen Restaurants der Waterfront gehört ebenfalls zu den obligatorischen Highlights der Stadt.
In der näheren Umgebung von Halifax befinden sich zudem das bekannte Fischerdörfchen Peggy’s Cove, die älteste deutsche Siedlung Kanadas und zugleich UNESCO-Weltkulturerbe Lunenburg sowie das nette kleine Städtchen Mahone Bay.
Ebenso einen Besuch wert waren Brier Island in der Bay of Fundy samt Whale-Watching-Tour, Cape Breton Highlands mit der atemberaubenden Aussicht des Skyline Trails und der aus dem 18. Jahrhundert rekonstruierten Festungsstadt Louisbourg. Natürlich bietet sich auch (je nach Zeit und Geldbeutel) ein Besuch Torontos, Ottawas, Montreals und/oder Quebecs an. Einen Abstecher in die USA kann man ebenfalls vom etwas außerhalb liegenden Flughafen Halifax Stanfield unternehmen.