25 Jul
Erfahrungsbericht von Johanna T.

California State University Long Beach


Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Informatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2019 bis 06/2019
Heimathochschule: Karlsruhe KIT

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe von Januar bis Ende Mai 2019 an der California State University Long Beach (CSULB) in Südkalifornien ein Auslandssemester absolviert. Für diese Universität habe ich mich entschieden, da sie eine große Anzahl Studierender besitzt und somit ein großer Campus mit vielen Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen, gegeben war. Dort sind aktuell etwa 37.000 Studierende eingeschrieben. Außerdem bot die Informatikfakultät dort eine gute Auswahl an Kursen, auch für Masterstudenten. Letztendlich waren die Studiengebühren dieser Universität im Rahmen, verglichen mit anderen amerikanischen Colleges. Die geografische Lage der Universität war ebenfalls günstig. Mit der Metropole Los Angeles eine halbe Stunde Autofahrt nördlich von Long Beach und dem Strand 10 Autominuten vom Campus entfernt gab es genügend Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten.

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College Contact

College Contact war unglaublich hilfreich bei dem Bewerbungsprozess für die CSULB. Mit unzähligen Fragen konnte ich mich immer wieder an die Organisation wenden. Auch bei Fragen zum Visum wurde mir immer kompetent Auskunft gegeben. Da der Service kostenlos ist, kann ich ihn uneingeschränkt weiterempfehlen!


Uni

Die Vorlesungen unterschieden sich stark von denen in Deutschland. Als angenehm empfand ich die kleineren Kursgrößen. Im kleinsten Kurs gab es nur 15 Studierende, etwa jeweils 30 in den beiden anderen Kursen. Dadurch war der Professor viel leichter erreichbar, auch außerhalb der Vorlesungszeiten. Die Vorlesungen waren sehr viel interaktiver gestaltet (mehr Fragen der Studierenden erlaubt, teilweise Fragen des Professors an die Studierenden), was sehr zum Verständnis des Stoffes beigetragen hat. Ich musste in jedem Kurs auch ein Teamprojekt bearbeiten, was oft sehr zeitaufwändig war, aber auch dabei hilft, die Kommilitonen besser kennen zu lernen. Hausaufgaben sind an der Tagesordnung. In jedem Kurs setzte sich die Endnote aus mehreren (ein bis zwei) Midterms, benoteten Hausaufgaben, einem Projekt und einem Final zusammen. So fand ich die Finals Week viel entspannter als in Deutschland, da die Prüfung oft nur noch 25 bis 30 Prozent ausmachte.


Kurse

Da ich als Graduate Student eingeschrieben war, musste ich nur 9 Units (= 3 Kurse) belegen, durfte aber auch bis zu 12 belegen (, da ich die vollen Studiengebühren bezahlen musste).

Ich hatte die Kurse:

  • CECS 543 Advanced Software Engineering mit Dr. Hofmann
  • CECS 445 Software Design and Architecture mit Hubert Huynh
  • CECS 456 Machine Learning mit Wenlu Zhang

In den 4xx Kursen hatten die Dozenten einen ziemlich starken asiatischen Akzent, an den man sich im Laufe der Zeit aber gewöhnt. Der 456 Kurs hat sich am Anfang sehr schwierig angehört (am Ende haben von anfangs 40 Leuten nur 15 den Kurs tatsächlich belegt), aber trotz anspruchsvoller Inhalte war die Benotung großzügig. Fit in linearer Algebra sollte man jedoch sein, das ist Voraussetzung. Auch in den anderen Kursen fiel es mir leicht, mit einem „A“ abzuschließen. Man hat genauso viel Aufwand wie in Deutschland, aber das Niveau war im Vergleich zu meiner Heimatuni sehr viel niedriger.

Anders als vorher angekündigt, war es jedoch leichter in Graduate Kurse (5xx und 6xx Kurse) zu kommen als in 4xx Kurse. Die 4xx Kurse waren oft sehr voll, während in den 5xx Kursen Plätze frei waren. Nach meinen Prerequisites (Kursvoraussetzungen) wurde nie wirklich gefragt. Am Anfang wurde mir gesagt, dass es schwierig sein kann, in Graduate Level Kurse reinzukommen, dem ist aber nicht so (zumindest in Computer Science).

Ich habe daneben zum Spaß noch einen Fortgeschrittenen-Volleyballkurs (1 Unit) belegt, da ich vorher in Deutschland auch schon mehrere Jahre gespielt habe und man dort gut neue Leute kennen lernen konnte.


Wohnen

Ich habe über eine Facebook Gruppe einen Platz in einem Apartment in Park Avenue bekommen. Ich wohnte dort mit fünf amerikanischen Studentinnen zusammen, deren sechste Mitbewohnerin in der Zeit, in der ich dort war, ein Auslandssemester in Thailand verbrachte. Praktisch für mich, so musste ich keine Möbel, Küchenausrüstung, etc. kaufen. Ich habe mir den Masterbedroom mit begehbarem Kleiderschrank und anschließendem Badezimmer geteilt und 520 Dollar bezahlt (+ Utilities). Mit meinen Mitbewohnern habe ich mich ganz gut verstanden, wir haben aber nie sonderlich viel zusammen unternommen, da alle sehr beschäftigt waren. Zu unserem Apartmentkomplex gehörte ein Pool und ein kostenloser Shuttlebus, der alle 15 Minuten fährt (Mo-Do) und praktisch direkt vor der Haustür hält. Ich war mit meiner Unterkunft sehr zufrieden.


Reisen

Nahe gelegene Reiseziele gibt es viele: wir waren oft in LA, in Huntington Beach oder einfach in Long Beach in der Stadt und am Strand. Es lohnt sich auch, nach Santa Barbara zu fahren oder einen Wochenendausflug nach San Francisco zu unternehmen. Ein weiteres Highlight war für mich auch ein Tagesausflug zum Joshua Tree National Park. Auch Sequoia/Yosemite National Park sollte man nicht auslassen. Nach Las Vegas fahren günstige Fernbusse für etwa 30 Dollar bis 40 Dollar pro Ticket, falls man kein Auto hat. Wir haben es bevorzugt, regelmäßig ein Auto zu mieten statt eines zu kaufen, da man es unter der Woche in Long Beach wirklich nicht braucht. Im Spring Break habe ich eine Rundreise nach Las Vegas/Bryce National Park/Zion National Park/Antelope Canyon/Horseshoe Bend/Grand Canyon unternommen, auf der ich unglaublich viel gesehen habe. Auch Valley of Fire, Death Valley und Red Rock Canyon (alles von Las Vegas aus) ist sehr zu empfehlen!

Ein weiteres Must-Do ist eine Surfstunde in Huntington Beach zu nehmen. Leider recht teuer (80 Dollar für eine Gruppenstunde), aber gerade als kompletter Anfänger empfehlenswert, um am Anfang die Grundlagen zu lernen.


Campus

Der Campus ist riesig und wunderschön! Wir waren oft bowlen oder Billiard spielen in der University Student Union oder haben dort im Kino einen Film geschaut. Weitere Highlights sind die regelmäßigen Sportveranstaltungen in der Pyramide, bei der immer eine tolle Stimmung herrscht. Regelmäßig besuchen sollte man außerdem das kostenlose Fitnessstudio mit unzähligen Geräten, einem Track, Kletterwand, Squash-Hallen und sehr vielen Basketball-, Volleyball- und Fußballfeldern (je nach Wochentag).

Ich habe außerdem an einer uniinternen Volleyballliga („Intramural sports“) teilgenommen, was viel Spaß gemacht hat. Außerdem kann man im Fitnesscenter über das „Rock and Outdoor“ Center verschiedene Wanderungen und Campingausflüge gegen eine kleine Gebühr buchen. Dort habe ich gleichzeitig coole Leute und die Natur im LA County kennengelernt.


Fazit

Das Auslandssemester war definitiv die beste Zeit in meinem bisherigen Studium und ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Ich habe noch nie so viel in so kurzer Zeit erlebt und gesehen. Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, dann macht auf jeden Fall ein Auslandssemester an der CSULB!