23 Okt
Erfahrungsbericht von Jessika S.

Griffith University - Gold Coast


Stadt: Gold Coast
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 06/2015
Heimathochschule: Koblenz FH

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aller Anfang ist schwer (6-8 Monate vorher)

Die erste Frage, die sich mir gestellt hat, war: „In welches Land möchte ich gehen?“ Daraufhin habe ich mich mit Freunden unterhalten, die bereits im Ausland waren, mir Informationen aus dem Internet geholt, Vorträge an der HS angehört und vor allem auf meinen eigenen Instinkt und mein Herz gehört. Parallel dazu habe ich mir die Partnerunis unserer HS angeschaut und realisiert, dass diese meinen Vorstellungen nicht entsprechen. Ich wollte nicht nur einfach irgendwo studieren, sondern habe mir auch Gedanken gemacht, was ich von dem Land habe. Ein Semester ist eine lange Zeit. Deswegen habe ich mich letzten Endes entschieden, Australien zu entdecken. Denn wer weiß, wann man noch einmal die Möglichkeit hat, für so eine lange Zeit dorthin zu fliegen. Hat der Arbeitsalltag erst einmal begonnen, ist es schwer, für mehrere Wochen Urlaub zu bekommen. Natürlich ist die Auswahl auch eine Frage der Finanzierungsmöglichkeiten. Ich war mir jedoch sicher, dass mit Hilfe von BAföG und eines Bildungskredites dieser Traum möglich sein wird. Das ist jedoch eine persönliche Sache, die jeder für sich entscheiden muss. Sobald die Entscheidung über den Ort gefallen war, habe ich mich über die Webseite von „College Contact“ über bestehende Partneruniversitäten informiert. College Contact hat zuvor einen Vortrag an unserer FH gehalten und kannte sich sehr gut mit Australien aus. Bei der Auswahl der Uni habe ich vor allem auf das Fächerangebot geachtet, schließlich möchte jeder Student von seinem Auslandssemester gute Erfahrungen mitbringen und vor allem nicht gelangweilt in den Vorlesungen sitzen. Da ich Marketing und International Business studiere, haben mich Fächer rund ums Marketing interessiert. Die Griffith University an der Gold Coast hat mich dabei mit ihrer Vielfalt an interessanten Fächern und auch ihrer Lage am meisten überzeugt. Nachdem ich mich entschieden habe, setze ich mich mit College Contact in Verbindung. Ich habe kurz darauf alle wichtigen Informationen und Formulare erhalten und konnte nun mit den Vorbereitungen beginnen. Wichtig ist trotz der bereits getroffenen Auswahl, immer noch eine zweite Universität im Auge zu haben, falls es unerwartete Probleme mit der Aufnahme geben sollte. Diese kann auch in einem anderen Land liegen, was einen interessiert.

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Vorbereitungen (6 Monate vorher)

Wichtig ist nun, dass man sich eine To-do Liste erstellt, mit jeweils zugeordnetem Zeitrahmen. Diese wird bei einem Freemover recht lang. Begonnen habe ich mit dem wichtigsten und was am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Das ist bei denjenigen, die BAföG beziehen der Antrag auf Auslands-BAföG. Man sollte ruhig 6 Monate im Voraus damit beginnen, da der Papierkram doch länger dauert, als man sich wünscht. Die erforderlichen Formulare findet ihr auf der Webseite des entsprechenden verantwortlichen Amtes. Für jedes Land oder Ländergruppen gibt es ein anderes verantwortliches Amt. Für Australien lag dieses in Marburg. Nachdem ihr alle Formulare ausgefüllt habt, sendet diese einfach per Post nach Marburg. Dann heißt es erst mal warten. Meistens werden nach ein paar Wochen noch fehlende Dokumente nachverlangt. In der Zwischenzeit kann man sich bereits mit anderen Vorbereitungen beschäftigen. Zunächst sollte man sich die Anmeldeformulare der Auslandsuni besorgen und parallel das Auslandssemester an der Heimatuni anmelden. Erst mit der Bestätigung der eigenen Uni/FH könnt ihr auch rechtmäßig ein Auslandssemester machen (Anmerkung der Redaktion: Dies ist abhängig von der Heimathochschule, nicht jede Hochschule macht derartige Vorgaben.) Die Anmeldedokumente für die Griffith University habe ich direkt von College Contact bekommen. Als Freemover kann ich nur sehr empfehlen, mit einer Agentur zusammen zu arbeiten. College Contact wird von den Universitäten bezahlt, die sie vermitteln und ist somit kostenfrei für Studenten. Die Anmeldung ist kein großer Akt. Freemover bezahlen ihr Semester selbst und werden daher meistens ohne Probleme akzeptiert.

Danach geht es an die Kurswahl. Dies gestaltete sich an der Griffith recht interessant. Es gibt hier ein wirklich großes Angebot und alles klingt erst einmal interessant. Hier müsst ihr nun abwägen, was für euch das Hilfreichste ist und was ihr später einmal machen wollt. Wählt vor allem Kurse, die nicht typisch für einen normalen Studiengang sind, damit ihr bei Bewerbungen etwas rausstechen könnt. Ich kann nun z.B. eine Website grob gestalten, weil ich mich unter anderem für „Introduction to Webdesign“ entschieden habe. Im Marketing muss man zwar eher selten Webseiten gestalten, aber ich habe nun Hintergrundwissen, was das Zeitmanagement angeht und den Arbeitsaufwand. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn man eine Webseite an ein externes Unternehmen in Auftrag gibt. Wichtig ist aber auch das Prüfungsverfahren der jeweiligen Fächer. Wir sind es meistens nur gewohnt, am Ende jedes Semesters eine Klausur zu schreiben und damit hatte sich das Semester erledigt. Nicht gerade der größte Aufwand. An den ausländischen Universitäten sieht das jedoch oft anders aus. Drei bis fünf kleinere bis größere Prüfungen sind hier normal. Auf der einen Seite ist das natürlich viel mehr Arbeit, da man für vier Fächer immer etwas zu tun hat, aber man muss sich auch bewusst sein, das es zum größeren Teil eher positiv für uns ist, da wir uns nun mal im Ausland befinden und nicht mit dem Klausursystem vertraut sind. Viele, die nur eine Endklausur im Ausland schreiben, fallen durch das Semester, weil diese nicht gut gelaufen ist. Hat man jedoch drei Prüfungen, kann ruhig eine auch mal etwas schlechter ausfallen. Schaut euch also gut das Prüfungssystem an und achtet darauf, dass ihr mindestens drei im Semester zu leisten habt. Ich als Marketingstudent habe mich für die Kurse „Introduction to Webdesign“, „Consumer Psychology“, „Introduction to Event Management“ und „Digital & Social Media Marketing“ entschieden und kann auch alle mit gutem Gewissen empfehlen. Natürlich waren manche Fächer besser oder schlechter, aber das lag alleine an den Professoren. Die meisten sind jedoch sehr bedacht, die Studenten mit dem besten Ergebnis durch das Studium zu bringen, was ich der Griffith sehr anrechnen muss. Die Projekte waren aber in allen Kursen super spannend. Nachdem ihr eure Kurse gewählt habt, tragt ihr diese in euer Learning Agreement ein und klärt diese in einem kurzen Gespräch mit dem verantwortlichen Professor an der FH ab. In der Regel kommt es hier zu wenigen Problemen mit der Übereinstimmung. Ich hatte nur einen Kurs, der nicht anerkannt wurde, da er zu einfach und eigentlich schon in unserem Studiengang enthalten war. Solltet ihr anfangs der Kurse merken, dass ihr einen doch nicht so toll findet, gibt es dafür ein extra Dokument das schließlich einfach per E-Mail an den verantwortlichen Professor gesendet und kurz abgesegnet wird. Alles also kein Problem. Nun habt ihr den größten Teil der Vorbereitung schon erledigt und müsst auf die Zusage der Griffith warten. Dies beinhaltet die Kursanerkennung und die Aufnahmebestätigung. Diese braucht ihr dann auch für euren BAföG-Antrag. Wenn ihr schon alles an das BAföG Amt geschickt habt, könnt ihr die fehlenden Dokumente einfach nachreichen. Mit der Annahme an der Griffith kommt nun der unschöne Teil – die Kosten. Ich musste rund 5800 Euro Studiengebühren überweisen. Den Reisepass beantragen, den Flug buchen und das Visum beantragen. Da ich aus anderen Erfahrungsberichten wusste, wie viel Kosten ungefähr auf mich zukommen, habe ich neben dem BAföG einen Bildungskredit bei der KFW beantragt. Die KFW gibt Studenten einen sehr guten Kredit zu sehr geringen Zinsen. Diese liegen bei ca. 1,09 %. In ungefähr 4-6 Wochen hatte ich die Zusage für den Kredit und schon wurde mir das Geld auf mein Konto überwiesen. Mein Kredit belief sich auf rund 7000 Euro. Das ist eine Menge Geld, aber heutzutage schon fast normal. Da wir ja das Glück haben, hier keine Studiengebühren zu zahlen, finde ich das durchaus akzeptabel. Andere Studenten haben schon durch ihr Heimatstudium solch hohe Schulden.

Mit der Beantragung des Visums wartet auch lieber nicht zu lange, da es schon vorkam, dass es aus irgendwelchen blöden Gründen zur Verspätung kam. Lieber auf Nummer sicher gehen. Zudem habe ich mich bei dem Visum nicht für das Studentenvisum entschieden, sondern habe das Work & Travel Visum genommen, da es günstiger ist und es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich noch einmal 1 Jahr Zeit haben werde nach Australien zu gehen. Das Visum hat mich somit 280 Euro gekostet. Da man bei der Semesteranmeldung für die Griffith jedoch davon ausgeht, dass man mit dem Studentenvisum kommt und somit auch zusätzlich über das „Health Care“ Paket an der Griffith abgesichert wird, musste ich zusätzlich vor Ort das Geld für die Versicherung zurück beantragen. Wieder etwas Papierkram, aber es hat alles funktioniert. Für den Flug empfehle ich ein Reisebüro das mit „STA Travel“ zusammen arbeitet, oder STA selbst. Dort gibt es etwas günstigere Flüge mit sehr flexiblen Angeboten. So kann man z.B. den Flug gegen eine geringe Gebühr umbuchen. Es ist keine Seltenheit, dass Studenten am Ende des Semesters den Aufenthalt verlängern wollen oder noch über ein anderes Land zurück fliegen möchten. In Koblenz kann ich das Reisebüro „Auf und Davon“ empfehlen. Die sind super nett und nehmen sich alle Zeit, den besten und günstigsten Flug zu finden. Für meinen Flug mit Emirates habe ich 1370 Euro bezahlt, was daran lag, dass unser Rückflug über Dubai ging und in der Hauptsaison lag.

Da ich noch keine Kreditkarte hatte, habe ich mich entschieden, eine bei der DKB abzuschließen. Die ist für Australien sehr bekannt, da man dort keine hohen Gebühren zahlt. Andere Studenten haben sich ein Konto bei einer Bank in Australien angelegt und so das Geld immer online überwiesen oder von den Eltern überweisen lassen.

Zu guter Letzt habe ich noch eine Auslandsversicherung mit top Konditionen bei der „Hanse Merkur“ abgeschlossen und dafür nochmal 320 Euro für die komplette Zeit bezahlt. Mit inbegriffen waren eine Krankenversicherung und Notfallversicherung mit Reisehaftpflicht und Unfallversicherung. Da solltet ihr echt nicht sparen, denn wenn was passiert, stehen eure Eltern echt schlecht da. Gerade auch einfache Sachen wie kleine Unfälle mit Zahnschäden gehen im Ausland in die Tausende. Auch ein Arztbesuch kostet schon alleine 65 Dollar nur für die Aufnahme. Den Betrag zahlt man bei jedem Arztbesuch aufs Neue, plus die Kosten für die Medikamente. Neben dem Abschließen einer Versicherung muss man sich natürlich auch darum kümmern, dass alle Impfungen noch aktuell sind. Da in Australien keine großen Krankheitsgefahren herrschen, gegen die man sich Impfen kann, sollte man einfach das normale Paket auffrischen. Der Hausarzt weiß da aber Bescheid. Ich habe zwei Impfungen machen müssen und dafür nochmal 60 Euro gezahlt.

Jetzt ist es schon fast soweit. Ich habe mich entschieden, nicht in einem Studentenheim zu wohnen, da diese doch recht ab vom Schuss sind. Deswegen habe ich mir von Deutschland ein Bett in einem Hostel in Surfers Paradise gemietet. Eine Woche sollte reichen. Um eine richtige Unterkunft kümmert man sich am besten vor Ort. Surfers Paradise ist bei Studenten der beliebteste Ort, da hier immer etwas los ist. Nun geht es ans Packen. Ich hatte 30 kg Gepäck gebucht. Da es in Australien an der Gold Coast auch im Winter recht warm ist, habe ich bis auf eine lange Hose und 2 Shirts mit langen Armen nur Sommerklamotten eingepackt. Wer gerne shoppen geht und etwas Geld über hat, ist in Surfers Paradise sehr gut bedient. Ich habe ständig neue Klamotten für wenig Geld mit recht guter Qualität gekauft. Beim Packen sollte definitiv nicht an Medikamenten und Kosmetik gespart werden. So könnt ihr schon einmal gut Geld sparen. Nehmt auch alle relevanten Dokumente für die Uni nochmal als Kopie mit, auch wenn ihr sie eigentlich schon der Griffith zugesendet habt oder habt sie auf dem Notebook/Stick dabei, falls es irgendwo Probleme gibt und ihr alles nachweisen könnt.


Angekommen in Australien

Nach einem langen Flug bin ich mit einer Mitstudentin in Brisbane, Queensland, 1,5 Wochen vor Semesterbeginn gelandet. Der Flug hat insgesamt rund 21 Std. gedauert. Dazu kommen noch einige Std. Aufenthalt in Dubai/Bangkok oder Singapur. Für den Transfer vom Flughafen nach Surfers Paradise konnte man über die Griffith einen kostenlosen Transfer buchen. Im Hostel angekommen, braucht man erst mal eine Woche, sich daran zu gewöhnen, jetzt so weit weg zu sein. Wir hatten leider noch das Pech, mit einem 4 Tage langen Regen und Wirbelsturm an der Küste begrüßt zu werden. Da wir aber in der Woche eine Unterkunft suchen mussten, gestaltete sich das ganze etwas schwer. Um eine geeignete Unterkunft zu finden, empfehlen sich Webseiten wie „gumtree.com“, oder „flatmates.com.au“. Zudem sollte man sich in einem „Seven Eleven“-Shop eine „Visitor Card“ und später an der Uni eine „Consession Card“ für die Bahn holen. Pro Weg zur Uni zahlt man ohne diese Karte über 5 Dollar. Mit der Karte sind es noch 2,95 Dollar.


Studium

Das Studium beginnt mit einer „Orientation Week“ und bietet den Studenten einen ersten Einblick in die Uni, Kennenlernspiele und und und. Das ganze Programm ist keine Pflicht, mit Ausnahme des ersten Tages. Am ersten Tag wird man über wichtige Dinge informiert und sollte diese auf keinen Fall verpassen. Dann beginnen die Vorlesungen. Jeder Kurs hat eine Vorlesung und einen Seminar/Workshop-Termin pro Woche. In den Seminaren ist man in kleine Gruppen unterteilt, in denen auch später die Projekte stattfinden. Im Prinzip wird dort nochmal der Inhalt der Vorlesung aufgerufen und nochmal genauer durchgearbeitet oder angewandt. Ich habe locker 2 Wochen gebraucht, bis ich auf dem Gelände ohne Probleme zurechtkam. Das Gelände ist sehr ordentlich, gepflegt und bietet tolle Sitz- und Essensmöglichkeiten. Gerade in Sachen Cafés und Restaurants bietet die Griffith einige Möglichkeiten. Zu den Vorlesungen/Seminaren selbst muss ich die Griffith sehr loben. Die Professoren sind sehr hilfsbereit, freundlich und kontaktfreudig. Fast schon wie Freunde. Man hat uns immer Hilfe angeboten und uns schon praktisch dazu geleitet, jede mögliche Hilfe zu nutzen. Generell haben Studenten und Professoren ein sehr inniges Verhältnis verglichen zu Deutschland. Mir hat das sehr gut gefallen. Wer diese Kontaktmöglichkeiten nutzt, hat definitiv gute Chancen einen guten Abschluss zu machen.


Freizeit

Je nachdem, was der Stundenplan zulässt, hat man zwischen 3-5 Tage pro Woche keine Vorlesungen und dementsprechend die beste Zeit, die Umgebung zu entdecken. Ich hatte leider das Pech, immer zu den Tagen, an denen meine Mitstudenten weg gefahren sind, eine Prüfung, Präsentation oder wichtige Vorlesung zu haben. Je nachdem, wie viel Wert man auf seine Anwesenheit in den Kursen legt, kann man zumindest ab und zu mal die Gold Coast entdecken. Alles, was man dafür braucht, ist ein Auto oder eine Busverbindung zu den nahegelegenen Stränden. Zu empfehlen ist definitiv Byron Bay. Ein kleines, schönes „Surfer- Örtchen“ 45 Minuten südlich von Surfers Paradise. Ein Auto ist hier leider nötig, aber es lohnt sich. Das kleine historische „Hippi-Dörfchen“ hat seinen ganz eigenen Charme und spricht damit sehr viele Surfer an. Wer gerne mal die andere Seite Australiens sehen möchte, ist im „Tamborine Mountain“ oder „Springbrook Nationalpark“ richtig. Statt Strand gibt es hier ganz viel Grün und Wasserfälle. Generell gibt es viele wunderschöne Nationalparks in Australien, von denen man sich einige anschauen sollte. Die meisten sind kostenfrei und einfach wunderschön.

Aber auch in Surfers Paradise selbst kann man etwas sehen. Ein „Must-Do“ ist das Q1. Die Aussicht von dem höchsten Gebäude in der Gegend ist ein toller Schnappschuss und auch ein Buffet am frühen Morgen mit der Aussicht auf die Stadt und das Meer haben es in sich. Etwas außerhalb von Surfers Paradise liegen der Movie-Park und der Water-Park. Wer auf Spiel und Spaß steht, wird hier richtig sein. Ich konnte mich leider nicht so recht motivieren, was mitunter an den hohen Preisen liegt.

Wer gerne mit Freunden essen geht, wird merken das Australien nicht gerade günstig ist, aber wer die Augen auf hält, wird viele Schätze finden. Wir haben, wenn auch erst gegen Ende, das Burger-Restaurant am Q1 entdeckt. Hier gibt es jeden Donnerstag Burger für 10 Dollar. Der Geschmack ist fabelhaft. Es war der beste Burger, den ich je gegessen habe. Auch sehr bekannt ist das Pub bei der Cavil Ave Station. Hier gibt es sonntags und montags Steak für 2 Dollar. Generell bieten viele Pubs/Restaurants ein gutes 8-10 Dollar Mittagsmenü an. Wer 4-5 Tage Zeit hat, sollte sich einen Flug nach Sydney und Melbourne bei „tigarair“ buchen. Die Preise sind echt günstig und es lohnt sich definitiv. Auch „Groupon“ bietet einige tolle Ausflüge wie Whalewatching oder Cruise-Touren mit Brunch oder Frühstück zu vergünstigten Preisen.

Wer gerne feiern geht, ist in Surfers Paradise mehr als bedient. Hier kann man von Montag bis Sonntag immer irgendwo feiern gehen. Als Geheimtipp kann ich das „Stingray“ empfehlen. Hier ist es etwas gehobener als in den typischen Clubs in der Innenstadt. Die Bar liegt nur eine Station (Cypress) weiter raus und befindet sich in einem Hotel. Wer auf richtig gute DJs steht, geht nach Brisbane, z.B. in den Club „The Met“. Hier kommen auch oft sehr bekannt DJs vorbei. Eine Klasse besser als Surfers Paradise, aber nicht so weit weg wie Brisbane, ist Broadbeach. Hier bezahlt man zwar mehr Eintritt, aber das Alter ist etwas höher und die DJs sind auch sehr gut.


Reisen nach dem Semester

Nach meinem Semester hatte ich noch 5 Wochen bis zu meinem Rückflug. Ich hatte mich schon in Deutschland entschieden, davon 3 Wochen in Australien zu verbringen und mit einem „Campervan“ die Ostküste hoch zu reisen, 2 Wochen nach Bali zu gehen und 3 Tage in Dubai zu verbringen. So hatte ich von allem etwas gesehen. Im Nachhinein würde ich definitiv mehr Zeit in Australien verbringen, da wir doch recht schnell von A nach B sind und somit immer etwas im Stress waren. Da wir an einigen Orten schon vorab Trips gebucht hatten, konnten wir somit auch nicht sagen wir bleiben hier oder dort etwas länger. Ich habe mich schon 3 Monate vor Reisebeginn mit „Peter Pans“ zusammengesetzt und alles geplant und gebucht. „Peter Pans“ ist ein sehr verbreitetes Reisebüro für Backpacker und eigentlich überall zu finden. Für das Auto mit Versicherung, alle Trips und Unterkünfte, wo es nötig war, hatten wir ca. 2000 Euro pro Person bezahlt. Das ist eine Menge Geld. Da ich mit meinem Partner gereist bin, haben wir natürlich etwas mehr auf Privatsphäre geachtet und bei manchen Trips die etwas teurere Variante gewählt. Bei anderen war es also durchaus günstiger. Man sollte sich vorab schlau machen, welche Orte man am attraktivsten findet, wo man länger und wo man kürzer verweilen möchte. Zudem sollte man sich über die angebotenen Touren schlau machen und Preise vergleichen. Mir sind vor allem Airlie Beach, Port Dougles, Sydney, Cairns und Fraser Island in bester Erinnerung geblieben. Unseren Campervan haben wir über „Spaceship“ gebucht. Der ist recht kompakt, aber für 2 Personen ein echt gemütlicher Wagen.


Kosten

Für das gesamte Semester habe ich rund 12000 Euro ausgegeben. Solltet ihr danach noch eine Reise entlang der Ostküste anhängen, kommen nochmal um die 2000-3000 Euro dazu. Das kommt natürlich ganz darauf an, wie lange ihr reist, wie viele Personen ihr seid, durch die ihr das Geld für Sprit und das Auto teilen könnt, welche Touren ihr macht und wie gut euer Lebensstandard ist.

Ich habe während dem Semester versucht, beim Lebensmitteleinkauf zu sparen. Als Tipp kann ich Erdnussbutter, Saisonobst, Haferflocken, Tunfisch, Eier… empfehlen. Aus diesen Produkten könnt ihr euch einfach Pancakes, selbst gemachte Hafercookies, Omelett… machen. Man muss einfach die Augen offen halten. Nach einiger Zeit weiß man, wo man zu suchen hat. „Coles“ ist zwar manchmal günstiger, aber hat generell am Abend nicht so viele reduzierte Artikel. Gerade bei „Woolworth“ findet ihr ab 18 Uhr viele reduzierte frische Waren wie Fleisch und Milchprodukte, aber auch bei Obst und Gemüse.


Fazit

Ich kann die Griffith University und vor allem Australien für 6 Monate nur empfehlen. Nutzt die Zeit, die ihr jetzt habt, um an die Orte zu kommen, die am weitesten entfernt sind. Australien ist ein wunderschönes Land. Gerade die unterschiedlichen Zonen machen es beim Reisen so interessant. Die Mentalität ist sehr locker und Professoren geben sich alle Mühe mit ihren Studenten. Auch das Campusleben ist locker und man versucht, gerade den internationalen Studenten mit Mentoren auf dem Campus in den ersten Wochen auszuhelfen. Ich habe sowohl das Studentenleben als auch meine Zeit danach mehr als genossen und würde jederzeit wieder zurück fliegen. Dazu habt ihr auch die Möglichkeit in der Semesterbreak oder im Anschluss noch nach Neuseeland oder auf die Fijis zu fliegen. Man hat so viele Möglichkeiten, die Ferne zu entdecken. Wenn ihr euch wie ich das Work & Travel Visum holt, könnt ihr einfach noch 6 Monate dran hängen und euch irgendwo Arbeit suchen. Es lohnt sich!