1 Apr
Erfahrungsbericht von Georgine S.

University of Technology Sydney


Stadt: Sydney
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: BWL, Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2019 bis 11/2019
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die University of Technology Sydney (UTS) grenzt an Chinatown an und ist mitten in der Stadt. Der UTS Campus mit über einem Dutzend Gebäuden ist gut gelegen und vieles ist in Gehdistanz erreichbar. Mit über 45.000 Studenten und vielen verschiedenen Studienrichtungen (Design, Architektur, Sport etc.). Ein Nachteil der Universität ist die Distanz zu den Stränden (Bondi, Maroubra, Coogee), welche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stunde entfernt sind.

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UTS Housing

Die Studentenwohnheime (unbedingt ins Yura, das größte und dementsprechend auch am meisten los) sind mitten auf dem Campus, dazu bekommt man ein komplementäres Gym-Abo. (Achtung, manche sind auch etwas weiter weg). Für eine 6er-WG (im größten Wohnheim Yura Mudang) zahlt man 310AUD pro Woche. Die Studentenwohnungen sind klein (speziell die Betten) und glänzen nicht, in Anbetracht des Preises, mit großen Annehmlichkeiten. Zudem muss die Wohnung für sechs Monate gemietet werden, obwohl das Semester nur insgesamt 14 Wochen dauert. Es besteht jedoch die Möglichkeit, falls du jemanden findest, deinen Vertrag weiterzugeben. Der große Vorteil an den Wohnheimen ist jedoch die Nähe zu den anderen Kommilitonen, von denen die meisten auch Austauschstudenten sind. So ist es viel einfacher, Freunde zu finden und in den Gemeinschaftsräumen Billard und Tischtennis zu spielen oder am Abend im Kinoraum oder der großzügigen Dachterrasse den Tag ausklingen (oder die Nacht einläuten) zu lassen.

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass eine 6er-Wohnung die beste Variante ist, da man so bereits mit anderen in Kontakt kommt und einfach neue Leute kennenlernt.


Wohnen außerhalb des Housings

Die zweite Variante wäre, sich eigenständig in der Stadt eine Wohnung (z.B Airbnb) zu suchen, hier kann man sich viel Geld sparen, einerseits aufgrund der hohen Preise des UTS Housings und andererseits dadurch, dass man nicht die vollen sechs Monate zahlen muss, falls man sie nicht braucht. Will man mehr vom Strand haben (zum Beispiel zum Surfen) bietet diese Option viel mehr Flexibilität. Der Nachteil hier ist logischerweise die Distanz zur Universität und die Schwierigkeit, sich sozial im Universitätsgeschehen zu integrieren.


Sydney und Australien

Mit knapp fünf Millionen Einwohnern ist Sydney bei Weitem die größte Stadt Australiens. Die Fülle an Stränden und Freizeitaktivitäten (speziell im Sommer) machen die Stadt sehr attraktiv und lebenswert. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Stadt gut zu erkunden und bietet ein diverses Angebot an Bars, Clubs und speziell Restaurants! Abseits der Stadt befinden sich die Blue Mountains, als UNESCO Welterbe ein Must-See, wenn man einen freien Tag findet.

Dank der relativ guten Work-Life-Balance findet man genügend Zeit, um die unzähligen Orte Australiens bereisen zu können; beliebte Ziele sind hier Melbourne, Perth, Great Ocean Road, Kangaroo Island, Magnetic Island, Cairns und in den Ferien auch fernere Reiseziele wie Fidschi (empfehlenswert für den Semesterbreak) oder Tasmanien. Hier ist Planung wichtig, da das Semester wie im Flug vorübergeht und die Vielfalt an Optionen riesig ist.

Australien ist im Vergleich zur Schweiz nicht viel billiger, was man speziell beim Reisen und den Alkoholpreisen zu spüren bekommt. Dennoch gibt es genug Möglichkeiten, wie man auch ohne großes Budget Ferien machen kann, mit diversen „Backpack-Travel-Agencies“.


UTS Kurse

  • 21510 Introduction to Strategy (7.5 ECTS) – empfehlenswert

Prüfungsleistung: Gruppenarbeit (15% paper 15% presentation), Wissenschaftliche Hausarbeit (30%), Final Exam (40%)

Dies war der mühsamste Kurs, zum einen, weil es in den Tutorials Anwesenheitspflicht gab und zum anderen weil die Lecture immer sehr einfältig und langweilig war. Es empfiehlt sich jedoch trotzdem, beides zu besuchen, da der Professor bei allen wichtigen Folien sagt, dass sie zu 100% prüfungsrelevant sind. Ansonsten solltest du dir für die Gruppenarbeit eine gute Gruppe suchen. Die Abschlussprüfung ist eine rein auswendig-lern Prüfung, weshalb es sich für den Zusammenhang empfiehlt, das Buch zu lesen.

Prüfungsleistung: Online Quiz (30%), Gruppenarbeit (20%), Final Exam (50%)

Der beste Kurs des Semesters. Hat mir unglaublich Spaß gemacht, dem Professor zuzuhören und in die Vorlesungen zu gehen. Ich hatte Linda Styles in den Tutorials, auch sehr empfehlenswert. Ansonsten auch hier gute Gruppe für die Arbeit finden, um die online Ouizzes gemeinsam zu lösen.

  • 23568 Intermediate Macroeconomics (7.5 ECTS) – empfehlenswert

Prüfungsleistung: Online Quiz (40%), Final Exam (60%)

Dieses Fach war mit Abstand das schwierigste, welches ich an der UTS absolviert habe. Wiederum musste ich vier Online-Quizze während dem Semester lösen. Die Quizzes waren sehr anspruchsvoll und man hatte 80 Minuten dafür Zeit. Auch hier lohnt es sich, eine Gruppe mit anderen Kommilitoninnen (vorzugsweise HSGler/innen) zu bilden. Das Final Exam war schwierig, aber machbar, falls man sich gut vorbereitet. Auch hier waren die (anspruchsvollen) Tutorien schwieriger als die eigentliche Prüfung. Mit ordentlichem Aufwand sind ein „Destinction“ beziehungsweise „High Destinction“ gut erreichbar. Als Tutor ist Mr. Wang sehr zu empfehlen, mit seiner lockeren Art hat er uns den Stoff verständlich und kompetent beigebracht.


Wer glaubt, nur durch das Betreten des Vorlesungssaales schon mit dem besten Schnitt nachhause zurückzukehren, wird über den Aufwand speziell während des Semesters überrascht sein. Der dezentralere Aufbau der Leistungen führt dazu, dass man sich konstant um Deadlines und Quizzes kümmern muss. Der große Unterschied zu meiner Universität war, dass man mit einem (einigermaßen) disziplinierten Aufwand auch sehr gute Noten (Distinction bis High Distinction) holen kann. Auch die Lernphase, wobei circa die Hälfte der Notenleistung bereits abgelegt wurde, kann dann gemütlicher angegangen werden.

Keine Sorge, gibt man sich Mühe und plant entsprechend, kann man sowohl mit guten Noten als auch tonnenweise Ferien-Erinnerungen nachhause zurück zu kehren!


Fazit

Ich würde jedem ein Austauschsemester empfehlen, denn man lernt enorm viel Neues dazu, erweitert seinen Horizont und schließt viele neue Freundschaften. Australien und Sydney im speziellen ist die perfekte Wahl, weil es alles zu bieten hat und trotz der großen Distanz nach Hause ist Sydney sehr westlich geprägt, was den Kulturschock doch sehr dämpft. Dank der guten Aufteilung der universitären Leistungen (gut die Hälfte der Note wird während dem Semester durch Online-Quizzes, Präsentationen und Arbeiten abgelegt) kann man seinen Austausch mit vielen Reisen ins In- und Ausland zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Der beste Tipp, den man neuen Austauschstudenten geben kann, ist, so früh wie möglich mit Reisen, Sightseeing und extra-curricularen Aktivitäten zu beginnen, denn der Austausch vergeht wie im Flug und die Gefahr in einen langweiligen Uni-Rhythmus zu rutschen ist auch hier groß oder sogar umso größer. Zusätzlich würde ich auch empfehlen, den Rückflug noch nicht fix zu buchen, denn umbuchen ist teuer und jeder will am Schluss noch länger bleiben ;)