25 Sep
Erfahrungsbericht von Cynthia B.

University of California, Davis


Stadt: Davis
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2013 bis 06/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo,

ich studiere den Master Energie- und Umweltmanagement, ein dreisemestriger wirtschaftsingenieurwissenschaftlicher Studiengang, an meiner Heimatuniversität in Deutschland. Im Anschluss an die beiden Vorlesungssemester und vor meiner Masterthesis wollte ich die Chance nutzen, um noch einmal Auslandserfahrungen zu sammeln und speziell auch mein Englisch zu verbessern.

Wahl der Uni & Bewerbung

Am Anfang meiner Suche war ich mir noch nicht schlüssig, in welches Land es gehen sollte. Lediglich sollte es ein englischsprachiges Land sein. Jedoch merkte ich schnell, dass die Semesterzeiten meine Auswahl stark einschränken würden, da ich das Wintersemester noch in Deutschland komplett absolvieren wollte, um alle Pflichtveranstaltungen schon komplett abgeschlossen zu haben. In den europäischen Ländern und vielen anderen allerdings starteten die Vorlesungen zumeist schon im Februar oder frühen März. Von Kommilitonen erfuhr ich dann von College Contact, auf dessen Homepage ich auf die Quarterstruktur der US-amerikanischen Unis aufmerksam wurde. Das Jahr ist demnach aufgeteilt in drei Quarter und zwei Summer Sessions. Das Spring Quarter begann Ende März und passte daher super in meinen Zeitplan.

Nach weiterem Stöbern hatte ich schließlich die UCSB und UCD in die engere Auswahl genommen. Ein Gespräch mit meinem betreuenden Professor über die bessere Eignung der Unis für mein Fachgebiet führte zur Entscheidung für die UC Davis. Der Bewerbungsprozess gestaltete sich als etwas kompliziert, weil die Universität gerade die Kooperation mit College Contact neu verhandelte und das bisherige und bewährte Programm für mich nicht mehr zur Verfügung stand. Nichtsdestotrotz setzte sich das Team von College Contact sehr engagiert dafür ein, dass ich das Auslandssemester auch dort absolvieren konnte, wofür ich immer noch sehr dankbar bin.

Ich durfte so an dem Global Study Program an der Uni teilnehmen, was bedeutete, dass ich direkt an der Uni immatrikuliert war und nicht an der UC Davis Extension. Im Endeffekt denke ich, dass dies für mich nur von Vorteil war, da ich keine Sprachtests und Sprachkurse belegen musste und somit frei aus dem Kurskatalog wählen konnte.

Meine Bewerbung für das Spring Quarter habe ich Ende September abgeschickt und meine Zusage bekam ich im Januar (es dauerte recht lange aufgrund der Programmumstellung). Ich wurde zwar schon etwas nervös, ob es so schnell mit dem Visum klappen würde, jedoch waren die zwei Monate Vorlaufzeit mehr als genug. Den TOEFL Test hatte ich noch von meinem letzten Auslandssemester vorliegen, wobei es kein Problem darstellte, dass er minimal älter als zwei Jahre war.

Wenn man das Studieren in Deutschland gewohnt ist, ist man sehr überrascht von den hohen Studiengebühren in den USA und den vielen Gebühren, welche für die Vorbereitung und Immatrikulation von Nöten sind.

Schon Fernweh bekommen?

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Studieren an der UC Davis

In der Einführungswoche zum Global Study Program wurden einem alle wichtigen Informationen zum Studentendasein an der UC Davis erklärt. Die Kurswahl wurde etwas eingeschränkt dadurch, dass die „normalen“ Studenten Vorrecht auf die Kurse hatten und somit nur Kurse belegt werden konnten, die mehr als drei verfügbare Plätze hatten. Alle ausländischen Studenten wurden dabei durch das Global Study Team beraten. Ich fand recht einfach passende Kurse aus dem ingenieurwissenschaftlichen Bereich (auch ein Kurswechsel war kein Problem) und konnte auch aus den höheren Segmenten wählen.

Der Arbeitsaufwand während des zehnwöchigen Quarters ist wesentlich höher als an den deutschen Universitäten. Anfangs hatte ich noch gedacht, ich könnte während der Studienzeit vielerlei (Wochenend-)Ausflüge innerhalb Kaliforniens machen und mir die Umgebung schon dann angucken. Jedoch habe ich sehr viel Zeit mit Hausaufgaben, Berichten, Präsentationen, Midterms und finalen Klausuren verbracht. Im Endeffekt hat man dadurch sehr viel gelernt und wahrscheinlich auch langfristig verinnerlicht ;) Die Qualität der Vorlesungen war dabei sehr gut, praktische Übungen halfen beim Lernen und die Dozenten und betreuenden Studenten waren für jede Frage offen (und ich habe viele Fragen gestellt aufgrund des ungewohnten arbeitsintensiven Ablaufs).

Viele Prüfungsleistungen bedeuten dabei natürlich auch, dass einzelne Noten nicht so stark ins Gewicht fallen und man auch mal eine weniger gute Note verkraften kann. Anfangs hatte ich Probleme mich in dem System zurechtzufinden und auch die Inhalte waren für mich eher schwierig. Mir hat es sehr geholfen, Kommilitonen nach Hilfe zu fragen und Lerngruppen zu bilden. Dies kann ich nur jedem raten, insbesondere auch, weil ich so gute Freunde gefunden habe (auch wenn einem anfangs gesagt wird, man findet keine Freunde innerhalb der Vorlesungen, also einfach nicht drauf hören). Letztendlich konnte ich sehr gute Ergebnisse in allen Kursen erzielen.


Wohnen & Leben in Davis

Nach der Zusage der Uni begann ich mit der Suche nach einer Unterkunft. Über Craigslist fand ich ein breites Angebot an WG-Zimmern und Apartments. Ich konnte im Gegensatz zu vorherigen Meinungen keine Knappheit an Unterkünften spüren und bekam auf meine Anfragen viele Antworten. Ich habe mich dann für ein Zimmer mit eigenem Badezimmer zur Untermiete in einer WG mit zwei anderen Mädchen entschieden, wofür ich $750 pro Monat zahlen musste. Dabei ist es schwieriger, für ein Quarter etwas zu finden als für ein ganzes Jahr. Oftmals bekam ich als Antwort, dass ich einen offiziellen Mietvertrag unterschreiben sollte (manche sollten auch für ein ganzes Jahr gehen). Davon kann ich allerdings nur abraten, da viele beim Weitervermieten Probleme hatten und dann auf den Kosten sitzen blieben. Es sollte ein genügendes Angebot (zumindest für das Frühjahr) verfügbar sein, dass Verträge zur Untermiete oder einen festen Zeitraum möglich sein sollten.

Davis ist mit seinen ca. 60.000 Einwohnern eine sehr schöne Kleinstadt. Das beliebteste Fortbewegungsmittel in der außergewöhnlich grünen Stadt ist das Fahrrad. Besonders gefallen hat mir auch die familiäre Atmosphäre mit dem ganz eigenen Charme. Viele internationale Restaurants und Bars laden zum Zeitvertreib ein. Das Nachtleben ist allerdings weniger ausgeprägt und für alle Partyfreunde wahrscheinlich eher enttäuschend.

Viele internationale (hauptsächlich asiatische) Studenten konnte ich bei den Veranstaltungen des Global Study Programs kennenlernen, mit denen ich viel Zeit verbringen konnte. Den Kontakt zu amerikanischen Studenten fand ich in den Vorlesungen. Alles in allem hatte ich in meiner Freizeit nie Langeweile, da genügend Gestaltungsmöglichkeiten im Raum Davis bestehen. Im Gegensatz zu wahrscheinlich vielen anderen Universitäten und Gegenden in Kalifornien konnte ich es in Davis komplett vermeiden, Deutsch zu sprechen.

Für weitere Reisen hatte ich zum Glück nach dem Quarter noch genügend Zeit eingeplant. Es lohnt sich auf jeden Fall, zwei oder mehr Wochen für eine Rundreise vorzusehen, und neben der Küste auch besonders die National Parks als ganz andere Seite Kaliforniens zu besuchen.

Als Fazit kann ich die UC Davis nur empfehlen. Eine qualitativ hochwertige Uni in einer wunderschönen grünen Kleinstadt, in welcher man schnell Anschluss findet. Verglichen mit deutschen und europäischen Unis ist das Studieren und Leben aber recht teuer.