20 Feb
Erfahrungsbericht von Christin S.

Thompson Rivers University

Stadt: Kamloops
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Dank College Contact war die Bewerbung relativ einfach. Hatte man erstmal alles ausgefüllt und alle Unterlagen zusammen, hieß es nur noch warten. Hierbei sollte man schon etwas Geduld haben. Ein Tipp vorweg: Mit IELTS oder Toefl –Test ist man meistens klar im Vorteil, da viele Unis diesen verlangen. Ich hatte keinen, dafür aber einen DAAD Test, der von der TRU glücklicherweise noch akzeptiert wurde. Könnt ihr eure Englischkenntnisse nicht nachweisen, sei es über einen standardisierten Sprachtest oder durch andere Zeugnisse, müsst ihr Vorort einen Einstufungstest ablegen, der nicht ganz einfach sein soll, wie mir dort viele Internationale Studenten gesagt haben. Je nachdem, wie ihr in diesem abschneidet, müsst ihr dann unter Umständen noch extra Englischkurse belegen.

Auch gut zu wissen: Solltet ihr nur ein Semester in Kanada bleiben, benötigt ihr kein Visum.

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Studium/belegte Kurse

Da ich von meiner Heimatuniversität in Deutschland relativ viel Freiraum hatte in Bezug auf die Kurswahl, belegte ich Kurse aus verschiedenen Programmen: History of Arts, Oral French Practice, Government And Politics Of Canada und Organizational Behaviour.

Zu Anfang hatte ich fünf Kurse gewählt, allerdings schnell gemerkt, dass dies ein wenig zu viel für mich war und einen Kurs abgewählt. Mit vier Kursen kam ich dann super klar.

Allgemein kann man sagen, dass die Dozenten alle sehr nett und offen für Fragen waren. Das Englisch-Niveau in den Kursen war genau richtig für mich, sodass ich fast alles verstand, aber auch immer wieder neue Wörter lernte. Lediglich History of Arts fand ich ein wenig schwer, da es dort von Fachbegriffen nur so wimmelte und auch sehr viel auf Auswendiglernen statt auf „Wissen anwenden“ Wert gelegt wurde, was mir nicht sehr liegt. Organizational Behaviour empfand ich als einen eher weniger sinnvollen Kurs, weil man hier nur sehr allgemeinen und grundlegenden BWL-Stoff gelehrt bekam. Jedoch fand ich das Arbeitsklima und die vielen Gruppenarbeiten teils sehr gut. Oral French Practice war ein sehr guter Kurs, um mündliches Sprechen in Französisch zu üben. Für mich persönlich war dieser Kurs auch sehr hilfreich, um bei all dem Englischsprechen mein Französisch nicht ganz zu verlernen. Politics and Government of Canada fand ich sehr gut und vor allem interessant. Hier erfuhr man viel über Politik in Kanada, auch mit Bezug zur USA. Der Dozent war äußerst offen für Fragen und war auch außerhalb der Vorlesungen immer zu erreichen. Diesen Kurs kann ich nur weiterempfehlen für alle Politikinteressierten.

Die Kurse allgemein sind wohl kleiner in der Anzahl ihrer Studenten als in Deutschland. Da ich jedoch von einer FH komme, war dies für mich normal und ich empfand es als angenehm, nicht in einem überfüllten Saal sitzen zu müssen.


Betreuung vor Ort

Vor Ort war es in den ersten Tagen für mich ein wenig schwierig zu überblicken, wer für was genau zuständig ist. Und so hatte ich vor allem bei Kurswahländerungen viel Lauferei. Jedoch waren immer alle hilfsbereit und schickten mich zu den richtigen Ansprechpartnern weiter. Des Weiteren bin ich sicher, dass, hätte ich irgendwelche Fragen gehabt, College Contact mir garantiert weiter geholfen hätte.

Ansonsten war die Betreuung in der Orientierungswoche durch viele freiwillige Studenten, die schon länger an der TRU waren, sehr gut und man hat sich nie alleine gefühlt und schnell eingelebt.


Unterkunft

Ich wohnte in der TRU Residence. Zwar die wohl komfortabelste, aber zugleich auch die teuerste Unterkunft für Studenten in Kamloops. Neben der TRU Residence gibt es noch das McGill Studentenwohnheim und die Upper College Hights. Letztere liegen nicht wie die anderen zwei direkt auf dem Campus, dafür aber nur wenige Gehminuten entfernt, sodass die Entfernung bei eurer Unterkunftsentscheidung eigentlich keine Rolle spielen sollte. Ich persönlich kann das McGill Wohnheim (oder Old Residence) nicht empfehlen. Die Zimmer sind winzig und ziemlich einfach eingerichtet, sodass es ein wenig „Gefängnisszellen Flair“ besitzt. Neben den anderen beiden Wohnheimen ist eine Gastfamilie auch eine gute Alternative. Die zugleich auch noch die Möglichkeit bietet, ein wenig mehr ins kanadische Leben abzutauchen. Hier kommt es, so denke ich, immer ganz auf die Familie an. Jedoch kannte ich viele, die zwar mit ihrer Gastfamilie sehr zufrieden waren, jedoch weit außerhalb wohnten und somit einen großen Teil vom besondern Campusleben verpasst haben. Wenn ihr länger als ein Semester bleibt, könnte auch eine Mietwohnung für euch interessant sein. Hierzu kann ich allerdings nicht viel sagen, da ich niemanden persönlich kannte, der diese Möglichkeit in Anspruch genommen hat.


Freitzeit-und Ausflugsmöglichkeiten

Kamloops an sich ist recht klein und relativ weitläufig. Es gibt ein paar Pubs (oft auch mit kleineren Tanzflächen), Restaurants und eine Disco „downtown“. Für alle Nachtschwärmer: die Disco ist ganz gut, Eintritt akzeptabel, Kleiderordnung gibt es nicht, im Gegenteil. Ganz wichtig: die Clubs schließen in Kanada um 2 Uhr! Ich persönlich fand allerdings die Haus- bzw. Zimmerparties meistens viel schöner. Dort wurde zwar weniger getanzt, aber man hat schnell viele, nette Leute kennengelernt.

Sonst gibt es in Kamloops an sich nicht sehr viel zu tun. Etwas außerhalb gibt es noch eine Paintballanlage, die man allerdings besser mit Auto besucht, als mit Taxi ;). Im Winter bietet es sich geradezu an, an den Wochenenden zum Skifahren oder Snowboarden nach Sunpeaks zu fahren, nicht weit entfernt von Kamloops.

Fitnessstudio und Schwimmbad findet man direkt auf dem Campus.

Meine anfängliche Angst, dass mir in Kamloops schnell langweilig werden würde, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Dank der ganzen anderen Studenten, die auf dem Campus oder in der Nähe wohnen, ist eigentlich immer etwas los!

Zusammenfassend kann ich nur jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu machen. Ihr werdet unter Garantie neben der Sprache viele andere Dinge lernen, vieles Neues und Spannendes sehen und erleben und eine Menge neuer Leute aus allen Teilen der Welt kennenlernen. Ich persönlich würde mich nicht noch einmal für ein Semester, sondern für mindestens zwei Semester entscheiden, da eins einfach viel zu schnell vorbeigeht (was ich vor meinem Auslandssemester auch nicht gedacht hätte). Wenn ihr es finanzieren könnt und ihr nicht der „Heimweh-Typ“ seid, macht nicht den gleichen Fehler wie ich und entscheidet euch lieber gleich für einen längeren Zeitraum als ein Semester ;)