Sportwissen­schaften im Ausland studieren

Sport ist Mord? Im Gegenteil - Fußball, Joggen oder Schwimmen halten fit, verbrennen Fett, beugen Herzinfarkten oder Bluthochdruck vor und halten auch die Psyche gesund. Diese Erkenntnisse haben wir vor allem Sportwissenschaftlern zu verdanken. Sie beschäftigen sich mit dem Thema Sport in all seinen Facetten. Sportwissenschaftler entwickeln beispielsweise bestimmte Trainingsmethoden für Leistungssportler und überlegen sich Strategien, um Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern. Außerdem setzen sie sich mit den historischen Ursprüngen verschiedener Sportarten auseinander.

Das Studium der Sportwissenschaften

Interessante Schwerpunkte und viel Praxisbezug: Bei einem Auslandsstudium können Studierende der Sportwissenschaften viele neue Erfahrungen sammeln.

In Deutschland könnt ihr an mehr als sechzig Universitäten das Fach Sportwissenschaft studieren. Ein besonders breites Angebot bietet die Deutsche Hochschule für Sport in Köln. Die meisten Studiengänge sind inhaltlich sehr breit angelegt. Die Studierenden betreiben verschiedene Sportarten und beschäftigen sich mit medizinischen, wirtschaftlichen, psychologischen und soziologischen Aspekten des Sports. In den Studiengängen für Lehramt besuchen die Studierenden außerdem Vorlesungen und Kurse über Sportpädagogik. Darüber hinaus sind in den letzten Jahren spezialisierte Studiengänge entstanden. Sie setzen den Fokus auf spezielle Facetten des umfangreichen Themas Sport, beispielsweise auf Sporttherapie oder Leistungssport.

Bachelor Sportwissenschaften

Das klassische Studienfach Sportwissenschaft gliedert sich in die beiden Bereiche Sportpraxis und Sportwissenschaft. Die Studierenden verbringen viel Zeit auf dem Trainingsplatz oder in der Schwimmhalle. Sie üben sich in den unterschiedlichsten Sportarten, von Aerobic über Leichtathletik und Schmetterlingsschwimmen bis Zumba. In der Theorie lernen sie dann, wie die verschiedenen Sportarten entstanden sind. Sie erfahren, welche Bewegungsabläufe am effektivsten sind und wie sie die verschiedenen sportlichen Techniken am besten unterrichten. An den meisten Hochschulen können die Studierenden in den höheren Semestern eigene Studienschwerpunkte setzen.

Master (of Education) und Lehramt Sportwissenschaften

Viele Sportstudenten schließen ihr Studium mit einem Master ab. Dieser qualifiziert für besser bezahlte Führungspositionen und ist zudem Voraussetzung für eine Karriere in der Forschung. Die differenzierten Masterprogramme bieten den Studierenden die Gelegenheit, sich auf bestimmte Bereiche der Sportwissenschaft zu spezialisieren. Die Universitäten und Fachhochschulen bieten unterschiedliche Schwerpunkte an, beispielsweise International Sport Studies oder Leistungssport. In der Regel sind diese Studiengänge sehr forschungsorientiert angelegt und beinhalten kaum noch sportpraktische Übungen.

Wer vorhat, später als Sportlehrer zu arbeiten, studiert entweder auf Lehramt oder schließt an das Bachelorstudium den Master of Education an.


Persönliche Voraussetzungen

Wer sich für ein Studium der Sportwissenschaft interessiert, sollte in erster Linie körperlich fit sein. Um einen Studienplatz zu erhalten, ist das Bestehen der Sporteignungsprüfung in der Regel unumgänglich. Die Inhalte der Eignungsprüfung unterscheiden sich je nach Bundesland und Hochschule. Üblicherweise müssen die Bewerber innerhalb eines Tages in rund zwanzig verschiedenen sportlichen Disziplinen ihre Tauglichkeit für das Studium beweisen. Sie müssen beispielsweise in einer bestimmten Zeit einen 100-Meter-Sprint hinlegen oder eine gewisse Distanz beim Speerwerfen erreichen. In der Regel besteht nur rund die Hälfte der Bewerber die anspruchsvolle Prüfung.

An einigen Hochschulen ist es jedoch möglich, Sportwissenschaft ohne vorherige Eignungsprüfung zu studieren. Hier reichen dann sehr gute bis gute Noten in den Sportkursen auf dem Abiturzeugnis und ein sogenanntes Sporttauglichkeitsattest.

Bei aller Liebe zur Praxis, sollten angehende Sportstudenten die Theorie nicht unterschätzen. Für Fächer wie Sportmedizin oder Anatomie ist Grundwissen aus den Bereichen Biologie und Chemie nützlich, auch Mathematik- und Englischkenntnisse sind hilfreich für das Studium.


Berufsfelder für Sportwissenschaftler

Der Großteil aller Sportstudenten strebt eine berufliche Tätigkeit als Sportlehrer an. Doch es gibt viele interessante Berufsfelder, die den Absolventen offen stehen. Sportwissenschaftler arbeiten beispielsweise als Sporttherapeuten in Reha-Zentren oder Krankenhäusern. Dort erstellen sie Trainingspläne für Erkrankte, führen Trainingsmaßnahmen durch oder beraten Patienten. Auch Fitnessstudios und Sportvereine stellen Sportwissenschaftler als Personal- oder Mannschaftstrainer ein. Absolventen bietet sich zudem die Möglichkeit, im Profisport tätig zu sein. Hier trainieren sie Leistungssportler und beraten sie in Ernährungsfragen.

Darüber hinaus kommen Aufgaben im Sportmanagement infrage. Sportwissenschaftler leiten Sportvereine und -verbände, arbeiten in Marketingabteilungen von Fitnessstudios oder planen Sportevents. Viele Absolventen machen sich nach einigen Jahren in diesem Bereich selbstständig, beispielsweise mit einer Agentur für Sportmarketing. Masterabsolventen steht es darüber hinaus offen, noch ein Promotionsstudium anzuhängen und anschließend in die Forschung zu gehen.


Vorteile eines Auslandssemesters für Sportwissenschaftler

Viele ausländische Sportarten wie American Football oder Rugby nehmen in Deutschland an Popularität zu. Ein Studienaufenthalt im Ausland bietet Studierenden die Gelegenheit, ihre sportpraktischen Kenntnisse zu erweitern und landestypische Sportarten zu erlernen. Ein oder mehrere Semester im Ausland stellen darüber hinaus eine einmalige Chance dar, seine Fremdsprachenkenntnisse zu perfektionieren und Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Späteren Arbeitgebern signalisiert ein Auslandsaufenthalt darüber hinaus interkulturelle Kompetenzen sowie Engagement und Selbstständigkeit.