10 Mai
Erfahrungsbericht von Sondra K.

Saint Marys University


Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Jura
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 04/2017
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mit meinem Auslandssemester in Kanada war ich rundum zufrieden. Die Bewerbung hätte nicht leichter sein können und man hat im Vorwege ausreichend Informationen von der Uni erhalten und hatte immer einen Ansprechpartner zur Stelle. Alle meine Mails wurden zeitnah bearbeitet und sämtliche meiner Fragen beantwortet. Es dauerte nicht lange, bis ich die Zusage hatte und dann aus dem umfangreichen Kursangebot der Uni wählen konnte. Ich studiere Jura, wollte dieses Semester aber nutzen, um auch mal ein wenig über den Tellerrand zu blicken und andere Fachbereiche auszuprobieren. Im Endeffekt wählte ich dann eine Mischung aus Recht, Psychologie und Soziologie. Anfangs musste man sich auf der Website erstmal zurechtfinden, allerdings bekommt man von College Contact eine ausführliche Anleitung, sodass man mit ein wenig Zeit den kompletten Überblick bekommt. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich zwischen all den Kursen zu entscheiden, aber freute mich auch sehr über diese Auswahlmöglichkeiten.  

Anfang Januar begann mein Semester. Man konnte sich vorher für einen Abholservice anmelden und dann komplett kostenlos vom Flughafen bis zur Unterkunft gebracht werden. Dieses Angebot habe ich natürlich in Anspruch genommen. Ich erwartete einen alten Shuttle-Bus, in dem man noch eine halbe Stunde mit seinem Gepäck auf dem Schoß wartet, bis alle Plätze besetzt sind. Als ich aber in Halifax landete und meinen Namen nannte, musste ich gerade mal 2 Minuten warten und wurde dann von meinem ganz persönlichen Chauffeur abgeholt. Er trug einen Anzug und öffnete mir die Tür zur Town Car Limousine, sodass ich es mir auf der großen gemütlichen Rückbank bequem machen konnte.  Wir fuhren circa eine halbe Stunde und dann setzte er mich bei meiner Unterkunft ab.

Ich mietete ein Zimmer bei einer Frau zu Hause. Sie hatte ein großes Haus und vermietete zwei Zimmer davon über AirBnB an alle möglichen Leute. Sie selbst war Künstlerin, sodass überall tolle Gemälde von ihr hingen. Zur Uni hatte ich einen Fußweg von 30 Minuten oder 10 Minuten mit dem Bus. Für mich war das völlig in Ordnung und mir gefiel die Lage und Gegend sehr gut. Man hat aber auch die Möglichkeit, direkt auf dem Campus unterzukommen. Dort kann man entweder sein eigenes Zimmer bekommen oder sich eins teilen. Die Mieten sind generell relativ hoch und ich war mehr als glücklich, so ein großes Zimmer mit eigenem Bad für vergleichsweise wenig Geld ($ 650) gefunden zu haben. Auf dem Campus zahlt man ein wenig mehr und hat meistens keine Küche, sodass man jeden Tag in der Mensa essen muss. Hier muss man natürlich selbst wissen, was einem lieber ist. Meine Variante war im Zweifel die günstigere, allerdings bietet die Unterkunft auf dem Campus natürlich das authentische Studentenleben und es ist auch nicht schlecht, jeden Tag bekocht zu werden.

Generell muss ich sagen, dass man wissen sollte, worauf man sich einlässt, wenn man im Winter nach Kanada reist. Ich denke, dass für manche Leute das Sommersemester eher zu empfehlen wäre. Während meiner Zeit in Halifax gab es einen großen Schneesturm, sodass die Uni für mehrere Tage lang geschlossen war. Ich fand es wirklich spannend, dies mal mitzuerleben und erstmal gegen eine Schneewand zu laufen, wenn man die Haustür öffnet. Das Wintersemester lädt halt eher zu gemütlichen Filmeabenden mit Freunden ein, statt zu exzessiven Partynächten (wobei hier für die ganz Harten dennoch die Möglichkeit bestünde). Nachdem ich auf einem Hiking-Ausflug wirklich dachte, dass meine Zehen vor lauter Kälte abgestorben wären, hab ich erstmal die ein oder andere Verabredung sausen lassen und bin lieber in meinem warmen Bett geblieben.

Da bei den Kursen Anwesenheitspflicht besteht, ist man aber täglich in der Uni gewesen und hat somit die notwendige Portion frische Luft bekommen. Von meinen Kursen war ich wirklich rundum begeistert. Den Professoren hat man die Leidenschaft wirklich abgekauft und das hat einen selbst auch nochmal motiviert. Das System ist in Kanada sehr verschult und man hat öfters mal ein Paper schreiben müssen oder sich im Unterricht beteiligt. Die Anzahl der Studenten variierte stark nach Kurs, sodass ich manchmal mit 130 anderen Leuten in einem Raum saß, manchmal aber auch nur mit 40.

Zusammenfassend bin ich wirklich froh, die Möglichkeit gehabt zu haben, in Kanada zu studieren. Ich habe sehr tolle Freunde gefunden, stand im guten Kontakt zu meinen Dozenten und wenn man sich Mühe gibt, wird man in Sachen Noten auch wirklich belohnt.