1 Okt
Erfahrungsbericht von Seyma E.

RMIT University


Hochschule: RMIT University
Stadt: Melbourne
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Architektur
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 07/2015
Heimathochschule: Bochum HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Entscheidung, ein Auslandssemester in Australien zu machen, fiel vor zwei Jahren, als ich eine Reise dorthin unternommen hatte. Als ich dort war, war meine Begeisterung so groß, dass ich nach dem Urlaub sofort mit den Recherchen begonnen habe. Das bedeutet, ich habe sehr viel Zeit investiert und lange im Voraus Pläne gemacht.

Für mich kamen zwei Städte in Frage: Sydney und Melbourne. Ich entschied mich für Melbourne, weil ich dort zum einen Freunde und Bekannte habe und zum anderen weil mich die Stadt aufgrund von Übersichtlichkeit hinsichtlich der Stadtstruktur sehr angesprochen hat. Außerdem befinden sich dort sehr viele Studenten, die man fast überall treffen kann.

Nachdem die Wahl auf Melbourne fiel, musste ich mir diverse Universitäten anschauen und mich entscheiden. Da ich mir aber schon im letzten Urlaub die wichtigsten Unis angeschaut hatte (Monash University, RMIT University, University of Melbourne), konnte ich mich leichter entscheiden. Es sollte die RMIT University sein, denn die Studiengebühren sind etwas niedriger und die Lage ist sehr zentral.

Ich habe mich anschließend durch Erfahrungsberichte auf www.college-contact.com informiert, wie es sich dort lebt als Study Abroad Student. Die Erfahrungsberichte haben mir geholfen, die Vermittlungsagentur College Contact zu finden, die mir beim Bewerben und Einschreiben eine große Hilfe waren. Durch College Contact und die professionellen Berater/-innen verlief alles sehr schnell und reibungslos. Innerhalb von einem Monat nach Einreichen der Bewerbung erhielt ich auch schon die Zusage für das Semester 1. Jetzt mussten die (leider zu hohen) Studiengebühren gezahlt werden, um sich einschreiben zu lassen. Wie vorhin schon erwähnt, es ging alles sehr schnell und ich konnte es noch gar nicht so wirklich wahrnehmen, dass ich schon bald mit dem Auslandssemester beginnen werde. Somit waren die wichtigsten Uni-Angelegenheiten getan. Schon kurz darauf habe ich mein Studentenvisum beantragt, was auch sehr zügig verlief, da man dies online tut und man innerhalb von einer Woche schon das Visum erhält. Anschließend habe ich mein Flugticket gekauft und nebenbei auch schon mit den Vorbereitungen begonnen. Meine Unterkunft habe ich vor Reiseantritt geklärt. Da ich dort Bekannte hatte, war dies kein großes Problem.

Angekommen in Melbourne durfte ich auf der Fahrt zur Unterkunft schon die ersten Kängurus sehen. Die Jahreszeit bei der Ankunft war Sommer, sodass es mir zu Beginn etwas schwer fiel, mich daran zu gewöhnen. Doch durch die ganze Aufregung war das nicht so tragisch. Bis zum offiziellen Startdatum des Semesters habe ich Melbourne näher kennengelernt und ein paar Formalitäten erledigt. Außerdem habe ich mich mit den sehr hohen Lebensunterhaltkosten vertraut gemacht.

Ich hatte schon in Deutschland meine Kurse ausgewählt, daher war mir der Aufwand erspart. Alle Kurse fingen in der gleichen Woche an und sie waren auf einzelne Tage verteilt, sodass ich Montags, Mittwochs und Donnerstag die Uni besuchte.

Bis zum „Easter Break“ liefen die Kurse sehr entspannt ab. Kurz nach den Ferien mussten wir schon die aufwendigen Abgaben und Präsentationen ausarbeiten und abgeben. Daher waren wir mit unseren Kommilitonen fast jeden Tag in der Bibliothek oder in den PC-Räumen. In 2 von 3 Kursen gab es leichte Abweichungen was die Studieninhalte an meiner Heimathochschule betrifft. Aber trotzdem bin ich gut mitgekommen und habe viele Gemeinsamkeiten gefunden. Außerdem waren die Professoren und Tutoren sehr hilfsbereit.

Die Universität im Allgemeinen lag mitten im Herzen der Stadt, was für uns Studenten sehr vorteilhaft war. Die „State Library of Victoria“, das große Einkaufszentrum „Melbourne Central“, verschiedene Theater, Museen, diverse Cafés, vielfältige Restaurants für alle Geschmacksrichtungen, Parks, botanische Gärten und natürlich öffentliche Verkehrsmittel waren nicht weit entfernt. Die RMIT University besitzt noch zwei andere Campus in weiteren Stadtteilen Melbournes.Was ich persönlich sehr gut an der Uni fand, war, dass man sehr viele internationale Studenten aus aller Welt treffen konnte. Ein anderer Punkt ist, es fanden jede Woche verschiedene Aktivitäten und Festivals statt. Entweder man ging dahin, um neue Leute kennenzulernen, sein Hobby zu erweitern oder einfach nur um Spaß zu haben. Aber man hat immer etwas Ansprechendes finden können. Mir haben auch die freiwilligen und wöchentlich stattfindenden professionellen Betreuungen für Assignments sehr gut gefallen. Die Beziehung zwischen Professor und Student war viel gelassener und die Lernatmosphäre somit viel lockerer.

An weiteren wichtigen Aktivitäten gab es große Ausflüge für Studentenpreise, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Melbournes gedeckt haben und dazu beigetragen haben, neue Kontakte zu knüpfen. Räumlichkeiten wie Meditationsräume, Gebetsräume, „Ladies only“ oder „Men only“- Räume sowie große Höfe mit vielen Sitzmöglichkeiten und Grünflächen sorgten dafür, dass man auch während dem stressigen Uni-Alltag zur Ruhe kommen kann.

Aufgrund von Klausuren und Abgaben/Präsentationen ging es am Ende des Semesters etwas stressiger zu. Glücklicherweise musste ich nur in einem Kurs eine schriftliche Klausur ablegen. Die restlichen Abschlussleistungen waren Abgaben/Präsentationen. Alle Universitäten Melbournes besetzten am Semesterende eine große Eventhalle (bzw. mehrere Eventhallen) für das Ablegen von schriftlichen Klausuren, sodass wir alle an einem Ort zu bestimmten Zeiten Prüfungen schrieben.

Nach erfolgreichem Abschließen der Klausuren durfte ich mit meinem Praktikum im Architekturbüro beginnen. Dort hatte ich die Gelegenheit, einen Blick in die Welt der australischen Arbeitswelt zu werfen. Besonders inspiriert haben mich die mehrmaligen Meetings mit dem Stararchitekten Glenn Murcutt. Er arbeitete zusammen mit dem Büro, sodass ich davon profitieren und von ihm lernen durfte. Die Zeit im Büro hat mir sehr viel Spaß gemacht, zumal da meine Kollegen sehr nett und aufgeschlossen waren und weil die Arbeit sehr abwechslungsreich war. Unmittelbar nach Beenden des Praktikums reiste ich zum letzten Mal in Australien und wir besuchten Städte wie Adelaide, Sydney und Gold Coast. Auch da habe ich viele Leute wiedergesehen und ebenfalls neue kennengelernt.

Als Fazit kann ich sagen, dass das, was ich hier schreibe, ein Bruchteil von dem ist, was ich dort alles erlebt habe. Trotzdem hoffe ich, dass ich durch diesen Bericht andere Studenten dazu ermuntern kann, einen Auslandsaufenthalt in Australien in Erwägung zu ziehen. Denn ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass es sich in jeder Hinsicht gelohnt hat.