26 Feb
Erfahrungsbericht von Sebastian F.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Die ersten Vorbereitungen für das Auslandssemester an der San Diego State mussten schon ein halbes Jahr vor Abreise getroffen werden. An dieser Universität ist es für internationale Studenten nur möglich an den Wintersemestern teilzunehmen. Bevor man sich für 175$ an der Uni bewirbt waren zahlreiche Gespräche mit zuständigen Professoren in Rosenheim nötig. Die San Diego State University ist keine Partnerhochschule der Fakultät Holztechnik und Bau, was anfangs zu diversen Komplikationen geführt hat. Das soll aber keine Abschreckung sein, denn trotz fehlender Holzfakultät in San Diego können viele Ingenieurskurse gewählt und angerechnet werden.

Zu den weiteren Vorbereitungen gehört neben einem DAAD Sprachzertifikat die Ausstellung eines Studentenvisums, welches man z.B. in der amerikanischen Botschaft in München erstellen kann. Wichtig ist auch ein gültiger Reisepass. Um sich Geld zu sparen sollte man sich rechtzeitig für ein Auslands BAföG bewerben. Dieses kann sogar noch mit dem PROMOS Programm vom DAAD kombiniert werden.

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Unterkunft

Ich habe mich entschlossen erst eine Wohnung vor Ort zu suchen, was einerseits wegen Zeitdruck riskant sein kann, andererseits aber hat man vor Ort keine bösen Überraschungen. Meine ersten 3 Tage habe ich in dem HI-Hostel im Stadtteil Point Loma verbracht. Von dort aus konnte ich mich prima um eine Wohnung kümmern. Ein Hostel in Kombination mit einem Mietwagen empfiehlt sich sehr zu Beginn, da man online Apartments suchen und schnell besichtigen kann. Positiv ist auch, dass man bereits zu Beginn Gleichgesinnte Studenten findet und erste Kontakte knüpfen kann. Man sollte sich grundsätzlich überlegen, ob man lieber in Strandnähe wohnen möchte, oder eine Uni nahe Bleibe bevorzugt. Preislich gesehen bedeutet das keinen Unterschied, man muss überall mit Monatsmieten zwischen 700 und 900$ rechnen.

Die Wohnungssuche hat bei mir volle drei Tage und eine Menge an Telefonaten gedauert. Ein breites Wohnungsangebot findet man auf der Internetseite craigslist.com. Es empfiehlt sich schnell einen Prepaid- Handyvertrag zu holen und die Vermieter direkt anzurufen, da Email sich als unzuverlässig und langwierig rausgestellt hat. Spontanität und Schnelligkeit sind auch gefragt, da die Wohnungen sehr schnell vermietet sind. Trotzdem nicht den Kopf in den Sand stecken, bei manchen Leuten hat die Wohnungssuche länger gedauert aber am Schluss ist jeder auf seine Kosten gekommen. Zu guter Letzt habe ich eine sehr schöne möblierte Wohnung im strandnahen Stadtteil Mission Beach ergattert, die ich zusammen mit meinem Studienfreund teilen konnte.


Studium an der Gasthochschule

Vor Antritt der Reise konnte man bereits online eine grobe Kursvorauswahl treffen. Zu Beginn muss man sich keine Sorgen machen von der Uni ins kalte Wasser geworfen zu werden. Die erste Studienwoche besteht hauptsächlich aus Infoveranstaltungen, Campusführungen und Kennenlernangeboten. Diese Veranstaltungen waren alle sehr hilfreich und man sollte sie nutzen um am wirklichen ersten Studientag nicht planlos auf dem riesigen Unigelände mit ca. 30 000 Studenten zu stehen. Es wurde auch eine kostenlose Bustour durch San Diego und Umland angeboten, die ich jedem Neuankömmling nur empfehlen kann. Man kann sich dadurch besser in dieser weitläufigen Stadt orientieren und gleich Bekanntschaften fürs Semester machen.

Die richtige Kurswahl fand per sogenannten „Class Crashing“ statt, wo man direkt am ersten Vorlesungstag beim jeweiligen Professor anfragt ob noch ein Platz im Hörsaal frei ist. Hier sollte man drauf achten früh genug vor dem Hörsaal zu warten, da viele Vorlesungen bei internationalen Studenten sehr begehrt sind. Das Class Crashing verläuft aber leider nicht immer so organisiert, wie man es als deutscher Student gewohnt ist. So mancher Kurs wurde von internationalen Studenten regelrecht überrannt.

Die Bibliothek ist groß und mit vielen Lern- und Computerräumen ausgestattet. Durch das stets warme Klima bietet sich aber auch immer ein schattiger Lernplatz auf dem Campus an. Mensatechnisch hat die Uni alle möglichen amerikanischen Einrichtungen im Food Court zu bieten. Mit beispielsweise Starbucks, Panda Express, Subway und diverser Mexico- und Burgerketten kann man sich je nach Geschmack gesund oder weniger gesund ernähren. Für kleinere Snacks oder kleinere Geldbeutel kann man einen von mehreren auf dem Campus verteilten Supermärkten ansteuern. Internationale Studenten können kostenlos das riesige Fitness- und Schwimmcenter nutzen. Neben den theoretischen Kursen sind auch Sportkurse wie Surfen, Segeln, Golf und viele mehr möglich. Kostenlose Sportveranstaltungen wie College Football waren bei Studenten auch sehr beliebt.  


Alltag und Freizeit

San Diego hat eine Menge an Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Gerade in Kalifornien ist es durch die herzliche und entspannte Art der Leute einfach neue Bekanntschaften zu machen und neue Freunde zu finden. Ich habe die Nähe zu den an der ganzen Westküste bekannten Surfspots genutzt und mein Hobby ausgelebt. San Diego County hat eine Vielzahl von Stränden und Küstenabschnitten zu bieten, die gerade in den Sommermonaten sehr beliebt sind. Abgesehen von den surfgeprägten Stadtteilen Pacific Beach und Mission Beach mit vielen Strandbars, Cafés und Surfshops bietet auch Downtown zahlreiche Möglichkeiten für Stadtliebhaber und Nachtschwärmer. Wer sich traut kann die Nähe zu Mexiko nutzen und einen Ausflug in die Grenzstadt Tijuana unternehmen. Beliebt sind auch Städtetrips nach Los Angeles und Las Vegas, die oft von der Uni organisiert werden.

Auf jeden Fall lohnt sich der Kauf oder Mieten eines Autos, da Amerika sehr weitläufig ist und San Diego nur eine spärliche Bus- und Bahnlinie hat. Das Studentenvisum erlaubt nach Beendigung des Semesters einen weiteren Landesaufenthalt von sechs Wochen, den man auf jeden Fall zum Reisen nutzen sollte. Mit einem Freund habe ich im Anschluss des Semesters die Nationalparks und großen Städte Kaliforniens per Auto bereist.


Fazit

Im Nachhinein kann ich jedem empfehlen ein Auslandssemester in San Diego zu machen. Der ganze Papierkram und die Kosten haben sich durch ein halbes Jahr Sommerklima, perfekte Wellen, neue Freundschaften und einfach Freude am kalifornischen Leben ausgezahlt. Ihr werdet euer Semester in „America‘s Finest City“ garantiert genießen und eine Menge zu erzählen haben, wenn ihr wieder heimkommt.