5 Jan
Erfahrungsbericht von Ricarda S.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Planung

Ich habe mich circa 1 Jahr vor dem Start meines Auslandssemesters um die Planung gekümmert, was insbesondere die Wahl der Universität betraf, da für mich viele Universitäten Kaliforniens in Frage kamen.

Im Nachhinein hat sich San Diego und die UCSD für mich definitiv als die richtige Wahl herausgestellt. Auch wenn es sich bei der UCSD um eine der teuersten kalifornischen Hochschulen handelt und der Preis wirklich lediglich die drei Kurse, die man belegt, beinhaltet, bereue ich keinen Cent und habe eine wunderschöne und unvergessliche Zeit dort verlebt. Allerdings denke ich, ist es wichtig zu beachten, dass die hohen Studiengebühren keineswegs akademisch hohe Qualität garantieren. Des Weiteren ist es ein Unterschied, ob ihr ein Auslandssemester macht, und somit Extension Student seid, oder International Student. Als Extension Student seid ihr kein offizieller UCSD-Student und könnt einige spezielle Studentenrabatte o.Ä. nicht nutzen und seid auf das Class-Crashing angewiesen.

Mit College Contact habe ich lediglich via E-Mail kommuniziert und jegliche Fragen meinerseits wurden zeitnah und ausführlich beantwortet. In diesem Punkt hat sich die Planung für sehr unkompliziert gestaltet und ich kann euch College Contact in diesen Punkten auf jeden Fall weiterempfehlen.

Weitere Planungsschritte, die ihr vorab beachten solltet, betreffen die Organisation des Visums, Flugs, Krankenversicherung (hier gibt es eigentlich kaum eine andere Möglichkeit, als die Versicherung der Universität zu nehmen).

Zu empfehlen ist für die Flugsuche die Website Skypicker, auf der sich gut überblicken lässt, zu welcher Zeit und an welchem Tag es die günstigsten Flüge gibt, sofern ihr diesbezüglich flexibel seid.

Schon Fernweh bekommen?

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Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Wohnen / Auto

Bezüglich der Wohnsituation habe ich mich dafür entschieden, vorab ein Appartement bei Kamo Housing in Pacific Beach zu mieten. Kamo Housing mietet diese Appartements von BayPointe und vermietet sie selber weiter. Ja, die Miete von $750 für ein geteiltes Zimmer ist zugegebenermaßen nicht gerechtfertigt und es sind definitiv keine Luxury-Apartments, womit geworben wird. Ich war mit meinen Mitbewohnerinnen so zufrieden und habe mich wahnsinnig wohl gefühlt, was letztendlich dazu beigetragen hat, dass sich in meinem Fall Kamo Housing als eine sehr gute Wahl herausgestellt hat. Zudem hatten wir mit unserem Appartement großes Glück, da es sich um eines der am besten erhaltenen gehandelt hat. Solltet ihr Probleme, weitere Wünsche (wie z.B. Handtücher, Ameisenprobleme) haben, schreibt Kamo Housing unverzüglich eine E-Mail, denn diese reagieren sehr schnell und haben sich um alles gekümmert.

Ich habe mir mit zwei Freunden ein Auto geteilt, welches wir bei San Diego Car Rental gemietet haben. Der Preis war in Ordnung ($475 inklusive 3 Personen, die fahren dürfen; Reichweite bis LA County; GPS) auch verglichen mit anderen Autovermietungen. In puncto Kundenservice hat sich diese Autovermietung allerdings nicht gut dargestellt, da es ihnen bis zum Ende nicht möglich war, das Geld für das Auto, wie von uns jedes Mal erbeten, zu gleichen Teilen von allen drei Konten abzuheben. Meine Empfehlung für San Diego Car Rental liegt also lediglich im Mittelfeld.

Ein Auto zu mieten empfehle ich euch in jedem Fall, da Uber (preiswerter als Taxen) auf Dauer sehr teuer wird und der öffentliche Verkehr nicht sehr gut ausgebaut ist und ihr deutlich längere Wege in Kauf nehmen müsst.


Class-Crashing / Universität

Die Lage der UCSD ist wunderschön und liegt in La Jolla, meiner Lieblingsgegend in San Diego.

Der Campus ist wirklich sehr groß und die Wege von einem Kurs zum nächsten können sich schnell auf 20 Minuten belaufen.

Leider ist in den hohen Studiengebühren bis auf die 3 Kurse wirklich nichts / nicht viel enthalten. Kostenloses Parken gibt es bis auf einen weit entfernten Parkplatz (Torrey Pines Gliderport) nicht, Preise in Geschäften auf dem Campus liegen auf Flughafen-Niveau und als Extension Student seid ihr kein richtiger UCSD-Student (Drucken ist nicht inklusive etc.).

Das Class-Crashing war in zweien meiner Kurse absolut kein Problem, lediglich in einem Kurs (Drugs & Behavior) hatte ich zunächst Probleme, den Department Stamp (zusätzlich zur Unterschrift des Dozenten) zu erhalten. Letztendlich habe ich sehr viel Glück gehabt und meine 3 Wahlkurse belegen können.


Meine Kurse

Management: Business Ethics & Corporate Social Responsiblity (Moran)

Dieser Kurs erfordert einigermaßen viel Engagement während des Semesters: Reading Reflection Journals, Quizzes, Mitarbeit in den Classes. Qualitativ war dieser Kurs der beste. Wir waren lediglich circa 25 Studenten und unsere Professorin hat den Kurs sehr kurzweilig gestaltet.

Psychology: Drugs & Behavior (Anagnostaras)

In diesem Kurs werden alle Exams (2 Midterms und 1 Final) online absolviert. Das mag sich einfacher anhören als es ist, denn viele der Fragen sind so spezifisch gestellt, dass sich weder in den Vorlesungsfolien noch im Internet eine Antwort finden lässt. Ansonsten handelt sich um einen reinen Vorlesungs-Kurs, wie ihr es gegebenenfalls aus Deutschland kennt.

Psychology: Eating Disorders (Kaye)

Die Aufgabe für das Midterm in diesem Kurs war es, ein Projekt (Kunstwerk, Essay, Collage o.Ä.) anzufertigen, welches beispielsweise andere Studienkollegen über Essstörungen aufklären soll. Auch in diesem Kurs wurden lediglich Vorlesungen, jede Woche von einem anderen Dozenten, gehalten.

Meine beiden Psychologie-Kurse haben mich sowohl interessiert als mir auch Spaß gemacht; sind vom akademischen Grad allerdings nicht besser als Kurse in Deutschland.

San Diego

Die Stadt San Diego hat mich nachhaltig beeindruckt und in ihren Bann gezogen. Das Wetter ist absolut perfekt: Im Sommer herrscht keine drückende und feuchte Hitze wie in Deutschland, sondern es ist trotz hohen Temperaturen sehr angenehm. Im Winter wird es zwar abends kühler, aber tagsüber konnte ich bis in den Dezember hinein an vielen Tagen tagsüber noch in kurzer Kleidung herumlaufen.


Leben in San Diego / Kalifornien

Sicherlich auch beeinflusst durch den schlechten Euro / Dollar-Wechselkurs gestaltet sich das Leben in San Diego bzw. Kalifornien sehr teuer. Grocery-Shopping in Supermärkten ist deutlich teurer, insbesondere Produkte wie Käse oder weitere Milchprodukte. Sehr teuer, aber auch mit einer fantastischen Auswahl ausgestattet, wenn man gerne organisch und biologisch einkauft, ist Whole Foods.

Die teureren Lebenskosten ergeben sich meiner Sicht allerdings auch dadurch, dass man durch das Wissen, dass man nur eine begrenzte Zeit dort ist, bereit ist, mehr Geld auszugeben als im Alltag zu Hause. Ich denke, wenn man für eine längere Zeit in Kalifornien wohnt, dürften die Lebenshaltungskosten zwar nicht klein sein, aber auf jeden Fall geringer.


Meine top Sightseeing-Tipps

Zu meinen Lieblingsgegenden gehört definitiv La Jolla, ein etwas edlerer Stadtteil nördlich von Pacific Beach, mit vielen schönen Restaurants, Shops und wunderschönen Stränden. Einen Besuch wert sind La Jolla Cove (Seelöwen ganz nah) und Blacksbeach sowie der Torrey Pines Hike. Ansonsten lohnt sich eine Kayak-Tour, SUP (Stand-Up-Paddling), Surfen und auch Schnorcheln im Meer.

Sehr schön sind außerdem Cardiff-by-the-Sea und Encinitas (gehören nicht mehr zu San Diego City, sondern zum weitläufigeren San Diego County-Bereich, welcher riesig ist). Hier findet ihr wunderschöne Strände, super Surf-Spots und sehr relaxte Beach-Locations - hier ist es weniger touristisch, „dreckig“ und party-like als in Pacific Beach. PB hat definitiv auch schöne Strände und auch ein paar coole Bars, gefällt allerdings eher den Leuten, die Taco-Tuesdays exzessiver ausleben, preiswerte Drinks und Party genießen wollen - was natürlich auch vielen gefallen kann.

Coronado Island mit dem bekannten Hotel del Coronado ist wunderschön und nicht weit entfernt.

Downtown bietet deutlich schickere Clubs als PB und viele coole Bars; besonders viel los ist auf der 5th Avenue.

Northpark und Southpark sind „weniger“ bekannt als PB, bieten allerdings sehr schöne Restaurants und Abwechslung.

Die Sunset Cliffs und kurz dahinter Point Loma mit dem Cabrillo National Monument empfehle ich auch definitiv für einen Besuch.


Reisen

Meine Reiseziele in Kalifornien und den angrenzenden Staaten Arizona und Nevada waren: Los Angeles, die Strände: Santa Monica, Newport Beach, Manhattan Beach, Joshua Tree National Park, Yosemite National Park, Grand Canyon, Lower Antelope Canyon, Las Vegas, Hawaii (Oahu), Palm Springs.

Meine Highlights und explizite Weiterempfehlungen sind: Yosemite National Park, Santa Monica, Hawaii und der Lower Antelope Canyon.


Und nun?

Natürlich läuft nicht immer alles perfekt - aber ich kann eine 100%-ige Weiterempfehlung geben, insbesondere für die wunderschöne Stadt San Diego!